04.05.2020, 16:35
(04.05.2020, 16:30)Gast schrieb:(04.05.2020, 16:16)NDS7 schrieb: In der Regel dürften Erfahrungen aus anderen Fachbereichen nicht besonders viel Aussagekraft für den juristischen Arbeitsmarkt haben. Dafür sind die Besonderheiten bei uns einfach zu groß, insbesondere die Notenfixiertheit.Wenn man berücksichtigt, dass 6 Monate idR. die übliche Probezeit ist, dann ist ein Wechsel kurz nach Ablauf der Probezeit oder kurz vorher doch ein wenig erklärungsbedürftiger als wenn man nach mindestens einem Jahr wechselt. Argumente wie neue Herausforderung, zu geringe Entwicklungsmöglichkeiten etc. sind nämlich wenig überzeugend, wenn man davon ausgeht, dass man erst nach 6 Monaten einigermaßen fest im Sattel sitzt, den Ablauf im Unternehmen kennt, entsprechende Verantwortung übernehmen kann oder maßgeblich an einem nicht ganz kleinen Projekt maßgeblich mitgewirkt hat.
Klar, man möchte trotzdem nicht den Eindruck erwecken, ein "Wandervogel" zu sein. Aber würde deswegen nicht krampfhaft bei der ersten Station einen gewissen Zeitraum bleiben, weil es sonst blöd aussieht. Wenn man die Möglichkeit hat, etwas zu machen, was für einen selbst attraktiver ist, nur zu. Da ist es m.E. egal, ob die erste Station sieben Monate, ein Jahr oder zwei Jahre ging. Einen Wechsel(wunsch) muss man ja in jedem Fall ein bisschen erklären.
Wenn man weniger als einem Jahr wechselt, schreit der erste Eindruck danach, dass da irgendwas recht deutlich schief gelaufen ist. Es ist nicht per se eine Schande, sich ggf. früh wegzubewerben. Probezeit bedeutet ja gegenseitiges Kennenlernen. Aber nach so kurzer Zeit oder kurz nach Ende der Probezeit sollte man tatsächlich überzeugende Gründe vortragen können. Sonst wirkt der Kandidat sehr beliebig interessiert und nicht so, als sei er an einer längeren Tätigkeit interessiert. Und weder Kanzlei noch Unternehmen haben Lust, Zeit und Geld in jemanden zu investieren, bei dem die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass er nach kurzer Zeit wieder weg ist. Denn selbst bei einem Berufserfahrenen kostet die Einarbeitung Zeit und Geld.
Dass man das Erklären muss, ist mir vollkommen klar, da bin ich bei dir. Aber solange man eine schlüssige Erklärung dafür geben kann, ist das aus meiner Sicht letztlich wirklich kein Problem.
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