Kaiser verantwortungslos oder wichtiger für Examen als das Virus??

[Dortmunder]

Und das ist deine Meinung. Ich bin der Ansicht, dass etwas Vorsicht und agieren mit Bedacht reicht und dass man es aber auch nicht übertreiben sollte.

Es gibt ja auch die Option, dass man "notwendige" Veranstaltungen besser reguliert. Sprich weniger Leute, Hygiene"Pflichten", Abstand zum Sitznachbarn etc. Verhältnismäßigkeit und so ;)

Und es hilft doch auch alles nichts, wenn man sich am Ende dann doch mit zich Leuten durch den Supermarkt schiebt.

Also ich kann deine Ansicht grundsätzlich nachvollziehen - aber ich bin dennoch der Meinung, dass das am Ende nicht der zwingend richtige Weg sein muss.

Also im Sinne von: Warum solltest DU derjenige sein, der entscheidet was richtig und was falsch ist.

Im Unterschied zu einem Supermarkt, der existenziell für die Lebensgrundlage ist, ist ein Kaiserseminar eben genau nicht NOTWENDIG. Weder fürs Examen noch für die eigene Existenz. Ein Durchführung eines Kaiserseminars zum jetzigen Zeitpunkt ist auch nicht notwendig, weil es für unsere Wirtschaft irgendwie Systemrelevant wäre und alles zusammenbrechen würde, wenn es nicht stattfände. 
Die Gegenfrage sollte doch lauten, warum wird alles andere "nicht Notwendige" (wie also Kaiserseminare) reihenweise abgesagt aber Kaiser nicht?


Ich entscheide doch nicht was richtig oder falsch ist. Ich habe hier nur Meine Meinung geäußert, dass die Entscheidung von Kaiser falsch und verantwortungslos ist. Meinungsäußerungen über Entscheidungen Anderer finde ich nicht weiter außergewöhnlich, zumal die Entscheidung mich selbst betrifft (mein Seminar im März wird ausfallen, auch wenn Kaiser anscheinend wartet es bekannt zu geben). 




Eine Sache noch zu dem agieren mit Vorsicht und Bedacht. Genau das ist auf den Kaiserseminaren zumindest bisher nicht gegeben und die unnötige Gefahrenquelle eröffnet. 
Auf der Seite des Robert Koch Institut finden sich folgende Handlungsempfehlungen für Veranstalter:

 
Allgemeine Prinzipien der Risikoeinschätzung und Handlungsempfehlung für Veranstaltungen (13.3.2020)
 
Folgende Maßnahmen könnten getroffen werden, um das Risiko einer Übertragung und großer bzw. schwerer Folgeausbrüche zu verringern:
• Eine dem Infektionsrisiko angemessene Belüftung des Veranstaltungsortes
 
• Aktive Information der Teilnehmer und Teilnehmerinnen über allgemeine Maßnahmen des Infektionsschutzes wie Händehygiene, Abstand halten oder Husten- und Schnupfenhygiene
 
• Teilnehmerzahl begrenzen bzw. reduzieren
 
• Ausschluss von Personen mit akuten respiratorischen Symptomen
 
• Eingangsscreening auf Risikoexposition und/oder Symptome
 
• Auf enge Interaktion der Teilnehmenden verzichten
• Veranstaltung verschieben oder je nach weiterer Entwicklung absagen


Glaubt hier irgendjemand, das Kaiser solche Handlungsempfehlungen nachhaltig berücksichtigt? Die Seminare werden doch vermutlich so laufen wie immer. Eine Masse an Leuten (ca. 200 (?)), dicht an dicht in schlecht belüfteten Sälen. Besondere und hinreichende Desinfektionsmaßnahmen oder Eingangsscreenings werden wohl auch nicht stattfinden. 
Damit käme Kaiser übrigens auch nicht seiner Verantwortung  nach als Veranstalter alles zu tun um die Gesundheit der Teilnehmer nicht unnötig zu gefährden. Das passt übrigens auch nicht zu dem ursprünglich erklärten Ziel von Kaiser die Seminare stattfinden zu lassen um den Referendaren die Examensvorbereitung zu gewährleisten. Bei kranken oder toten (ex)Referendaren ist eine solche Examensvorbereitung vermutlich nicht mehr gewährleistet.  


Ich kenne nur den Standort Dortmund und glaube nicht an die ernsthafte Umsetzung solcher Maßnahmen. Sollte ich mich irren und Kaiser tatsächlich die vom RKI empfohlenen oder ähnliche Maßnahmen bereits heute signifikant umgesetzt haben, werde ich es hier klarstellen und mich entschuldigen. Das ändert im übrigen nichts daran, dass es aus meiner Sicht völlig verantwortungslos ist, dass die Seminare stattfinden.  



Ich werde mich hier vorerst ausklinken, da gleich noch ein bisschen lernen will um eine angemessene Examensvorbereitung für meinen Verbesserungsversuch zu gewährleisten. Wenn ich weiter hier übermäßig meine Zeit verbringe, in der ich nicht lernen kann, ist das dann ja vermutlich nicht im Sinne von Kaiser.  




PS I: 
Es tut mir leid wenn auf diesen Satz so rumreite. Ich weiß nicht warum aber dieser Satz triggert mich irgendwie total, weil ich ihn sehr anmaßend und absolut heuchlerisch empfinde. Wenn es Kaiser primär darum ginge die Examensvorbereitung von Referendaren zu gewährleisten, sollten sie Ihre Preispolitik ändern. Preise von bis zu 170 Euro pro Seminar können sich viele Referendare nicht leisten, womit die Examensvorbereitung dieser Referendare nach Kaiserlogik wohl nicht gewährleistet ist. 

PS II: 
Bitte seht es mir nach, wenn ich bei der aktuellen allgemeinen Entwicklung in Deutschland emotional etwas mitgenommen und deshalb wahrscheinlich etwas (?) unfair mit Kaiser bin. Trotz meiner emotionalen Instabilität glaube ich dennoch, dass meine Beiträge zumindest einen wahren Kern haben sollten.