10.10.2025, 17:08
Liebes Forum,
ich bewerbe mich nun seit ca. drei Monaten als Volljuristin. Meine Noten sind mit b/b (Summe 13+) nicht beonders gut und die wirtschaftliche Lage ist schlecht. Meine Vorerfahrung aus den Station besteht aus Anwaltskanzleien im Wirtschaftsrecht. Mein "Plan"/Traum war es, zunächst in einer (mittelständischen) Kanzlei anzufangen und mir in einem Gebiet, beispielsweise Steuer-/Gesellschafts-/ oder Insolvenzrecht eine Expertise und Berufserfahrung anzueignen und dann nach 3-5 Jahren in ein Unternehmen (oder eine Bank/Versicherung) zu wechseln oder eben in eine Abteilung um etwas planbarer Arbeitszeiten zu haben und Zeit für andere Dinge im Leben. Ich möchte dabei betohnen, dass es mir bei diesem Weg primär auf eine gute fachliche Ausbildung auskommt, beispielsweise die theoretische und vor allem auch den praktischen Teil (Fälle) eines Fachanwaltstitels zu erwerben. Dafür würde ich auch ein niedrigeres Gehalt in Kauf nehmen, was hier im Forum natürlich ein No-Go ist, ich weiß.
Die bisherigen Rückmeldungen von Kanzleien sind wirklich enttäuschend, zwar kommt es hier und da mal zu einem Gespräch und auch zu anschließenden Zusagen, dabei fällt mir aber leider negativ auf, dass nicht "nur" das Gehalt niedrig ist (meist zwischen 35-55k brutto), sondern eher die Stellen inhaltlich sehr abgsteckt sind. Häufig, beispielsweise bei Insolvenzkanzleien, die dann genau für eine Abteilung "Insolvenzanfechtung" suchen, aber darüber hinaus hat man dann mit dem ganzen Verfahren wenig zu tun und erlangt auch schlicht keine Erfahrung. Ein Fachanwaltstitel kann man natürlich so niemals erwerben, da der ja verschiede Fälle/Mandate voraussetzt. Und war von der Kanzlei auch gar nicht gewünscht.
Ansonsten bekomme ich, wenn überhaupt, Zusagen von Versicherungen oder Banken im Bereich Schaden, Berufsunfähigkeit usw... Dort hat man zwar attratkive Arbeitsbedingungen aber oft sehr langweilige Tätigkeitsschwerpunkte...und ein Gehalt, dass sich nur sehr langsam und schwerlich nach oben entwickelt. Wohin soll man auch nach 10 Jahren in einer Schadensabteilung wechseln? Leitung der Abteilung für 200€ mehr?
Ich weiß, dass die Zeiten schlecht sind (vor allem mit den Noten) aber deshalb nun in Bereichen anzufangen, mit denen man eigentlich gar nichts zu tun hatte und sich etwas ganz anders vorgestellt hat? Mit einem niedrigen Gehalt habe ich mich ja bereits abgefunden, aber dann noch fachlich sowas machen ZU MÜSSEN. Das schmeckt mir aktuell wirklich gar nicht. Selbst örtlich bin ich flexibel, die Erfahrung beschränkt sich nicht auf eine Stadt oder Bundesland. Ich fühle mich bei solchen Stellen wirklich wie ein Sachbearbeiter. Dafür wurde man aber doch nicht ausgebildet und das können Leute ohne zwei StX machen?
ich bewerbe mich nun seit ca. drei Monaten als Volljuristin. Meine Noten sind mit b/b (Summe 13+) nicht beonders gut und die wirtschaftliche Lage ist schlecht. Meine Vorerfahrung aus den Station besteht aus Anwaltskanzleien im Wirtschaftsrecht. Mein "Plan"/Traum war es, zunächst in einer (mittelständischen) Kanzlei anzufangen und mir in einem Gebiet, beispielsweise Steuer-/Gesellschafts-/ oder Insolvenzrecht eine Expertise und Berufserfahrung anzueignen und dann nach 3-5 Jahren in ein Unternehmen (oder eine Bank/Versicherung) zu wechseln oder eben in eine Abteilung um etwas planbarer Arbeitszeiten zu haben und Zeit für andere Dinge im Leben. Ich möchte dabei betohnen, dass es mir bei diesem Weg primär auf eine gute fachliche Ausbildung auskommt, beispielsweise die theoretische und vor allem auch den praktischen Teil (Fälle) eines Fachanwaltstitels zu erwerben. Dafür würde ich auch ein niedrigeres Gehalt in Kauf nehmen, was hier im Forum natürlich ein No-Go ist, ich weiß.
Die bisherigen Rückmeldungen von Kanzleien sind wirklich enttäuschend, zwar kommt es hier und da mal zu einem Gespräch und auch zu anschließenden Zusagen, dabei fällt mir aber leider negativ auf, dass nicht "nur" das Gehalt niedrig ist (meist zwischen 35-55k brutto), sondern eher die Stellen inhaltlich sehr abgsteckt sind. Häufig, beispielsweise bei Insolvenzkanzleien, die dann genau für eine Abteilung "Insolvenzanfechtung" suchen, aber darüber hinaus hat man dann mit dem ganzen Verfahren wenig zu tun und erlangt auch schlicht keine Erfahrung. Ein Fachanwaltstitel kann man natürlich so niemals erwerben, da der ja verschiede Fälle/Mandate voraussetzt. Und war von der Kanzlei auch gar nicht gewünscht.
Ansonsten bekomme ich, wenn überhaupt, Zusagen von Versicherungen oder Banken im Bereich Schaden, Berufsunfähigkeit usw... Dort hat man zwar attratkive Arbeitsbedingungen aber oft sehr langweilige Tätigkeitsschwerpunkte...und ein Gehalt, dass sich nur sehr langsam und schwerlich nach oben entwickelt. Wohin soll man auch nach 10 Jahren in einer Schadensabteilung wechseln? Leitung der Abteilung für 200€ mehr?
Ich weiß, dass die Zeiten schlecht sind (vor allem mit den Noten) aber deshalb nun in Bereichen anzufangen, mit denen man eigentlich gar nichts zu tun hatte und sich etwas ganz anders vorgestellt hat? Mit einem niedrigen Gehalt habe ich mich ja bereits abgefunden, aber dann noch fachlich sowas machen ZU MÜSSEN. Das schmeckt mir aktuell wirklich gar nicht. Selbst örtlich bin ich flexibel, die Erfahrung beschränkt sich nicht auf eine Stadt oder Bundesland. Ich fühle mich bei solchen Stellen wirklich wie ein Sachbearbeiter. Dafür wurde man aber doch nicht ausgebildet und das können Leute ohne zwei StX machen?
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