Gestern, 15:43
Schließe mich meinen Vorrednern im Wesentlichen an
Ein Input wäre noch: Versuchst du dich an Perfektionismus? Eine sorgfältige Bearbeitung der Akte erfordert keinen Perfektionismus.
Oft kommt ein Stress von Überforderung, wenn man "alles richtig" machen will. Betonung auf "alles" und "richtig".
Lass ruhig auch mal die Anwälte ihren Job machen. Gute Anwälte bereiten schon viel vor. Klar schießen die auch Nebelkerzen, aber wenn du ein abgesoffenes Dezernat hast und dich ein Schriftsatz eines Anwalts überzeugt, dann prüf das kurz nach und fertig. Gerade am Amtsgericht ist es Kampf an der vordersten Front. Da muss nicht alles perfekt sein. Bist nicht der BGH, der die Leitsätze für die BRD schreibt. Hauptsache du triffst eine vertretbare / begründete Entscheidung.
Tracke mal für dich, wie lange du an jeder Akte gearbeitet hast. Wie viel Zeit der 10h-12h verwendest du wofür? Hab ne Eieruhr o.ä. und tracke alle 15 Minuten was du gerade machst für ne Woche oder zwei. Dann siehst du, wo deine Zeit hinfließt und du kannst beurteilen, ob du effektiv arbeitest.
Wenn der Stress nicht aus Perfektionismus oder ineffizienten Arbeiten stammt, sondern du Angst vor Verhandlungen hast: Erforsche deine Angst.
- Was wenn ich vor denen schlecht dastehe, weil ich xyz gemacht oder nicht gemacht habe / deren Erwartung an das Gericht nicht erfüllen kann? Ganz entspannt. Man ist Berufsanfänger. Du hast die Verhandlung gut vorbereitet. Es gilt in der ZPO der Beibringungsgrundsatz, d.h. die Anwälte und Parteien reden miteinander. Man ist nur Moderator. Gibt es eine Zeugenbefragung, dann hast du dir Fragen vorbereitet usw. Eine gute Vorbereitung gibt Sicherheit. Betonung auf "gut" genug - nicht perfekt!
- Was wenn mir jemand dumm kommt? - Ich persönlich glaube nicht, dass man Angst vor Zeugen oder Anwälten haben muss. Lies dir einmal das entsprechende Kapitel zur Sitzungspolizei durch, probe ein zwei mal vorm Spiegel, wenn dir einer dumm kommt und weiß schlicht einfach, was du tust, wenn "das Gericht" nicht respektiert wirst. Erstmal verwarnen, dann auch mal was androhen und dann auch was durchsetzen.
Daher zusammenfassend: Analysiere, wo das Problem liegt. Ansonsten eilt es dich womöglich im nächsten juristischen Job wieder ein. Als Anwalt trägt man ebenfalls Verantwortung, muss jede Woche / jeden Tag mehrere Fristen einhalten / erledigen. Jeder Fall kann theoretisch zum Haftungsfall werden. Beamte wiederum werden hoheitlich tätig. Die Ausübung von Staatsgewalt als Exekutive ist genauso bedeutend wie die Judikative. Möglicherweise erlässt du einen rechtswidrigen Verwaltungsakt #Staatshaftung, regelmäßige dienstliche Beurteilungen
-> Was ich sagen will: In (fast) jedem juristischen Job musst du mit Stress und Verantwortung umgehen können. Lerne es #Mindset, anstatt den vermeintlichen einfachen Ausweg zu wählen, um dann wieder vor dem gleichen Problem in grün zu stehen.
Es ist übrigens auch nicht deine Aufgabe, die anderen x offenen Stellen an deinem Gericht zu kompensieren. Konzentriere dich darauf, die normalen Fallzahlen zu erreichen.
Ein Input wäre noch: Versuchst du dich an Perfektionismus? Eine sorgfältige Bearbeitung der Akte erfordert keinen Perfektionismus.
Oft kommt ein Stress von Überforderung, wenn man "alles richtig" machen will. Betonung auf "alles" und "richtig".
Lass ruhig auch mal die Anwälte ihren Job machen. Gute Anwälte bereiten schon viel vor. Klar schießen die auch Nebelkerzen, aber wenn du ein abgesoffenes Dezernat hast und dich ein Schriftsatz eines Anwalts überzeugt, dann prüf das kurz nach und fertig. Gerade am Amtsgericht ist es Kampf an der vordersten Front. Da muss nicht alles perfekt sein. Bist nicht der BGH, der die Leitsätze für die BRD schreibt. Hauptsache du triffst eine vertretbare / begründete Entscheidung.
Tracke mal für dich, wie lange du an jeder Akte gearbeitet hast. Wie viel Zeit der 10h-12h verwendest du wofür? Hab ne Eieruhr o.ä. und tracke alle 15 Minuten was du gerade machst für ne Woche oder zwei. Dann siehst du, wo deine Zeit hinfließt und du kannst beurteilen, ob du effektiv arbeitest.
Wenn der Stress nicht aus Perfektionismus oder ineffizienten Arbeiten stammt, sondern du Angst vor Verhandlungen hast: Erforsche deine Angst.
- Was wenn ich vor denen schlecht dastehe, weil ich xyz gemacht oder nicht gemacht habe / deren Erwartung an das Gericht nicht erfüllen kann? Ganz entspannt. Man ist Berufsanfänger. Du hast die Verhandlung gut vorbereitet. Es gilt in der ZPO der Beibringungsgrundsatz, d.h. die Anwälte und Parteien reden miteinander. Man ist nur Moderator. Gibt es eine Zeugenbefragung, dann hast du dir Fragen vorbereitet usw. Eine gute Vorbereitung gibt Sicherheit. Betonung auf "gut" genug - nicht perfekt!
- Was wenn mir jemand dumm kommt? - Ich persönlich glaube nicht, dass man Angst vor Zeugen oder Anwälten haben muss. Lies dir einmal das entsprechende Kapitel zur Sitzungspolizei durch, probe ein zwei mal vorm Spiegel, wenn dir einer dumm kommt und weiß schlicht einfach, was du tust, wenn "das Gericht" nicht respektiert wirst. Erstmal verwarnen, dann auch mal was androhen und dann auch was durchsetzen.
Daher zusammenfassend: Analysiere, wo das Problem liegt. Ansonsten eilt es dich womöglich im nächsten juristischen Job wieder ein. Als Anwalt trägt man ebenfalls Verantwortung, muss jede Woche / jeden Tag mehrere Fristen einhalten / erledigen. Jeder Fall kann theoretisch zum Haftungsfall werden. Beamte wiederum werden hoheitlich tätig. Die Ausübung von Staatsgewalt als Exekutive ist genauso bedeutend wie die Judikative. Möglicherweise erlässt du einen rechtswidrigen Verwaltungsakt #Staatshaftung, regelmäßige dienstliche Beurteilungen
-> Was ich sagen will: In (fast) jedem juristischen Job musst du mit Stress und Verantwortung umgehen können. Lerne es #Mindset, anstatt den vermeintlichen einfachen Ausweg zu wählen, um dann wieder vor dem gleichen Problem in grün zu stehen.
Es ist übrigens auch nicht deine Aufgabe, die anderen x offenen Stellen an deinem Gericht zu kompensieren. Konzentriere dich darauf, die normalen Fallzahlen zu erreichen.
Nachrichten in diesem Thema
Ausstieg Justiz - von LuiseRLP - 18.05.2025, 19:33
RE: Ausstieg Justiz - von Gast33 - 18.05.2025, 21:17
RE: Ausstieg Justiz - von Praktiker - 18.05.2025, 22:10
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RE: Ausstieg Justiz - von medoLAW - Gestern, 15:43