12.04.2025, 23:31
(12.04.2025, 19:50)Counsel schrieb: Hallo bibtiger, (cooler Name)Hallo und danke dir – auch für die netten Worte zu meinem Namen 😊
erstmal Glückwunsch zu Deinen Examina. Damit musst Du Dich wirklich nicht verstecken.
Zu Deiner Frage:
15-20 Bewerbungen sind noch nicht zu viel, um unruhig zu werden. Die derzeitige Lage ist halt nicht mehr so gut wie 2022/23.
Natürlich herrscht große Konkurrenz, gerade in beliebten Städten, kenne ich selbst nur zu gut aus Hamburg.
Gerade Unternehmen stellen gerne erfahrene Mitarbeiter ein, vorzugsweise RAe aus Wirtschaftskanzleien. Natürlich gibts auch mal Stellen für Anfänger als Assistenz in der Rechtsabteilung, das sind aber meist größere Unternehmen, wo der Anfänger nicht auf sich allein gestellt ist und auch dort ist der Markt umkämpft.
Einfacher ist es, wenn Du etwas Erfahrung als Anwalt einer wirtschaftsrechtlich/ arbeitsrechtlich orientierten Kanzlei nachweisen kannst. Eine Option wäre auch ein Arbeitgeberverband, habe ich als Station im Ref gemacht und einen Wechsel eines Anwaltes dort zu einem Mitgliedsunternehmen als Justitiar erlebt.
Wenn Du nach 50 Bewerbungen noch keinen Einstieg ins Unternehmen gefunden hast, würde ich umschwenken und es auch in Kanzleien versuchen. Du musst ja nicht bis zur Rente dort bleiben. Verwaltungsbehörde geht natürlich auch, aber dann mit wirtschaftsrechtlichem Hintergrund, sonst wird’s mit der einschlägigen Erfahrung für Unternehmen schwieriger.
Auch IHK wäre eine Möglichkeit, verdienst nur nicht sonderlich gut, aber als Einstieg ok.
Als Anfängergehalt im Unternahmen halte ich 60-70.000 für möglich. Je nach Größe und Standort natürlich. Verbände und IHK zahlen allerdings weniger.
Du wirst was finden, da sitzen Juristen mit deutlich schlechteren Noten als Du auf allen möglichen Posten.
Ich finde deine Einschätzung wirklich sehr hilfreich und aufbauend.
Du hast völlig recht: 15–20 Bewerbungen sind wahrscheinlich noch keine besonders große Zahl, aber ich hatte ehrlich gesagt mit etwas mehr Resonanz gerechnet (zumindest mal eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch) – umso mehr hat mich das Ganze zum Nachdenken gebracht. Den Hinweis mit dem Zeitfenster 2022/23 finde ich interessant. Habe schon mal gehört, dass es zu diesem Zeitpunkt bei Unternehmen für Einsteiger leichter war.
Auch deine Hinweise zu Kanzleien nehme ich mir sehr zu Herzen. Ich hatte diese Richtung bisher eher ausgeschlossen, weil ich befürchtet habe, dass dort oft viel zwischenmenschliche Arbeit mit wechselnden Mandanten im Vordergrund steht, während die eigentliche juristische Tätigkeit manchmal etwas in den Hintergrund rückt. Auch der Fokus auf reine Sachverhaltsaufklärung und das Führen vieler Gerichtsprozesse war für mich bisher eher abschreckend. In wirtschaftsrechtlich ausgerichteten Kanzleien, in denen man hauptsächlich mit juristisch vorgebildeten Ansprechpartnern arbeitet, könnte das aber ganz anders aussehen – gerade als Zwischenschritt, um praktische Erfahrung für den späteren Wechsel ins Unternehmen zu sammeln.
Arbeitgeberverbände, IHK, vielleicht auch Kammern – das sind super Anregungen, die ich in meiner Suche nochmal stärker mit aufnehmen werde. Bei der IHK habe ich mich tatsächlich auch vor 2 Wochen oder so bereits beworben.
Auch bei einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft hatte ich mich ja schon beworben und wurde zumindest zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Dort hätte man 5.800 brutto bekommen und ein volles 13. Gehalt, was finanziell wahrscheinlich schon das Maximum war.
Danke auf jeden Fall für deine ermutigenden Worte und die vielen konkreten Hinweise – das hilft mir wirklich sehr weiter!
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Unternehmensbereich als Jurist ohne Berufserfahrung – zu hohe Erwartungen? - von bibtiger - 12.04.2025, 17:47
RE: Unternehmensbereich als Jurist ohne Berufserfahrung – zu hohe Erwartungen? - von nachdenklich - 12.04.2025, 19:48
RE: Unternehmensbereich als Jurist ohne Berufserfahrung – zu hohe Erwartungen? - von bibtiger - 12.04.2025, 23:30
RE: Unternehmensbereich als Jurist ohne Berufserfahrung – zu hohe Erwartungen? - von Counsel - 12.04.2025, 19:50
RE: Unternehmensbereich als Jurist ohne Berufserfahrung – zu hohe Erwartungen? - von bibtiger - 12.04.2025, 23:31
RE: Unternehmensbereich als Jurist ohne Berufserfahrung – zu hohe Erwartungen? - von LawyerTN - 12.04.2025, 20:06
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RE: Unternehmensbereich als Jurist ohne Berufserfahrung – zu hohe Erwartungen? - von peetje vs - 12.04.2025, 22:24
RE: Unternehmensbereich als Jurist ohne Berufserfahrung – zu hohe Erwartungen? - von bibtiger - 12.04.2025, 23:35
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RE: Unternehmensbereich als Jurist ohne Berufserfahrung – zu hohe Erwartungen? - von Grottentroll - 13.04.2025, 17:04
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