20.02.2025, 14:00
(20.02.2025, 12:31)AmH1403 schrieb:(20.02.2025, 12:06)Lexfori schrieb: Das tut mir leid. Ich kann mir aber schon vorstellen, um welche Kanzlei es sich handelt. Sind da nicht schon vor dir einige in der Probezeit weg gewesen? Mich hat es immer abgeschreckt, mich dort überhaupt zu bewerben wegen des Internetauftritts à la "um als Anwalt 100 % Prozent für den Mandanten geben zu können, darf man den Stift nicht vor 18 Uhr fallen lassen", "wir sind so eine tolle Familie hier" und einigem mehr. Ich kann es natürlich nicht einschätzen, wie es dort tatsächlich ist.Ohje, um diese Kanzlei handelt es sich glaube ich tatsächlich. :D Und ja, da gabs vor mir auch schon eine Reihe von Anwälten, die nicht sonderlich lange da waren, ein Jahr oder weniger.. hab ich natürlich erst nach und nach mitbekommen.
Aber ich würde mir das nicht zu Herzen nehmen. Hat er denn gesagt, warum du keine Anwaltspersönlichkeit sein sollst? Was genau soll dir da fehlen? War dein Umsatz zu niedrig? Bist du schlecht mit den Mandanten umgegangen?Wenn er nicht näher drauf eingegangen ist, halte ich das auch für eine bloße Ausrede. Meiner Ansicht nach hätte ein fairer Chef schon vorher kommuniziert, was dir in seinen Augen noch fehlt. Du darfst auch nicht vergessen, dass man sich mit den Jahren entwickelt und so auch in seiner Persönlichkeit als Anwalt. Ich finde es daher schon krass, dass jemand dir nach nur fünf Monaten sagen will, dass du keine Anwaltspersönlichkeit bist, obwohl die Person dich sonst ja gar nicht kennt....
Ich würde die Station nicht aus dem Lebenslauf weglassen und einfach offen kommunizieren, dass es nicht gepasst hat. Du hast ja trotzdem wertvolle Erfahrung gesammelt und ein potentieller Arbeitgeber weiss dann, dass du nicht bei 0 anfängst. Du kannst das auch immer gut als wichtige persönliche Erfahrung darstellen, an der du gewachsen bist.
Und ich würde auch den WiMi-Kram lassen. Du bist Anwältin.
Es gab tatsächlich auch kein einziges richtiges Feedbackgespräch mit dem Chef. Eines war angesetzt, aber dann bin ich eben so lange krank ausgefallen, dass es laut seiner Aussage "nicht genug Zeit war um mich kennenzulernen". Aber er hätte schon vor meiner Krankheit das Gefühl gehabt, "der Anwaltsberuf sei einfach nicht das Richtige für mich". Weiter begründet hat er das nicht. Es würde aber nicht an meinen juristischen Fähigkeiten liegen, ich würde einfach nicht rein passen. Alle anderen Kollegen hingegen haben ihr aufrichtiges Bedauern ausgedrückt und dass sie sehr gern mit mir zusammen gearbeitet haben. Auch mit den Mandanten hatte ich immer ein gutes Verhältnis und habe gerne mit denen kommuniziert und mich gefreut wenn ich helfen konnte.
Ich hatte im Bewerbungsgespräch auch offen kommuniziert dass ich noch keine Erfahrung als Anwältin habe und dass ich auch eher eine etwas zurückhaltendere Person bin, die nicht sofort "hallo hier bin ich" schreit, sondern eben eher etwas ruhiger. Schien für ihn kein Problem zu sein, sonst hätte er mich ja gar nicht erst eingestellt. So hatte er mir am Anfang nach einem Call, den ich gemacht habe, gesagt, dass man mir nicht angemerkt habe dass ich das zum ersten Mal mache und ich sehr souverän aufgetreten sei. Ich hatte dann aber zunehmend das Gefühl, dass er bewusst nach Sachen gesucht hat, die ich in seinen Augen "falsch" mache. Es kam nicht selten vor, dass ich morgens passiv-aggressive Nachrichten in meinem Postfach hatte, warum ich dieses oder jenes gemacht habe (hatte ich natürlich vorher immer mit den anderen Anwälten abgesprochen). Das war nie inhaltlicher Natur, sondern immer bezogen auf formale Sachen, die natürlich alle neu für mich waren..
Danke für die aufmunternden Worte in jedem Fall! :)
Ok, ja krass! Und dann wirbt die Kanzlei trotzdem mit einer offenen Fehlerkultur und regelmäßigem Feedback...
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