07.02.2025, 19:25
(07.02.2025, 09:50)NRW556 schrieb:(06.02.2025, 18:39)Praktiker schrieb: Wie schnell und gleichzeitig gut Du fertig wirst, hat einerseits mit der Stelle zu tun (aufgelaufene Rückstände, Rechtsgebiet, Unterstützung durch Geschäftsstelle und Kollegen), andererseits mit Dir. Verkriechst Du dich im Zimmer oder suchst Du dir Hilfe bei den richtigen Leuten? Hast Du Verhandlungstalent? Und kannst Du die entscheidenden juristischen Fragen schnell und zupackend beantworten, Nebensächliches dagegen kurz oder gar nicht? Hast Du ein ausgeprägtes Judiz? Es wird in diesem Forum ungern gehört aber: wer in fünfstündigen Klausuren die Aufgaben gelöst und dafür im Schnitt 13 Punkte bekommen hat, wird möglicherweise auch bei gleicher Arbeitsqualität früher das Gericht verlassen können als jemand, der im Examen schon nicht fertig geworden ist.Im Schnitt 13 Punkte Schreiben zu können indiziert vieles.
Auf alle Fälle ist es ein schöner und oft sinnstiftender Beruf. Ich persönlich habe bei keinem Stellenwechsel Horrorgeschichten erlebt, aber es gibt sie definitiv.
Eine hohe Intelligenz ( zu 80 % genetisch bedingt)
Vertiefte Rechtskenntnisse in den im Examen abgeprüften Gebieten
Sichere Anwendung auf den Einzelfall. Schnelles, genaues Erfassen des Sachverhaltes.
Jetzt sehe ich nur nicht wie eine mit künstlichen Problemen aufgeladene Examensklausur mit einem Gerichtsverfahren vergleichbar ist, was entweder schnell per Beschluss weg ist oder gleich mehrere Jahre geht aufgrund enormer Komplexität.
Ich habe ja geschrieben, dass das in diesem Forum ungern gehört wird 😉
Ob ein Verfahren jahrelang läuft oder schnell vom Tisch ist, hat natürlich mit dem Verfahrensgegenstand und dem Prozessverhalten der Parteien zu tun, aber eben auch massiv damit, wie das Gericht es führt. Ich kenne zwei Kammern eines Gerichts mit gleicher Zuständigkeit, bei denen sich die Vergleichsquoten, die Sitzungsdauer, die Verfahrenszeiten und damit auch der Dezernatsbestand massiv unterschieden haben. Das lag ausschließlich daran, dass die Vorsitzenden und die ganzen Kammern die Verfahren gänzlich unterschiedlich geführt haben.
Jetzt sagst Du, das hat nichts mit der Examensnote zu tun. Also gut, dann halt nicht. Dass es aber hinsichtlich Kompetenz, Geschwindigkeit, Schwerpunktsetzung usw. erhebliche Unterschiede gibt, die hochgradig praxisrelevant sind, scheint mir doch so zu sein.
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RE: Einstieg in die Justiz: Arbeitszeiten und Einstiegserfahrungen als (Probe-)Richterin - von Emma123 - 06.02.2025, 12:52
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RE: Einstieg in die Justiz: Arbeitszeiten und Einstiegserfahrungen als (Probe-)Richterin - von NRW556 - 07.02.2025, 09:50
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