10.01.2025, 17:26
(09.01.2025, 16:26)JuraHassLiebe schrieb:(09.01.2025, 16:09)JuraHassLiebe schrieb:(09.01.2025, 12:07)BullandBear schrieb: Guten Morgen,
Allen zunächst einmal einen guten Start in das neue Jahr!
Ich mache mir derzeit einige Gedanken zum Thema Jobwechsel. Dabei stellt sich mir unter anderem die Frage, wie sich meine derzeitige Position im aktuellen Marktumfeld darstellt. Und ich wäre für eure Einschätzung dankbar.
Zu mir: 40 Jahre alt, 2x VB, etwas über 4 Jahre Berufserfahrung in GK, dann knapp 7 Jahre Inhouse (deutscher Finanzdienstleister).
Zu meiner aktuellen Position: Personalverantwortung für derzeit 4 FTE, 40h-Woche (mit vollem Überstundenausgleich), fast 40 Tage Urlaub, derzeit hoher Remoteanteil möglich, Vergütung ca. 140k fix + ca. 20% Bonus + bav.
Ich weiß, dass Kollegen, die thematisch ähnliche Positionen bei Töchtern von US Finanzdienstleistern besetzen, schon ohne Personalverantwortung eine sehr viel höhere Gesamtvergütung erzielen (oder drastischer formuliert: schon deren Fixvergütung ist höher als meine Gesamtvergütung). Die arbeiten aber auch mehr, haben deutlich weniger Urlaub und remote geht offiziell gar nicht.
In einer neuen Position wäre ich bereit, mehr zu arbeiten und beim Urlaub Abstriche zu machen. Personalverantwortung wäre für mich auch nicht zwingend erforderlich. Worauf ich aber nicht verzichten würde, ist ein hoher Remoteanteil.
Vor dem Hintergrund drei Fragen an euch:
1. Bin ich in meiner aktuellen Position über- oder unterbezahlt?
2. Sind euch Inhousepositionen bekannt, in denen viel remote gearbeitet werden kann, man gleichzeitig aber sehr gut verdient?
3. Wie realistisch wäre für mich ein Wiedereinstieg in eine GK, wenn ich davon ausgehe, dass ich nicht seriös behaupten kann, einen portablen Businesscase zu haben?
Ich danke euch schon vorab für euer Feedback und freue mich auf den Austausch!
Viele Grüße :-)
Also vorab: Ich finde dein Gesamtpaket gut, aber es geht sicherlich mehr.
Die Frage, ob es sich lohnt für 1k mehr Netto im Monat auf die Worklife-Balance etc. verzichten, ist zwar eine individuelle Frage. Aber wenn man davon ausgeht, dass du deutlich mehr arbeitest für "lediglich" 1k mehr netto, klingt das zunächst nach einem schlechteren Deal.
Sofern es aber in Richtung >160k Fixum und 40k Bonus geht, hast du bereits ca 1750 Euro mehr Netto im Monat und es fängt an sich zu lohnen. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass von deinen 9k (?) Netto aktuell nach Kosten für Haus, zwei Autos, Essen, sonstigen Anschaffungen vielleicht garnicht mal so super viel übrig bleibt, können die 1750, sogar 1k, im Monat einen großen Unterschied im Lebensstandard und oder der Sparrate (= dem Vermögensaufbau) machen.
Die Karrieren die ich bisher so beobachten konnten, gerade Inhouse, wurden regelmäßig durch Jobwechsel angetrieben und du bist bereits sieben Jahre bei dem selben Arbeitgeber und scheinst ja dort nicht zu 100% zufrieden zu sein. Ferner bist du mit vierzig noch halbwegs jung und kannst m.E.n. noch gut (und viel) arbeiten, sofern du denn Lust darauf hast.
Deshalb scheint ein Wechsel m.M.n., unter der Prämisse, dass du ein passendes Angebot findest, sinnvoll zu sein.
Viel Erfolg bei deiner Entscheidung und halte uns gerne auf dem Laufenden!
Kleiner Nachtrag: Anscheinend geht es dir ja auch um den finanziellen Aspekt, dieser scheint auf den ersten Blick nicht all zu groß zu sein.
Ich habe mal eine Rechnung aufgestellt, um den langfristigen Effekt deutlich zu machen.
Unter der Prämisse, dass du bereit bist von deinem vierzigsten bis fünfzigsten Lebensjahr, folglich für zehn Jahre, entsprechend mehr zu arbeiten und die 1.750 Euro monatlich in einen der üblichen ETF's (7%) investiert, hast du mit fünfzig (nach Steuern) einen zusätzlichen Vermögenszuwachs i.H.v. 276.772 Euro.
Bis zum Renteneintritt (67 Jahre zugrunde gelegt) sind es bereits 657.135 Euro. Dann kannst du entweder die Zinserträge verwenden um (a) deine Rente aufzubessern und das sogar deutlich, denn es kommen (nach Steuern) knapp über 2.800 Euro im Monat mehr bei rum oder du kannst (b) die Zinsen weiterhin reinvestieren und hast bis zu deinem Tod (Lebenserwartung: 79 Jahre) einen Vermögenszuwachs von 1.2 Millionen Euro.
Ich finde insbesondere das Ergebnis von Option (a) erstaunlich: zehn Jahre ein höheres Pensum bei der Arbeit fahren und dafür 17 Jahre lang 2.8k mehr Netto-Rente kassieren + seinen Nachkommen (oder wem auch immer) 657k mehr hinterlassen.
Ich weiss, dass dies eine sehr kapitalistische Betrachtung unter fest vorgegeben Parametern ist, ich will (und kann) keine Abbildung deiner finanziellen Lebensumstände darbieten, ich wollte lediglich plakativ aufzeigen, welche Wirkung ein "kleiner" Gehaltszuschlag langfristig entfalten kann und das es sich unter einer solchen Betrachtung deutlich mehr zu lohnen scheint, als es zunächst anmuten lässt. Selbiges gilt im Prinzip auch für einen Gehaltszuschlag von "nur" 1.000 Euro Netto im Monat.
Vielen Dank für die sehr ausführliche Rechnung. Das ist natürlich auch ein wichtiger Aspekt. Ich hatte eine Zeit lang eine vernünftige Sparrate, das ist jetzt natürlich nicht mehr so und jeder ist gut beraten, wenn er für das Alter privat vorsorgt. Habe zwar wie beschrieben noch die bav, aber die rettet einen im Zweifel auch nicht.
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