12.12.2024, 03:45
(04.12.2024, 20:15)Hidden schrieb: Liebes Forum,Höheres Fachsemester, FFA und Auslandserfahrung halte ich jetzt nicht für entscheidende Kriterien für die bessere Eignung für die Teilnahme an einem Moot Court. Sich in der Sprache des Moot Courts schriftlich und mündlich hinreichend ausdrücken zu können (wahrscheinlich englisch?) ist natürlich essenziell. Ansonsten kommt es mE doch eher auf ein belastbares einschlägiges fachliches Interesse an den Inhalten des Moot Court an. Das kann man durchaus auch im unteren Fachsemester ohne Auslandsaufenthalt überzeugend darlegen.
ich bin etwas verärgert und möchte eure Meinung zu einer Situation einholen. Ich bin im höheren Semester und arbeite seit kurzem als SHK an einem Lehrstuhl. Bei einer lehrstuhlübergreifenden Feier kam ich mit einem WiMi eines anderen Lehrstuhls ins Gespräch. Während des Gesprächs habe ich erfahren, dass er auch für die Auswahl der Moot-Court-Teilnehmer verantwortlich ist. Ich hatte mich für eben diesen Moot Court beworben, wurde aber nicht angenommen. Das hat mich gewundert, da ich im Vergleich zu denjenigen, die letztlich genommen wurden, ein ähnliches oder stärkeres Profil hatte (höheres Semester, FFA, Sprachkenntnisse sowie Auslandserfahrung). Also hab ich ihn mal darauf angesprochen. Während unserer Unterhaltung meinte er schließlich, dass er sich zwar alle Bewerbungen durchliest, die Plätze jedoch bevorzugt an bekannte Kommilitonen vergibt. Das hat mich überrascht, und ich habe ihm daraufhin gesagt, dass ich diese Praxis fragwürdig finde. Er entgegnete daraufhin salopp, dass dies auch bei der Vergabe von SHK-Stellen der Fall sei, und fügte hinzu: „Das macht doch jeder.“ Persönlich finde ich sowas unmöglich, da es meinem Gerechtigkeitssinn widerspricht. Solche Praktiken (verdeckte Form der Vetternwirtschaft) benachteiligen doch insbesondere Personen, die ohnehin schon größere Hürden zu überwinden haben
=> Erstakademiker, Studierende mit Migrationshintergrund oder aus sozio-ökonomisch schwächeren Elternhaus.
Nun zu meinen Fragen:
1. Findet ihr, dass ich überreagiere, oder ist meine Reaktion angemessen? Was sind eure Gedanken dazu?
2. Würdet ihr den Lehrstuhlinhaber auf diese Praxis hinweisen?
Vielen Dank schonmal für eueren Input :)
Wenn dann allerdings irgendwelche Freunde oder Kommilitonen(?) des WiMi ins Team geholt werden, die wirklich ungeeignet sind, geht das natürlich nicht. Nachvollziehbar ist diese "Vetternwirtschaft" allerdings, wenn die erfolgreichen Bewerber einfach schon bekannt und bewährt waren. Für SHK Stellen ist es etwa nicht unüblich, dass Bewerber genommen werden, die in den Lehrveranstaltungen positiv aufgefallen sind. Sei es in den Vorlesungen des Chefs oder in den Arbeitsgemeinschaften der WiMis. Das mag zwar nicht lege artis der Bestenauslese sein, aber finde ich schon nachvollziehbar.
Ich sehe auch nicht ganz, wieso die beschriebene Praktik Erstakademiker, Studierende mit Migrationshintergrund oder Studierende aus sozio-ökonomisch schwächeren Elternhäusern benachteiligen soll. Möchte man der These folgen, dass diese Personen tendenziell eher schlechtere Lebensläufe und Noten haben als Studierende aus Akademikerfamilien, kommt diese Praktik den Betroffenen doch eher zu gute.
Also 1. Ich denke, Du musst es einfach sportlich sehen und ggf. einfach von Angeboten an "deinem" Lehrstuhl profitieren, wo Du ja wahrscheinlich einen guten Draht zu den WiMis hast.
2. Den Lehrstuhlinhaber wird es vermutlich überhaupt nicht interessieren und zu gewinnen gibt es für dich auch nichts mehr. Ich würde ihn darauf also nicht hinweisen.
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Vetternwirtschaft an Lehrstühlen - von Hidden - 04.12.2024, 20:15
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