11.12.2024, 15:02
(10.12.2024, 19:05)Klausurbearbeiter schrieb:(10.12.2024, 10:00)Anna1202 schrieb:(09.12.2024, 18:02)Ex-GK schrieb:Die Ausgangsaussage war: "Da ich die Zukunftsaussichten ohnehin äußerst bescheiden empfand habe ich ein nettes Abfindungspaket angenommen, bin allerdings ab Februar dann ohne Job."(09.12.2024, 17:19)Anna1202 schrieb:(09.12.2024, 15:58)Ex-GK schrieb: Es geht weniger um den Fall, dass einer (egal ob AG oder AN) irgendwann merken, dass man doch nicht zueinander passt, sondern darum, dass man schon bei der Bewerbung weiß, dass man dort eh gar nicht oder zumindest nicht langfristig arbeiten will. Sowas in der Art ist umgekehrt einer Bekannten passiert: bewirbt sich auf eine unbefristete Stelle und erfährt erst als der Vertrag vorliegt, dass es nur befristet ist. Das war für sie so wenig fair wie es auch für einen AG wäre, wenn dieser nun mal nicht davon ausgehen muss, dass der jeweilige Kandidat eh nur kurz da sein wird. In Bewerbungsprozesse fließen nun mal Zeit und Geld rein, das keiner zu verschenken hat - die Leute sitzen nicht zusammen und ziehen kollektiv über Bewerber ab, aber unterschätz mal nicht, wie klein die Welt ist.
Prinzipiell finde ich es ok, etwas zur Überbrückung anzunehmen, aber dann vielleicht eher nach befristeten Stellen schauen, wie schon einige gesagt haben. Am Ende kann man Dir keinen Strick daraus drehen, wenn Du nichts von der Überbrückungszeit sagst (und vielleicht gefällt es Dir ja doch gut) und Du kündigst - das kann immer passieren. Super fair ist es aber auch nicht, das hast Du aber auch schon selbst gesagt.
Also wäre dein Rat, dass der Ausgangsschreiber lieber arbeitslos seine Zeit verbringt bis er etwas nahezu Perfektes gefunden hat? Mit dem Risiko, dass es der Person den Lebenslauf zerschießt (monatelang keine Anstellung) und dem Risiko, dass ihm dann das gefundene 100% Ding doch nicht gefällt.
Das Argument, als potentieller Arbeitnehmer Rücksicht auf das Geld eines möglichen AG nehmen zu müssen, finde ich auch eher komisch. Dann dürfte man sich nie auf eine 95% passenende Stelle bewerben, weil das kostet HR ja Kapa. Und dass sich ein AG nicht freut, wenn ein AN zügig wieder geht, verstehe ich. Aber aus Rücksicht garnicht anzufangen und lieber arbeitslos zu sein, macht für mich keinen Sinn. Wer weiss denn, wann die richtige Stelle dann kommt? Wer sagt einem, dass die Stelle nicht doch passend ist? Es geht ja nicht drum, dass sich der Legal Counsel etwas in der Buchhaltung zur ÜBerbrückung sucht. Ganz ehrlich würde ich dich gerne sehen, wenn die Arbeitslosigkeit vor der Tür steht, es finanziell eng und die Aussichten für was Neues ummer trüber werden. Das kann man als alleinstehende Person mit gutem finanziellen Polster machen. Aber selbst dann, sagt doch keiner ernsthaft, "lieber arbeitslos als eine nicht ganz passende Anstellung".
Puh, Du interpretierst da einiges in meinen Post rein und wirst auch noch persönlich. Ich habe keinen konkreten Ratschlag gegeben, sondern aufgezeigt, dass die von Dir geschilderte Situation und die des TE hier nicht ganz die Gleiche ist. Die Situation ist - wie vieles im Leben - nicht a oder b, sondern es gibt Nuancen. Ich rate dem TE hier zu nichts Konkretem, da ich persönlich nicht genug weiß um hier einen sinnvollen "Ratschlag" zu geben, wollte aber ergänzen, dass das Prinzip "sich einfach bewerben und dann schnell Kündigen" durchaus Nachteile haben kann. TE kann selbstverständlich auch die "Gründe" für die Kündigung, sofern jemand fragt, gut verpacken, ändert aber nichts daran, dass so gut wie kein AG sich über eine Mitarbeiterkündigung freut und schon gar nicht nach kurzer Zeit. Es kommt durchaus vor, dass ein potentieller AG jemanden beim alten AG des Bewerbers kennt und nachfragt.
Es geht auch nicht um "Rücksichtnahme" auf einen AG, dadurch, dass dieser aber Geld und Zeit in die Personalsuche steckt, die dann nun mal nochmal von vorne beginnt, wenn der Mitarbeiter kündigt und manche sind da halt nachtragend. Nochmal: natürlich kann eine Kündigung immer kommen, egal von welcher Seite. Darüber reden wir hier aber nicht.
Runtergebrochen war mein Rat, dass ich lieber in einem vllt. nicht so geilen Job bin als arbeitslos. Nicht mehr und nicht weniger, halt sehr egoistisch, wenn man die Interessen des AG mit reinnimmt.
Lesen können wir alle und die Frage auch weiter:" Würdet ihr einfach erstmal ein Angebot annehmen und euch dann Weiterbewerben?" Und darauf war auch meine Antwort bezogen, dass ich keinen Job annehmen würde, wenn nicht beide Seiten im Klaren darüber sind, dass es nur etwas zur Überbrückung ist
Und mitnichten kann man daraus den Rückschluss ziehen "lieber arbeitslos, oder was?!". Ich habe auch schon ein Beispiel angeführt in dem beide Seiten von dem temporären Charakter des AV im Bild sind, nämlich als Vertreter in Elternzeit. Ich war z. B. WissMit bei einer Kanzlei und habe so auch genug Geld verdient und hatte Freizeit. Dazu gibt es noch befristete Stellen an Lehrstühlen und auch Behörden.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass bis Februar 2025 genau eine solche Stelle gefunden wird, die zum Profil passt? Genau sehr gering!
Machen die genannten Stellen für den Fragensteller Sinn? Nein, die Person ist Volljurist in einem Unternehmen und soll eine Stelle als WissMit, in einer Behörde oder Lehrstuhl annehmen? Die Person wird sich ja für einen Unternehmensjuristenweg bewusst entschieden haben.
Würdest Du es geil finden, wenn du in einer anderen Stelle einen Job annimmst, umziehst und dich einnistest und der AG dann 5 Monate später sagt:"Sorry, Kündigung. Ist halt in der Probezeit. Es war zwar geplant, dass wir nie verlängern und es nicht wollten aber ist halt so!". Sicher nicht.
Natürlich nicht! Aber das ist eben das beidseitige Risiko. Wer sagt mir, dass mein AG nächste Woche nicht hops geht, die Rechtsabteilung outgesourced werden soll, ein neuer Chef kommt, der keinen Bock auf mich hat, weil er seinen Zögling mitbringen will.
Mittlere und kleine Kanzleien sind nunmal auch keine DAX-Konzerne und jeder neue Mitarbeiter ist auch erstmal eine Kostenstelle, die geplant und finanziert werden und auch eine Entscheidung mit der man andere ablehnt, nur um dann wieder auf die Suche zu gehen. Bis die Kanzlei dann eine neue Person gefunden und eingestellt hat, können wieder Monate vergehen. Wer hat etwas davon, wenn man gleich auch eine befristete Stelle annehmen und in Ruhe suchen könnte?
Dafür müsste doch erstmal die Auswahl zwischen unbefristeter und befristeter Stelle gegeben sein. Der Markt an befristeten Stellen ist geringer als der von unbefristeten Stellen. Zudem wie wäre dein Rat, wenn die befristete Stelle auf 9 Monate ausgelegt ist und gerade nach 2 Wochen die Traumstelle kommt, aber eben mit Start in 3 Monaten. Doof, weil kann man nicht annehmen, da der AG ja von 9 Monaten Verweildauer ausgeht.
Nur mein abschließender Senf. Ich verstehe die Argumente von dir/euch gut, bin dann aber wohl zu egoistisch und auf mein persönliches Wohl mehr fixiert als auf das eines potentiellen AG.
Nachrichten in diesem Thema
Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Pille - 06.12.2024, 23:11
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Freidenkender - 08.12.2024, 01:54
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Egal_ - 08.12.2024, 12:01
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Klausurbearbeiter - 08.12.2024, 19:05
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Anna1202 - 09.12.2024, 14:14
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Ex-GK - 09.12.2024, 15:58
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Homer S. - 09.12.2024, 16:04
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Pille - 09.12.2024, 16:31
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Ex-GK - 09.12.2024, 18:10
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Anna1202 - 09.12.2024, 17:19
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Ex-GK - 09.12.2024, 18:02
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Anna1202 - 10.12.2024, 10:00
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Klausurbearbeiter - 10.12.2024, 19:05
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Anna1202 - 11.12.2024, 15:02
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Ex-GK - 11.12.2024, 14:59
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Konova - 09.12.2024, 08:16
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Pille - 09.12.2024, 11:45
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Konova - 09.12.2024, 12:22
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von guga - 09.12.2024, 12:30
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Lucky - 10.12.2024, 13:00
RE: Arbeitslosigkeit wegen schlechter Firmensituation - von Konova - 11.12.2024, 17:14