07.10.2024, 19:38
(07.10.2024, 16:30)LCL schrieb: Hallo zusammen,Das hängt in erheblichem Maße von zweierlei ab:
der Betreff gibt es bereits her - die berufsbegleitende Promotion. Mich würden Erfahrungsberichte interessieren. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, da ich in der Praxis oft auf (ein und dieselben) Themen stoße, die eigentlich wissenschaftlich aufgearbeitet werden müsste (und nicht nur „kurzfristig gedacht im Rahmen einer praktischen Lösung für den einzelnen Mandanten). Ich weiß aber nicht, wie anstrengend es de facto sein wird, abends und an Wochenende das Ding zu schreiben. Daher freue ich mich auf Erfahrungsberichte etc und ggfs. auch Tipps für unis/lehrstühle, die grds eher bereit sein externe anzunehmen.
Danke !
1) Komplexität / Anspruch des Dissertationsthemas sowie eigener Anspruch an die Arbeit. Wenn man eine sehr gute oder herausragende Dissertation verfassen will, dann kann das natürlich unter Umständen mehr Einsatz erfordern.
2) Wie viel und auch "wie" willst du nebenbei tätig sein? Die Empirie besagt, dass die gleichzeitige Tätigkeit als Anwalt deutlich anstrengender und mit höheren Abbruchsquoten verbunden ist als die gleichzeitige Tätigkeit als WissMit in Kanzleien; einfach weil die Erwartungshaltung anders ist, du ggf. nur 2-3 Tage da bist, du feste Zeiten hast etc. Alternativ gibt es natürlich auch Promotionsmodelle, bspw. bei GL wie ein Jahr (Vollzeit-RA) arbeiten, ein Jahr frei, Gehalt wird gesplittet. Dann kann man das natürlich in Vollzeit durchhauen . Das stelle ich mir - sofern man als RA gleichzeitig tätig sein will - am sinnvollsten vor. Wenn man das Thema selbst ausgesucht hat und darauf entsprechend Lust hat, dann sollte das auch in einem Jahr Vollzeit möglich sein. Das bezieht sich natürlich auf das Verfassen der Dissertation, nicht den ganzen Verwaltungsablauf danach, der sich teilweise noch deutlich länger ziehen kann, je nach dem wie eng die PromO da Fristen setzt.
Es gibt auch mehrere Lehrstuhlinhaber, bei denen bereits bei deren Voraussetzungen zu lesen ist, dass sie auch erwarten, dass die Dissertation in einem Jahr fertiggestellt ist. Gleichermaßen gibt es auch andere Lehrstuhlinhaber - gerade solche die sehr angesehen sind auf Ihrem Gebiet - die ausdrücklich schreiben, dass sie ausschließlich solche Kandidaten annehmen, die wissenschaftliche Ambitionen verfolgen. Das habe ich bislang aber erst bei einer einstelligen Zahl gesehen. Wieder andere, die ausdrücklich schreiben, dass sie externe nur unter ganz bestimmten Bedingungen, wie vorherigem Absolvieren eines Seminars o.ä. akzeptieren. Das hängt sicherlich auch mit der Auslastung desjenigen zusammen und das wiederum auch von dem Gebiet auf dem du Promovieren willst. Wenn es eher etwas allgemeineres, generisches ist, dann gibt es natürlich auch mehr Betreuer die in Frage kommen als, wenn es jetzt ein Gebiet ist, für die ist es nicht bei jeder Fakultät einen Lehrstuhl gibt und/oder auch ohne eigenen Lehrstuhl dafür niemanden, der auf diesem Gebiet forscht. Denn zumeist - und das ist auch sinnvoll - soll natürlich dein Thema aus dem Gebiet stammen in dem der Betreuer auch tätig ist.
Nachrichten in diesem Thema
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