03.10.2024, 21:24
Ich würde dir definitiv raten, erst einmal etwas anderes als Justiz zu machen, wenn du es dir vorstellen kannst und nicht nur als unnötigen Umweg zum Traumjob siehst.
Zum einen gibt es kein blöderes Gefühl, als nach einigen Jahren zu zweifeln, ob man nicht vorschnell auf Nummer sicher gegangen ist. Am Ende des Lebens bereuen wir eben meist mehr die Dinge, die wir nicht getan haben. Und man sollte auch („Umweg“) bedenken, dass die Zeit in der Justiz ca 40 Jahre dauern wird. Da kann es doch nix schaden, am Ende nur 35 Jahre dasselbe gemacht zu haben? Zumal sich der äussere Zuschnitt des Richterberufs nicht gerade abwechslungsreich darstellt und das Preis-Leistungsverhältnis in den letzten Jahren mE deutlich gelitten hat, was die finanzielle Schere zur Privatwirtschaft angeht, aber auch die Arbeitsbelastung. Und die Aussichten auf Besserung sind in der Hinsicht leider angesichts der meisten Länderhaushalte nicht unbedingt positiv. Da ist schon die Gefahr gegeben, dass man irgendwann dem grossen Geld nachweint, das man anfangs vermeintlich leichtfertig ausgeschlagen hat.
Zum anderen sehe ich bei uns im Gericht in letzter Zeit viel zu viele Berufsanfänger, die noch nichts ausser Studium und Referendariat gesehen haben. Und das merkt man denen im Vergleich mit Kollegen, die vorher zB schon Anwälte waren, häufig leider auch an… Ein wenig Lebenserfahrung und Standfestigkeit und auch mal eine andere Perspektive eingenommen zu haben, sollten zu diesem Berufsbild mE dazugehören. Leider fehlt es genau daran einigen, die meinen, sie wären schon echte Richterpersönlichkeiten, wenn sie ein paar ordentliche Gutachten und Urteilsentwürfe im Examen geschrieben hätten. Da wünsche ich mir mitunter das System anderer Länder, in denen Richter erst mal langjährige Erfahrung in anderen juristischen Berufen sammeln mussten, bevor sie über das Schicksal anderer entscheiden dürfen. Auch was das soziale Miteinander angeht, erlebe ich bei einigen Proberichtern frappierende Defizite. Da stelle ich mir schon mal die Frage, wie das mit denen erst werden soll, wenn die mal verplant sind…
Zum einen gibt es kein blöderes Gefühl, als nach einigen Jahren zu zweifeln, ob man nicht vorschnell auf Nummer sicher gegangen ist. Am Ende des Lebens bereuen wir eben meist mehr die Dinge, die wir nicht getan haben. Und man sollte auch („Umweg“) bedenken, dass die Zeit in der Justiz ca 40 Jahre dauern wird. Da kann es doch nix schaden, am Ende nur 35 Jahre dasselbe gemacht zu haben? Zumal sich der äussere Zuschnitt des Richterberufs nicht gerade abwechslungsreich darstellt und das Preis-Leistungsverhältnis in den letzten Jahren mE deutlich gelitten hat, was die finanzielle Schere zur Privatwirtschaft angeht, aber auch die Arbeitsbelastung. Und die Aussichten auf Besserung sind in der Hinsicht leider angesichts der meisten Länderhaushalte nicht unbedingt positiv. Da ist schon die Gefahr gegeben, dass man irgendwann dem grossen Geld nachweint, das man anfangs vermeintlich leichtfertig ausgeschlagen hat.
Zum anderen sehe ich bei uns im Gericht in letzter Zeit viel zu viele Berufsanfänger, die noch nichts ausser Studium und Referendariat gesehen haben. Und das merkt man denen im Vergleich mit Kollegen, die vorher zB schon Anwälte waren, häufig leider auch an… Ein wenig Lebenserfahrung und Standfestigkeit und auch mal eine andere Perspektive eingenommen zu haben, sollten zu diesem Berufsbild mE dazugehören. Leider fehlt es genau daran einigen, die meinen, sie wären schon echte Richterpersönlichkeiten, wenn sie ein paar ordentliche Gutachten und Urteilsentwürfe im Examen geschrieben hätten. Da wünsche ich mir mitunter das System anderer Länder, in denen Richter erst mal langjährige Erfahrung in anderen juristischen Berufen sammeln mussten, bevor sie über das Schicksal anderer entscheiden dürfen. Auch was das soziale Miteinander angeht, erlebe ich bei einigen Proberichtern frappierende Defizite. Da stelle ich mir schon mal die Frage, wie das mit denen erst werden soll, wenn die mal verplant sind…
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Justiz zum Berufseinstieg - von RefHes22 - 03.10.2024, 18:47
RE: Justiz zum Berufseinstieg - von Okt2022 - 03.10.2024, 18:53
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