26.09.2024, 22:10
Es ist immer schwierig etwas zu Prüfungen zu sagen, bei denen man nicht dabei war.
Generell würde ich sagen: Der Gesetzgeber hat sich dafür entschieden, dass auch mündlich geprüft wird. Das ist insofern nachvollziehbar, als man damit ein übergeordnetes Verständnis prüfen will, mündliche Ausdrucksfähigkeit und auch eine gewisse Fähigkeit, sich als Person zu präsentieren - Fähigkeiten, die in dem Beruf eine Rolle spielen.
Mit dieser Entscheidung nimmt der Gesetzgeber gewisse strukturelle Nachteile gegenüber einer rein schriftlichen Prüfung in Kauf. Zunächst ist es nicht anonym, und es besteht immer die Gefahr, dass Äußerlichkeiten und die Fähigkeit, sich gut zu verkaufen, (übermäßig) in die Bewertung hineinspielen. Dann das Problem, dass der flüchtige Eindruck nicht festgehalten wird, was eine Nachprüfung der Bewertung erschwert. Und schließlich die Ungleichbehandlung dadurch, dass nicht alle Kandidaten, ja nicht einmal alle innerhalb einer Gruppe, die gleichen Fälle und Fragen erhalten.
Andererseits gibt es auch strukturelle Vorteile: während ich im Schriftlichen wegen eines Fehlers die komplette Klausur an der Aufgabe vorbeischreiben kann, werde ich im Mündlichen schnell wieder aufs Gleis gesetzt, wenn ich z.B. die Frage falsch verstanden habe. Und während im Schriftlichen meist nur zwei Prüfer, der zweite oft nur zurückgenommen, prüfen, sitzt man hier einer Kommission gegenüber, die im Normalfall intensiv diskutiert, wie die Leistung zu bewerten ist.
Als Prüfer muss ich sagen, dass ich sehr gerne mündlich prüfe. Es ist schon schön, am Ende nochmal mit über die Gesamtleistung drüberschauen zu können und die Endnote mit beeinflussen zu dürfen. Erhebliche Sprünge nach oben habe ich selten erlebt. Auch nach unten nicht. Möglich müssen sie aber sein: wie soll man eine Prüfung bewerten, in der ausschließlich Falsches oder auf Fragen gar nichts gesagt wird? Da kann man ja nicht wegen guter Vornoten 10 Punkte geben.
Von Willkür kann ich weder aus meiner aktiven (was nicht viel heißt) noch passiven Rolle her berichten. Dass man manche Leistung auch anders bewerten könnte, ist eine andere Sache, es ist und bleibt eben eine Bewertung.
Generell würde ich sagen: Der Gesetzgeber hat sich dafür entschieden, dass auch mündlich geprüft wird. Das ist insofern nachvollziehbar, als man damit ein übergeordnetes Verständnis prüfen will, mündliche Ausdrucksfähigkeit und auch eine gewisse Fähigkeit, sich als Person zu präsentieren - Fähigkeiten, die in dem Beruf eine Rolle spielen.
Mit dieser Entscheidung nimmt der Gesetzgeber gewisse strukturelle Nachteile gegenüber einer rein schriftlichen Prüfung in Kauf. Zunächst ist es nicht anonym, und es besteht immer die Gefahr, dass Äußerlichkeiten und die Fähigkeit, sich gut zu verkaufen, (übermäßig) in die Bewertung hineinspielen. Dann das Problem, dass der flüchtige Eindruck nicht festgehalten wird, was eine Nachprüfung der Bewertung erschwert. Und schließlich die Ungleichbehandlung dadurch, dass nicht alle Kandidaten, ja nicht einmal alle innerhalb einer Gruppe, die gleichen Fälle und Fragen erhalten.
Andererseits gibt es auch strukturelle Vorteile: während ich im Schriftlichen wegen eines Fehlers die komplette Klausur an der Aufgabe vorbeischreiben kann, werde ich im Mündlichen schnell wieder aufs Gleis gesetzt, wenn ich z.B. die Frage falsch verstanden habe. Und während im Schriftlichen meist nur zwei Prüfer, der zweite oft nur zurückgenommen, prüfen, sitzt man hier einer Kommission gegenüber, die im Normalfall intensiv diskutiert, wie die Leistung zu bewerten ist.
Als Prüfer muss ich sagen, dass ich sehr gerne mündlich prüfe. Es ist schon schön, am Ende nochmal mit über die Gesamtleistung drüberschauen zu können und die Endnote mit beeinflussen zu dürfen. Erhebliche Sprünge nach oben habe ich selten erlebt. Auch nach unten nicht. Möglich müssen sie aber sein: wie soll man eine Prüfung bewerten, in der ausschließlich Falsches oder auf Fragen gar nichts gesagt wird? Da kann man ja nicht wegen guter Vornoten 10 Punkte geben.
Von Willkür kann ich weder aus meiner aktiven (was nicht viel heißt) noch passiven Rolle her berichten. Dass man manche Leistung auch anders bewerten könnte, ist eine andere Sache, es ist und bleibt eben eine Bewertung.
Nachrichten in diesem Thema
Willkür der mündlichen Prüfung - von r.schm - 25.09.2024, 09:41
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von g3rn3gr0s - 25.09.2024, 09:52
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von Friedman - 25.09.2024, 20:22
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von r.schm - 25.09.2024, 09:57
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von RefNdsOL - 25.09.2024, 10:52
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von r.schm - 25.09.2024, 11:13
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von RefNdsOL - 25.09.2024, 11:31
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von g3rn3gr0s - 25.09.2024, 11:36
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von NewNRW24 - 25.09.2024, 11:25
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von Greg1234 - 30.09.2024, 12:11
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von Freidenkender - 25.09.2024, 11:44
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von Paul Klee - 25.09.2024, 12:07
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von NRWBär - 26.09.2024, 09:15
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von Praktiker - 26.09.2024, 22:10
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von Rechtsrealist - 30.09.2024, 16:46
RE: Willkür der mündlichen Prüfung - von Praktiker - 30.09.2024, 23:11