29.05.2024, 11:19
ich kann es gut nachvollziehen, was in dir vor geht. Ich war auch zwei Jahre als Anwalt im Arbeits- und Sozialrecht unterwegs. Wir haben nur Arbeitnehmer und Betriebsräte vertreten und im Sozialrecht kamen viele Fälle über den DGB-Rechtschutz, die denen zu komplex und schwierig waren. Da sieht man viele Schicksale, die einem ans Herz gehen. Natürlich kann man die 08/15 bearbeiten, aber für mich gehörte da auch mehr dazu. Eigentlich jeder dieser Fälle war ein besonderes Schicksal.
Ich habe versucht mich da einzubringen und auch mal mehr zu tun, als man als Anwalt eigentlich tun sollte. Ich habe es aber trotzdem immer professionell gesehen. Diese Menschen brauchen Hilfe, aber ich kann nicht den Freund oder Familie ersetzen. Es gibt auch Mandanten, die versuchen dich einzunehmen oder zu instrumentalisieren. Ich bin auch enttäuscht worden, denn da man sich den A... aufgerissen, hat Sachen gemacht die man nicht abrechnen kann oder will und dann kommt nichts zurück, man merkt, dass man belogen und benutzt wurde. Das ging mir dann echt nah.
Bei allem Einsatz für die Mandanten musst du aber trotzdem schaffen, es nicht zu nah an dich heran zu lassen. Sonst wirst du auf Dauer zu viele Sachen "mit nach Hause nehmen" oder Probleme des Mandanten zu deinen eigenen machen. Ich hatte im Jahr ca. 200 neue Mandate, das hälst du auf Dauer nicht aus
Ich bin dann wie Egal ins Unternehmen gewechselt. Das war für mich sogar etwas befreiend. Ich bin jetzt zwar teilweise für diese Schicksale, die ich früher betreut habe, mitverantwortlich, aber mir hilft, dass ich den anderen Blickwinkel noch kenne und so kann man manche Entscheidung beeinflussen im Sinne von AN und AG
Ich habe versucht mich da einzubringen und auch mal mehr zu tun, als man als Anwalt eigentlich tun sollte. Ich habe es aber trotzdem immer professionell gesehen. Diese Menschen brauchen Hilfe, aber ich kann nicht den Freund oder Familie ersetzen. Es gibt auch Mandanten, die versuchen dich einzunehmen oder zu instrumentalisieren. Ich bin auch enttäuscht worden, denn da man sich den A... aufgerissen, hat Sachen gemacht die man nicht abrechnen kann oder will und dann kommt nichts zurück, man merkt, dass man belogen und benutzt wurde. Das ging mir dann echt nah.
Bei allem Einsatz für die Mandanten musst du aber trotzdem schaffen, es nicht zu nah an dich heran zu lassen. Sonst wirst du auf Dauer zu viele Sachen "mit nach Hause nehmen" oder Probleme des Mandanten zu deinen eigenen machen. Ich hatte im Jahr ca. 200 neue Mandate, das hälst du auf Dauer nicht aus
Ich bin dann wie Egal ins Unternehmen gewechselt. Das war für mich sogar etwas befreiend. Ich bin jetzt zwar teilweise für diese Schicksale, die ich früher betreut habe, mitverantwortlich, aber mir hilft, dass ich den anderen Blickwinkel noch kenne und so kann man manche Entscheidung beeinflussen im Sinne von AN und AG
Nachrichten in diesem Thema
Die Sache mit der Empathie - von hyaene_mit_hut - 28.05.2024, 11:26
RE: Die Sache mit der Empathie - von Egal - 28.05.2024, 21:20
RE: Die Sache mit der Empathie - von Einervonvielen - 29.05.2024, 08:00
RE: Die Sache mit der Empathie - von Freidenkender - 29.05.2024, 11:19
RE: Die Sache mit der Empathie - von hyaene_mit_hut - 29.05.2024, 19:58
RE: Die Sache mit der Empathie - von Freidenkender - 29.05.2024, 22:26
RE: Die Sache mit der Empathie - von Praktiker - 30.05.2024, 19:26
RE: Die Sache mit der Empathie - von hyaene_mit_hut - 05.06.2024, 20:55