25.03.2019, 13:02
(18.03.2019, 23:34)WPGgoodbad schrieb: Moin,
ich hätte mal recht allgemeine Frage. Was haltet ihr davon als Berufsanfänger direkt bei einer WPG zu starten statt in eine "normale" mittelständische Kanzlei zu gehen.
Hat hier jemand Erfahrungen ob dies für den Einstieg sinnvoll ist? Ich hab in irgendeinerweiße die Befürchtung, dass ein Einstieg in eine WPG zu Beginn nicht der ideale Arbeitgeber sein könnte.
Bin über jeden Tipp/Erfahrungsbericht dankbar.
Ob eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ein sinnvoller Einstieg ist, hängt maßgeblich von deinen Zukunftsplänen ab. Wirtschaftsprüfung geht nunmal immer mit Rechts- und Steuerberatung einher. WPG ist auch nicht gleich WPG. Man muss sich ein wenig schlau machen, inwieweit die Rechtsberatung ein gewichtiger Teil der Kanzlei ist oder ob der Schwerpunkt eindeutig woanders liegt und der Jurist nur im Hinterzimmer gehalten wird für die Vertragsgestaltung. Dann würde ich dir eher von so einer WPG abraten. Die Big4 sind zB Geschmackssache aber nicht pauschal uninteressant.
Vorteile sind ganz grundsätzlich, dass die Gesellschaften nicht nur in den klassischen GK-Städten ansässig sind, ein angenehmes Klientel betreut wird und dass notenmäßig keine Wunder erwartet werden (können). Die Arbeit als solche ist auch anspruchsvoll und interessant. Zudem bestehen bei der Bereitschaft weitere Qualifikationen zu erwerben auch gute Karriereperspektiven.
Nachteile:
1. ein geringes Einstiegsgehalt
2. Du rechnest teilweise deine Arbeit im 15-, 20- oder 30-Minuten-Takt ab.
3. In Sachen Forensik und schriftsätzliche Betreuung von Gerichtsverfahren lernst du dort wenig bis nichts. Der Alltag eines Juristen dort ist eher die Gestaltungs- bzw. vorprozessuale Abwehrberatung.
4. In den meisten WPG's wirst du erst als gleichberechtigt wahrgenommen, wenn du dein Steuerberaterexamen erfolgreich absolviert hast.
5. Zusatzqualifikationen sind nicht zwingend notwendig aber ohne wird man dort in der Regel nicht groß aufsteigen.
Wenn man den Schritt geht, sollte man dies m.E. mit dem Ziel, sich in dieser Schiene zu etablieren. Wenn du auf Dauer in eine nur steuerrechtlich ausgerichtete Kanzlei willst, die ihren Schwerpunkt in der Führung von Einspruchs- und Gerichtsverfahren hat, geh diesen Weg lieber gleich.
Nachrichten in diesem Thema
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von WPGgoodbad - 18.03.2019, 23:34
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von ghettokommandant - 19.03.2019, 01:21
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von WPGgoodbad - 19.03.2019, 13:12
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von Gastos - 20.03.2019, 19:30
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von Asd - 23.03.2019, 22:16
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von Gast030 - 24.03.2019, 21:28
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von Hessen2 - 24.03.2019, 22:23
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von Nrw332 - 24.03.2019, 22:48
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von associate - 24.03.2019, 23:44
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von Gast - 25.03.2019, 00:07
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von associate - 25.03.2019, 00:34
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von Gast - 25.03.2019, 09:29
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von gast3 - 25.03.2019, 11:07
RE: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Einstieg RA - von Gast234 - 25.03.2019, 13:02