13.02.2024, 11:05
Hey Leute,
ich habe gerade längere Gespräche mit einer Kanzlei hinter mir und bin sehr hin- und hergerissen. Der Job kombiniert sehr große Vor- und Nachteile. Ich versuche das mal kurz zusammenzufassen:
Pro:
- Voraussichtlich relativ gute Bezahlung (für meine Noten)
- Viel Verantwortung (für meine Noten + Status als Berufsanfänger); soll perspektivisch alleine ein eigenes Referat übernehmen
- Sehr guter Vibe mit den Kollegen, mit denen ich bisher sprechen konnte
- "Gute" (kleine regionale) Kanzlei
- Breit aufgestellte Kanzlei -> Potential der Tätigkeit in verschiedenen Rechtsgebieten
Con:
- Horrende Arbeitszeiten (wg. eigenem Referat)
- Konkrete Anstellung für Übernahme eines Rechtsgebiets/Referats, in dem ich es schon 2-3 Jahre "aushalten" würde, aber perspektivisch auf keinen Fall mein Berufsleben verbringen möchte - dann hängt mir aber das Referat natürlich auch "an der Backe"
Jetzt ist eine der entscheidenden Fragen für mich: Wie wahrscheinlich ist es, aus dem einmal eingeschlagenen Weg (rechtsgebietstechnisch) wieder rauszukommen? Ich vergesse ja auch, ich werde in ein paar Jahren nicht mehr in allen Rechtsgebieten auf dem Wissensstand nach 2. Examen sein. Ist es da sinnvoll, ein paar Jahre mit einem Gebiet zu verbringen, in dem man keinesfalls sein Berufsleben landen will, oder sogar potentiell gefährlich, dort dann einfach "zu versacken"? Bringt die Berufserfahrung überhaupt etwas für Lebenslauf, "Marktwert" und tatsächliche Qualifikation (für Folgejobs), wenn sie sich auf ein ganz anderes Rechtsgebiet (z.B.: auf VerwR/KommunalR/spezielle kleine öR-Gebiete, statt StrafR/ZivilR, wo man eigentlich hin möchte) bezieht?
Ich habe jetzt auch kein Examen, mit dem ich mir die Jobs massenweise aussuchen kann, und bin hier (noch) örtlich gebunden an einen Ort mit einem ziemlichem Überangebot an Juristen. Rein karrieretechnisch ist der Job deshalb für mich schon ein gutes Angebot. Er passt nur - abseits der Kollegen, mit denen ich auch wirklich ECHT gerne zusammenarbeiten würde - nicht zu meinen Wünschen & Interessen hinsichtlich Rechtsgebiet und (Arbeits-)Modalitäten. Ich schätze mal, ich sollte da zum Nein tendieren, oder?
Auf meine Bedenken hin (dass ich nicht mein ganzes Leben im VerwR verbringen möchte) wurde mir auch nochmal die breite Aufstellung der Kanzlei aufgezeigt - so, als gäbe es durchaus Möglichkeiten, Rechtsgebiete dazu zu bekommen. Das Potential bietet die Kanzlei ja durchaus mit ihrer breiten Aufstellung. Ich denke aber, das ginge bei DIESEM Job dann allenfalls zusätzlich zu dem eigenen Referat, für das ich ja eigens angestellt werde, also zeitlich so gut wie gar nicht.
Vielen Dank im Voraus für jeden Input
ich habe gerade längere Gespräche mit einer Kanzlei hinter mir und bin sehr hin- und hergerissen. Der Job kombiniert sehr große Vor- und Nachteile. Ich versuche das mal kurz zusammenzufassen:
Pro:
- Voraussichtlich relativ gute Bezahlung (für meine Noten)
- Viel Verantwortung (für meine Noten + Status als Berufsanfänger); soll perspektivisch alleine ein eigenes Referat übernehmen
- Sehr guter Vibe mit den Kollegen, mit denen ich bisher sprechen konnte
- "Gute" (kleine regionale) Kanzlei
- Breit aufgestellte Kanzlei -> Potential der Tätigkeit in verschiedenen Rechtsgebieten
Con:
- Horrende Arbeitszeiten (wg. eigenem Referat)
- Konkrete Anstellung für Übernahme eines Rechtsgebiets/Referats, in dem ich es schon 2-3 Jahre "aushalten" würde, aber perspektivisch auf keinen Fall mein Berufsleben verbringen möchte - dann hängt mir aber das Referat natürlich auch "an der Backe"
Jetzt ist eine der entscheidenden Fragen für mich: Wie wahrscheinlich ist es, aus dem einmal eingeschlagenen Weg (rechtsgebietstechnisch) wieder rauszukommen? Ich vergesse ja auch, ich werde in ein paar Jahren nicht mehr in allen Rechtsgebieten auf dem Wissensstand nach 2. Examen sein. Ist es da sinnvoll, ein paar Jahre mit einem Gebiet zu verbringen, in dem man keinesfalls sein Berufsleben landen will, oder sogar potentiell gefährlich, dort dann einfach "zu versacken"? Bringt die Berufserfahrung überhaupt etwas für Lebenslauf, "Marktwert" und tatsächliche Qualifikation (für Folgejobs), wenn sie sich auf ein ganz anderes Rechtsgebiet (z.B.: auf VerwR/KommunalR/spezielle kleine öR-Gebiete, statt StrafR/ZivilR, wo man eigentlich hin möchte) bezieht?
Ich habe jetzt auch kein Examen, mit dem ich mir die Jobs massenweise aussuchen kann, und bin hier (noch) örtlich gebunden an einen Ort mit einem ziemlichem Überangebot an Juristen. Rein karrieretechnisch ist der Job deshalb für mich schon ein gutes Angebot. Er passt nur - abseits der Kollegen, mit denen ich auch wirklich ECHT gerne zusammenarbeiten würde - nicht zu meinen Wünschen & Interessen hinsichtlich Rechtsgebiet und (Arbeits-)Modalitäten. Ich schätze mal, ich sollte da zum Nein tendieren, oder?
Auf meine Bedenken hin (dass ich nicht mein ganzes Leben im VerwR verbringen möchte) wurde mir auch nochmal die breite Aufstellung der Kanzlei aufgezeigt - so, als gäbe es durchaus Möglichkeiten, Rechtsgebiete dazu zu bekommen. Das Potential bietet die Kanzlei ja durchaus mit ihrer breiten Aufstellung. Ich denke aber, das ginge bei DIESEM Job dann allenfalls zusätzlich zu dem eigenen Referat, für das ich ja eigens angestellt werde, also zeitlich so gut wie gar nicht.
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Nachrichten in diesem Thema
Berufseinstieg in unerwünschtes Rechtsgebiet - von Desperate1749 - 13.02.2024, 11:05
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