26.01.2024, 23:21
Hallo,
Das sind viele Fragen auf einmal, aber ich versuche mich mal an ein paar Antworten, weil ich einen ähnlichen Hintergrund habe.
Ich hatte ein Abi mit 1,4 und die Leistungsfächer Mathe, Physik und Geschichte.
Ich bin mit meinen Examensnoten ca. in den Top20% deutschlandweit gelandet, hatte gestern und heute erste Vorstellungsgespräche und bin optimistisch, demnächst sehr gut zu verdienen.
1. Passt Jura zu dir?
Was du schreibst, klingt schon danach. Jura ist aber mit keinem Schulfach richtig vergleichbar.
Man muss Spaß am Schreiben haben. Spaß daran, seine Gedanken in ganzen Sätzen zu Papier zu bringen. Klausuren und Hausarbeiten sind meistens 10 - 25 Seiten lang. Damit hatte ich als Naturwissenschaftler Probleme. Ich habe deshalb angefangen, Tagebuch zu schreiben. Einfach um mich ans Schreiben zu gewöhnen.
Gleichzeitig ist Jura systematischer und logischer als z.b. Deutsch oder Politik. Du kannst nicht einfach fröhlich drauflos argumentieren, sondern musst dich an Vorgaben halten, z.b. die Gesetze oder auch bestimmte Schreibtechniken. Und manche Gesetze sind auch so kompliziert, dass man richtig grübeln und knobeln muss. Das ist vielen "Freigeistern" (nicht abwertend) zu langweilig, die studieren dann Politik, Journalismus, etc.
Trotzdem muss man argumentieren können und wollen. Völlig ohne geht es nämlich auch nicht.
Das artet häufig in geradezu philosophische Wortklaubereien aus.
Beispiel: Diebstahl ist laut Gesetz die Wegnahme einer Sache. Wenn ich jetzt dein Glas Saft austrinke, wäre das Diebstahl? Der Saft ist ja eine Flüssigkeit. Ist er auch eine Sache? Das Glas ist eine Sache, aber das gebe ich dir ja sofort zurück. Was ist überhaupt eine Sache und was ist eine Flüssigkeit?
(Lösung: Es ist Diebstahl. Flüssigkeiten in Behältern werden wie Sachen behandelt. Aber was ist ein denn jetzt ein Behälter? usw.)
Man muss ein gutes Gedächtnis haben oder viel auswendig lernen. Nicht jedes Urteil und jeden Paragraphen, aber sehr viele Grundlagen.
X. Ist die Benotung unfair?
Tja. Jura liegt bei dieser Frage zwischen Deutsch und Mathe. Ob eine Klausur jetzt 5 oder 6 Punkte bekommt, ist häufig Geschmackssache. Der Unterschied zwischen 5 und 10 ist aber eindeutig.
Bei mir war es so: Wenn ich gelernt habe, gab es gute Noten und wenn ich nicht, dann nicht.
Y. Verdienstmöglichkeiten
Für gute Juristen wird richtig Geld bezahlt. Schau mal auf die Internetseiten LegalTribuneOnline (dort Arbeitgeberprofile) oder Azur.
An der absoluten Spitze (Top5%) werden Berufsanfängern 160-180k gezahlt, dann aber auch bei 60-70 Std Arbeit in der Woche.
Wer seine Examen 2x gerade so besteht, startet aber eher wie ein BWL-Bachelor bei 40k im Jahr. Den Bachelor bekommt man aber schneller als 2 Examen.
Das reicht erstmal als kurzer Einblick :D
Das sind viele Fragen auf einmal, aber ich versuche mich mal an ein paar Antworten, weil ich einen ähnlichen Hintergrund habe.
Ich hatte ein Abi mit 1,4 und die Leistungsfächer Mathe, Physik und Geschichte.
Ich bin mit meinen Examensnoten ca. in den Top20% deutschlandweit gelandet, hatte gestern und heute erste Vorstellungsgespräche und bin optimistisch, demnächst sehr gut zu verdienen.
1. Passt Jura zu dir?
Was du schreibst, klingt schon danach. Jura ist aber mit keinem Schulfach richtig vergleichbar.
Man muss Spaß am Schreiben haben. Spaß daran, seine Gedanken in ganzen Sätzen zu Papier zu bringen. Klausuren und Hausarbeiten sind meistens 10 - 25 Seiten lang. Damit hatte ich als Naturwissenschaftler Probleme. Ich habe deshalb angefangen, Tagebuch zu schreiben. Einfach um mich ans Schreiben zu gewöhnen.
Gleichzeitig ist Jura systematischer und logischer als z.b. Deutsch oder Politik. Du kannst nicht einfach fröhlich drauflos argumentieren, sondern musst dich an Vorgaben halten, z.b. die Gesetze oder auch bestimmte Schreibtechniken. Und manche Gesetze sind auch so kompliziert, dass man richtig grübeln und knobeln muss. Das ist vielen "Freigeistern" (nicht abwertend) zu langweilig, die studieren dann Politik, Journalismus, etc.
Trotzdem muss man argumentieren können und wollen. Völlig ohne geht es nämlich auch nicht.
Das artet häufig in geradezu philosophische Wortklaubereien aus.
Beispiel: Diebstahl ist laut Gesetz die Wegnahme einer Sache. Wenn ich jetzt dein Glas Saft austrinke, wäre das Diebstahl? Der Saft ist ja eine Flüssigkeit. Ist er auch eine Sache? Das Glas ist eine Sache, aber das gebe ich dir ja sofort zurück. Was ist überhaupt eine Sache und was ist eine Flüssigkeit?
(Lösung: Es ist Diebstahl. Flüssigkeiten in Behältern werden wie Sachen behandelt. Aber was ist ein denn jetzt ein Behälter? usw.)
Man muss ein gutes Gedächtnis haben oder viel auswendig lernen. Nicht jedes Urteil und jeden Paragraphen, aber sehr viele Grundlagen.
X. Ist die Benotung unfair?
Tja. Jura liegt bei dieser Frage zwischen Deutsch und Mathe. Ob eine Klausur jetzt 5 oder 6 Punkte bekommt, ist häufig Geschmackssache. Der Unterschied zwischen 5 und 10 ist aber eindeutig.
Bei mir war es so: Wenn ich gelernt habe, gab es gute Noten und wenn ich nicht, dann nicht.
Y. Verdienstmöglichkeiten
Für gute Juristen wird richtig Geld bezahlt. Schau mal auf die Internetseiten LegalTribuneOnline (dort Arbeitgeberprofile) oder Azur.
An der absoluten Spitze (Top5%) werden Berufsanfängern 160-180k gezahlt, dann aber auch bei 60-70 Std Arbeit in der Woche.
Wer seine Examen 2x gerade so besteht, startet aber eher wie ein BWL-Bachelor bei 40k im Jahr. Den Bachelor bekommt man aber schneller als 2 Examen.
Das reicht erstmal als kurzer Einblick :D
Nachrichten in diesem Thema
Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen? - von juristischer Laie - 26.01.2024, 19:22
RE: Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen? - von AberratioInvictus - 26.01.2024, 22:46
RE: Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen? - von Heyyho - 26.01.2024, 23:21
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RE: Würdet Ihr das Jurastudium (noch) weiterempfehlen? - von juristischer Laie - 28.01.2024, 18:01
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