11.12.2023, 15:06
Als vielleicht ermunternder Bericht:
Ich habe das erste Staatsexamen mit einem Kind geschrieben und das zweite Staatsexamen mit zwei Kindern.
Ja, es ist härter, ohne Frage: Ich war nachts wach, weil die Kinder Magen-Darm hatten und musste trotzdem morgens als Sitzungsvertreterin zur Staatsanwaltschaft (bzw. ich wollte, weil ich das Ref ernst genommen habe und es für mich nie infrage gekommen ist, so etwas abzusagen). Ich musste mit einem Kind für die Schule lernen, während ich gleichzeitig selbst noch für die nächste Klausur lernen musste. Ich musste (bzw. wollte, aber solche Termine waren mir immer wichtig) mit einem Kind zum Laterneumzug und habe mir am nächsten Morgen extra früh den Wecker gestellt, um trotzdem alles für die Station in der Qualität durchzuarbeiten, die meinen eigenen Ansprüchen genügt hat.
ABER: Kinder sind fantastisch. Das aller-, allerbeste. Und sie passen niemals ins Leben. Im Berufseinstieg wird es sich genauso unpassend anfühlen. Und mir persönlich haben sie emotional sogar sehr geholfen und mich extrem geerdet: Das Examen ist nicht mehr so existentiell wichtig, wenn du Kinder hast, weil du dann weißt: es gibt relevantere Dinge im Leben. Das Examen war mir natürlich trotzdem wichtig, weil ich eine gute Juristin werden wollte, und das hat sich (zum Glück) auch in meinen Noten wiedergespiegelt, aber ich habe, wenn ich nicht gelernt habe, nicht an das Examen gedacht, weil der Alltag mit meinen Kindern derart einnehmend war. Dann zählte abends nur das Buch, das ich noch zum Einschlafen vorgelesen habe, und es gab gar keine Zeit, um mich zu stressen und mir Examenshorrorszenarien auszumalen. Dieses erdende Zuhause als Lebensbasis habe ich als großen Vorteil empfunden. Denn mir hat es eher Stress genommen (auch wenn es mit Kindern objektiv ein vollerer Kalender war).
Und wenn ich heute bei vielen mitbekomme, wie schwer und gar nicht selbstverständlich es ist, mit fortschreitendem Alter überhaupt schwanger zu werden, dann kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung nur raten: Trau dich, wenn du sowieso schon den Wunsch verspürst. Es bringt so viel Glück ins Leben.
Ich habe das erste Staatsexamen mit einem Kind geschrieben und das zweite Staatsexamen mit zwei Kindern.
Ja, es ist härter, ohne Frage: Ich war nachts wach, weil die Kinder Magen-Darm hatten und musste trotzdem morgens als Sitzungsvertreterin zur Staatsanwaltschaft (bzw. ich wollte, weil ich das Ref ernst genommen habe und es für mich nie infrage gekommen ist, so etwas abzusagen). Ich musste mit einem Kind für die Schule lernen, während ich gleichzeitig selbst noch für die nächste Klausur lernen musste. Ich musste (bzw. wollte, aber solche Termine waren mir immer wichtig) mit einem Kind zum Laterneumzug und habe mir am nächsten Morgen extra früh den Wecker gestellt, um trotzdem alles für die Station in der Qualität durchzuarbeiten, die meinen eigenen Ansprüchen genügt hat.
ABER: Kinder sind fantastisch. Das aller-, allerbeste. Und sie passen niemals ins Leben. Im Berufseinstieg wird es sich genauso unpassend anfühlen. Und mir persönlich haben sie emotional sogar sehr geholfen und mich extrem geerdet: Das Examen ist nicht mehr so existentiell wichtig, wenn du Kinder hast, weil du dann weißt: es gibt relevantere Dinge im Leben. Das Examen war mir natürlich trotzdem wichtig, weil ich eine gute Juristin werden wollte, und das hat sich (zum Glück) auch in meinen Noten wiedergespiegelt, aber ich habe, wenn ich nicht gelernt habe, nicht an das Examen gedacht, weil der Alltag mit meinen Kindern derart einnehmend war. Dann zählte abends nur das Buch, das ich noch zum Einschlafen vorgelesen habe, und es gab gar keine Zeit, um mich zu stressen und mir Examenshorrorszenarien auszumalen. Dieses erdende Zuhause als Lebensbasis habe ich als großen Vorteil empfunden. Denn mir hat es eher Stress genommen (auch wenn es mit Kindern objektiv ein vollerer Kalender war).
Und wenn ich heute bei vielen mitbekomme, wie schwer und gar nicht selbstverständlich es ist, mit fortschreitendem Alter überhaupt schwanger zu werden, dann kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung nur raten: Trau dich, wenn du sowieso schon den Wunsch verspürst. Es bringt so viel Glück ins Leben.
Nachrichten in diesem Thema
Gutes Examen trotz Familiengründung im Ref? - von NMK - 10.12.2023, 18:29
RE: Gutes Examen trotz Familiengründung im Ref? - von GPAKandidat2023 - 10.12.2023, 18:39
RE: Gutes Examen trotz Familiengründung im Ref? - von Berlin2023 - 10.12.2023, 19:04
RE: Gutes Examen trotz Familiengründung im Ref? - von Anni_NrW - 10.12.2023, 22:39
RE: Gutes Examen trotz Familiengründung im Ref? - von Ref_Nie_01/24 - 10.12.2023, 22:40
RE: Gutes Examen trotz Familiengründung im Ref? - von JoshNRW - 11.12.2023, 12:32
RE: Gutes Examen trotz Familiengründung im Ref? - von Aug-MV - 11.12.2023, 15:06
RE: Gutes Examen trotz Familiengründung im Ref? - von KonBerlin - 11.12.2023, 15:12
RE: Gutes Examen trotz Familiengründung im Ref? - von Mo3BW - 14.12.2023, 01:09