08.12.2023, 10:38
Ich glaube dazu kann ich ganz gut mal meinen Senf abgeben...
Ich wollte nach dem Bachelor of Laws direkt in der Steuerberatung einsteigen und habe dafür vorher das eine (!) vorgeschriebene Praktikum gemacht. Weil ich mich mit den Kollegen "ganz gut" verstanden habe, habe ich auch direkt nach dem Praktikum für die Zeit nach dem LL.B. einen Vollzeitvertrag unterschrieben. Nach einem Jahr habe ich gekündigt, weil ich dort ziemlich unglücklich war.
Im Nachhinein weiß man es zwar immer besser, aber ich hätte auch schon im Praktikum realisieren müssen, dass die Stelle und Kollegen nicht zu mir passen. Es war halt "ok". Ich bin mir heute sicher, dass wenn ich mehr Praktika gemacht und mehr gesehen hätte, auch damals schon in einem anderen Team gelandet wäre, in dem ich mich wirklich wohlgefühlt hätte.
Heute arbeite ich nämlich während dem Aufbaustudiengang nebenher in einer anderen Anwaltskanzlei und bin dort super happy. Trotzdem will ich - und das ist mein Learning aus dem Ganzen - noch andere Teams und Stellen ausprobieren. Das kann man seinem bisherigen Team auch sehr gut schmackhaft machen, wenn man sich vor Augen hält, dass man sich auch als Mensch und Anwalt weiterentwickelt, wenn man in verschiedenen Settings, mit unterschiedlichen Kollegen, Mandanten und Projekten arbeitet. Das tut man m.M.n. nicht wenn man immer nur das gleiche sieht und im selben Saft schmort. Das ist also für dein Wunschteam sogar ein Gewinn wenn du nicht alles bei denen machst.
Gerade auch das Ref und Stellen als wissenschaftlicher Mitarbeiter bieten doch wirklich die perfekte Option unterschiedliche Sachen für kurze und begrenzte Zeit auszuprobieren. Ich würde das unbedingt nutzen!
Noch abschließend als Denkanstoß weil dir das Ausland wichtig zu sein scheint: Mach doch die Anwaltsstation bei einer anderen Kanzlei und geh zur Wahlstation dann wieder zu deiner bisherigen um dich dort für die Stelle als Associate zu empfehlen (falls du das dann überhaupt noch willst). Wenn das dann geklappt hat, kannst du nach einem Jahr auch darum bitten für einige Wochen/Monate in ein anderes Büro im Ausland zu dürfen. Das sollte meinem Eindruck nach bei vielen GKs ohne Probleme gehen. Ist nicht genau das gleiche, weil wahrscheinlich nicht so locker wie die Zeit bei einer Wahlstation, andererseits hat man dann aber auch ein richtiges Gehalt um die Möglichkeiten vor Ort richtig nutzen zu können und keine Examensvorbereitung mehr im Kopf.
Ich wollte nach dem Bachelor of Laws direkt in der Steuerberatung einsteigen und habe dafür vorher das eine (!) vorgeschriebene Praktikum gemacht. Weil ich mich mit den Kollegen "ganz gut" verstanden habe, habe ich auch direkt nach dem Praktikum für die Zeit nach dem LL.B. einen Vollzeitvertrag unterschrieben. Nach einem Jahr habe ich gekündigt, weil ich dort ziemlich unglücklich war.
Im Nachhinein weiß man es zwar immer besser, aber ich hätte auch schon im Praktikum realisieren müssen, dass die Stelle und Kollegen nicht zu mir passen. Es war halt "ok". Ich bin mir heute sicher, dass wenn ich mehr Praktika gemacht und mehr gesehen hätte, auch damals schon in einem anderen Team gelandet wäre, in dem ich mich wirklich wohlgefühlt hätte.
Heute arbeite ich nämlich während dem Aufbaustudiengang nebenher in einer anderen Anwaltskanzlei und bin dort super happy. Trotzdem will ich - und das ist mein Learning aus dem Ganzen - noch andere Teams und Stellen ausprobieren. Das kann man seinem bisherigen Team auch sehr gut schmackhaft machen, wenn man sich vor Augen hält, dass man sich auch als Mensch und Anwalt weiterentwickelt, wenn man in verschiedenen Settings, mit unterschiedlichen Kollegen, Mandanten und Projekten arbeitet. Das tut man m.M.n. nicht wenn man immer nur das gleiche sieht und im selben Saft schmort. Das ist also für dein Wunschteam sogar ein Gewinn wenn du nicht alles bei denen machst.
Gerade auch das Ref und Stellen als wissenschaftlicher Mitarbeiter bieten doch wirklich die perfekte Option unterschiedliche Sachen für kurze und begrenzte Zeit auszuprobieren. Ich würde das unbedingt nutzen!
Noch abschließend als Denkanstoß weil dir das Ausland wichtig zu sein scheint: Mach doch die Anwaltsstation bei einer anderen Kanzlei und geh zur Wahlstation dann wieder zu deiner bisherigen um dich dort für die Stelle als Associate zu empfehlen (falls du das dann überhaupt noch willst). Wenn das dann geklappt hat, kannst du nach einem Jahr auch darum bitten für einige Wochen/Monate in ein anderes Büro im Ausland zu dürfen. Das sollte meinem Eindruck nach bei vielen GKs ohne Probleme gehen. Ist nicht genau das gleiche, weil wahrscheinlich nicht so locker wie die Zeit bei einer Wahlstation, andererseits hat man dann aber auch ein richtiges Gehalt um die Möglichkeiten vor Ort richtig nutzen zu können und keine Examensvorbereitung mehr im Kopf.
Nachrichten in diesem Thema
Ausprobieren vs. Sicherheit - von HLLM - 04.12.2023, 09:35
RE: Ausprobieren vs. Sicherheit - von Sir Wilfrid Robarts - 07.12.2023, 21:29
RE: Ausprobieren vs. Sicherheit - von Libri - 08.12.2023, 10:38