15.10.2023, 10:48
(15.10.2023, 10:03)Drin schrieb: Die Frage ist doch, ob der Eindruck zutreffend wäre. Gewerkschaften gehen bei der Personalwahl durchaus danach, ob die Person mit den Werten übereinstimmt. Wenn du das für dich verneinst, wirst du bei einer Gewerkschaft nicht glücklich. Wenn du es bejahst, kannst du da arbeiten, aber klar ist das ein Label. Und dann musst du halt überlegen, ob du später unvoreingenommen Arbeitsrichter sein kannst. Wenn du das verneinst, wirst du wsl auch dort nicht glücklich.
Du kannst ja den Wechsel zum ArbG bei einer etwaigen Frage danach sogar damit begründen, dass es dir zu einseitig bei der Gewerkschaft war.
Meine öffentlich einsehbare Parteimitgliedschaft wurde bei meinem Vorstellungsgespräch (allerdings StA) angesprochen, es wurde jedoch kein Strick draus gedreht.
Genau das meine ich. In der Welt der Arbeitsrechtler ist es nicht schlimm, mal die AG-, mal die AN-Seite vertreten zu haben. Links und rechts von dieser Mitte gibt es aber jeweils ein Extrem und die Frage ist, ob man sich diesen Stempel unbedingt aufdrücken lassen möchte. Wer in einer Gewerkschaft oder als Betriebsrat arbeitet, wird in eine bestimmte Schublade einsortiert.
Deswegen: Warum soll es unbedingt die Gewerkschaft sein? Prozesserfahrung kannst du in jeder KK/MK sammeln. Gerade in der KK bist du wöchentlich mehrmals bei Gericht.
Es wird dir nicht unbedingt schaden. Trotzdem stellt sich mir die Frage nach dem Warum, denn mit dem Tätigwerden für die Gewerkschaft sortierst du dich eindeutig in diese Schublade ein.
Ach, und auch ich bin Mitglied einer Partei, was öffentlich einsehbar ist. CDU, SPD, FDP bringen dir in der Regel in Deutschland keine Probleme. Bist du in der Linken oder der AfD, wirst du hingegen kritisch beäugt.
Klar, wenn du dich mit der Gewerkschaftsarbeit identifizierst, verstecke dich nicht. Das war mit meinem obigen Post nicht gemeint. Zum Ausprobieren aber taugt dieser Einstieg nur mäßig. Unser Betriebsrat (Gewerkschaftsmitglied) wirft auf Betriebsversammlungen regelmäßig mit kämpferischen Parolen um sich. Diese Show kommt nicht bei allen meiner Personaler-Kollegen gut an, denn im normalen Arbeitsalltag arbeiten wir gut zusammen. Gegenüber dem normalen Mitarbeiter aber muss man wohl seinem Image gerecht werden (= das Image, dass du dir mit der Gewerkschaftsarbeit gibst).
Nachrichten in diesem Thema
Mäßigung bei Berufswahl vor Einstieg in Justiz sinnvoll? - von mikamika - 13.10.2023, 08:25
RE: Mäßigung bei Berufswahl vor Einstieg in Justiz sinnvoll? - von Spitzbube - 13.10.2023, 08:31
RE: Mäßigung bei Berufswahl vor Einstieg in Justiz sinnvoll? - von Egal - 13.10.2023, 11:22
RE: Mäßigung bei Berufswahl vor Einstieg in Justiz sinnvoll? - von Patenter Gast - 13.10.2023, 12:02
RE: Mäßigung bei Berufswahl vor Einstieg in Justiz sinnvoll? - von hzrtw89 - 14.10.2023, 20:34
RE: Mäßigung bei Berufswahl vor Einstieg in Justiz sinnvoll? - von Drin - 15.10.2023, 10:03
RE: Mäßigung bei Berufswahl vor Einstieg in Justiz sinnvoll? - von Egal - 15.10.2023, 10:48
RE: Mäßigung bei Berufswahl vor Einstieg in Justiz sinnvoll? - von Anon - 15.10.2023, 11:03
RE: Mäßigung bei Berufswahl vor Einstieg in Justiz sinnvoll? - von Eyelashes - 16.10.2023, 10:29
RE: Mäßigung bei Berufswahl vor Einstieg in Justiz sinnvoll? - von JuraLiebhaber - 16.10.2023, 10:58
RE: Mäßigung bei Berufswahl vor Einstieg in Justiz sinnvoll? - von primaballerina - 17.10.2023, 18:11
RE: Mäßigung bei Berufswahl vor Einstieg in Justiz sinnvoll? - von Paul Klee - 17.10.2023, 23:01