09.08.2023, 12:44
(09.08.2023, 09:31)A_Ghast schrieb:(09.08.2023, 08:18)ZW333 schrieb: Ich denke, das geht den meisten so, sei nicht so hart zu dir :) Kündigungen in der Probezeit sind wirklich selten. Niemand ist perfekt. Wichtig ist, dass du lernbereit bist und Anregungen bzw. Anweisungen abnimmst, d.h. deine Chefin nicht das Gefühl hat, dass du nicht darauf hörst, was sie dir bezüglich deiner Arbeit sagt.
Was eine Verkürzung der Probezeit bringen soll war mir nie klar, maßgeblich ist doch das KSchG, aber egal.
+1
Mein Vorgänger hat die Tür gewiesen bekommen, aber der hat sich auch so viel herausgenommen (hinsichtlich fachlicher Inkompetenz, aber auch mangelnder Lernwilligkeit und fehlendem Engagement), dass der innerhalb weniger Monate in der ganzen Kanzlei auf negative Weise bekannt und auch nach mehreren Jahren noch eine Art Kanzleilegende war.
Jeder macht am Anfang Fehler, ich hatte ebenso ein krasses Stressgefühl und war von mir selbst nach einigen Feedbacks zu Entwürfen sehr enttäuscht. Die Partner haben das nicht so gesehen.
Es gibt nun mal keinen Berufsanfänger mit 5 Jahren Berufserfahrung...
Man lernt dazu und entwickelt doch recht schnell eine gewisse Routine. Und wenn sich zu der Routine auch noch eine Paranoia dazugesellt, die dich zwingt, alles nochmal doppelt durchzusehen, um ja auch die letzten Fehler zu finden, dann bist du in deinem Job schon recht weit.
Wichtig ist aber tatsächlich, dass man sich motiviert, flexibel und lernfähig zeigt, da kann ich ZW333 nur nochmal zustimmen.
+1 - Fehler passieren. Jedem, nicht nur Berufsanfängern. Was man aber bei Einsteigern sehen will, ist genau das, was meine Vorposter gesagt haben. Lernbereitschaft, die Fähigkeit, Kritik anzunehmen und umzusetzen, erkennbare Verbesserungen, Weiterentwicklung, Motivation. Hab keine Angst, Fragen zu stellen und auch Feedback einzufordern. Wenn Deine Chefin sagt, Du sollst "genauer" werden, dann ist das doch ein super Aufhänger - z.B. "ok, wie ist das gemeint, was fandest du an diesem Dokument jetzt ungenau und was hast du dir stattdessen vorgestellt, hast Du Tips, wie ich genauer werde?" Die Lernkurve ist am Anfang extrem steil - das ist völlig normal, dass man auch mal einen knallroten Mark-Up bekommt. Manche Dinge sind auch nicht "falsch", sondern geschmackssache oder eine Frage der Erfahrung (z.B. Vorschlag XY kann abstrakt super sein, aber die Erfahrung zeigt, dass es nicht praktikabel ist - woher soll man das denn wissen, wenn man nicht erst den "Fehler" des "falschen" Vorschlags gemacht hat?).
Man sollte aber unterscheiden zwischen inhaltlichen und persönlichen "Fehlern". Wenn Du beispielsweise mal ne Mail unabgestimmt verschickst, ist das ja ein Abweichen vom angestimmten Prozess und hat an sich nichts mit Dir und Deinen Fähigkeiten als Berufsträger zu tun. Bei solchen Dingen ist es auch nicht genickbrechend, wenn sich so ein Verhalten nicht wiederholt.
Nachrichten in diesem Thema
Fehler machen in der Probezeit - wie problematisch? - von regresskreisel - 08.08.2023, 20:30
RE: Fehler machen in der Probezeit - wie problematisch? - von ZW333 - 09.08.2023, 08:18
RE: Fehler machen in der Probezeit - wie problematisch? - von A_Ghast - 09.08.2023, 09:31
RE: Fehler machen in der Probezeit - wie problematisch? - von Ex-GK - 09.08.2023, 12:44