04.10.2022, 07:46
(03.10.2022, 10:44)Gast schrieb: Wenn man sich alte Filme anschaut, merkt man auch, dass die Sprache nun ganz anders klingt. Damals klang sie viel gebildeter, Klang und Wortschatz. Kann man dazu irgendwo etwas lesen?
Zum Wortschatz: Mehr Fontane, Goethe und Schiller, Schopenhauer und Hegel lesen - das erweitert den Wortschatz ungemein. Und sich konsequent angewöhnen erst zu sprechen, wenn man bereits den ganzen Satz kennt.
"Entschuldigen Sie bitte, wären Sie so freundlich mir den schwarzen Regenschirm mit hölzernem Griff zu reichen?" klingt nunmal besser als "Äh Entschuldigung, können sie mir den Regenschirm da geben? Ne, den anderen, ne den in schwarz. Ja, links also der mit dem Holz am Griff"
Zur Aussprache: sprecherzieherisches Elementarbuch von Fiukowski
Und zur Stimmlage, Intonation und - mindestens genauso wichtig - zur begleitenden nonverbalen Kommunikation - ein gutes Rhetorikseminar für den Einstieg und dann weiterbilden. Oder den Weg über eigenes Schauspiel auf der Bühne gehen, wenn das mehr zusagt.
Zur Frage warum früher besser gesprochen wurde: Weil mehr Wert auf die Aussprache gelegt wurde, die Schauspieler meist eine klassische Theaterausbildung absolviert hatten und weil die letzten Ausläufer klassischer Bildung und Ausbildung noch deutlich mehr Anlass, Notwendigkeit und Wertschätzung für rhetorische Fähigkeiten im klassischen Sinne haben. Mit dem Missbrauch der Rhetorik durch Faschismus und sozialistische Diktaturen ging es dann bergab.
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Stimmtraining - von Gast - 02.10.2022, 19:43
RE: Stimmtraining - von Joko - 02.10.2022, 20:04
RE: Stimmtraining - von Gast - 03.10.2022, 10:00
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RE: Stimmtraining - von Betongold - 04.10.2022, 07:46