01.10.2022, 22:30
Bin in einer Rechtsbehelfsstelle der Arbeitsagentur. Bei den Jobcentern dürfte es ähnlich aussehen (und deren Rechtsbehelfsstellen sind an mehr Standorten zu finden als bei der Arbeitsagentur). Wir bearbeiten Widerspruchs- und Klageverfahren nach dem SGG. Das ist natürlich zu 100 Prozent juristisch. Das Problem ist, dass du selbst mit Prozessvertretung etc. "nur" in eine Tarifstufe eingeordnet wirst, die in etwa A11 entsprechen soll. Dafür gibt es dann aber noch Zulagen. Was es nicht gibt ist eine Verbeamtung. Also dann auch keine Kinderzuschläge usw. Dafür ein 13. Monatsgehalt im November.
Bei der Arbeitsagentur kann man natürlich noch höher hinaus: Teamleiter, Bereichsleiter, ... Aber dann kommen natürlich immer mehr Aufgaben hinzu, die weniger juristisch sind, insbesondere Organisation und Personalverantwortung. Aber das dürfte auf Ministerialbeamte durchaus auch zutreffen ab einer gewissen Besoldungsstufe. In der Kommunalverwaltung vermutlich sowieso, da bekommt teilweise der Leiter des Ordnungsamtes schon nur A10.
Dafür ist die Arbeitsagentur deutlich moderner aufgestellt als wohl so ziemlich jede andere Behörde. Wenn ich bei einer Bezirksregierung in NRW oder so arbeiten müsste, würde ich mich irgendwann erschießen. Die Arbeitsagentur hat weniger von verstaubten Aktenbergen und dem typischen öD "Flair".
Die Arbeitsbelastung ist extrem gering. Du stempelst nach 39 Stunden aus und gehst nach Hause. Egal ob die Abteilung absäuft oder nicht.
Ich könnte mir vorstellen, dass es bei anderen Sozialversicherungsträgern ähnlich aussieht. Da bekommt man aber vermutlich noch früher "sonstige Aufgaben" aufgedrückt. Wenn ich mir deren gerichtliche Schriftsätze durchlese, dann ist offensichtlich, dass die Autoren dieser Schriftsätze unmöglich auch nur ein Semester lang Jura studiert haben können. Daraus schließe ich, dass bei den anderen Sozialversicherungsträgern die klassischen juristischen Tätigkeiten an untere Entgeltstufen abgegeben werden.
Bei der Arbeitsagentur kann man natürlich noch höher hinaus: Teamleiter, Bereichsleiter, ... Aber dann kommen natürlich immer mehr Aufgaben hinzu, die weniger juristisch sind, insbesondere Organisation und Personalverantwortung. Aber das dürfte auf Ministerialbeamte durchaus auch zutreffen ab einer gewissen Besoldungsstufe. In der Kommunalverwaltung vermutlich sowieso, da bekommt teilweise der Leiter des Ordnungsamtes schon nur A10.
Dafür ist die Arbeitsagentur deutlich moderner aufgestellt als wohl so ziemlich jede andere Behörde. Wenn ich bei einer Bezirksregierung in NRW oder so arbeiten müsste, würde ich mich irgendwann erschießen. Die Arbeitsagentur hat weniger von verstaubten Aktenbergen und dem typischen öD "Flair".
Die Arbeitsbelastung ist extrem gering. Du stempelst nach 39 Stunden aus und gehst nach Hause. Egal ob die Abteilung absäuft oder nicht.
Ich könnte mir vorstellen, dass es bei anderen Sozialversicherungsträgern ähnlich aussieht. Da bekommt man aber vermutlich noch früher "sonstige Aufgaben" aufgedrückt. Wenn ich mir deren gerichtliche Schriftsätze durchlese, dann ist offensichtlich, dass die Autoren dieser Schriftsätze unmöglich auch nur ein Semester lang Jura studiert haben können. Daraus schließe ich, dass bei den anderen Sozialversicherungsträgern die klassischen juristischen Tätigkeiten an untere Entgeltstufen abgegeben werden.
Nachrichten in diesem Thema
wie juristisch arbeitet man im öD? - von frage9999 - 01.10.2022, 10:25
RE: wie juristisch arbeitet man im öD? - von Gast - 01.10.2022, 10:42
RE: wie juristisch arbeitet man im öD? - von Gastorus - 01.10.2022, 11:00
RE: wie juristisch arbeitet man im öD? - von Praktiker - 01.10.2022, 13:16
RE: wie juristisch arbeitet man im öD? - von Gast - 01.10.2022, 20:26
RE: wie juristisch arbeitet man im öD? - von Gast - 01.10.2022, 22:30
RE: wie juristisch arbeitet man im öD? - von Erkenner - 01.10.2022, 22:49
RE: wie juristisch arbeitet man im öD? - von Gast - 02.10.2022, 12:43
RE: wie juristisch arbeitet man im öD? - von Kans Helsen - 02.10.2022, 16:50
RE: wie juristisch arbeitet man im öD? - von Gast - 02.10.2022, 22:22
RE: wie juristisch arbeitet man im öD? - von Gast - 19.10.2022, 09:46