31.05.2022, 09:02
Mit dem Gehalt würde ich mich noch anfreunden aber aus folgenden Gründen ist Justiz als Arbeitgeber ausgeschlossen:
- Völlig antiquierte Personalpolitik: Bewerber werden räumlich und inhaltlich auf die Stellen geschoben, auf denen man sie gerade haben will - bei Einstellung sogar ohne Vorankündigung. Dem Strafrecht kann man als Richter in der ordentlichen Gerichtsbarkeit nicht entgehen. Ich habe mich intensivst damit befasst, in welchem Rechtsgebiet ich arbeiten möchte. Jetzt soll ich dann im Beruf einfach irgendwas machen? Allein deshalb wäre für mich eine Tätigkeit in der Justiz von vornherein ausgeschlossen. Auf so einen respektlosen Umgang habe ich keine Lust.
- Behäbiges Vorankommen bei der Digitalisierung der Justiz: Man hat es allen ernstes nicht zustande gebracht, die elektronische Akte bis zur aktiven Benutzungspflicht des beA flächendeckend einzuführen. Das ist ein absolutes Totalversagen der Justizverantwortlichen. Was ist das bitte für eine Haltung? Sowas darf in einer Organisation, die sich selbst ernst nimmt, nicht passieren.
- Teilweise innovationsfeindlicher Geist: Niemand ergreift die Initiative, um Abläufe in der Justizverwaltung fortlaufend zu verbessern. Ein Beispiel: Die Formulare der Referendarabteilung kamen bei uns im Charme der 1980er Jahre daher. Ist vielleicht mal jemand darauf gekommen, diese Formulare in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen? Nein! Auch dahinter steht eine Haltung des "Mir doch egal" und des "Dienstes nach Vorschrift". Das ist doch nicht zu ertragen. Wer will denn in so einer muffigen Organisation arbeiten?
- Die Haltung mancher Richter: Schon in den Arbeitsgemeinschaften zeigten sich Richter betont lässig und cool oder verachteten rechtsstaatliche Prinzipien. Stattdessen hätte man doch darauf gehofft und erwartet, es mit jederzeit integren, unbedingt fleißigen und stets pflichtbewussten Individuen zu tun zu bekommen. Dementgegen klingt bei vielen Richtern eine gewisse Verachtung für rechtsstaatliche Verfahren durch - vermutlich, weil die ihnen viel Arbeit machen. Das hat mich zutiefst irritiert und abgeschreckt und mein Vertrauen in die Justiz als Institution beschädigt.
- Teils miserable Arbeitsgemeinschaften: Was ist das bitte für eine Organisation, die teils völlig miserable Referendar-Arbeitsgemeinschaften anbietet und nichts tut, um diese Zustände systematisch zu verbessern? (Gut jetzt nach Jahrzehnten tut sich teilweise etwas). Was bitte ist das für ein Selbstverständnis? Was sind das für Menschen? Wie können die Abends ruhig ins Bett gehen, nachdem sie eine so schlechte Arbeit tagsüber abgeliefert haben? Mir unverständlich.
- Unzureichende Vorbereitung und Inpflichtnahme der Referendare im Zusammenhang mit dem staatsanwaltlichen Sitzungsdienst: Bevor Referendare auf Bürger losgelassen werden, hätte man eine klare Verpflichtung der Referendare in einer förmlichen Veranstaltung auf die gewisshafte Erledigung Ihrer Pflichten als Repräsentanten der Justiz im Sitzungsdienst der Staatsanwaltschaft erwartet. Stattdessen wurden wir in unserer AG auf diesen Sitzungsdienst kaum vorbereitet so a la: "Gehen Sie da mal hin und machen sie mal." Offenbar scheinen die Menschen, über deren Lebenssachverhalte dort entschieden wird, aus Sicht der Justiz unwichtig und egal zu sein. "Das ist doch eh alles egal." ... hört man die Damen und Herren erneut rufen.
Insgesamt eine Organisation, die viel auf sich hält, die zugleich aber soviel dafür tut, diesen "Ruf" zu beschädigen und zu verspielen.
- Völlig antiquierte Personalpolitik: Bewerber werden räumlich und inhaltlich auf die Stellen geschoben, auf denen man sie gerade haben will - bei Einstellung sogar ohne Vorankündigung. Dem Strafrecht kann man als Richter in der ordentlichen Gerichtsbarkeit nicht entgehen. Ich habe mich intensivst damit befasst, in welchem Rechtsgebiet ich arbeiten möchte. Jetzt soll ich dann im Beruf einfach irgendwas machen? Allein deshalb wäre für mich eine Tätigkeit in der Justiz von vornherein ausgeschlossen. Auf so einen respektlosen Umgang habe ich keine Lust.
- Behäbiges Vorankommen bei der Digitalisierung der Justiz: Man hat es allen ernstes nicht zustande gebracht, die elektronische Akte bis zur aktiven Benutzungspflicht des beA flächendeckend einzuführen. Das ist ein absolutes Totalversagen der Justizverantwortlichen. Was ist das bitte für eine Haltung? Sowas darf in einer Organisation, die sich selbst ernst nimmt, nicht passieren.
- Teilweise innovationsfeindlicher Geist: Niemand ergreift die Initiative, um Abläufe in der Justizverwaltung fortlaufend zu verbessern. Ein Beispiel: Die Formulare der Referendarabteilung kamen bei uns im Charme der 1980er Jahre daher. Ist vielleicht mal jemand darauf gekommen, diese Formulare in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen? Nein! Auch dahinter steht eine Haltung des "Mir doch egal" und des "Dienstes nach Vorschrift". Das ist doch nicht zu ertragen. Wer will denn in so einer muffigen Organisation arbeiten?
- Die Haltung mancher Richter: Schon in den Arbeitsgemeinschaften zeigten sich Richter betont lässig und cool oder verachteten rechtsstaatliche Prinzipien. Stattdessen hätte man doch darauf gehofft und erwartet, es mit jederzeit integren, unbedingt fleißigen und stets pflichtbewussten Individuen zu tun zu bekommen. Dementgegen klingt bei vielen Richtern eine gewisse Verachtung für rechtsstaatliche Verfahren durch - vermutlich, weil die ihnen viel Arbeit machen. Das hat mich zutiefst irritiert und abgeschreckt und mein Vertrauen in die Justiz als Institution beschädigt.
- Teils miserable Arbeitsgemeinschaften: Was ist das bitte für eine Organisation, die teils völlig miserable Referendar-Arbeitsgemeinschaften anbietet und nichts tut, um diese Zustände systematisch zu verbessern? (Gut jetzt nach Jahrzehnten tut sich teilweise etwas). Was bitte ist das für ein Selbstverständnis? Was sind das für Menschen? Wie können die Abends ruhig ins Bett gehen, nachdem sie eine so schlechte Arbeit tagsüber abgeliefert haben? Mir unverständlich.
- Unzureichende Vorbereitung und Inpflichtnahme der Referendare im Zusammenhang mit dem staatsanwaltlichen Sitzungsdienst: Bevor Referendare auf Bürger losgelassen werden, hätte man eine klare Verpflichtung der Referendare in einer förmlichen Veranstaltung auf die gewisshafte Erledigung Ihrer Pflichten als Repräsentanten der Justiz im Sitzungsdienst der Staatsanwaltschaft erwartet. Stattdessen wurden wir in unserer AG auf diesen Sitzungsdienst kaum vorbereitet so a la: "Gehen Sie da mal hin und machen sie mal." Offenbar scheinen die Menschen, über deren Lebenssachverhalte dort entschieden wird, aus Sicht der Justiz unwichtig und egal zu sein. "Das ist doch eh alles egal." ... hört man die Damen und Herren erneut rufen.
Insgesamt eine Organisation, die viel auf sich hält, die zugleich aber soviel dafür tut, diesen "Ruf" zu beschädigen und zu verspielen.
Nachrichten in diesem Thema
Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Gast - 30.05.2022, 07:25
RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Gast - 30.05.2022, 07:34
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RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von omnimodo - 30.05.2022, 07:51
RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Lars die Ente - 30.05.2022, 12:01
RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Anon - 30.05.2022, 12:11
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RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Lars die Ente - 30.05.2022, 12:25
RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Gast - 30.05.2022, 12:17
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RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Gast1904 - 30.05.2022, 12:56
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RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Rewi - 30.05.2022, 15:59
RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von guga - 30.05.2022, 12:35
RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von RechtBW - 30.05.2022, 13:34
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RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Gast - 30.05.2022, 18:13
RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Die Spitze der Sozialkompetenz - 30.05.2022, 15:35
RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von deinGläubiger - 30.05.2022, 16:03
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RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Anwalt - 30.05.2022, 16:38
RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Humpa - 30.05.2022, 16:45
RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Praktiker - 30.05.2022, 18:23
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RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von Drin - 30.05.2022, 21:50
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RE: Warum behandelt die Justiz ihre Leute so schlecht? - von GKler - 04.06.2022, 21:54
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