29.08.2021, 16:23
(29.08.2021, 15:37)*kopfschüttel* schrieb:(29.08.2021, 14:04)Gast schrieb: Bald ist Bundestagswahl und ich habe die Befürchtung, dass es die FDP in die Regierung schaffen könnte.
Welche Konsequenzen hätte das für Juristen? Die FDP will Anwälte stärker unter Druck setzen.
Das Verbot von Erfolgshonoraren soll abgeschafft werden. Das Fremdbesitzverbot soll gelockert werden.
Legal Tech soll den Anwälten Beine machen.
Auch sonst fällt bei der FDP auf, dass das eigentlich eine reine Beamtenpartei ist. Arbeitnehmer sollen stärker
unter Druck gesetzt werden und freiberufliche Anwälte sollen mehr Konkurrenz bekommen. Dabei ist
doch auch die freie Wirtschaft und auch Großkanzleien sind darauf angewiesen, an ausgezeichnete
Juristen heranzukommen. Ein Jurist mit 2 mal VB sollte den Beruf doch nach Neigung wählen. Aber
so, werden sich mehr und mehr für den Staatsdienst entscheiden und die Unternehmen und Kanzleien
bekommen nur noch die, die Staatsnote nicht erreicht haben.
Ein Land braucht nicht nur gute Beamte, sondern auch gute Leute in der Privatwirtschaft.
Das wird bei der FDP zu wenig bedacht.
Klingt nach einem mehr als überfälligen Schritt, den wir als Wirtschaftsstandort Deutschland wohl oder übel werden gehen müssen. Zur Abwechslung sollte es allerdings mal darum gehen, die Rechtsstaatsuntergangsszenarien aufzugeben und sich auf die Chancen zu freuen, die sich hieraus für uns ergeben.
Die FDP ist übrigens auch keine "Beamtenpartei". Selbständige und leitende Angestellte machen (Überraschung!) einen überproportional großen Anteil der Wähler aus. Und im Übrigen hat auch nicht jeder so irrational viel Angst vor Konkurrenz in der freien Wirtschaft, dass er sich ins sichere Stübchen des Staatsdienstes flüchtet. Und selbst wenn es alle VB'ler in den Staatsdienst verschlagen sollte ( ), so werden sich in der freien Wirtschaft die Leute mit denjenigen Eigenschaften durchsetzen, die in der freien Wirtschaft immer gefragt sind. Aka Zielstrebigkeit, Ehrgeiz, Fleiß, Engagement. Aber das ist wohl für einige schon zu viel verlangt. Schließlich wurde einem ja zu Beginn des Studiums versprochen, dass man ja nur 2 Prädikatsexamina bräuchte, damit einem die Welt bis ans Lebensende zu Füßen liegt. Oh weh, das ist gar nicht so?!
Schöne Grüße aus NRW (von einem SPD-Parteimitglied...)
Wie auch immer. Beamte haben jedenfalls von der FDP nichts zu befürchten. Von der SPD schon eher. Beispielsweise schlägt
die SPD vor, dass auch Beamte in die Rentenkasse einzahlen sollen.
Mag sein, dass die FDP nicht mehr so viele Leute verbeamten will, aber wenn man erst einmal den Beamtenstatus erreicht hat,
ist die FDP die perfekte Partei. Für Angestellte und Selbständige denken sich die Liberalen dagegen immer neue Wege aus,
um Druck zu machen.
Und ich finde es einfach fraglich, dass der Staat sich einfach die Besten sucht und die Unternehmer in der Privatwirtschaft
können sehen, wie sie zu guten Leuten kommen. Es ist doch klar, dass jemand mit guten Noten zum Staat geht:
Privat versichert ( Klar könnte sich auch ein GK Anwalt privat versichern, der zahlt dann aber richtig viel im Alter ),
Ruhestandsversorgung, etc. Ein Beamter müsste eigentlich nur 5 Jahre arbeiten und könnte dann in den Ruhestand gehen.
Bei den Renten sieht das anders aus.
Wie auch immer. Nachdem ich mir alle Wahlprogramme mal angesehen habe, würde ich sagen, dass für Beamte die FDP und
vielleicht noch die CDU am besten ist. Für Angestellte und Selbständige wahrscheinlich eher CDU, SPD oder Grün.
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