16.08.2021, 00:29
Zitat:Um die Taliban zu „besiegen“ kann man daher einzig anfangen, Afghanistan zu bombardieren - auch wenn es auch Zivilisten treffen wird. Aber anders wird man die Taliban aus dem Land mE nicht bekommen.
Wieso sollte man die Taliban besiegen wollen? Wieso sollte ich die aus Afghanistan bekommen wollen? Also ich befinde mich nicht im Krieg mit denen.
Zitat:Da hilft nur komplette Zerstörung und dann neuer Aufbau.
Mit Bombardierung/Zerstörung zerstört man nur Infrastruktur. Toll. Würde man die Taliban loswerden wollen, müsste man sie alle erschießen. Toll.
Zitat:Das Land ist besetzt. Die Bevölkerung wird ungebraucht, gefoltert oder gebrainwashed und rekrutiert und kämpft künftig für die Taliban, die sich zudem schön weiter vermehren und ihre Zöglinge entsprechend heranziehen werden.
Nein. Die Taliban besetzen nicht das Land. Die Taliban und ihre Sympathisanten sind die Bevölkerung dieses Landes. Kämpfen für die Taliban... gegen wen?
Zitat:Sehr ehrlich gesagt keine andere Lösung, wenn wir nicht wollen, dass sich die Taliban ungestört weiter vermehren und verbreiten werden und für sich im Land writeres aufbauen.
Wollen "wir" das nicht? Viele von "uns" haben dazu wohl einfach eine "ist mir egal"-Einstellung. Durchaus zu Recht, da "wir" nicht alle Probleme der Welt lösen und dabei Lebensweisen/Ideologien vorgeben können.
Und selbst wenn "wir" das nicht wollen, dann kann es "uns" egal sein, ob es keine andere Lösung gibt. "Wir" sind nicht dazu verpflichtet, jeden Misstand mit einer Lösung anzugehen. "Wir" können auch ganz einfach mal einen Missstand dulden, insbesondere nach einer Abwägung von Kosten und Nutzen der angeblich einzigen Lösung. Das machen "wir" in Bezug auf andere Länder auch. Nur beispielsweise in Saudi-Arabien, dessen Machthaber den Taliban in vieler Hinsciht gleich kommen. Nur verkaufen die Saudis "uns" brav ihr Öl.
Zitat:Ich verstehe nicht, warum hier immer gesagt wird, der Westen sei schuld.
Entweder, weil (insbesondere vom linken Spektrum aus" "der Westen" allgemein dämonisiert wird. Oder weil davon abgelenkt werden soll, dass eigentlich der Islam und einige recht tiefgegehende Strukturen die Probleme in Afghanistan ausmachen. Oder einfach aus Unwissenheit heraus.
Zitat:um einen besseren Staat aufzubauen
Das ist freilich eine Propagandalüge, auf die du reingefallen bist. Der "bessere Staat", der der Weltöffentlichkeit in den letzten 20 Jahren dann präsentiert wurde, war außerdem noch immer ein absolut schrecklicher Staat, in dem kaum jemand leben möchte.
Zitat:Der US-Angriff 2001 war nach allgemeiner Ansicht nach 9/11 gerechtfertigt. Die Taliban hätte Al-Qaida ausliefern können.
Manch einer hält auch das für eine Propagandalüge. Jedenfalls verträgt es sich nicht mit der Theorie von dem Aufbau eines "besseren Staats".
Zitat:Nein, diese widerwärtige erbärmliche Armee ist schuld - trotz Überlegenheit, Material und Ausbildung mit Fantastilliarden null (in Worten: null) Widerstand. Oh, man will sich nicht abschlachten lassen? Wie wäre es dann mit Kämpfen? Was ist mit der ach so tollen Elitetruppe?
Die haben keine "tolle Elitetruppe" und das selber auch nie ernsthaft behauptet. Du musst dich fragen, was du in so einer Situation getan hättest. Der "bessere Staat" war eine menschenverachtende islamische Republik, wurde künstlich von Besatzungsmächten eingesetzt und dann mit hochkorrupten Aktueren bestückt. Akzeptanz in der Bevökerung gleich Null. Warum sollte irgendwer für dieses Schrottgebilde kämpfen wollen? Es gab nie einen afghanischen Nationalstaat wie es einen deutschen, franzöischen usw. gibt/gab. Auch kein entsprechendes natürliches Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Menschen dort sprechen nichtmals die gleiche Sprache!
Für den Aufbau dieser Armee war dann auch tatsächlich "der Westen" verantwortlich. Der hat dabei nur kläglich versagt. Da muss man jetzt auch nicht auf die örtliche Bevölkerung schimpfen, die ganz einfach nicht für einen gescheiterten Staat auf verlorenem Posten kämpfen und zusehen will, wie dafür ihre Familie massakriert wird. Die haben sich größtenteil woeiso nur wegen Perspektivlosigkeit und für die 250 USD im Monat verpflichtet. Weil es sonst nichts zu tun gab, in diesem völlig kaputten Land.
Ich kann das verstehen. Würdest du jetzt dein Gewehr durchladen und an den sich zurückziehenden Armeekonvois vorbei alleine auf die Taliban zumarschieren? Gegenwärtig wäre der einfche Soldat sogar ohne Führung, wenn er würde kämpfen wollen. Und die militärische Führung wurde durch "den Westen" handerlesen.
Nach ein paar Stunden ist dann auch die Munition aufgebraucht und dein Fahrzeug hat keinen Sprit mehr. Miese Sache.
Zitat:man hat nichts, wofür man kämpfen kann - wie wäre es denn mit Frauen und Kindern?
Frauen und Kinder brauchen dich als Mann zur Versorgung der Familie. Und werden abgemetzelt, während und weil du an der Front stehst und gegen die Taliban kämpfst. Und werden verhungern, wenn du an der Front zurückbleibst.
Zitat:Die Feiglinge haben einen gewinnbaren Krieg nicht gewonnen (zumindest die Städte hätte man ohne Weiteres halten können) und sch…auf die weibliche Bevölkerung.
Das klingt etwas pubertär.
Zitat:Sofort schnelles und unbürokratisches Visa für Ortskräfte und alle, die uns geholfen haben, einschließlich Familien.
Jetzt sollen die also doch nicht mehr kämpfen, sondern nach Deutschland kommen? Besser nicht. Mir persönlich hat da keiner geholfen. Meine Interessen wurden in Afghanistan nie verfolgt. Auch nicht die Interessen Deutschlands. Abgesehen davon genießen die Taliban nicht nur in der Bevölkerung (deren Teil sie sind) genügend Sympathien. Die Taliban genießen diese Sympathien auch unter den "Helfern", dderen Integrationsfähigkeit hier dann auch noch andere Umstände entgegenstehen könnten.
Zitat:Ansonsten für wehrfähige Männer in Afghanistan kein Asyl.
Ob das verfassungskonform ist? Soll das dann auch für Männer aus Syrien gelten? Der syrische Staat ist kein bischen schlimmer als die tolle "Islamische Republik Afghanistan", die wir jetzt einige Jahre lang angewidert ansehen konnten. Im Gegenteil.
Zitat:Die Opfer sind Frauen und Kinder.
Wieso werden Frauen eigentlich immer mit Kindern gleichgestellt? Auch eine Frau kann den Dienst an der Waffe erlernen. Dem durchscnittlichen afghanischen Mann hat man auf den Kampf gegen die Taliban allenfalls minimal mehr vorbereitet als die afghanischen Frauen.
Zitat:Warum hat man seit 2001 nicht Frauen an der Waffe in Afghanistan ausgebildet? Die hätten mit Sicherheit gekämpft, physische Unterlegenheit ist in gewisser Weise mit Technologie kompensierbar.
Cringe. Und ein Beweis deiner Unkenntnis über gleich so viele relevante Aspekte.
Zitat:Zum Thema Biden: Was hätte er denn sonst machen sollen?
Scherz, oder? Weiter oben schriebst du doch noch, man solle Frauen an der Waffe ausbilden. Und wie wichtig "Technologie" sei, über die Afghnaistans Armee ohne US-Hilfe aber nie wirklich verfügt hat.
Zitat:Dieser widerliche Präsident von Afghanistan soll gefälligst in Turkmenistan bleiben
Er sollte also nicht fliehen dürfen, aber die ganzen "Ortshelfer" muss man ausfliegen? Wer und dessen Familie dürfte denn zuerst den Racheaktionen der Taliban ausgesetzt sein?
Abgesehen davon ist der Mann, dessen Namen du nicht kennst, Medienberichten zu Folge entweder nach Usbekistan oder nach Tadschikistan geflohen, nicht nach Turkmenistan.
Satire?
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