07.07.2021, 19:09
Hallo ihr zwei,
vielen Dank erstmal für eure raschen Antworten!
@Gast1:
Auf CS50 bin ich bei meiner Suche auch schon häufiger gestoßen, das sollte ich tatsächlich mal ausprobieren. Warum auch nicht, wenn es in voller Länge kostenlos auf YT verfügbar ist? Ich habe jetzt erstmal mit der Vorlesungsreihe Coding for Lawyers der Bucerius Law School begonnen. Die ist wesentlich kürzer und für einen "smoothen" Einstieg in das Thema Legal Tech vermutlich nicht ungeeignet.
Was Python anbetrifft: ist das als allererste Programmiersprache nicht "zu schwer"? Wie hast du es empfunden? Ich habe jedenfalls schon häufiger gelesen, dass man als absoluter Programmier-Neuling besser mit bspw. Java Script starten sollte. Grundsätzlich bin ich zwar für alles offen. Ich möchte aber ungern schon gleich am Anfang demotiviert sein, weil mir bestimmte in der Programmierung absolut standardmäßig geläufige und ggf. schon vorausgesetzte Abläufe noch nicht klar sind. Vielleicht ist das aber auch schon zu "perfektionistisch" gedacht. Man sollte vielleicht auch einfach mal mit irgendwas anfangen und schauen, wie es läuft.
Schade, dass du mit Beginn des Refs nicht mehr mit dem Programmieren weitergemacht hast. Wäre bei mir aber vermutlich genauso gewesen. Wer hat schon neben (zeitintensiven) Stationen, Examensvorbereitung und ggf. einem Nebenjob noch großartig Zeit für andere Dinge? Man will ja schließlich auch mal abspannen und von "Fortbildung", egal in welchem Bereich, in seiner Freizeit nichts wissen. Es sei denn, es handelt sich hierbei um ein reines Hobby mit mehr Spaß- als Lernfaktor
@Gast 2:
Zu der Frage, was man "als IT-Rechtler so macht": als IT-Rechtler wird sich vermutlich jedermann bezeichnen, der irgendwie in der Beratung bei der Umsetzung und Optimierung von digitalen Produkten und Dienstleistungen tätig ist. Im Grunde hat man es mit einer klassischen Querschnittsmaterie zu tun, die vom klassischen Werkvertragsrecht über das Urheberrecht, Markenrecht, Geschmacksmusterrecht, Wettbewerbsrecht, Telekommunikationsrecht, Datenschutzrecht usw. ihre Anwendungsbereiche findet. Je nach Kanzleigröße und -aufstellung werden mal mehr mal weniger spezielle Rechtsfragen beantwortet. Besonders "klassisch technisch" wird es vermutlich bei der Bearbeitung sog. Service Level-Agreements, wo einzelne über bestimmte Schnittstellen laufende Datenverarbeitungsvorgänge genau definiert werden. Als Mandant kommt vom Lifestyle-Blogger über das Startup sowie die Change Management-Abteilung eines Großkonzerns eigentlich so ziemlich alles infrage.
Um aber mal zur Verdeutlichung meiner Motivation ein Beispiel zu nennen: sagen wir, ein Unternehmen möchte seinem Kunden das zeitaufwendige Ausfüllen eines Antrags (bspw. bei der Beantragung eines Kredits) erleichtern, indem es die vom Kunden eingereichten Dokumente einfach nach den hierfür relevanten Informationen "abscannt" und automatisiert in die sonst manuell auszufüllenden Felder einträgt. Bei der Erstellung einer Datenschutzerklärung muss das Unternehmen dann bspw. angeben, welche personenbezogenen Daten bei dem ganzen Prozess verarbeitet werden. Das sind natürlich in erster Linie diejenigen, die sich auch im Antragsformular wiederfinden, d.h. auf deren Wiedererkennung und infolgedessen Aussonderung die Software programmiert ist. Zugleich ist es aber notwendig (oder kann nicht ausgeschlossen werden), dass "nebenbei" auch andere personenbezogen Daten ausgelesen und verwertet werden. Wie genau der zugrunde liegende Algorithmus funktioniert und wie er (unter Aspekten der Datensparsamkeit usw.) ggf. optimiert werden kann, wäre dann schon gut zu wissen. Klar wird man mit den Developern eher nie "auf Augenhöhe" diskutieren können, auch wird das von Anwälten ja gar nicht erwartet. Ein grundlegendes Verständnis des gesamten Prozesses wäre aber schon von Vorteil.
Ich hoffe, ich konnte hierdurch etwas Klarheit schaffen ;)
vielen Dank erstmal für eure raschen Antworten!
@Gast1:
Auf CS50 bin ich bei meiner Suche auch schon häufiger gestoßen, das sollte ich tatsächlich mal ausprobieren. Warum auch nicht, wenn es in voller Länge kostenlos auf YT verfügbar ist? Ich habe jetzt erstmal mit der Vorlesungsreihe Coding for Lawyers der Bucerius Law School begonnen. Die ist wesentlich kürzer und für einen "smoothen" Einstieg in das Thema Legal Tech vermutlich nicht ungeeignet.
Was Python anbetrifft: ist das als allererste Programmiersprache nicht "zu schwer"? Wie hast du es empfunden? Ich habe jedenfalls schon häufiger gelesen, dass man als absoluter Programmier-Neuling besser mit bspw. Java Script starten sollte. Grundsätzlich bin ich zwar für alles offen. Ich möchte aber ungern schon gleich am Anfang demotiviert sein, weil mir bestimmte in der Programmierung absolut standardmäßig geläufige und ggf. schon vorausgesetzte Abläufe noch nicht klar sind. Vielleicht ist das aber auch schon zu "perfektionistisch" gedacht. Man sollte vielleicht auch einfach mal mit irgendwas anfangen und schauen, wie es läuft.
Schade, dass du mit Beginn des Refs nicht mehr mit dem Programmieren weitergemacht hast. Wäre bei mir aber vermutlich genauso gewesen. Wer hat schon neben (zeitintensiven) Stationen, Examensvorbereitung und ggf. einem Nebenjob noch großartig Zeit für andere Dinge? Man will ja schließlich auch mal abspannen und von "Fortbildung", egal in welchem Bereich, in seiner Freizeit nichts wissen. Es sei denn, es handelt sich hierbei um ein reines Hobby mit mehr Spaß- als Lernfaktor
@Gast 2:
Zu der Frage, was man "als IT-Rechtler so macht": als IT-Rechtler wird sich vermutlich jedermann bezeichnen, der irgendwie in der Beratung bei der Umsetzung und Optimierung von digitalen Produkten und Dienstleistungen tätig ist. Im Grunde hat man es mit einer klassischen Querschnittsmaterie zu tun, die vom klassischen Werkvertragsrecht über das Urheberrecht, Markenrecht, Geschmacksmusterrecht, Wettbewerbsrecht, Telekommunikationsrecht, Datenschutzrecht usw. ihre Anwendungsbereiche findet. Je nach Kanzleigröße und -aufstellung werden mal mehr mal weniger spezielle Rechtsfragen beantwortet. Besonders "klassisch technisch" wird es vermutlich bei der Bearbeitung sog. Service Level-Agreements, wo einzelne über bestimmte Schnittstellen laufende Datenverarbeitungsvorgänge genau definiert werden. Als Mandant kommt vom Lifestyle-Blogger über das Startup sowie die Change Management-Abteilung eines Großkonzerns eigentlich so ziemlich alles infrage.
Um aber mal zur Verdeutlichung meiner Motivation ein Beispiel zu nennen: sagen wir, ein Unternehmen möchte seinem Kunden das zeitaufwendige Ausfüllen eines Antrags (bspw. bei der Beantragung eines Kredits) erleichtern, indem es die vom Kunden eingereichten Dokumente einfach nach den hierfür relevanten Informationen "abscannt" und automatisiert in die sonst manuell auszufüllenden Felder einträgt. Bei der Erstellung einer Datenschutzerklärung muss das Unternehmen dann bspw. angeben, welche personenbezogenen Daten bei dem ganzen Prozess verarbeitet werden. Das sind natürlich in erster Linie diejenigen, die sich auch im Antragsformular wiederfinden, d.h. auf deren Wiedererkennung und infolgedessen Aussonderung die Software programmiert ist. Zugleich ist es aber notwendig (oder kann nicht ausgeschlossen werden), dass "nebenbei" auch andere personenbezogen Daten ausgelesen und verwertet werden. Wie genau der zugrunde liegende Algorithmus funktioniert und wie er (unter Aspekten der Datensparsamkeit usw.) ggf. optimiert werden kann, wäre dann schon gut zu wissen. Klar wird man mit den Developern eher nie "auf Augenhöhe" diskutieren können, auch wird das von Anwälten ja gar nicht erwartet. Ein grundlegendes Verständnis des gesamten Prozesses wäre aber schon von Vorteil.
Ich hoffe, ich konnte hierdurch etwas Klarheit schaffen ;)
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Programmierkurse für Juristen - von Gast - 07.07.2021, 12:58
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