11.05.2021, 08:33
(10.05.2021, 22:42)Gast schrieb:(10.05.2021, 22:03)Gast schrieb:Oh Gott, in dem Beitrag wird so viel durcheinander geworfen, das nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun hat...man kann quasi spüren, wie der "Autor" sich hier durch die verschiedensten Webseiten geklickt und Dinge kopiert hat. Aber nun denn:(10.05.2021, 20:46)Gast schrieb:(10.05.2021, 20:02)Gast schrieb:Welcher Arbeitsvertrag ist denn im aktuellen politischen System wirklich freiwillig angegangen. Diese ganze Argumentation ist so erschreckend verkürzt, dass es weh tut.(10.05.2021, 19:44)Gast schrieb: Zwei Absätze in denen Du dem Vorposter Unwissenheit und Marxismus vorwirfst, ohne IRGENDEIN Argument. Nur Schlagworte, ohne Nachweis. Was für ein armseliges Gehabe.
Das Argument ist der Ausgangspost des Vorposters selbst, siehe rote Markierung. Nur wenn man von der marxistischen Arbeitswertlehre ausgeht, kann man dazu kommen, dass allein die Arbeitsleistung, nicht jedoch das Kapital wertschöpfend ist. Entsprechend würde jede Summe, die der Kapitalist einbehält um Gewinne zu erwirtschaften, dem vom Arbeiter geschaffenen Mehrwert weggenommen werden; der Arbeiter wird ausgebeutet und der Unternehmer erbeutet.
Dass das in der Realität anders läuft, dürfte selbsterklärend sein und ist im Übrigen auch Marx selbst aufgefallen. In Band 3 von Das Kapital hat er versucht das ganze hinsichtlich kapitalintensiver Industriearbeit wieder einzufangen/zu relativieren. Dadurch wurde das ganze aber nur noch widersprüchlicher und diffuser.
Lange Rede kurzer Sinn: Ein freiwillig eingegangener Austauschvertrag ist keine Ausbeutung.
Also erstmal ist die Arbeitswertlehre nichts marxistisches, sondern wurde von Adam Smith erfunden, dann zwar von Marx genutzt, aber auch danach noch von diversen Ökonomen bis heute vertreten. Es ist eine von zwei anerkannten Theorien zum wirtschaftlichen Wachstum. Daher ist es keineswegs selbsterklärend, dass das in der Realität anders läuft, sondern ökonomisch hoch umstritten. Wie genau das läuft, weiß niemand, weil Wirtschaftswissenschaften keine Naturwissenschaft sind. Einig ist man sich aber darin, dass Kapital an sich - im Gegensatz zu der von Dir vertretenen Auffassung - niemals selbst wertschöpfend ist. Denn auch in der Grenznutzenlehre ist wertschöpfend stets die menschliche Arbeitskraft, durch die ein Gut letztlich so verändert wird, dass sich sein Wert stärker erhöht, als die dabei verwendeten Rohstoffe und Arbeitskräfte. Ob man das dann Ausbeutung der Arbeiter nennt, ist letztlich beliebig und eher eine Frage des eigenen politischen Standpunktes als wissenschaftlicher Gewissheit.
Von daher ist deine Argumentation keine, denn Du willst alleinig aus einer Wortwahl den Wert eines Argumentes ableiten, ohne dich damit inhaltlich irgendwie auseinanderzusetzen. Diese Empörungssymptomatiken kann man leider in letzter Zeit vermehrt immer wieder beobachten, sie zeugen jedoch - völlig unabhängig vom politischen Spektrum - nur von der inhaltlichen Ahnungslosigkeit ihres Autors.
Richtig, auch Smith hat sich in der Arbeitswerttheorie versucht.
Nichtsdestotrotz ist die marxistische Arbeitswerttheorie streng von Smith' Theorie zu unterscheiden. Man könnte Marx Ansatz sogar als Gegenstück zu Smith' und Ricardos Ansatz ansehen.
Insbesondere ist man sich gerade nicht einig, dass Kapital nicht wertschöpfend ist. Smith ist ausdrücklich (und im Gegensatz zu Marx) der Ansicht, dass sich Güterpreise allenfalls in einer nicht weiter entwickelten Jäger-und-Sammler-Gesellschaft allein nach dem Arbeitseinsatz richten. In "regulären" Gesellschaften bezieht Smith aber durchaus die Verzinsung des Geldkapitals in Höhe der allgemein üblichen Profitrate mit ein.
Im Übrigen ist der Tatbestand der Ausbeutung in Form der Aneignung des Mehrwerts gerade elemtar für die marxistische Arbeitswerttheorie.
Unterm Strich ist aber auch Smith mit seiner Arbeitswerttheorie gescheitert. Weder Smith noch Marx können klassische Wertantinomien im Rahmen ihrer Theorien darstellen. Diskrepanzen zwischen Gebrauchswert und Tauschwert sind mit objektiven Arbeitswertlehren nicht auflösbar.
Und aus diesem Grund sind Arbeitwertlehren jeglicher Coleur (außerhalb marxistischer Literatur) eben nicht mehr anerkannt. Dass Werte quasi stets subjektiver Natur sind und eben nicht objektiv bestimmbar, ist seriös nicht bestreitbar.
Falls du das anders siehst und du insbesondere in der Lage bist, das Auseinanderfallen von Gebrauchswert und Tauschwert im Rahmen der Arbeitswertlehre (ob Marx oder Smith wäre mir an der Stelle sogar egal) herzuleiten, könntest du dir wohl demnächst einen Nobelpreis in Stockholm abholen.
Bis dahin erspar uns aber bitte deine Versuche, anderen Leuten inhaltliche Ahnungslosigkeit nachzuweisen.
Dass die Arbeitswerttheorie von Smith das Gegenstück von Marx sei. Vielmehr sagen sie im Grunde dasselbe: Der Mehrwert eines Guts wird geschaffen durch die Arbeitskraft, die dieser dem Material hinzufügt. Das sieht Marx genauso. Der Unterschied ist lediglich folgender: Während Smith der Auffassung ist, dass die zur Produktion durch den Arbeiter notwenigen Produktionsmittel (also Material bzw. Kapital) und Produktionsstätten (also Grundbesitz) im Idealfall von der Arbeitskraft getrennt sind, ist für Marx das Ideal, dass diese beiden notwendigen Zutaten (Kapital und Grundbesitz) ebenfalls dem Arbeiter bzw. der Arbeiterschaft gehören. Bei Smith soll also derjenige, der Kapital und Grundbesitz beisteuert, ebenfalls etwas von dem zusätzlichen Wert des Gutes abbekommen, weil er seine Produktionsmittel sonst nicht beisteuert. Smith sieht eben das, was Marx als "entfremdete Lohnarbeit" kritisiert, als Ideal an. Marx hingegen sieht das Auseinanderfallen von Arbeitskraft und Produktionsmitteln lediglich als unnötigen Zwischenschritt an. Sie unterscheiden sich also in der Bewertung des Zieles, nicht aber in der grundlegenden Idee. Bei beiden ist aber Arbeit die grundlegende Quelle allen Reichtums.
Auch die von Dir beschriebenen Probleme, dass manche Dinge einen niedrigen objektiven Wert, aber hohen Tauschwert haben (zum Beispiel nur aus Kohlenstoff bestehende Diamanten), oder andersrum (Wasser ist objektiv viel Wert, weil lebenswichtig, wird aber günstig gehandelt) sieht Marx (bei Smith weiß ich es nicht). In seiner Arbeitswerttheorie hat Arbeit daher zwei Eigenschaften: Sie produziert sowohl Gebrauchs- (bei Wasser), als auch Tauschwert (beim Schleifen des Diamanten). Den Wert der jeweiligen Arbeit bildet dabei jeweils die Menge an Geld, die für den späteren (durch Geld vermittelten) Tausch erzielt wird.
Die von Dir angesprochene Verzinsung ist sowohl für Smith als auch für Marx also nur logische Folge eines Auseinanderfallens von Produktionsmitteln, Grundbesitz und Arbeitskraft. Für diese Erkenntnis bekomme ich aber leider keinen Nobelpreis (den es für Wirtschaftswissenschaften gar nicht gibt), weil sie mir mein Prof schon im zweiten Semester meines Politikwissenschaftsstudiums beigebracht hat.
Du hast übrigens noch immer nicht erklärt, in welcher ökonomischen Theorie das Kapital selbst wertschöpfend ist, was ja Ausgangspunkt unserer kleinen Einführung in die politischen Ökonomie hier war. Und da ich müde bin, warne ich Dich schon mal vor: Wenn Dein nächster Post so wie die letzten wieder nur Schlagworte ohne inhaltliche Stellungnahme beinhalten sollte, betrachte ich unseren Einführungslehrgang für Dich für beendet.
Lmao, was eine Wall of Text um zu verschleiern, dass Marx das Wasser/Diamant-Problem zwar sieht, aber nicht berechnen kann.
Gegenstände haben keinen objektiven Wert, was eine dumme Diskussion hier. Absolut niemand würde heute noch solche Abhandlungen über die Frage schreiben, ob eine GbR (Teil) Rechtsfähig ist oder nie.
Auf diesem Niveau bewegt ihr euch.
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