11.02.2021, 18:47
Habe ein "Gut" im Ersten, die Note ausm 2. steht noch aus, deshalb kann ich zumindest zum 1. Examen meine Erfahrungen teilen:
Sehe es ähnlich wie einer der Vorposter: Für einen gewissen Zeitraum nach der Notenbekanntgabe ist man extrem beflügelt, weil man im gesamten Studium leider vorgelebt kriegt, dass die Noten in Jura Alles sind und quasi nichts anderes zählt. Da man deshalb jahrelang auf einen "guten" Abschluss hingearbeitet hat (Ziel ist bei den meisten ja VB), ist man natürlich schon unheimlich stolz auf die eigene Leistung, das pusht einen enorm. Bei vielen artet das natürlich in Arroganz und Abgehobenheit aus, aber das legt sich in der Regel schnell wieder, wenn diese als WissMit oder Referendar in GK aufeinmal auf Leute treffen, die ähnliche Noten oder sogar bessere Noten vorzuweisen haben. Ansonsten bin ich mit meinem "Gut" genauso glücklich und zufrieden, wie ich es mit 8 Punkten wäre. Auf Dauer steigert eine solche Note also nicht das allgemeine Wohlbefinden
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Im Übrigen "hilft" dir die Note natürlich bei Jobinterviews. Zumindest für WissMit Stellen und Referendariatsstationen hat mir jede Kanzlei quasi den goldenen Teppich ausgerollt und wenn man dazu kein arroganter Schnösel ist, sind die halt schon hin und weg. Sobald man allerdings dort tätig ist, wird man jedoch glücklicherweise wie jeder andere auch behandelt. Habe es nur einmal erlebt, dass zwischen mir und anderen WissMits, die "nur" 8 Punkte hatten, differenziert wurde. Da hieß es wortwörtlich vom Partner "die Schimpansenarbeit [= Diesel] übernehmen andere Wiss-Mits, dafür sind Sie mir zu schade". Manche empfinden das vielleicht als schmeichelnd, ich empfand solche Aussagen als so abgehoben und überheblich, dass ich gekündigt habe und zur Konkurrenz gegangen bin. Den "Luxus" kann man sich dank der Note halt ohne weiteres erlauben, selbst wenn man noch gar kein weiteres Vorstellungsgespräch geführt hat.
Von meinen Ausbildern in der Justiz hab ich mitbekommen, dass "gute" Noten durchaus auch dem Präsidenten bekannt sind, sodass man für etwaige Beförderungsstellen durchaus eher auf dem Radar auftaucht. Ob das tatsächlich stimmt, weiß ich natürlich nicht.
Als Fazit daher: Noten oberhalb eines "normalen VB" sind - soweit man ein halbwegs angenehmer Typ ist - durchaus die besten Türöffner, insbesondere wenn sich auf die Wunschstelle mehrere Konkurrenten bewerben. Natürlich zählt ab einer gewissen Notengrenze bei Einstellungen nicht mehr allein die Punktzahl, aber diese wird dennoch stark berücksichtigt, wenn man auch im Übrigen vernünftig rüberkommt. Auf den weiteren Berufsweg dürften die Noten hingegen an Aussagekraft verlieren.
Sehe es ähnlich wie einer der Vorposter: Für einen gewissen Zeitraum nach der Notenbekanntgabe ist man extrem beflügelt, weil man im gesamten Studium leider vorgelebt kriegt, dass die Noten in Jura Alles sind und quasi nichts anderes zählt. Da man deshalb jahrelang auf einen "guten" Abschluss hingearbeitet hat (Ziel ist bei den meisten ja VB), ist man natürlich schon unheimlich stolz auf die eigene Leistung, das pusht einen enorm. Bei vielen artet das natürlich in Arroganz und Abgehobenheit aus, aber das legt sich in der Regel schnell wieder, wenn diese als WissMit oder Referendar in GK aufeinmal auf Leute treffen, die ähnliche Noten oder sogar bessere Noten vorzuweisen haben. Ansonsten bin ich mit meinem "Gut" genauso glücklich und zufrieden, wie ich es mit 8 Punkten wäre. Auf Dauer steigert eine solche Note also nicht das allgemeine Wohlbefinden
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Im Übrigen "hilft" dir die Note natürlich bei Jobinterviews. Zumindest für WissMit Stellen und Referendariatsstationen hat mir jede Kanzlei quasi den goldenen Teppich ausgerollt und wenn man dazu kein arroganter Schnösel ist, sind die halt schon hin und weg. Sobald man allerdings dort tätig ist, wird man jedoch glücklicherweise wie jeder andere auch behandelt. Habe es nur einmal erlebt, dass zwischen mir und anderen WissMits, die "nur" 8 Punkte hatten, differenziert wurde. Da hieß es wortwörtlich vom Partner "die Schimpansenarbeit [= Diesel] übernehmen andere Wiss-Mits, dafür sind Sie mir zu schade". Manche empfinden das vielleicht als schmeichelnd, ich empfand solche Aussagen als so abgehoben und überheblich, dass ich gekündigt habe und zur Konkurrenz gegangen bin. Den "Luxus" kann man sich dank der Note halt ohne weiteres erlauben, selbst wenn man noch gar kein weiteres Vorstellungsgespräch geführt hat.
Von meinen Ausbildern in der Justiz hab ich mitbekommen, dass "gute" Noten durchaus auch dem Präsidenten bekannt sind, sodass man für etwaige Beförderungsstellen durchaus eher auf dem Radar auftaucht. Ob das tatsächlich stimmt, weiß ich natürlich nicht.
Als Fazit daher: Noten oberhalb eines "normalen VB" sind - soweit man ein halbwegs angenehmer Typ ist - durchaus die besten Türöffner, insbesondere wenn sich auf die Wunschstelle mehrere Konkurrenten bewerben. Natürlich zählt ab einer gewissen Notengrenze bei Einstellungen nicht mehr allein die Punktzahl, aber diese wird dennoch stark berücksichtigt, wenn man auch im Übrigen vernünftig rüberkommt. Auf den weiteren Berufsweg dürften die Noten hingegen an Aussagekraft verlieren.
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"Gut" im Examen? - von Gast - 11.02.2021, 12:32
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