10.02.2021, 14:52
Die Zulassung als BGH-Anwalt ist selbstverständlich eine Lizenz zum Gelddrucken. Was mich an Stelle der Kollegen stören würde, wäre die Frage der Nachhaltigkeit. Das Konzept basiert ebenso wie bei den Notaren auf künstlicher Verknappung des Angebots. Alle paar Jahre wird ein neuer Sturmlauf auf die Zulassungsbeschränkung gestartet und die Argumente der Verteidiger sind extrem dünn.
Das Argument 'Schutz der Rechtspflege' überzeugt nicht wirklich, wenn alle anderen Verfahrensordnungen ohne Zulassungsbeschränkungen auskommen. Zumal sich jedes Gericht von ganz unten bis ganz oben mit Deppenschriftsätzen auseinandersetzen muss. Warum das nun im Revisionsrecht besonders brisant sein soll, ist nicht ersichtlich. Meines Erachtens ist das Gegenteil richtig: Schwachsinnigen Rechtsvortrag watscht das geneigte Gericht mit einem Satz ab. Verschwurbelter/versteckter/wirrer Tatsachenvortrag ist da mit Blick auf das rechtliche Gehör viel gefährlicher.
Und zu guter letzt: Das Argument 'Deppenflut' überzeugt auch deshalb nicht, weil nicht nur die Deppen draußen gehalten werden, sondern auch Tausende versierte forensisch arbeitende Spezialisten, die aller Voraussicht nach keinen schlechteren Job machen würden, als der illustre Kreis.
Was übrigens nicht heißt, dass ich keinen Respekt vor den Kollegen hätte. In den beiden Revisionsverfahren, mit denen ich zu tun hatte, hat der mandantierte BGH-Kollege ganz hervorragende Arbeit geleistet. Selbst wenn man unterstellt, dass ein wesentlicher Teil der Arbeit von Hilfsarbeitern gemacht wird. Dann hat er eben sehr gute Hilfsarbeiter.
Das Argument 'Schutz der Rechtspflege' überzeugt nicht wirklich, wenn alle anderen Verfahrensordnungen ohne Zulassungsbeschränkungen auskommen. Zumal sich jedes Gericht von ganz unten bis ganz oben mit Deppenschriftsätzen auseinandersetzen muss. Warum das nun im Revisionsrecht besonders brisant sein soll, ist nicht ersichtlich. Meines Erachtens ist das Gegenteil richtig: Schwachsinnigen Rechtsvortrag watscht das geneigte Gericht mit einem Satz ab. Verschwurbelter/versteckter/wirrer Tatsachenvortrag ist da mit Blick auf das rechtliche Gehör viel gefährlicher.
Und zu guter letzt: Das Argument 'Deppenflut' überzeugt auch deshalb nicht, weil nicht nur die Deppen draußen gehalten werden, sondern auch Tausende versierte forensisch arbeitende Spezialisten, die aller Voraussicht nach keinen schlechteren Job machen würden, als der illustre Kreis.
Was übrigens nicht heißt, dass ich keinen Respekt vor den Kollegen hätte. In den beiden Revisionsverfahren, mit denen ich zu tun hatte, hat der mandantierte BGH-Kollege ganz hervorragende Arbeit geleistet. Selbst wenn man unterstellt, dass ein wesentlicher Teil der Arbeit von Hilfsarbeitern gemacht wird. Dann hat er eben sehr gute Hilfsarbeiter.
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Rechtsanwalt beim BGH - von Gast - 10.02.2021, 11:33
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