26.01.2021, 10:48
Gewagte These:
Juristen und Rechtsanwälte sind oft nicht wirkliche Zeitmanagementprofis. Zum lernen in die Bibliothek. Häufige Pausen, lange Mittagspause.
Als RA selten ein Start vor 9:00 Uhr, der durch eine ausgiebige Mittagspause von 1h den Tag verlängert. Unnötige Wege...
Generell arbeiten wir nicht effizient. Wenn jemand wirklich 8,5h arbeitet und 0,5h mittagspause macht. Dann reicht auch eine Tätigkeit von 8-17 Uhr, wenn man nicht ständig Kaffee trinkt und mit kollegen quatscht, sondern die Sachen einfach mal fertig macht und entscheidungen trifft.
WIe seht ihr das?
Juristen und Rechtsanwälte sind oft nicht wirkliche Zeitmanagementprofis. Zum lernen in die Bibliothek. Häufige Pausen, lange Mittagspause.
Als RA selten ein Start vor 9:00 Uhr, der durch eine ausgiebige Mittagspause von 1h den Tag verlängert. Unnötige Wege...
Generell arbeiten wir nicht effizient. Wenn jemand wirklich 8,5h arbeitet und 0,5h mittagspause macht. Dann reicht auch eine Tätigkeit von 8-17 Uhr, wenn man nicht ständig Kaffee trinkt und mit kollegen quatscht, sondern die Sachen einfach mal fertig macht und entscheidungen trifft.
WIe seht ihr das?
26.01.2021, 10:50
Anders.
26.01.2021, 10:55
Bringt mir halt nichts, wenn meine Mandaten erst ab Mittag/Nachmittag munter werden. Gerne kommen die Fragen auch erst kurz vor deren Feierabend rein.
Außerdem, klar geht kurze Mittagspause aber Stunde Pause ist auch angenehm. Da kann man sogar Dinge erledigen und nicht bloß schnell essen runterschlingen.
Außerdem, klar geht kurze Mittagspause aber Stunde Pause ist auch angenehm. Da kann man sogar Dinge erledigen und nicht bloß schnell essen runterschlingen.
26.01.2021, 10:56
mit Zeitmanagment lernt man nicht wie man effektiv und hart 8h arbeitet. Was ist das für eine seltsame Ansicht?! Es ist schwer lange und gut zu arbeiten. Viele können es nicht und noch mehr wollen es gar nicht.
Nur weil ich eine coole Todo Liste habe, werde ich nicht auf einmal ein Overachiever.
Nur weil ich eine coole Todo Liste habe, werde ich nicht auf einmal ein Overachiever.
26.01.2021, 11:04
Ich bin nicht sicher, ob es das fehlende Zeitmanagement ist oder die Erwartung entsprechend lange im Büro sein zu müssen und daher einiges an Zeit totschlagen zu müssen.
Ich fange zwischen 7.30 und 8 Uhr an und mache im Normalfall zw. 16.30/17 Uhr Schluss, auch wenn sehr vereinzelt mal Tage gibt, an denen es bis 18 Uhr oder etwas länger dauert. Ich bin auch RA, arbeite also nicht in einer Behörde o.ä.0. . Mein Ego braucht keine GK, damit ich jedem, der nicht schnell genug weglaufen kann, erzählen kann, dass ich in einer GK arbeite. Gehalt ist zwar nicht mehr sechsstellig, aber (Lebens)Zeit ist auch Geld und so weit bin ich von 100k auch nicht entfernt. Insoweit bin ich sehr zufrieden, hab mich auch bewusst dafür entschieden :)
Da einer meiner Kollegen ähnliche Zeiten macht und wir trotzdem sehr gute Umsätze und einen vernünftigen Chef haben, stört das auch keinen. Die anderen im Team fangen später an und eine Kollegin macht auch mal Nachtschichten. Allerdings sind die eigentlich nicht nötig (und nicht mehr billable) und sie ärgert sich immer über sich selbst, dass sie sich an unwichtigen Sachen festbeißt statt Feierabend zu machen. Im Gegensatz zu mir sind ihr anscheinend die früheren GK-Zeiten in Fleisch und Blut übergegangen :D
Ich fange zwischen 7.30 und 8 Uhr an und mache im Normalfall zw. 16.30/17 Uhr Schluss, auch wenn sehr vereinzelt mal Tage gibt, an denen es bis 18 Uhr oder etwas länger dauert. Ich bin auch RA, arbeite also nicht in einer Behörde o.ä.0. . Mein Ego braucht keine GK, damit ich jedem, der nicht schnell genug weglaufen kann, erzählen kann, dass ich in einer GK arbeite. Gehalt ist zwar nicht mehr sechsstellig, aber (Lebens)Zeit ist auch Geld und so weit bin ich von 100k auch nicht entfernt. Insoweit bin ich sehr zufrieden, hab mich auch bewusst dafür entschieden :)
Da einer meiner Kollegen ähnliche Zeiten macht und wir trotzdem sehr gute Umsätze und einen vernünftigen Chef haben, stört das auch keinen. Die anderen im Team fangen später an und eine Kollegin macht auch mal Nachtschichten. Allerdings sind die eigentlich nicht nötig (und nicht mehr billable) und sie ärgert sich immer über sich selbst, dass sie sich an unwichtigen Sachen festbeißt statt Feierabend zu machen. Im Gegensatz zu mir sind ihr anscheinend die früheren GK-Zeiten in Fleisch und Blut übergegangen :D
26.01.2021, 11:29
ich habe meist 3 bis 4h effizient gelernt und das hat stets dicke gereicht.
dasselbe beim urteile schreiben, anklage oder der arbeit in der kanzlei.
ich habe von 8 bis 17h locker zwei klageschriftsätze geschafft + noch ein mdt gespräch. mein ausbilder hingegen total chaotisch gewesen. hab mir einfach akten geben lassen und eine nach der anderen bearbeitet anstatt ständig zu switchen. war aber schon immer top im organisieren. würde deshalb da nicht anfangen wollen. gibt nichts schlimmeres als chaotische vorgesetzte.
dasselbe beim urteile schreiben, anklage oder der arbeit in der kanzlei.
ich habe von 8 bis 17h locker zwei klageschriftsätze geschafft + noch ein mdt gespräch. mein ausbilder hingegen total chaotisch gewesen. hab mir einfach akten geben lassen und eine nach der anderen bearbeitet anstatt ständig zu switchen. war aber schon immer top im organisieren. würde deshalb da nicht anfangen wollen. gibt nichts schlimmeres als chaotische vorgesetzte.
26.01.2021, 12:32
Auch mit "richtigem Zeitmanagement" schaffst du es nicht, abgesoffene Dezernate aufzuarbeiten. Im Zweifel sind Richter überdurchschnittlich kompetente Juristen. Warum solltest du so viel besser als dein Vorgänger sein?
Mein Eindruck ist, dass Juristen (egal ob Richter, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt) durchaus sehr effizient arbeiten. Letzterer verdient damit am Ende des Monats auch mehr. Richter und Staatsanwalt kämpfen gegen immer neuen Aktenzugang, der teilweise einfach ermüdend ist, vor allem wenn man sich zusätzlich mit internen Abläufen und Organisationsproblemen rumärgern darf, die die Arbeit nur noch weiter erschweren. Das Problem auf mangelnde Zeiteinteilungskompetenz zu schieben, erscheint mir sehr fraglich. Es ist vor allem beim Staat einfach sehr viel zu tun.
Mein Eindruck ist, dass Juristen (egal ob Richter, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt) durchaus sehr effizient arbeiten. Letzterer verdient damit am Ende des Monats auch mehr. Richter und Staatsanwalt kämpfen gegen immer neuen Aktenzugang, der teilweise einfach ermüdend ist, vor allem wenn man sich zusätzlich mit internen Abläufen und Organisationsproblemen rumärgern darf, die die Arbeit nur noch weiter erschweren. Das Problem auf mangelnde Zeiteinteilungskompetenz zu schieben, erscheint mir sehr fraglich. Es ist vor allem beim Staat einfach sehr viel zu tun.
26.01.2021, 13:00
(26.01.2021, 12:32)Gast schrieb: Auch mit "richtigem Zeitmanagement" schaffst du es nicht, abgesoffene Dezernate aufzuarbeiten. Im Zweifel sind Richter überdurchschnittlich kompetente Juristen. Warum solltest du so viel besser als dein Vorgänger sein?
Mein Eindruck ist, dass Juristen (egal ob Richter, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt) durchaus sehr effizient arbeiten. Letzterer verdient damit am Ende des Monats auch mehr. Richter und Staatsanwalt kämpfen gegen immer neuen Aktenzugang, der teilweise einfach ermüdend ist, vor allem wenn man sich zusätzlich mit internen Abläufen und Organisationsproblemen rumärgern darf, die die Arbeit nur noch weiter erschweren. Das Problem auf mangelnde Zeiteinteilungskompetenz zu schieben, erscheint mir sehr fraglich. Es ist vor allem beim Staat einfach sehr viel zu tun.
Es liegt teilweise sicher am Dezernenten. Wenn der StA 100 mal nachermitteln lässt und kein Verfahren abschließen kann, dann staut sich das. Teilweise werden völlig fernliegende und wenig aussichtsreiche Sachen angeordnet...und seitenweise Vermerke geschrieben für gar nichts. Die Akte wird dann 5 mal durchgelesen usw. Da kommt man einfach zu nichts
26.01.2021, 13:05
also Effizienz wird nur belohnt, so lange man nicht nach Stundensatz abrechnet oder Billables machen muss. Die belohnen Ineffizienz. 4h hart arbeiten sind nur 4 Billables. 10h gammlig arbeiten sind 10 Billables.
26.01.2021, 15:32
(26.01.2021, 13:05)guga schrieb: also Effizienz wird nur belohnt, so lange man nicht nach Stundensatz abrechnet oder Billables machen muss. Die belohnen Ineffizienz. 4h hart arbeiten sind nur 4 Billables. 10h gammlig arbeiten sind 10 Billables.
Ich denke schon der Vorgesetzte und der Mandant werden genaue oder zumindest ungefähre Vorstellungen haben, wie lange etwas dauern darf.
Und dann würde ich mit deiner Vorgehensweise sehr ineffizient arbeiten. 10 Stunden für 4 billables. An dem Tag müsste ich dann abends noch ziemlich lange sitzen um auf 8 billables zu kommen...