18.01.2021, 18:33
(18.01.2021, 15:27)Gast schrieb:(18.01.2021, 14:35)Gast schrieb:(18.01.2021, 02:32)Gast schrieb:(17.01.2021, 13:18)Gast schrieb:(15.01.2021, 13:52)Gast schrieb: der Sachverhalt fällt ja auch einfach vom Himmel gell. 50-90% der eigentlichen Arbeit ist es den Sachverhalt entweder noch zu beeinflussen und zu gestalten oder für den Richter so zu präsentieren, dass er im richtigen Sinne entscheidet.
Außerdem geht der 2xAA Anwalt in seiner Butze unter, wenn der Mandant ihm 500 Gigabyte Daten gibt zum Sachverhalt erarbeiten.
Schließe mich dem an. Arbeite erst seit wenigen Monaten aber habe bei uns in der Kanzlei schon drei Gürteltiere, an denen vorher eine andere Kanzlei dran war, die grobe Fehler gemacht hat und mein Chef versucht das wieder auszubügeln und bekommt das auch recht gut hin.
Bspw. hatte eine ältere Dame betreut von ihrer Anwältin die Scheidung eingereicht (um den Zugewinnausgleich zu triggern), hat dann aber mangels Vorbereitung durch die Anwältin vor dem Familiengericht gesagt sie will weiter bei ihrem Mann wohnen und sich auch gar nicht scheiden lassen. Natürlich auch nicht besonders klug von der Mandantin, aber bei über 90 Jahren muss man so etwas als Anwalt einfach auf dem Schirm haben.
Die Anwälte können also durchaus ordentlich Einfluss auf das Geschehen nehmen. Es ist ja nicht so, als müsste man dem Richter nur den Sachverhalt aufbereiten und ihn dann entscheiden lassen. Man muss den Sachverhalt vielmehr noch gestalten und beeinflusst so natürlich die Entscheidung des Richters.
Hä? Warum wollte sie sich dann erst scheiden lassen?
Weil sie und ihr Mann verschiedene Alleinerben eingesetzt haben und sie voraussichtlich vor dem Mann gestorben wäre (was auch eingetreten ist) und ihre Erbin durch den Zugewinnausgleich bei Scheidung mehr bekommen hätte. War jedenfalls die Idee der Anwältin. Hätte sie der Mandantin mal so erklären sollen.
hate mal nicht so auf der kollegin rum. Vll hat die Anwältin ja alles richtig und nach plan gemacht und die alte oma dachte sich auf dem sterbebett ne doch nicht. ich will nicht alone sterben
Ich hate die gar nicht, die Idee an sich war ja gut. Und die alte Oma wurde einfach nicht gebrieft. Deshalb hat sie ja dann auch noch vor ihrem Tod den Anwalt gewechselt und kam zu uns. Um die Sache wieder zu kitten.
Ich wollte jetzt aber auch nicht einen unserer Fälle hier diskutieren oder diese eine spezielle Kollegin diskreditieren, mir ging es einfach nur darum, an einem Beispiel aufzuzeigen, welchen Einfluss ein Anwalt noch auf einen Rechtsstreit nehmen kann. Ich gehe einfach mal davon aus, dass solche (kleinen) Versäumnisse häufiger mal vorkommen und das macht mmn dann eben den Unterschied zwischen einem guten und einem nicht ganz so guten Anwalt aus.
18.01.2021, 18:40
Ganz schön krass, sich mit 90 scheiden zu lassen, damit ein Erbe mehr bekommt. Um wie viel Geld ging es denn?
18.01.2021, 20:23
18.01.2021, 22:06