10.01.2021, 18:18
(10.01.2021, 15:02)Gast schrieb:(10.01.2021, 14:30)Ri. schrieb: Das Ansehen ist ja schön und gut - auch wenn es mir so ziemlich egal ist. Mich stört einfach, dass man so unglaublich lange an den Akten sitzen muss. Ich weiß, dass das als RA am Anfang genauso ist, dennoch verdient dieser zumindest in der GK min. das Doppelte. Ich hoffe, dass sich die Arbeitszeiten vllt nach 1-1,5 Jahren Berufserfahrung deutlich reduzieren und am WE permanent frei ist. Es kommt sicher auch vielfach auf die eigene Schnelligkeit an, aber man muss schon einen ziemlich großen Haufen an Akten wegklappen, um nicht völlig abzusaufen. Das ist nicht ohne. Ich bin mir sicher, dass jetzt die vermeintlichen Richter oder RAs (die vermutlich eher Studenten oder Refis sind und überwiegend gar nicht wissen, wie die Situation am Gericht ist) wieder draufhauen werden und sagen, dass Richter zu sein super easy ist und um 1 jeder seins macht, aber so ist es nicht. Das mag vllt mit 20 Jahren Berufserfahrung teilweise so sein. Aber bei mir sind selbst die von Mo-Do von 9-16 Uhr regelmäßig anwesend.
Habt ihr Erfahrungswerte, wann man sein Dezernat als Proberichter so langsam in den Griff bekommt und habt ihr Tipps, wie man schneller und effektiver die Arbeit bewältigt (zB auch die Sitzungsvorbereitung, Urteile verfassen etc.). Über ernst gemeinte Antworten würde ich mich freuen (bin kein Troll, wer es doch denkt, mag sich seine gehässigen Kommentare vllt. sparen.) Danke!
Als RA verdient man mindestens das Doppelte...ja ne is klar. Brutto vielleicht. Hör auf zu jammern und mach deinen Job. Oder geh in die GK, wenn es da so viel besser ist.
Es ist so klar gewesen, dass das wieder kommt. Völlig unsachlich und deplatziert. Wieso fühlst dich so angegriffen? Und selbst wenn, muss man dann wieder so überzogen reagieren? Einfach traurig, ich habe lediglich meine Situation geschildert und um Erfahrungen und Tipps gebeten - mehr nicht. Und dieses ständige +1 geposte von vermutlich ein und derselben Person, die damit ihre eigenen Posts pushen möchte, nerven langsam. Das findet ja nahezu in jedem thread statt.
10.01.2021, 18:45
hier gibts doch schon paar Threads zu und von überlasteten Richtern. Vllt schreibst du mal lieber dort statt hier offtopic.
10.01.2021, 19:18
(10.01.2021, 18:18)Ri. schrieb:(10.01.2021, 15:02)Gast schrieb:(10.01.2021, 14:30)Ri. schrieb: Das Ansehen ist ja schön und gut - auch wenn es mir so ziemlich egal ist. Mich stört einfach, dass man so unglaublich lange an den Akten sitzen muss. Ich weiß, dass das als RA am Anfang genauso ist, dennoch verdient dieser zumindest in der GK min. das Doppelte. Ich hoffe, dass sich die Arbeitszeiten vllt nach 1-1,5 Jahren Berufserfahrung deutlich reduzieren und am WE permanent frei ist. Es kommt sicher auch vielfach auf die eigene Schnelligkeit an, aber man muss schon einen ziemlich großen Haufen an Akten wegklappen, um nicht völlig abzusaufen. Das ist nicht ohne. Ich bin mir sicher, dass jetzt die vermeintlichen Richter oder RAs (die vermutlich eher Studenten oder Refis sind und überwiegend gar nicht wissen, wie die Situation am Gericht ist) wieder draufhauen werden und sagen, dass Richter zu sein super easy ist und um 1 jeder seins macht, aber so ist es nicht. Das mag vllt mit 20 Jahren Berufserfahrung teilweise so sein. Aber bei mir sind selbst die von Mo-Do von 9-16 Uhr regelmäßig anwesend.
Habt ihr Erfahrungswerte, wann man sein Dezernat als Proberichter so langsam in den Griff bekommt und habt ihr Tipps, wie man schneller und effektiver die Arbeit bewältigt (zB auch die Sitzungsvorbereitung, Urteile verfassen etc.). Über ernst gemeinte Antworten würde ich mich freuen (bin kein Troll, wer es doch denkt, mag sich seine gehässigen Kommentare vllt. sparen.) Danke!
Als RA verdient man mindestens das Doppelte...ja ne is klar. Brutto vielleicht. Hör auf zu jammern und mach deinen Job. Oder geh in die GK, wenn es da so viel besser ist.
Es ist so klar gewesen, dass das wieder kommt. Völlig unsachlich und deplatziert. Wieso fühlst dich so angegriffen? Und selbst wenn, muss man dann wieder so überzogen reagieren? Einfach traurig, ich habe lediglich meine Situation geschildert und um Erfahrungen und Tipps gebeten - mehr nicht. Und dieses ständige +1 geposte von vermutlich ein und derselben Person, die damit ihre eigenen Posts pushen möchte, nerven langsam. Das findet ja nahezu in jedem thread statt.
Was willst du denn hören? Armer, armer Richter, Verdienst viel zu wenig und musst sooo hart arbeiten. Eideidei
10.01.2021, 19:24
Dann schlag den Parteien einfach immer einen Vergleich vor, dann sparst du Zeit beim Urteil schreiben.
10.01.2021, 20:06
13.01.2021, 01:25
Ich war Proberichter und bin jetzt angestellter Anwalt in einer Wirtschaftskanzlei.
Arbeitszeiten Gericht: Mo-Fr regelmäßig 9 - 19 Uhr, manchmal länger, reichlich Mittagspause. Wochenendarbeit abgesehen von Bereitschaftsdiensten zum Glück kaum. Dezernat nach Anfangsschwierigkeiten gegen Ende gut im Griff. Leider aber auch viel Zeitverlust durch Aufschieben und Trödelei. Mit strafferem Programm hätte ich das ganze sicherlich auf einen ganz gemütlichen 8-Stundentag eindampfen können. Auch Übungssache. Sehr viel Negativstress, schwieriges Betriebsklima, kaum Hilfe, Rückenstecherei im Kollegium, unangenehmer Dienstvorgesetzter.
In die freie Wirtschaft geflüchtet.
Arbeitszeiten Kanzlei: regelmäßig Mo-Fr 9-19 Uhr, manchmal länger, meist kurze Mittagspause. Wochenendarbeit selten und freiwillig. Gefühlt kein großer Unterschied zwischen Erledigungsdruck und Billable-Druck. Insgesamt sehr viel positiveres Betriebsklima, wenn auch nicht immer konfliktfrei. Nicht immer einfaches Verhältnis zum vorgesetzten Partner, aber im Großen und Ganzen gut. Kein Vergleich zu früher.
Bereue den Schritt nicht. Es kommt nicht auf die Arbeitszeit an, sondern auf die Qualität der Arbeit. Fühle mich nach einem 11-Stunden-Tag in der Kanzlei sehr viel weniger ausgelaugt als nach einem vergleichbaren Tag am Gericht. Ich kann Wochenenden und Freizeit wieder genießen.
Arbeitszeiten Gericht: Mo-Fr regelmäßig 9 - 19 Uhr, manchmal länger, reichlich Mittagspause. Wochenendarbeit abgesehen von Bereitschaftsdiensten zum Glück kaum. Dezernat nach Anfangsschwierigkeiten gegen Ende gut im Griff. Leider aber auch viel Zeitverlust durch Aufschieben und Trödelei. Mit strafferem Programm hätte ich das ganze sicherlich auf einen ganz gemütlichen 8-Stundentag eindampfen können. Auch Übungssache. Sehr viel Negativstress, schwieriges Betriebsklima, kaum Hilfe, Rückenstecherei im Kollegium, unangenehmer Dienstvorgesetzter.
In die freie Wirtschaft geflüchtet.
Arbeitszeiten Kanzlei: regelmäßig Mo-Fr 9-19 Uhr, manchmal länger, meist kurze Mittagspause. Wochenendarbeit selten und freiwillig. Gefühlt kein großer Unterschied zwischen Erledigungsdruck und Billable-Druck. Insgesamt sehr viel positiveres Betriebsklima, wenn auch nicht immer konfliktfrei. Nicht immer einfaches Verhältnis zum vorgesetzten Partner, aber im Großen und Ganzen gut. Kein Vergleich zu früher.
Bereue den Schritt nicht. Es kommt nicht auf die Arbeitszeit an, sondern auf die Qualität der Arbeit. Fühle mich nach einem 11-Stunden-Tag in der Kanzlei sehr viel weniger ausgelaugt als nach einem vergleichbaren Tag am Gericht. Ich kann Wochenenden und Freizeit wieder genießen.
13.01.2021, 11:09
(13.01.2021, 01:25)Gast schrieb: Ich war Proberichter und bin jetzt angestellter Anwalt in einer Wirtschaftskanzlei.
Arbeitszeiten Gericht: Mo-Fr regelmäßig 9 - 19 Uhr, manchmal länger, reichlich Mittagspause. Wochenendarbeit abgesehen von Bereitschaftsdiensten zum Glück kaum. Dezernat nach Anfangsschwierigkeiten gegen Ende gut im Griff. Leider aber auch viel Zeitverlust durch Aufschieben und Trödelei. Mit strafferem Programm hätte ich das ganze sicherlich auf einen ganz gemütlichen 8-Stundentag eindampfen können. Auch Übungssache. Sehr viel Negativstress, schwieriges Betriebsklima, kaum Hilfe, Rückenstecherei im Kollegium, unangenehmer Dienstvorgesetzter.
In die freie Wirtschaft geflüchtet.
Arbeitszeiten Kanzlei: regelmäßig Mo-Fr 9-19 Uhr, manchmal länger, meist kurze Mittagspause. Wochenendarbeit selten und freiwillig. Gefühlt kein großer Unterschied zwischen Erledigungsdruck und Billable-Druck. Insgesamt sehr viel positiveres Betriebsklima, wenn auch nicht immer konfliktfrei. Nicht immer einfaches Verhältnis zum vorgesetzten Partner, aber im Großen und Ganzen gut. Kein Vergleich zu früher.
Bereue den Schritt nicht. Es kommt nicht auf die Arbeitszeit an, sondern auf die Qualität der Arbeit. Fühle mich nach einem 11-Stunden-Tag in der Kanzlei sehr viel weniger ausgelaugt als nach einem vergleichbaren Tag am Gericht. Ich kann Wochenenden und Freizeit wieder genießen.
Danke für deinen Bericht! Das ist sehr hilfreich.
Arbeitest du in einer mittelständischen oder Großkanzlei? Was verdienst du?
13.01.2021, 11:25
(13.01.2021, 11:09)Gast schrieb:(13.01.2021, 01:25)Gast schrieb: Ich war Proberichter und bin jetzt angestellter Anwalt in einer Wirtschaftskanzlei.
Arbeitszeiten Gericht: Mo-Fr regelmäßig 9 - 19 Uhr, manchmal länger, reichlich Mittagspause. Wochenendarbeit abgesehen von Bereitschaftsdiensten zum Glück kaum. Dezernat nach Anfangsschwierigkeiten gegen Ende gut im Griff. Leider aber auch viel Zeitverlust durch Aufschieben und Trödelei. Mit strafferem Programm hätte ich das ganze sicherlich auf einen ganz gemütlichen 8-Stundentag eindampfen können. Auch Übungssache. Sehr viel Negativstress, schwieriges Betriebsklima, kaum Hilfe, Rückenstecherei im Kollegium, unangenehmer Dienstvorgesetzter.
In die freie Wirtschaft geflüchtet.
Arbeitszeiten Kanzlei: regelmäßig Mo-Fr 9-19 Uhr, manchmal länger, meist kurze Mittagspause. Wochenendarbeit selten und freiwillig. Gefühlt kein großer Unterschied zwischen Erledigungsdruck und Billable-Druck. Insgesamt sehr viel positiveres Betriebsklima, wenn auch nicht immer konfliktfrei. Nicht immer einfaches Verhältnis zum vorgesetzten Partner, aber im Großen und Ganzen gut. Kein Vergleich zu früher.
Bereue den Schritt nicht. Es kommt nicht auf die Arbeitszeit an, sondern auf die Qualität der Arbeit. Fühle mich nach einem 11-Stunden-Tag in der Kanzlei sehr viel weniger ausgelaugt als nach einem vergleichbaren Tag am Gericht. Ich kann Wochenenden und Freizeit wieder genießen.
Danke für deinen Bericht! Das ist sehr hilfreich.
Arbeitest du in einer mittelständischen oder Großkanzlei? Was verdienst du?
Schließe mich auch an, wird ja wohl eher eine MK sein. Könntest Du uns die vielleicht nennen (falls nicht so klein, dass Du identifizierbar bist ..., ansonsten zumindest Standort/MA-Zahl), 9-19 Uhr klingt ja in der Tat angenehm.
13.01.2021, 12:15
(09.01.2021, 11:18)Gast schrieb:(09.01.2021, 10:59)Gast schrieb:(09.01.2021, 10:33)Gast schrieb:(09.01.2021, 01:18)Richter schrieb: Als Proberichter (Zivilrecht) im ersten Jahr Mo-Fr=8:30-18:30, Sa= 9:00-16:00. Im zweiten:
S.o. Außer Sa.
Alter Schwede, das sind ja Arbeitszeiten wie in der GK. Wieso tust du dir das bitte an?
Bin zwar auch kein Freund der Justiz, aber es ist am unteren Ende einer GK und zu erwarten / hoffen dass es weniger wird
Das entspricht 9 bis 19 Uhr in der GK. Das ist nicht so selten. Dafür doppeltes Gehalt.
Das ist mehr als in der GK. Ich arbeite von 9:30-19:30 Uhr und habe samstags (und sonntags) frei. Ob die Kanzlei nun Tier 1, 2 oder 3 ist, ist mir dabei völlig gleich, solange sie mir meine 130k (2nd year) zahlen.
13.01.2021, 12:19
Den Staatsdienern hier, die ernsthaft noch mit dem Punkt „Jobsicherheit“ argumentieren, sei Zweierlei gesagt:
1. Kein GK-Anwalt muss sich jemals Sorgen um seine Zukunft machen. Der ist aufgrund seiner Examina und der Berufserfahrung so gefragt, dass er die nächsten Jobangebote bereits von Headhuntern erhält, bevor er überhaupt gekündigt hat.
2. Wie sicher „der Staat“ als Arbeitgeber ist, sieht man an EU-Staaten wie Spanien, Griechenland und Portugal. Wer weiß, was hierzulande in 10, 15 oder 20 Jahren los ist. Auf diese Abhängigkeit von der Staatssituation hätte ich schonmal ohnehin keine Lust.
1. Kein GK-Anwalt muss sich jemals Sorgen um seine Zukunft machen. Der ist aufgrund seiner Examina und der Berufserfahrung so gefragt, dass er die nächsten Jobangebote bereits von Headhuntern erhält, bevor er überhaupt gekündigt hat.
2. Wie sicher „der Staat“ als Arbeitgeber ist, sieht man an EU-Staaten wie Spanien, Griechenland und Portugal. Wer weiß, was hierzulande in 10, 15 oder 20 Jahren los ist. Auf diese Abhängigkeit von der Staatssituation hätte ich schonmal ohnehin keine Lust.