05.01.2021, 22:48
(05.01.2021, 22:24)Gast schrieb:(05.01.2021, 22:08)GastHE schrieb:(05.01.2021, 21:09)Gast schrieb: Wie kommt man denn insgesamt auf vier Versuche? Sind nicht mit dem Freiversuch maximal drei Versuche möglich?
Freiversuch, Normalversuch, regulärer Zweitversuch und Gnadenversuch würde ich sagen.
Naja, Gnadenversuch nach Freiversuch macht sicher kaum ein BL mit.
Da wär ich mir nicht so sicher. Der Freiversuch soll ja eigentlich beim Nichtbestehen als nicht existent gewertet werden..
Und je nachdem spielen ja auch persönliche Umstände mit rein. Also Krankheit oder ähnliches in der Familie / bei einem selbst, die das Drama verursacht haben.
06.01.2021, 01:07
Ich dachte, den Gnadenversuch gibt es nur beim Zweiten Staatsexamen?
06.01.2021, 03:44
Ich würde mit dem Ref anfangen. Ich war auch in etwa ähnlicher Situation und habe mit dem Ref angefangen. Es kann sein, dass die 2. Staatsprüfung viel einfacher für Dich sein wird. Oder auch nicht, weiss man nicht. Aber mit ganzer Corona-Geschichte und nicht wirklich guten Noten hat man sowieso nicht viel zu tun.
Am Ende musst Du das selbst entscheiden. Und Glückwunsch zum Examen.
Am Ende musst Du das selbst entscheiden. Und Glückwunsch zum Examen.
06.01.2021, 12:11
Von mir auch Gratulation.
Ich würde das Ref anfangen. Mein erstes StEx war auch nicht so pralle, im 2. StEx hatte ich fast 4 Punkte mehr. :D
Ich würde das Ref anfangen. Mein erstes StEx war auch nicht so pralle, im 2. StEx hatte ich fast 4 Punkte mehr. :D
06.01.2021, 12:23
Erstmal herzlichen Glückwunsch zu dem bestandenen Examen und dem Durchhaltevermögen!
Vorweg: ich möchte dir nicht zu nahe treten - da du aber hier die Frage gestellt hast, zeigt dass, dass du generell für Anregungen und damit auch ggf. für Kritik offen bist.
Meiner Ansicht nach solltest du dich fragen, wo du überhaupt in 5 Jahren stehen möchtest. Wenn du sagst, dass du "Jura" nicht mehr sehen kannst, dann wird dir das Referendariat und der Lernaufwand sowie das 2. Examen ggf. schwer fallen, da du keine "Motivation" hast, das zu beenden außer einem gesellschaftlichen oder persönlichem Zwang. Und es wird vermutlich seine Gründe haben, dass du 15 Jahre lang gebraucht hast und das Examen insgesamt vier Mal (durch)gemacht hast (unabhängig jeglicher Wertung der Gründe; ich komme selbst aus familiär schwierigen Verhältnissen, leide unter Depressionen und hatte auch 8 Wochen vor meinem Examen einen Todesfall, musste mich um die Beerdigung kümmern etc.). D.h. es wird sich nicht nur auf "Pech/schwierige Zeiten" zurückführen lassen, sondern ggf. auch an der eigenen Leistung gelegen haben. Und das 2. Staatsexamen hat nochmal höhere Anforderungen und bedeutet nochmal 2 Jahre lang Kontinuität, sofern man nicht wieder mit einer solchen Note abschließen möchte (aber das sollte eigentlich Niemandes Ziel sein).
Daher ist die Frage, was dich eher interessiert und in welchem Beruf du dir vorstellen könntest, später mal zu arbeiten. Wenn du doch bei Jura bleiben möchtest, dann ist das Referendariat natürlich (leider) ein notwendiger Zwischenschritt, der viel abverlangt aber am Ende dir weitere Möglichkeiten eröffnet.
Insgesamt solltest du vor allem deine Bereitschaft und deine Fähigkeiten realistisch einschätzen und sodann schauen, welches Bundesland keine Wartezeiten hat (glaube z.B. Sachsen) und auch wenn ein Umzug am Anfang "schwierig" erscheint, bietet er doch die Möglichkeit eines Neuanfangs (sofern private/familiäre Umstände das zulassen, da ich natürlich deine Situation nicht kenne). Es wäre auch keine Schande nach dem 1. Staatsexamen es dabei zu belassen und dich umzuorientieren, denn du hast trotzdem in dieser Zeit viel gelernt und mitgenommen! Ich wünsche Dir alles Gute!
Vorweg: ich möchte dir nicht zu nahe treten - da du aber hier die Frage gestellt hast, zeigt dass, dass du generell für Anregungen und damit auch ggf. für Kritik offen bist.
Meiner Ansicht nach solltest du dich fragen, wo du überhaupt in 5 Jahren stehen möchtest. Wenn du sagst, dass du "Jura" nicht mehr sehen kannst, dann wird dir das Referendariat und der Lernaufwand sowie das 2. Examen ggf. schwer fallen, da du keine "Motivation" hast, das zu beenden außer einem gesellschaftlichen oder persönlichem Zwang. Und es wird vermutlich seine Gründe haben, dass du 15 Jahre lang gebraucht hast und das Examen insgesamt vier Mal (durch)gemacht hast (unabhängig jeglicher Wertung der Gründe; ich komme selbst aus familiär schwierigen Verhältnissen, leide unter Depressionen und hatte auch 8 Wochen vor meinem Examen einen Todesfall, musste mich um die Beerdigung kümmern etc.). D.h. es wird sich nicht nur auf "Pech/schwierige Zeiten" zurückführen lassen, sondern ggf. auch an der eigenen Leistung gelegen haben. Und das 2. Staatsexamen hat nochmal höhere Anforderungen und bedeutet nochmal 2 Jahre lang Kontinuität, sofern man nicht wieder mit einer solchen Note abschließen möchte (aber das sollte eigentlich Niemandes Ziel sein).
Daher ist die Frage, was dich eher interessiert und in welchem Beruf du dir vorstellen könntest, später mal zu arbeiten. Wenn du doch bei Jura bleiben möchtest, dann ist das Referendariat natürlich (leider) ein notwendiger Zwischenschritt, der viel abverlangt aber am Ende dir weitere Möglichkeiten eröffnet.
Insgesamt solltest du vor allem deine Bereitschaft und deine Fähigkeiten realistisch einschätzen und sodann schauen, welches Bundesland keine Wartezeiten hat (glaube z.B. Sachsen) und auch wenn ein Umzug am Anfang "schwierig" erscheint, bietet er doch die Möglichkeit eines Neuanfangs (sofern private/familiäre Umstände das zulassen, da ich natürlich deine Situation nicht kenne). Es wäre auch keine Schande nach dem 1. Staatsexamen es dabei zu belassen und dich umzuorientieren, denn du hast trotzdem in dieser Zeit viel gelernt und mitgenommen! Ich wünsche Dir alles Gute!
06.01.2021, 12:36
Sofern du versuchst mit deinem ersten Examen ins Berufsleben zu starten bzw. dich sogar komplett umorientierst, könntest du dir die Hintertür zum Ref ja auch offenhalten. Da die Wartezeit in deiner Umgebung lang ist, kannst du dich ja einfach mal zum Ref bewerben. Absagen geht immer noch und ein Arbeitgeber muss ja nicht wissen, dass du mit dem Ref liebäugelst, oder? ;)
Später kannst du immer noch entscheiden, ob du das Ref antreten willst oder lieber den Beruf, welchen du bis dahin bestimmt gefunden hast, weiterverfolgen willst.
Später kannst du immer noch entscheiden, ob du das Ref antreten willst oder lieber den Beruf, welchen du bis dahin bestimmt gefunden hast, weiterverfolgen willst.
Ich kann Dir empfehlen, zur Vorbereitung auf das Referendariat das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Rechtsreferendariat" zu lesen. Das Buch gibt es als Print-Ausgabe und E-Book. Infos hierzu findest Du auf folgender Seite:
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
06.01.2021, 13:05
Bewirb dich fürs Ref. Such dir ein BL mit möglichst geringer Wartezeit, wenn du örtlich flexibel bist. Die zwei Jahre machen mE auch keinen Unterschied mehr, zumal der Arbeitsmarkt Corona-bedingt im Moment eh sehr angespannt ist und du kommst Praxiserfahrung in verschiedenen Bereichen. Dazu gibt's noch "Gehalt", mal mehr, mal weniger.
Klar, musst du deine Nase auch wieder in Bücher/Skripte stecken, aber 1) lernt es sich anders fürs zweite und 2) hast du nichts zu verlieren, kannst also viel entspannter an die Prüfungen gehen.
"Zu alt" ist ein Blödsinns-Argument. In den meisten Bundesländern wird sogar im Staatsdienst noch bis 45 eingestellt, die Bundeswehr bis 50.
Und wenn dir das Ref nicht gefällt oder du währendessen deinen Traumjob findest, kannst du immer noch aussteigen.
In diesem Sinne, viel Erfolg und mach dich nicht kleiner als du bist.
Klar, musst du deine Nase auch wieder in Bücher/Skripte stecken, aber 1) lernt es sich anders fürs zweite und 2) hast du nichts zu verlieren, kannst also viel entspannter an die Prüfungen gehen.
"Zu alt" ist ein Blödsinns-Argument. In den meisten Bundesländern wird sogar im Staatsdienst noch bis 45 eingestellt, die Bundeswehr bis 50.
Und wenn dir das Ref nicht gefällt oder du währendessen deinen Traumjob findest, kannst du immer noch aussteigen.
In diesem Sinne, viel Erfolg und mach dich nicht kleiner als du bist.
06.01.2021, 13:14
Mein Tipp wäre auch, lieber einen anderen Weg einzuschlagen. Das Referendariat und das 2. StEx sind meiner Erfahrung nach (Klausuren sind durch) sehr viel härter als das 1. StEx. Und selbst wenn du es packst, ist die Konkurrenz höchstwahrscheinlich besser qualifiziert. Das Richtige wäre m.E. nun, sich genau zu überlegen, wo/was man gerne arbeiten will. Du willst unbedingt RA werden. Okay, dann mach das Ref. Wenn du dir aber auch etwas anderes vorstellen kannst, dann schreib ab jetzt Bewerbungen bzw. kümmer dich um eine einschlägige Zusatzqualifikation (LL.M. oder MBA o.Ä.).
06.01.2021, 14:25
(06.01.2021, 13:14)Gast schrieb: Mein Tipp wäre auch, lieber einen anderen Weg einzuschlagen. Das Referendariat und das 2. StEx sind meiner Erfahrung nach (Klausuren sind durch) sehr viel härter als das 1. StEx. Und selbst wenn du es packst, ist die Konkurrenz höchstwahrscheinlich besser qualifiziert. Das Richtige wäre m.E. nun, sich genau zu überlegen, wo/was man gerne arbeiten will. Du willst unbedingt RA werden. Okay, dann mach das Ref. Wenn du dir aber auch etwas anderes vorstellen kannst, dann schreib ab jetzt Bewerbungen bzw. kümmer dich um eine einschlägige Zusatzqualifikation (LL.M. oder MBA o.Ä.).
Wo gibt es einen LLM mit 4 Punkten als Vornote? FH Klippschule oder wo? MBA setzt Berufserfahrung voraus.
Im Prinzip ist der Status des TE wie ein Ungelernter. Entweder noch das Zweite irgendwie etwas besser (befriedigend) durchziehen oder eine Berufsausbildung suchen. Die Alternative zu dem ganzen ist das Band, was aber auch bald wegrationalisiert wird. Bei manchen Argen werden Leute mit dem Profil (Anfang bis Mitte Dreißig und ungelernt) gar mehr in die Vermittlung zum Ersten Arbeitsmarkt aufgenommen, sondern in einen Ein-€-Job vermittelt oder wegen Unwirtschaftlichkeit gleich verrentet.
99,5% der Deutschen sind besser qualifiziert, und wenn sie auch nur jünger sind.
06.01.2021, 15:13
"Leichtes" BL suchen und das Ref in Ruhe machen, aber auch in zwei Jahren durchziehen, dann ist sehr vieles möglich. Wie gesagt, liegt einigen das zweite mehr.
Ansonsten kommen mit 1.Examen natürlich auch verschiedene Jobs wie Referent(Verwaltung oder Verbände), Wirtschaftsjurist (ggf. LLM dranhängen, geht auch mit 4 Pkt.), sowie verschiedene BWLnahe Felder (bspw. Compliance) in Betracht. Wenn man örtlich flexibel ist und nach Frankfurt oder München geht, sind da auch Einstiegsgehälter um die 50k realistisch.
Ggf. könnte es auch bei den big4 im Bereich Tax oder Audit klappen.
Alles Gute.
Ansonsten kommen mit 1.Examen natürlich auch verschiedene Jobs wie Referent(Verwaltung oder Verbände), Wirtschaftsjurist (ggf. LLM dranhängen, geht auch mit 4 Pkt.), sowie verschiedene BWLnahe Felder (bspw. Compliance) in Betracht. Wenn man örtlich flexibel ist und nach Frankfurt oder München geht, sind da auch Einstiegsgehälter um die 50k realistisch.
Ggf. könnte es auch bei den big4 im Bereich Tax oder Audit klappen.
Alles Gute.