22.12.2020, 10:13
Hallo zusammen,
ich habe 2019 mein 2. Examen gemacht und arbeite nun als angestellter RA. Da ich den Job fürchterlich finde und auch ehrlicherweise nie machen wollte, will ich den Job jetzt wechseln.
Möchte gerne in ein Unternehmen, wollte ich bereits von Anfang an, hat leider nur nicht geklappt.
1. wie verkaufe ich das am besten, dass ich nach knapp einem Jahr den Job wechseln will ?
2. was kann ich verlangen ?
- 2. Examen 7,3 Punkte, keine Diss oder sonst was; Unternehmen zw. 7.000-17.000 MA - sind verschiedene Unternehmen; teilweise Anstellung, teilweise Syndikus.
Vielen Dank!
ich habe 2019 mein 2. Examen gemacht und arbeite nun als angestellter RA. Da ich den Job fürchterlich finde und auch ehrlicherweise nie machen wollte, will ich den Job jetzt wechseln.
Möchte gerne in ein Unternehmen, wollte ich bereits von Anfang an, hat leider nur nicht geklappt.
1. wie verkaufe ich das am besten, dass ich nach knapp einem Jahr den Job wechseln will ?
2. was kann ich verlangen ?
- 2. Examen 7,3 Punkte, keine Diss oder sonst was; Unternehmen zw. 7.000-17.000 MA - sind verschiedene Unternehmen; teilweise Anstellung, teilweise Syndikus.
Vielen Dank!
22.12.2020, 10:50
Kommt ein bisschen daruf an, welche Rechtsgebiete du bisher bearbeitet hast und welche Mandanten du hattest (Branche/Größe). Wenn Rechtsgebiet und Branche passen (bspw. Datenschutzrecht, Mandanten aus der Pharmaindustrie und du bewirbst dich jetzt bei einem Pharmaunternehmen im Datenschutzrecht), ist das natürlich einfach zu erklären: In der Kanzlei bekommt man eher eine Ausbildung von erfahrenen Kollegen, bekommt viele verschiedene Einblicke etc. Viele Unternehmen schätzen es, wenn man bereits Erfahrung in einer Kanzlei gesammelt hat (wobei dann meist 2-3 Jahre Berufserfahrung gewünscht sind, weniger als eins ist knapp).
Wenn du dich natürlich in einem komplett anderen Rechtsgebiet und einer anderen Branche bewirbst, hast du jetzt kaum bessere Chancen als noch vor einem Jahr (oder bist du nach dem richtigen Beginn der Coronakrise in Deutschland eingestiegen?). Irgendwie kann man sicher verkaufen, warum man in die Kanzlei gegangen ist (warum eigentlich?), verschlechtern sollte das deine Chancen nicht, aber auch eben nicht verbessern.
Auch beim Gehalt kommt es durchaus drauf an, ob du Vorkenntnisse in dem Rechtsgebiet/Branche hast. Ich würde es mit 60-80.000 k versuchen, je nachdem.
Wenn du dich natürlich in einem komplett anderen Rechtsgebiet und einer anderen Branche bewirbst, hast du jetzt kaum bessere Chancen als noch vor einem Jahr (oder bist du nach dem richtigen Beginn der Coronakrise in Deutschland eingestiegen?). Irgendwie kann man sicher verkaufen, warum man in die Kanzlei gegangen ist (warum eigentlich?), verschlechtern sollte das deine Chancen nicht, aber auch eben nicht verbessern.
Auch beim Gehalt kommt es durchaus drauf an, ob du Vorkenntnisse in dem Rechtsgebiet/Branche hast. Ich würde es mit 60-80.000 k versuchen, je nachdem.
22.12.2020, 10:56
(22.12.2020, 10:50)Gast schrieb: Kommt ein bisschen daruf an, welche Rechtsgebiete du bisher bearbeitet hast und welche Mandanten du hattest (Branche/Größe). Wenn Rechtsgebiet und Branche passen (bspw. Datenschutzrecht, Mandanten aus der Pharmaindustrie und du bewirbst dich jetzt bei einem Pharmaunternehmen im Datenschutzrecht), ist das natürlich einfach zu erklären: In der Kanzlei bekommt man eher eine Ausbildung von erfahrenen Kollegen, bekommt viele verschiedene Einblicke etc. Viele Unternehmen schätzen es, wenn man bereits Erfahrung in einer Kanzlei gesammelt hat (wobei dann meist 2-3 Jahre Berufserfahrung gewünscht sind, weniger als eins ist knapp).
Wenn du dich natürlich in einem komplett anderen Rechtsgebiet und einer anderen Branche bewirbst, hast du jetzt kaum bessere Chancen als noch vor einem Jahr (oder bist du nach dem richtigen Beginn der Coronakrise in Deutschland eingestiegen?). Irgendwie kann man sicher verkaufen, warum man in die Kanzlei gegangen ist (warum eigentlich?), verschlechtern sollte das deine Chancen nicht, aber auch eben nicht verbessern.
Auch beim Gehalt kommt es durchaus drauf an, ob du Vorkenntnisse in dem Rechtsgebiet/Branche hast. Ich würde es mit 60-80.000 k versuchen, je nachdem.
Die meisten Unternehmen suchen im Bereich Arbeitsrecht. Das mache ich jetzt teilweise, aber nicht nur, auch viele Unfälle etc. Bin halt eher in einer FFW Kanzlei.
Bin in der Tat während der Corona-Krise angefangen (April).
Noch ein weiteres Jahr halte ich es hier aber nicht aus, mir ist klar, dass viele sich 2-3 Jahre Erfahrung wünschen, aber wenn ich hier noch 2 Jahre Verkehrsunfälle bearbeite, bringt mir das auch nichts.
22.12.2020, 14:53
(22.12.2020, 10:56)Terra schrieb:(22.12.2020, 10:50)Gast schrieb: Kommt ein bisschen daruf an, welche Rechtsgebiete du bisher bearbeitet hast und welche Mandanten du hattest (Branche/Größe). Wenn Rechtsgebiet und Branche passen (bspw. Datenschutzrecht, Mandanten aus der Pharmaindustrie und du bewirbst dich jetzt bei einem Pharmaunternehmen im Datenschutzrecht), ist das natürlich einfach zu erklären: In der Kanzlei bekommt man eher eine Ausbildung von erfahrenen Kollegen, bekommt viele verschiedene Einblicke etc. Viele Unternehmen schätzen es, wenn man bereits Erfahrung in einer Kanzlei gesammelt hat (wobei dann meist 2-3 Jahre Berufserfahrung gewünscht sind, weniger als eins ist knapp).
Wenn du dich natürlich in einem komplett anderen Rechtsgebiet und einer anderen Branche bewirbst, hast du jetzt kaum bessere Chancen als noch vor einem Jahr (oder bist du nach dem richtigen Beginn der Coronakrise in Deutschland eingestiegen?). Irgendwie kann man sicher verkaufen, warum man in die Kanzlei gegangen ist (warum eigentlich?), verschlechtern sollte das deine Chancen nicht, aber auch eben nicht verbessern.
Auch beim Gehalt kommt es durchaus drauf an, ob du Vorkenntnisse in dem Rechtsgebiet/Branche hast. Ich würde es mit 60-80.000 k versuchen, je nachdem.
Die meisten Unternehmen suchen im Bereich Arbeitsrecht. Das mache ich jetzt teilweise, aber nicht nur, auch viele Unfälle etc. Bin halt eher in einer FFW Kanzlei.
Bin in der Tat während der Corona-Krise angefangen (April).
Noch ein weiteres Jahr halte ich es hier aber nicht aus, mir ist klar, dass viele sich 2-3 Jahre Erfahrung wünschen, aber wenn ich hier noch 2 Jahre Verkehrsunfälle bearbeite, bringt mir das auch nichts.
Mit einer Tätigkeit im Bereich VerkehrsR bei einer FWW Kanzlei bist du eher uninteressant für Unternehmen.
22.12.2020, 14:55
Muss man ja nicht rauskehren das mit dem Verkehrsrecht.. Was hattest du im ersten? 80T scheint mir schon hochgegriffen.
22.12.2020, 15:02
Ja, vor dem Hintergrund finde ich (hatte den ersten Antwort-Post geschrieben) 80 k dann auch etwas hochgegriffen. Wenn du dich im Arbeitsrecht bewirbst - hast du dort sonstige Vorerfahrungen (Ref/Hiwi-Jobs ggf. auch schon Schwerpunkt im Studium)?
Ingesamt wirst du hoffen müssen, dass sie niemanden mit mehr Vorkenntnissen finden - jedenfalls nicht zu dem Preis, den sie zu zahlen bereit sind. Und ohne wesentliche Vorkenntnisse im Arbeitsrechts auf Unternehmensseite (vermute ich mal wegen der Tätigkeit in einer FWW-Kanzlei, dort begegnen einem ja tendenziell mehr Arbeitnehmer, gerade im ersten Berufsjahr) wirst du dich dann auf Unternehmen konzentrieren müssen, die maximal 65k zahlen und die (deshalb?) keine Bewerbere mit mehrjähriger Berufserfahrung für sich begeistern können.
Ingesamt wirst du hoffen müssen, dass sie niemanden mit mehr Vorkenntnissen finden - jedenfalls nicht zu dem Preis, den sie zu zahlen bereit sind. Und ohne wesentliche Vorkenntnisse im Arbeitsrechts auf Unternehmensseite (vermute ich mal wegen der Tätigkeit in einer FWW-Kanzlei, dort begegnen einem ja tendenziell mehr Arbeitnehmer, gerade im ersten Berufsjahr) wirst du dich dann auf Unternehmen konzentrieren müssen, die maximal 65k zahlen und die (deshalb?) keine Bewerbere mit mehrjähriger Berufserfahrung für sich begeistern können.
22.12.2020, 15:30
Als jemand, der selbst als Syndikus im Bereich Arbeitsrecht in einem Unternehmen tätig ist, kann ich Dir sagen, dass der Einstieg in diesem
Bereich sehr schwer (fast unmöglich) und 80k völlig illusorisch sein dürften.
Es gibt einfach sehr viele Arbeitsrechtler, insbesondere welche, die das zumindest als Schwerpunkt hatten. Da braucht man auf Dich nicht zurückzugreifen. Größere Unternehmen nehmen primär Leute mit Berufserfahrung, eben weil es beim Arbeitsrecht ein großes Angebot gibt. Falls Du als "Frischling" bei einem größeren Laden eine Chance hättest, müssten die Noten dafür dann doch etwas höher oder Du zumindest dort schon bekannt sein. Kleinere oder mittelgroße Läden haben idR mehrere Personaler (BWL oder Ausbildung) und man wendet sich für größere Sachen an Kanzleien. Auch in großen Unternehmen machen die Personaler meist das (einfache) Arbeitsrecht wie Abmahnung, Kündigung, Urlaubsrecht, d.h. Dein bisschen Erfahrung hilft Dir da also nicht, denn das machen oft Nichtjuristen. Erst die etwas komplexeren Sachen und insbesondere Kollektivarbeitsrecht landet bei den Arbeitsrechtlern. Da hast Du wiederum aber auch noch keine oder extrem wenig Erfahrung.
An Deiner Stelle würde ich einen anderen Bereich ins Auge fassen, z.B. Datenschutz. Da kannst Du auch schon anfangen Dich fortzubilden, was die Chancen erhöht. Zum einen ist da ein erhöhter Bedarf, zum anderen ist der Bereich komplex und nicht sonderlich beliebt. Insoweit sind da gute Chancen in ein Unternehmen, ggf. auch größeres zu kommen.
Mit Deinem Profil wärst Du momentan auch wohl eher im max. 60k Bereich anzusiedeln. Denn ein Jahr Erfahrung ist nicht viel, die Bereiche sind für Unternehmen (außer Versicherer, was Unfälle angeht-vielleicht eine Option?) nicht sehr interessant und von Profil und Noten ist das jetzt nicht so, dass ein Großunternehmen, das auch Einsteigern 90-120k zahlt (ohnehin sehr wenige), anbeißen würde. Insgesamt ist momentan aber eher eine schwierige Situation, daher vielleicht die Zeit für einen theoretischen FA-Lehrgang (z.B. Fernuni Hagen) nutzen. Das verbessert die Chancen.
Bereich sehr schwer (fast unmöglich) und 80k völlig illusorisch sein dürften.
Es gibt einfach sehr viele Arbeitsrechtler, insbesondere welche, die das zumindest als Schwerpunkt hatten. Da braucht man auf Dich nicht zurückzugreifen. Größere Unternehmen nehmen primär Leute mit Berufserfahrung, eben weil es beim Arbeitsrecht ein großes Angebot gibt. Falls Du als "Frischling" bei einem größeren Laden eine Chance hättest, müssten die Noten dafür dann doch etwas höher oder Du zumindest dort schon bekannt sein. Kleinere oder mittelgroße Läden haben idR mehrere Personaler (BWL oder Ausbildung) und man wendet sich für größere Sachen an Kanzleien. Auch in großen Unternehmen machen die Personaler meist das (einfache) Arbeitsrecht wie Abmahnung, Kündigung, Urlaubsrecht, d.h. Dein bisschen Erfahrung hilft Dir da also nicht, denn das machen oft Nichtjuristen. Erst die etwas komplexeren Sachen und insbesondere Kollektivarbeitsrecht landet bei den Arbeitsrechtlern. Da hast Du wiederum aber auch noch keine oder extrem wenig Erfahrung.
An Deiner Stelle würde ich einen anderen Bereich ins Auge fassen, z.B. Datenschutz. Da kannst Du auch schon anfangen Dich fortzubilden, was die Chancen erhöht. Zum einen ist da ein erhöhter Bedarf, zum anderen ist der Bereich komplex und nicht sonderlich beliebt. Insoweit sind da gute Chancen in ein Unternehmen, ggf. auch größeres zu kommen.
Mit Deinem Profil wärst Du momentan auch wohl eher im max. 60k Bereich anzusiedeln. Denn ein Jahr Erfahrung ist nicht viel, die Bereiche sind für Unternehmen (außer Versicherer, was Unfälle angeht-vielleicht eine Option?) nicht sehr interessant und von Profil und Noten ist das jetzt nicht so, dass ein Großunternehmen, das auch Einsteigern 90-120k zahlt (ohnehin sehr wenige), anbeißen würde. Insgesamt ist momentan aber eher eine schwierige Situation, daher vielleicht die Zeit für einen theoretischen FA-Lehrgang (z.B. Fernuni Hagen) nutzen. Das verbessert die Chancen.
22.12.2020, 15:52
Welches Unternehmen zahlt Berufseinsteigern 120k?
Bewerbungsunterlagen liegen bereit.
Bewerbungsunterlagen liegen bereit.
22.12.2020, 15:57
22.12.2020, 16:00
(22.12.2020, 15:57)Gast schrieb:(22.12.2020, 15:52)Gast schrieb: Welches Unternehmen zahlt Berufseinsteigern 120k?
Bewerbungsunterlagen liegen bereit.
Gar keins.
Einige wenige zahlen sechsstellig für Berufsanfänger.
Nur mal so aus Interesse: Welche wären das? Hab bisher immer von maximal 85-90k gelesen


