11.12.2020, 23:46
(11.12.2020, 23:31)Gast schrieb:(11.12.2020, 20:24)GastHe schrieb:Die Argumentation überzeugt nicht. Wenn es heißt, dass "alle nicht unbedingt notwendigen Kontakte" zu unterbleiben sollen, ist das kein weites Feld in Bezug auf die Prüfungen. Denn die sind nicht unbedingt notwendig. Dass dadurch der Prüfungsanspruch aus Art. 12 eingeschränkt wird, bedeutet doch angesichts der gravierenden Einschränkungen in allen Lebensbereich nicht viel. Denn der Eingriff ist gering, da es sich nur um eine zeitliche Verschiebung um einen Monat (oder meinetwegen zwei) handelt. Was daraus für ein Chaos resultieren soll, ist für die Bundesländer ohne monatliche Prüfungen schon nicht ansatzweise ersichtlich. Nur in NRW könnte es da zu Schwierigkeiten kommen, aber da auch dort selten derselbe AG-Ort in zwei aufeinanderfolgenden Monaten schreibt, dürfte das auch handelbar sein. Warum sich dadurch auch nachfolgende Termine verschieben sollten, ist wiederum nicht ersichtlich. Die Verlängerung des Referendariats im Frühjahr resultierte ja nicht aus den ausgefallenen Examensprüfungen, sondern aus der Unmöglichkeit, kurzfristig digitale Arbeitsgemeinschaften durchzuführen.(11.12.2020, 13:28)Gast schrieb:(11.12.2020, 13:15)Gast schrieb: ich hoffe sie lassen uns schreiben.
in nds will weil ja keinen lockdown - und selbst im lockdownländern gehen die leute noch zur arbeit. warum wir also nocht
Naja, es geht ja bei dem Lockdown gerade darum, dass Leute nicht mehr zur Arbeit gehen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Von daher wäre Examen schreiben schon eher kontraproduktiv.
Nein, es geht bei dem Lockdown darum, dass die Menschen möglichst wenige, nur notwendige Kontakte haben. Die Frage was notwendig ist, ist ein weites Feld. Die Erfüllung des Prüfungsanspruchs aus Art. 12 GG und der Prüfungs-Verpflichtungen aus dem JAG gehört aber sicherlich dazu. Ich möchte das Chaos nicht erleben, wenn mal ein oder zwei Prüfungstermine ausgefallen sind und sich die Prüfungstermine aller nachfolgenden Einstellungstermine um 2 bis 4 Monate verschieben oder eins oder zwei Einstellungstermine ganz gestrichen werden, weil nicht mehr genug Stellen für die Neuen da sind. Ich bin überzeugt, dass keine einzige Prüfung ausfallen wird, das haben die letzten Monate eindeutig gezeigt.
Ich kann total verstehen, dass es für jeden scheiße ist, wenn sich der Termin verschiebt. Das trifft mich ganz besonders, weil ich Verbesserer bin und zum 01.02. einen Arbeitsvertrag unterschrieben habe. Aber aktuell befindet sich die gesamte Gesellschaft in einer Ausnahmesituation, in der jeder Kontakt zu anderen Menschen über längere Zeit eine potentielle Ansteckung bedeutet. Das mag für Menschen in unserem Alter noch ein verkraftbares Risiko sein, solange man keine Vorerkrankungen hat. Aber auch der symptomlose Infizierte kann das Virus weitergeben an seine Eltern, Großeltern, Freunde. Man wägt also eine potentielle Lebensgefahr anderer mit ein bisschen Verwaltungsaufwand und der eigenen Lebensplanung ab. Und da kann man realistischerweise nur zu einem Ergebnis kommen. Wir Juristen sind nicht so besonders, dass für uns ganz andere Regeln gelten als für den Rest der Gesellschaft. Die Einschnitte die Leuten aus der Veranstaltungsbranche, Künstlern oder auch Gastwirten aufgezwungen werden sind um einiges schlimmer, als einen Monat länger vor seinen dösigen Büchern zu sitzen.
Nach alledem: Ich bin mir ziemlich sicher, dass die LJPA's in ihrer unendlichen Weisheit anderer Auffassung sein werden. Denn das Examen ist heilig. Deswegen wäre es natürlich völlig naiv, jetzt mit dem Lernen aufzuhören.
Das überzeugt mich nicht. In Hessen finden alle Klausuren in denselben Prüfungsräumen statt. Da passt nicht einfach die doppelte Menge rein. Deswegen hat man ja nach den ganzen Mai-Rücktritten auch die Notenverbesserer 4-6 Monate geschoben. Wenn keine Stellen und keine verfügbaren Räume da sind, kann sich das JPA auch keine backen.
Im Übrigen hat es jeder Prüfungsteilnehmer selbst in der Hand, ob er während der Klausuren und in den 14 Tagen danach - ungetestet - Kontakt zu Leuten hat, die einer Risikogruppe angehört. Die Eigenverantwortung der Referendare geht hier völlig unter.
12.12.2020, 00:12
(11.12.2020, 23:46)GastHe schrieb:Da muss ja auch nicht das Doppelte reinpassen. Ihr habt doch auch prüfungsfreie Monate.(11.12.2020, 23:31)Gast schrieb:(11.12.2020, 20:24)GastHe schrieb:Die Argumentation überzeugt nicht. Wenn es heißt, dass "alle nicht unbedingt notwendigen Kontakte" zu unterbleiben sollen, ist das kein weites Feld in Bezug auf die Prüfungen. Denn die sind nicht unbedingt notwendig. Dass dadurch der Prüfungsanspruch aus Art. 12 eingeschränkt wird, bedeutet doch angesichts der gravierenden Einschränkungen in allen Lebensbereich nicht viel. Denn der Eingriff ist gering, da es sich nur um eine zeitliche Verschiebung um einen Monat (oder meinetwegen zwei) handelt. Was daraus für ein Chaos resultieren soll, ist für die Bundesländer ohne monatliche Prüfungen schon nicht ansatzweise ersichtlich. Nur in NRW könnte es da zu Schwierigkeiten kommen, aber da auch dort selten derselbe AG-Ort in zwei aufeinanderfolgenden Monaten schreibt, dürfte das auch handelbar sein. Warum sich dadurch auch nachfolgende Termine verschieben sollten, ist wiederum nicht ersichtlich. Die Verlängerung des Referendariats im Frühjahr resultierte ja nicht aus den ausgefallenen Examensprüfungen, sondern aus der Unmöglichkeit, kurzfristig digitale Arbeitsgemeinschaften durchzuführen.(11.12.2020, 13:28)Gast schrieb:(11.12.2020, 13:15)Gast schrieb: ich hoffe sie lassen uns schreiben.
in nds will weil ja keinen lockdown - und selbst im lockdownländern gehen die leute noch zur arbeit. warum wir also nocht
Naja, es geht ja bei dem Lockdown gerade darum, dass Leute nicht mehr zur Arbeit gehen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Von daher wäre Examen schreiben schon eher kontraproduktiv.
Nein, es geht bei dem Lockdown darum, dass die Menschen möglichst wenige, nur notwendige Kontakte haben. Die Frage was notwendig ist, ist ein weites Feld. Die Erfüllung des Prüfungsanspruchs aus Art. 12 GG und der Prüfungs-Verpflichtungen aus dem JAG gehört aber sicherlich dazu. Ich möchte das Chaos nicht erleben, wenn mal ein oder zwei Prüfungstermine ausgefallen sind und sich die Prüfungstermine aller nachfolgenden Einstellungstermine um 2 bis 4 Monate verschieben oder eins oder zwei Einstellungstermine ganz gestrichen werden, weil nicht mehr genug Stellen für die Neuen da sind. Ich bin überzeugt, dass keine einzige Prüfung ausfallen wird, das haben die letzten Monate eindeutig gezeigt.
Ich kann total verstehen, dass es für jeden scheiße ist, wenn sich der Termin verschiebt. Das trifft mich ganz besonders, weil ich Verbesserer bin und zum 01.02. einen Arbeitsvertrag unterschrieben habe. Aber aktuell befindet sich die gesamte Gesellschaft in einer Ausnahmesituation, in der jeder Kontakt zu anderen Menschen über längere Zeit eine potentielle Ansteckung bedeutet. Das mag für Menschen in unserem Alter noch ein verkraftbares Risiko sein, solange man keine Vorerkrankungen hat. Aber auch der symptomlose Infizierte kann das Virus weitergeben an seine Eltern, Großeltern, Freunde. Man wägt also eine potentielle Lebensgefahr anderer mit ein bisschen Verwaltungsaufwand und der eigenen Lebensplanung ab. Und da kann man realistischerweise nur zu einem Ergebnis kommen. Wir Juristen sind nicht so besonders, dass für uns ganz andere Regeln gelten als für den Rest der Gesellschaft. Die Einschnitte die Leuten aus der Veranstaltungsbranche, Künstlern oder auch Gastwirten aufgezwungen werden sind um einiges schlimmer, als einen Monat länger vor seinen dösigen Büchern zu sitzen.
Nach alledem: Ich bin mir ziemlich sicher, dass die LJPA's in ihrer unendlichen Weisheit anderer Auffassung sein werden. Denn das Examen ist heilig. Deswegen wäre es natürlich völlig naiv, jetzt mit dem Lernen aufzuhören.
Das überzeugt mich nicht. In Hessen finden alle Klausuren in denselben Prüfungsräumen statt. Da passt nicht einfach die doppelte Menge rein. Deswegen hat man ja nach den ganzen Mai-Rücktritten auch die Notenverbesserer 4-6 Monate geschoben. Wenn keine Stellen und keine verfügbaren Räume da sind, kann sich das JPA auch keine backen.
Im Übrigen hat es jeder Prüfungsteilnehmer selbst in der Hand, ob er während der Klausuren und in den 14 Tagen danach - ungetestet - Kontakt zu Leuten hat, die einer Risikogruppe angehört. Die Eigenverantwortung der Referendare geht hier völlig unter.
Und dass jeder Referendar in den 14 Tagen vor dem Examen (Inkubationszeit - in dieser Zeit liegen Weihnachten & Silvester), der Zeit während des Examens und dann den zwei Wochen danach jeglichen Kontakt vermeiden könnte, ist doch hoffentlich nicht ernst gemeint. Wie soll das funktionieren? Viele von uns wohnen in WG's, manche noch bei ihrer Familie, wieder andere müssen auf Grund der Entfernung des Klausurortes zum Wohnort ins Hotel. Dazu kommt die übliche Lebensorganisation. Man muss Lebensmittel kaufen, vielleicht wegen einer Erkrankung zum Arzt und weiß der Geier. Sich sechs Wochen völlig zu isolieren um jeden Kontakt zu vermeiden, dürfte für die meisten praktisch ausgeschlossen sein.
Zu guter Letzt noch ein praktischer Grund warum man eigentlich nicht wirklich Examen schreiben kann: Zumindest in NRW gibt es bei Kontakt zu einer infizierten Person keine ausdrückliche Quarantäneanordnung mehr. Selbst die Infiziertenzahlen werden in vielen Landkreisen "geschätzt" (O-Ton meines Oberbürgermeisters). Nach den aktuellen Examensregelungen ist aber die Teilnahme am Examen untersagt, wenn man unter Quarantäne steht. Es könnte also jeder, bei dem Zivilrecht nicht so rund gelaufen ist, einfach sagen, er hätte Kontakt zu einem Infizierten gehabt und stünde jetzt unter Quarantäne. Einen Nachweis darüber kann das LJPA kaum verlangen, weil der Betroffene ihn schlicht nicht erbringen kann. Wenn das LJPA ihn doch verlangt, läuft es Gefahr, dass Menschen die wirklich Kontakt hatten (und potentiell ebenfalls infiziert sind) trotzdem zu den Klausuren kommen (müssen) und da jeden Tag fünf Stunden ihre Viren verteilen. Das werden die kaum verantworten wollen. Also hätte jeder Kandidat im Januar quasi ein Freilos, sich mal die Klausuren anzugucken und bei Unzufriedenheit ohne Weiteres einen neuen Versuch zu bekommen. Dass das kaum mit der prüfungsrechtlich garantierten Gleichbehandlung in Einklang zu bringen ist, erscheint mir offensichtlich.
12.12.2020, 00:14
(11.12.2020, 23:46)GastHe schrieb:(11.12.2020, 23:31)Gast schrieb:(11.12.2020, 20:24)GastHe schrieb:Die Argumentation überzeugt nicht. Wenn es heißt, dass "alle nicht unbedingt notwendigen Kontakte" zu unterbleiben sollen, ist das kein weites Feld in Bezug auf die Prüfungen. Denn die sind nicht unbedingt notwendig. Dass dadurch der Prüfungsanspruch aus Art. 12 eingeschränkt wird, bedeutet doch angesichts der gravierenden Einschränkungen in allen Lebensbereich nicht viel. Denn der Eingriff ist gering, da es sich nur um eine zeitliche Verschiebung um einen Monat (oder meinetwegen zwei) handelt. Was daraus für ein Chaos resultieren soll, ist für die Bundesländer ohne monatliche Prüfungen schon nicht ansatzweise ersichtlich. Nur in NRW könnte es da zu Schwierigkeiten kommen, aber da auch dort selten derselbe AG-Ort in zwei aufeinanderfolgenden Monaten schreibt, dürfte das auch handelbar sein. Warum sich dadurch auch nachfolgende Termine verschieben sollten, ist wiederum nicht ersichtlich. Die Verlängerung des Referendariats im Frühjahr resultierte ja nicht aus den ausgefallenen Examensprüfungen, sondern aus der Unmöglichkeit, kurzfristig digitale Arbeitsgemeinschaften durchzuführen.(11.12.2020, 13:28)Gast schrieb:(11.12.2020, 13:15)Gast schrieb: ich hoffe sie lassen uns schreiben.
in nds will weil ja keinen lockdown - und selbst im lockdownländern gehen die leute noch zur arbeit. warum wir also nocht
Naja, es geht ja bei dem Lockdown gerade darum, dass Leute nicht mehr zur Arbeit gehen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Von daher wäre Examen schreiben schon eher kontraproduktiv.
Nein, es geht bei dem Lockdown darum, dass die Menschen möglichst wenige, nur notwendige Kontakte haben. Die Frage was notwendig ist, ist ein weites Feld. Die Erfüllung des Prüfungsanspruchs aus Art. 12 GG und der Prüfungs-Verpflichtungen aus dem JAG gehört aber sicherlich dazu. Ich möchte das Chaos nicht erleben, wenn mal ein oder zwei Prüfungstermine ausgefallen sind und sich die Prüfungstermine aller nachfolgenden Einstellungstermine um 2 bis 4 Monate verschieben oder eins oder zwei Einstellungstermine ganz gestrichen werden, weil nicht mehr genug Stellen für die Neuen da sind. Ich bin überzeugt, dass keine einzige Prüfung ausfallen wird, das haben die letzten Monate eindeutig gezeigt.
Ich kann total verstehen, dass es für jeden scheiße ist, wenn sich der Termin verschiebt. Das trifft mich ganz besonders, weil ich Verbesserer bin und zum 01.02. einen Arbeitsvertrag unterschrieben habe. Aber aktuell befindet sich die gesamte Gesellschaft in einer Ausnahmesituation, in der jeder Kontakt zu anderen Menschen über längere Zeit eine potentielle Ansteckung bedeutet. Das mag für Menschen in unserem Alter noch ein verkraftbares Risiko sein, solange man keine Vorerkrankungen hat. Aber auch der symptomlose Infizierte kann das Virus weitergeben an seine Eltern, Großeltern, Freunde. Man wägt also eine potentielle Lebensgefahr anderer mit ein bisschen Verwaltungsaufwand und der eigenen Lebensplanung ab. Und da kann man realistischerweise nur zu einem Ergebnis kommen. Wir Juristen sind nicht so besonders, dass für uns ganz andere Regeln gelten als für den Rest der Gesellschaft. Die Einschnitte die Leuten aus der Veranstaltungsbranche, Künstlern oder auch Gastwirten aufgezwungen werden sind um einiges schlimmer, als einen Monat länger vor seinen dösigen Büchern zu sitzen.
Nach alledem: Ich bin mir ziemlich sicher, dass die LJPA's in ihrer unendlichen Weisheit anderer Auffassung sein werden. Denn das Examen ist heilig. Deswegen wäre es natürlich völlig naiv, jetzt mit dem Lernen aufzuhören.
Das überzeugt mich nicht. In Hessen finden alle Klausuren in denselben Prüfungsräumen statt. Da passt nicht einfach die doppelte Menge rein. Deswegen hat man ja nach den ganzen Mai-Rücktritten auch die Notenverbesserer 4-6 Monate geschoben. Wenn keine Stellen und keine verfügbaren Räume da sind, kann sich das JPA auch keine backen.
Im Übrigen hat es jeder Prüfungsteilnehmer selbst in der Hand, ob er während der Klausuren und in den 14 Tagen danach - ungetestet - Kontakt zu Leuten hat, die einer Risikogruppe angehört. Die Eigenverantwortung der Referendare geht hier völlig unter.
Sorry, aber das ist die dümmste Antwort überhaupt. Gibt Leute, die vielleicht mit Betroffenen einer Risikogruppe zusammenwohnen? Sollen die für die Prüfungsphase woanders hinziehen? Und selbst wenn man mit jemandem zusammen wohnt, der selbst nicht zur Risikogruppe zählt, überträgt derjenige das Virus, das du dir ggf bei den Klausuren aufgesackt hast, munter weiter. So kriegt man das Problem dauerhaft bestimmt in den Griff...
12.12.2020, 01:24
Jedes Mal wenn ich in dieses Forum gucke seh ich warum Juristen als so unangenehm empfunden werden.... die Ansichten mancher Leute! Ich kann nicht mehr ??♀️
12.12.2020, 08:56
Hat schon jemand eine Ladung bekommen?
12.12.2020, 09:23
12.12.2020, 09:43
(12.12.2020, 00:14)Gast schrieb:(11.12.2020, 23:46)GastHe schrieb:(11.12.2020, 23:31)Gast schrieb:(11.12.2020, 20:24)GastHe schrieb:Die Argumentation überzeugt nicht. Wenn es heißt, dass "alle nicht unbedingt notwendigen Kontakte" zu unterbleiben sollen, ist das kein weites Feld in Bezug auf die Prüfungen. Denn die sind nicht unbedingt notwendig. Dass dadurch der Prüfungsanspruch aus Art. 12 eingeschränkt wird, bedeutet doch angesichts der gravierenden Einschränkungen in allen Lebensbereich nicht viel. Denn der Eingriff ist gering, da es sich nur um eine zeitliche Verschiebung um einen Monat (oder meinetwegen zwei) handelt. Was daraus für ein Chaos resultieren soll, ist für die Bundesländer ohne monatliche Prüfungen schon nicht ansatzweise ersichtlich. Nur in NRW könnte es da zu Schwierigkeiten kommen, aber da auch dort selten derselbe AG-Ort in zwei aufeinanderfolgenden Monaten schreibt, dürfte das auch handelbar sein. Warum sich dadurch auch nachfolgende Termine verschieben sollten, ist wiederum nicht ersichtlich. Die Verlängerung des Referendariats im Frühjahr resultierte ja nicht aus den ausgefallenen Examensprüfungen, sondern aus der Unmöglichkeit, kurzfristig digitale Arbeitsgemeinschaften durchzuführen.(11.12.2020, 13:28)Gast schrieb: Naja, es geht ja bei dem Lockdown gerade darum, dass Leute nicht mehr zur Arbeit gehen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Von daher wäre Examen schreiben schon eher kontraproduktiv.
Nein, es geht bei dem Lockdown darum, dass die Menschen möglichst wenige, nur notwendige Kontakte haben. Die Frage was notwendig ist, ist ein weites Feld. Die Erfüllung des Prüfungsanspruchs aus Art. 12 GG und der Prüfungs-Verpflichtungen aus dem JAG gehört aber sicherlich dazu. Ich möchte das Chaos nicht erleben, wenn mal ein oder zwei Prüfungstermine ausgefallen sind und sich die Prüfungstermine aller nachfolgenden Einstellungstermine um 2 bis 4 Monate verschieben oder eins oder zwei Einstellungstermine ganz gestrichen werden, weil nicht mehr genug Stellen für die Neuen da sind. Ich bin überzeugt, dass keine einzige Prüfung ausfallen wird, das haben die letzten Monate eindeutig gezeigt.
Ich kann total verstehen, dass es für jeden scheiße ist, wenn sich der Termin verschiebt. Das trifft mich ganz besonders, weil ich Verbesserer bin und zum 01.02. einen Arbeitsvertrag unterschrieben habe. Aber aktuell befindet sich die gesamte Gesellschaft in einer Ausnahmesituation, in der jeder Kontakt zu anderen Menschen über längere Zeit eine potentielle Ansteckung bedeutet. Das mag für Menschen in unserem Alter noch ein verkraftbares Risiko sein, solange man keine Vorerkrankungen hat. Aber auch der symptomlose Infizierte kann das Virus weitergeben an seine Eltern, Großeltern, Freunde. Man wägt also eine potentielle Lebensgefahr anderer mit ein bisschen Verwaltungsaufwand und der eigenen Lebensplanung ab. Und da kann man realistischerweise nur zu einem Ergebnis kommen. Wir Juristen sind nicht so besonders, dass für uns ganz andere Regeln gelten als für den Rest der Gesellschaft. Die Einschnitte die Leuten aus der Veranstaltungsbranche, Künstlern oder auch Gastwirten aufgezwungen werden sind um einiges schlimmer, als einen Monat länger vor seinen dösigen Büchern zu sitzen.
Nach alledem: Ich bin mir ziemlich sicher, dass die LJPA's in ihrer unendlichen Weisheit anderer Auffassung sein werden. Denn das Examen ist heilig. Deswegen wäre es natürlich völlig naiv, jetzt mit dem Lernen aufzuhören.
Das überzeugt mich nicht. In Hessen finden alle Klausuren in denselben Prüfungsräumen statt. Da passt nicht einfach die doppelte Menge rein. Deswegen hat man ja nach den ganzen Mai-Rücktritten auch die Notenverbesserer 4-6 Monate geschoben. Wenn keine Stellen und keine verfügbaren Räume da sind, kann sich das JPA auch keine backen.
Im Übrigen hat es jeder Prüfungsteilnehmer selbst in der Hand, ob er während der Klausuren und in den 14 Tagen danach - ungetestet - Kontakt zu Leuten hat, die einer Risikogruppe angehört. Die Eigenverantwortung der Referendare geht hier völlig unter.
Sorry, aber das ist die dümmste Antwort überhaupt. Gibt Leute, die vielleicht mit Betroffenen einer Risikogruppe zusammenwohnen? Sollen die für die Prüfungsphase woanders hinziehen? Und selbst wenn man mit jemandem zusammen wohnt, der selbst nicht zur Risikogruppe zählt, überträgt derjenige das Virus, das du dir ggf bei den Klausuren aufgesackt hast, munter weiter. So kriegt man das Problem dauerhaft bestimmt in den Griff...
Man kann sich auch gegenüber Menschen isolieren, mit denen man in einer Wohnung zusammenwohnt, vor allem bei WGs. Man kann sich beim Einkaufen mit FFP 2-Masken schützen. Man kann bei den Klausuren chirurgische Masken tragen.
Wir stehen nicht an dieser Stelle der Pandemie, weil in den Sommer- und Herbst-Monaten Prüfungen durchgeführt wurden, oder die Regelungen nicht ausgereicht hätten, sondern weil ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung gedacht hat, es sei cleverer als das Virus und man könne jetzt mal Urlaub von Corona machen. Und vor allem weil es nicht geschafft wurde, ein funktionierendes Schnelltest-System für Pflege- und Altenheime zu etablieren. Mittzwanziger die wegen Angst vor einem Corona-Tod keine Prüfungen schreiben wollen, da wird mir Angst und Bange vor der Zukunft, denn mit solchen Angsthasen ist sicher kein Staat zu machen.
BTW: in den Zeiten zwischen den Klausuren im 2. finden die Klausuren im ersten oder die ganzen mündlichen Prüfungen im ersten und zweiten statt. Da kann man nicht einfach mal reingehen.
12.12.2020, 10:05
(12.12.2020, 09:43)GastHe schrieb: Man kann sich auch gegenüber Menschen isolieren, mit denen man in einer Wohnung zusammenwohnt, vor allem bei WGs. Man kann sich beim Einkaufen mit FFP 2-Masken schützen. Man kann bei den Klausuren chirurgische Masken tragen.Wenn Du Dich in Deiner WG tatsächlich komplett isolieren bist, sind aber Deine Mitbewohner und Du jeden Tag gut und gerne ein paar Stunden damit beschäftigt, zu putzen bzw. zu desinfizieren. Deine Mitbewohner müssten nämlich jedes mal bevor Du aus dem Zimmer kommst, alles desinfizieren, damit Du Dich nicht ansteckst. Toilette, Kühlschrank, Besteck, Türklinken, einfach alles. ALso ich versteh mich gut mit meinen Mitbewohnern, aber hier würde es schon daran scheitern.
Wir stehen nicht an dieser Stelle der Pandemie, weil in den Sommer- und Herbst-Monaten Prüfungen durchgeführt wurden, oder die Regelungen nicht ausgereicht hätten, sondern weil ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung gedacht hat, es sei cleverer als das Virus und man könne jetzt mal Urlaub von Corona machen. Und vor allem weil es nicht geschafft wurde, ein funktionierendes Schnelltest-System für Pflege- und Altenheime zu etablieren. Mittzwanziger die wegen Angst vor einem Corona-Tod keine Prüfungen schreiben wollen, da wird mir Angst und Bange vor der Zukunft, denn mit solchen Angsthasen ist sicher kein Staat zu machen.
BTW: in den Zeiten zwischen den Klausuren im 2. finden die Klausuren im ersten oder die ganzen mündlichen Prüfungen im ersten und zweiten statt. Da kann man nicht einfach mal reingehen.
Anschließend müsstest Du dann alles desinfizieren, was Du angefasst oder auch nur angeatmet hast. Schön und gut wenn Du genug Zeit dafür hast, die meisten hier dürften aktuell eher andere Sorgen haben. Aber ich bin mir nach Deinen relativ weltfremden Kommentaren eh ziemlich sicher, dass Du in keiner WG wohnst.
Allein die Idee, bei den Klausuren Masken zu tragen ist völlig an der Welt vorbei gelaufen. Das ist doch ein riesiger Wettbewerbsnachteil gegenüber den anderen. Dazu kommt, dass für Menschen mit Brille wie mich dann alle drei Minuten Brille putzen ansteht. Das kann doch wirklich nicht dein Ernst sein.
Und dann wird es besonders witzig: Du sagst, die Corona-Zahlen lägen nicht an den Prüfungen, sondern daran, dass die Leute Urlaub von Corona gemacht hätten. Was genau ist eine Prüfung in Form des schriftlichen Examens denn aber anderes, als Urlaub von den Corona-Regeln? Mit 20, 30 oder mancherorts auch 60 Leuten über Stunden ohne Maske und mit gerade so Mindestabstand in einem Raum sitzen? Merkst DU noch was?
Und letztlich der Angsthasen-Vorwurf: So langsam dürfte man wirklich verstanden haben, dass das nicht ansatzweise der Punkt ist. Die meisten von uns gehören in der Tat nicht zur Risikogruppe und wenn das Risiko nur mich treffen würde, könnte ich damit sehr gut leben (auch wenn ich schon 30 bin). Tut es aber nicht. Das ist doch genau der Punkt dieses ganzen Lockdown-Dings: Du kannst infiziert sein ohne Symptome und das Virus trotzdem an Dein Umfeld weiter geben. Dein Umfeld kann es wieder genauso weitergeben ohne es auch nur zu merken. Und irgendwann ist da dann jemand mit hohem Alter, mit Vorerkrankungen oder einfach mit Pech, der/die dann dank Dir schwer erkrankt oder sogar stirbt. DAS ist das Problem und deswegen wäre es grob fahrlässig, im Januar während das ganze Land komplett runter fährt, einfach trotzdem Examen zu schreiben.
Zur Raumsituation in Hessen kann ich nichts seriöses sagen, weil ich da höchstens mal durchfahre. Ich bin mir dennoch sicher, dass es da Lösungen gibt. In NRW wird aktuell in Schützenhallen geschrieben. Sowas dürfte es in Hessen ja wohl auch geben.
12.12.2020, 10:46
Bei manchen von euch frage ich mich ernsthaft, wie sie -und zwar unabhängig von den fachlichen Fähigkeiten, die ich nun auch nicht beurteilen kann- im Beruf zurecht kommen wollen. Stellt euch vor, ihr seid Proberichter und sagt sowas wie: „Määäääh, drei Häuserblöcke weiter wohnt ein 50-jähriger mit COPD und Holzbein. Ich mache jetzt zur Sicherheit erst einmal drei Monate lang keine Sitzungen und gucke dann mal in Ruhe, was Merkel dazu sagt“.
Immerhin: Ein gangbarer Weg, zügig zu viel Zeit und Muße zu gelangen, wäre das sicherlich.
Immerhin: Ein gangbarer Weg, zügig zu viel Zeit und Muße zu gelangen, wäre das sicherlich.
12.12.2020, 10:47