06.12.2020, 10:57
(06.12.2020, 10:21)Zu Gast schrieb:(06.12.2020, 09:28)Gast schrieb: Die Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung ist so ein Populismus. Ich kann es echt nicht mehr hören
Der Vorwurf des Populismus ist so ein Populismus. Ich kann es echt nicht mehr hören.
Drei Gründe:
1. Es gibt keinen Vorteil für das Rentensystem, wenn Beamte einzahlen. Wenn Beamte in die Rentenversicherung einzahlen, bekommen Sie auch eine Rente. Da Beamte zum allergrößten Teil im höheren und gehobenen Dienst Beschäftigt sind, sind die Gehälter und damit die Rentenbeiträge und in der Folge die Renten höher als die des Durchschnittsbürgers. Zudem leben Beamte im Schnitt länger. Das heißt längerer Rentenbezug. Die Belastung der Rentenkassen wird nach hinten verschoben, und dann aber tendenziell stärker.
2. Es wird für den Staat nicht billiger. Wenn Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen sollen, muss der Staat die Arbeitgeberbeiträge entrichten und (wenn er als AG wettbewerbsfähig bleiben will) die Bruttobezüge um den Arbeitnehmer Anteil erhöhen. Das heißt, jeder Beamte kostet ihn mindestens erstmal 18,6 % mehr. Dazu müssten dann wahrscheinlich noch Kosten für eine Betriebliche Altersvorsorge kommen. Das wird verdammt teuer. Zumal die Attraktivität des Staatsdienstes dadurch stark leidet.
3.
Die typischen Vergleiche zwischen Durchschnittsrente und Durchschnittspension sind vollkommener Unsinn. Der überwiegende Teil der Beamten ist heute im gehobenen und höheren Dienst beschäftigt. Dass heißt mindestens Bachelorstudium. Die Qualifikationen sind damit überdurchschnittlich. Wenn man jetzt eine A13 Pension mit einer Rente mit gebrochener Erwerbsbiographie, Teilzeit und womöglich noch Niedriglohnsektor vergleicht, kommt natürlich zu riesigen Diskrepanzen. Das gilt aber schon dann nicht mehr, wenn man die Renten bei gleichen Qualifikationen plus Betriebsrenten bei größeren Arbeitgebern vergleicht.
Dann steht der Beschäftigte in der freien Wirtschaft nicht viel schlechter dar. Teilweise sogar deutlich besser.
06.12.2020, 11:37
Die Pensionen sind aber auch relativ (wesentlich) höher. Gleicht man jeglichen Nachteil aus, kommt selbstverständlich keine Ersparnis raus. Wird man aber nicht. Am Ende werden wieder die Lehrer irgendwelche goodies kriegen, weil sie halt die beste lobby haben und überall anders wird gespart. Ob man jetzt 8 oder 9 Punkte Richter hat, interessiert doch keinen. Ob der Staatsanwalt jetzt 45 oder 50 Stunden arbeitet, ist auch allen (Politikern) egal. Leider geht es bei Sicherheit und Justiz ja auch nicht um Ergebnisse, sondern lediglich darum, kompetent zu WIRKEN.
06.12.2020, 11:42
(06.12.2020, 10:57)Gast schrieb:(06.12.2020, 10:21)Zu Gast schrieb:(06.12.2020, 09:28)Gast schrieb: Die Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung ist so ein Populismus. Ich kann es echt nicht mehr hören
Der Vorwurf des Populismus ist so ein Populismus. Ich kann es echt nicht mehr hören.
Drei Gründe:
1. Es gibt keinen Vorteil für das Rentensystem, wenn Beamte einzahlen. Wenn Beamte in die Rentenversicherung einzahlen, bekommen Sie auch eine Rente. Da Beamte zum allergrößten Teil im höheren und gehobenen Dienst Beschäftigt sind, sind die Gehälter und damit die Rentenbeiträge und in der Folge die Renten höher als die des Durchschnittsbürgers. Zudem leben Beamte im Schnitt länger. Das heißt längerer Rentenbezug. Die Belastung der Rentenkassen wird nach hinten verschoben, und dann aber tendenziell stärker.
2. Es wird für den Staat nicht billiger. Wenn Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen sollen, muss der Staat die Arbeitgeberbeiträge entrichten und (wenn er als AG wettbewerbsfähig bleiben will) die Bruttobezüge um den Arbeitnehmer Anteil erhöhen. Das heißt, jeder Beamte kostet ihn mindestens erstmal 18,6 % mehr. Dazu müssten dann wahrscheinlich noch Kosten für eine Betriebliche Altersvorsorge kommen. Das wird verdammt teuer. Zumal die Attraktivität des Staatsdienstes dadurch stark leidet.
3.
Die typischen Vergleiche zwischen Durchschnittsrente und Durchschnittspension sind vollkommener Unsinn. Der überwiegende Teil der Beamten ist heute im gehobenen und höheren Dienst beschäftigt. Dass heißt mindestens Bachelorstudium. Die Qualifikationen sind damit überdurchschnittlich. Wenn man jetzt eine A13 Pension mit einer Rente mit gebrochener Erwerbsbiographie, Teilzeit und womöglich noch Niedriglohnsektor vergleicht, kommt natürlich zu riesigen Diskrepanzen. Das gilt aber schon dann nicht mehr, wenn man die Renten bei gleichen Qualifikationen plus Betriebsrenten bei größeren Arbeitgebern vergleicht.
Dann steht der Beschäftigte in der freien Wirtschaft nicht viel schlechter dar. Teilweise sogar deutlich besser.
Bin inhaltlich bei dir!
06.12.2020, 12:10
06.12.2020, 12:35
Dem Bundesverfassungsgericht ist es überhaupt nicht egal, ob man die Notengrenzen noch weiter absenkt.
Im übrigen ist es ihm auch überhaupt nicht egal, ob richter durch die Einzahlung in die RV weniger verdienen. Siehe Berlin und Brandenburg die wegen zu geringer Bezahlung hops genommen wurden
Im übrigen ist es ihm auch überhaupt nicht egal, ob richter durch die Einzahlung in die RV weniger verdienen. Siehe Berlin und Brandenburg die wegen zu geringer Bezahlung hops genommen wurden
06.12.2020, 12:43
06.12.2020, 13:23
06.12.2020, 14:40
Einer meiner engsten Freunde:
2x4 P.
Großstadt
Versicherung
9 to 5
Einstieg 54k / Jahr (inkl Zuschläge)
Er ist zufrieden.
2x4 P.
Großstadt
Versicherung
9 to 5
Einstieg 54k / Jahr (inkl Zuschläge)
Er ist zufrieden.
06.12.2020, 15:12
(06.12.2020, 11:42)Gast schrieb:Schön, dass es noch ein paar Leute gibt, die das verstehen. Bzgl. Attraktivität glaube ich aber, dass (zukünftigen) Beamten egal wäre, ob es die gRV statt "Pension" wäre, so lange die derzeitige Höhe beibehalten und entsprechend garantiert wird, d.h. der Staat notfalls entsprechend zuschießt, wenn bei den "normalen Rentnern" das Rentenniveau gesenkt wird. Wie die Besoldung bezeichnet wird oder erfolgt, ist ja letztlich egal, so lange das Ergebnis stimmt.(06.12.2020, 10:57)Gast schrieb:(06.12.2020, 10:21)Zu Gast schrieb:(06.12.2020, 09:28)Gast schrieb: Die Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung ist so ein Populismus. Ich kann es echt nicht mehr hören
Der Vorwurf des Populismus ist so ein Populismus. Ich kann es echt nicht mehr hören.
Drei Gründe:
1. Es gibt keinen Vorteil für das Rentensystem, wenn Beamte einzahlen. Wenn Beamte in die Rentenversicherung einzahlen, bekommen Sie auch eine Rente. Da Beamte zum allergrößten Teil im höheren und gehobenen Dienst Beschäftigt sind, sind die Gehälter und damit die Rentenbeiträge und in der Folge die Renten höher als die des Durchschnittsbürgers. Zudem leben Beamte im Schnitt länger. Das heißt längerer Rentenbezug. Die Belastung der Rentenkassen wird nach hinten verschoben, und dann aber tendenziell stärker.
2. Es wird für den Staat nicht billiger. Wenn Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen sollen, muss der Staat die Arbeitgeberbeiträge entrichten und (wenn er als AG wettbewerbsfähig bleiben will) die Bruttobezüge um den Arbeitnehmer Anteil erhöhen. Das heißt, jeder Beamte kostet ihn mindestens erstmal 18,6 % mehr. Dazu müssten dann wahrscheinlich noch Kosten für eine Betriebliche Altersvorsorge kommen. Das wird verdammt teuer. Zumal die Attraktivität des Staatsdienstes dadurch stark leidet.
3.
Die typischen Vergleiche zwischen Durchschnittsrente und Durchschnittspension sind vollkommener Unsinn. Der überwiegende Teil der Beamten ist heute im gehobenen und höheren Dienst beschäftigt. Dass heißt mindestens Bachelorstudium. Die Qualifikationen sind damit überdurchschnittlich. Wenn man jetzt eine A13 Pension mit einer Rente mit gebrochener Erwerbsbiographie, Teilzeit und womöglich noch Niedriglohnsektor vergleicht, kommt natürlich zu riesigen Diskrepanzen. Das gilt aber schon dann nicht mehr, wenn man die Renten bei gleichen Qualifikationen plus Betriebsrenten bei größeren Arbeitgebern vergleicht.
Dann steht der Beschäftigte in der freien Wirtschaft nicht viel schlechter dar. Teilweise sogar deutlich besser.
Bin inhaltlich bei dir!
Mein Vertrauen in Sendungen oder Medien, die wirklich meinen, es sei sinnvoll, wenn die Beamten/Richter in der gRV versichert werden, ist sehr gering.
06.12.2020, 15:54
(06.12.2020, 08:07)Gast schrieb:(06.12.2020, 02:02)Gast schrieb:(06.12.2020, 01:24)Gast schrieb: Ich fange jetzt in einer mittelgroßen Stadt in BW mit 2x4 in einer kleineren Kanzlei für 32k an.
Ist echt nicht dolle, aber hier kann man ganz gut davon leben. Davor war ich auch fast ein Jahr arbeitslos.
Wohne in einer WG aus Berufstätigen, so lässt es sich ganz gut aushalten.
Habe eine Perspektive auf Erhöhung auf 40k in zwei Jahren, wenn der Umsatz stimmt.
Das ist halt echt ein Witz. Mein Freund hat 42k nach einer auf zwei Jahre verkürzten Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsebtwicklung bekommen. Mittelgroße Stadt in BW.
Und wieder: Angebot und Nachfrage.
Und wieder: schön doof, wenn man dieses Angebot annimmt und dadurch die Nachfrage liefert.