04.12.2020, 10:45
Forum hier ist wie der WiWi-Treff für BWLer. Alle an irgendwelches "target"-Unis, möglichst viele Anglizismen verwenden und natürlich: schon seit vielen Jahren etablierte Consultants in den "big4" schreiben trotzdem regelmäßig im Forum. Es wird dann das kurze arbeitsfreie Intervall zwischen zwei M&As dafür genutzt.
04.12.2020, 10:50
Scl Diss ist ein bisschen wie ein 1,0-Abi: nice to have, macht bei manchen kurz Eindruck, interessiert aber letztlich niemanden und gibt nirgendwo den Ausschlag.
"rite" ist ein bisschen peinlich, wenn man iÜ gut war, führt aber allenfalls zu einem kleinen Witz oder einer Frotzelei.
Je nach Thema, Aufwand und Sympathie ist es dann idR cl oder mcl.
"rite" ist ein bisschen peinlich, wenn man iÜ gut war, führt aber allenfalls zu einem kleinen Witz oder einer Frotzelei.
Je nach Thema, Aufwand und Sympathie ist es dann idR cl oder mcl.
04.12.2020, 11:12
(04.12.2020, 10:34)Gast schrieb: Der Thread ist wieder symptomatisch für alle Diskussionen hier:
Die einen haben SCL bekommen, weil sie ihre Diss nicht nur wegen des Titels geschrieben haben, sondern sich einfach an sich selbst messen wollten (natürlich mag es Leute geben, die SCL auch ohne herausragend wissenschaftliche Leistung bekommen, einfach weil der Betreuer der Diss großzügig ist; das dürfte nicht der Normalfall sein). Diese Leute meinen, es macht einen Unterschied.
Die anderen haben halt nur cum laude für den Titel und meinen, es interessiert keinen.
Wir sprachen in der GK mal über die Dissertationen. Und wenn jemand bei Mohr veröffentlich hat, was bei den renommierten Reihen idR s.c.l. voraussetzt, wurde das nicht mit Bewunderung, aber doch mit Respekt zur Kenntnis genommen. Ferner mag es den Ausschlag geben, wenn sich mehrere Leute auf eine Stelle bewerben, die in etwa gleiche Qualifikationen haben. Summa ist da eben ein besonderes Prädikat, das bei manchen Leuten ins Auge sticht.
Für mich ist es eigentlich der Anspruch an mich selbst: Ob summa oder magna, das liegt bis zu einem gewissen Grad nicht in der Hand des Doktoranden. Aber magna kann man eben erreichen, wenn man sich Mühe gibt. Als Akademiker, der sich entscheidet, ne Diss zu schreiben, sollte das einfach der Maßstab sein. Wenn jemand nur cum laude hat, zeigt das, dass er es nur des Titels wegen gemacht hat oder halt einfach nicht gut drin war. Und das lässt dann auch entsprechende Rückschlüsse zu.
Und natürlich kann man mit summa bei Kovac veröffentlichen. Aber wenn man sich schon die Mühe macht, mehrere Jahre in ein Projekt zu investieren, das als hervorragend benotet wurde, kann man auch einen Verlag wählen, wo die Diss zur Kenntnis genommen wird. Muss man nicht, ich selbst finde es aber schön.
Anschaulich beschrieben und in der Sache schön in Worte gekleidet. Auch inhaltlich volle Zustimmung.
04.12.2020, 11:21
(04.12.2020, 10:50)Gast schrieb: Scl Diss ist ein bisschen wie ein 1,0-Abi: nice to have, macht bei manchen kurz Eindruck, interessiert aber letztlich niemanden und gibt nirgendwo den Ausschlag.Würde ich so unterschreiben, nur dass mE das Rumgefrotzele schon beim cl beginnen kann. Ein Rite hingegen sieht schon sehr, sehr unschön aus und es lässt sich auch mit einer Titeldiss nicht begründen so einfach, dass man unter den untersten 3 % oder so ist.
"rite" ist ein bisschen peinlich, wenn man iÜ gut war, führt aber allenfalls zu einem kleinen Witz oder einer Frotzelei.
04.12.2020, 11:25
Ich habe mit Magna bei Kovac veröffentlicht. Diss musste schnell veröffentlicht werden und ich brauchte das Geld lieber für eine nette Wahlstation (für die Ochsentour der Zuschusseinwerbung hatte ich weder Lust noch Zeit). Note steht im CV. Verlag und Note wurden nie thematisiert. Das Thema der Diss sowie die Dauer (!) wurden im Vorstellungsgespräch hingegen schon häufiger thematisiert.
04.12.2020, 11:31
(04.12.2020, 11:25)Hjowjdndnd schrieb: Ich habe mit Magna bei Kovac veröffentlicht. Diss musste schnell veröffentlicht werden und ich brauchte das Geld lieber für eine nette Wahlstation (für die Ochsentour der Zuschusseinwerbung hatte ich weder Lust noch Zeit). Note steht im CV. Verlag und Note wurden nie thematisiert. Das Thema der Diss sowie die Dauer (!) wurden im Vorstellungsgespräch hingegen schon häufiger thematisiert.
Natürlich wird der Verlag Dir gegenüber nicht thematisiert. Das ist etwas, worüber man hinter Deinem Rücken gerne spricht.
04.12.2020, 11:34
Zu Beginn meiner Promotion habe ich zugegebenermaßen schon Leute, die eine scl oder auch eine mcl hatten, bewundert und als "wahre Wissenschaftler" angesehen. So länger ich promoviere & von den Abläufen und Benotungen mitbekomme, so mehr verwässert sich das. Sinnbildlich folgende Benotungsübersicht: http://www.forschungsinfo.de/promotionsn...php?ct=std Hier einfach im Linken Kasten "Rechtswissenschaften" auswählen und über die statistische Verteilung von scl-Dissertationen wundern.
Kleiner Auszug:
USaarland: 53% scl
Tübingen: 37%
Bayreuth: 30%
---
Münster: 17%
FU Berlin: 17%
Passau: 10%
Jetzt kann mir doch keiner erzählen, dass die Doktoranden an der Uni des Saarlandes/Tübingen/Bayreuth etwa so viel tollere Juristen sind als in Münster, Berlin oder Passau (wenngleich die VB-Quote überall etwa gleich ist). Erkennbar ist hier, dass je nach Uni wohl ein anderer Maßstab herrscht. Ich kann also nicht sagen, meine scl aus Bayreuth wäre bestimmt auch eine scl in Passau (beide Bayern), da wohl in Passau ein strengerer Maßstab an die Note "scl" herrscht als in Bayreuth (dort jeder dritte).
Summa summarum ist das mit der Note neben dem Thema auch allgemein von der Uni und letztlich auch von den Gutachtern abhängig.
Kleiner Auszug:
USaarland: 53% scl
Tübingen: 37%
Bayreuth: 30%
---
Münster: 17%
FU Berlin: 17%
Passau: 10%
Jetzt kann mir doch keiner erzählen, dass die Doktoranden an der Uni des Saarlandes/Tübingen/Bayreuth etwa so viel tollere Juristen sind als in Münster, Berlin oder Passau (wenngleich die VB-Quote überall etwa gleich ist). Erkennbar ist hier, dass je nach Uni wohl ein anderer Maßstab herrscht. Ich kann also nicht sagen, meine scl aus Bayreuth wäre bestimmt auch eine scl in Passau (beide Bayern), da wohl in Passau ein strengerer Maßstab an die Note "scl" herrscht als in Bayreuth (dort jeder dritte).
Summa summarum ist das mit der Note neben dem Thema auch allgemein von der Uni und letztlich auch von den Gutachtern abhängig.
04.12.2020, 11:35
(04.12.2020, 11:31)Gasti schrieb:(04.12.2020, 11:25)Hjowjdndnd schrieb: Ich habe mit Magna bei Kovac veröffentlicht. Diss musste schnell veröffentlicht werden und ich brauchte das Geld lieber für eine nette Wahlstation (für die Ochsentour der Zuschusseinwerbung hatte ich weder Lust noch Zeit). Note steht im CV. Verlag und Note wurden nie thematisiert. Das Thema der Diss sowie die Dauer (!) wurden im Vorstellungsgespräch hingegen schon häufiger thematisiert.
Natürlich wird der Verlag Dir gegenüber nicht thematisiert. Das ist etwas, worüber man hinter Deinem Rücken gerne spricht.
Och, damit kann ich leben :)
04.12.2020, 12:21
(04.12.2020, 10:45)Gast schrieb: Forum hier ist wie der WiWi-Treff für BWLer. Alle an irgendwelches "target"-Unis, möglichst viele Anglizismen verwenden und natürlich: schon seit vielen Jahren etablierte Consultants in den "big4" schreiben trotzdem regelmäßig im Forum. Es wird dann das kurze arbeitsfreie Intervall zwischen zwei M&As dafür genutzt.
Du meinst wohl eher Consultants in den MBB. Big4 wird da doch eher belächelt. Ansonsten: volle Zustimmung.
04.12.2020, 12:40
(04.12.2020, 08:37)Gasti schrieb: Die hier bislang vertretene Meinung ist falsch :
1) Top Diss mit scl findet man bei jeder Google Suche. Ist schon besser, wenn man einen Namen sucht und dann sofort die Duncker oder Mohr Diss findet.
2) Bessere Noten öffnen Weg zu Preisen, die dann ebenfalls sofort per Google auftauchen
3) Außerdem ergeben sich daraus Anschlussaufträge wie zB Publikationen oder Lehraufträge. Es gibt durchaus Unis, wo am ohne scl in der Diss nie Honorarprofessor werden kann
4) Generell erhöht eine schöne Diss die wissenschaftliche Kredibilität
Aber klar, wenn man nur mit cum laude abgeschlossen hat, erzählt man dann natürlich rum, es mache keinen Unterschied.
Glaubst du das echt oder trollst du? Das ist doch alles Schwachsinn der allenfalls im Bewerbungsprozess interessiert. Als würde Unternehmensvertreter beim Pitch irgendwelche Dissertationen googlen.
Die hM ist schon aus gutem Grund hM: außerhalb der Wissenschaft ist die Note irrelevant. Außerhalb Deutschlands ist ja bereits der ganze Titel (nahezu) irrelevant.