04.12.2020, 09:31
(04.12.2020, 08:37)Gasti schrieb: Die hier bislang vertretene Meinung ist falsch :Sehr undifferenziert.
1) Top Diss mit scl findet man bei jeder Google Suche. Ist schon besser, wenn man einen Namen sucht und dann sofort die Duncker oder Mohr Diss findet.
2) Bessere Noten öffnen Weg zu Preisen, die dann ebenfalls sofort per Google auftauchen
3) Außerdem ergeben sich daraus Anschlussaufträge wie zB Publikationen oder Lehraufträge. Es gibt durchaus Unis, wo am ohne scl in der Diss nie Honorarprofessor werden kann
4) Generell erhöht eine schöne Diss die wissenschaftliche Kredibilität
Aber klar, wenn man nur mit cum laude abgeschlossen hat, erzählt man dann natürlich rum, es mache keinen Unterschied.
1. Es gibt nicht mal an jeder Uni ein scl. Bei manchen ist scl die höchste, aber eine normale Note in der Scala-unabhängig davon, wie oft sie verteilt wird. Gibt ja auch Unis, an denen das quasi Standard ist. Es gibt Unis, da gibt es ein scl gar nicht und an meiner Uni ging die Notenscala auch nur bis mcl. Das ist sehr gut und gut is. Versteckt gab es die Sonderregelung, dass in begründeten Einzelfällen bei überragender Leistung abseits des normalen Notenschemas auch ein scl gegeben werden kann. Das war aber eben nicht in der Notenscala, sondern quasi Olympiagold, der mit Weltrekord erlangt war. Wir hatten in meinem Jahr über 110 Doktoranden, davon 3 mit scl. Das ist also überhaupt nicht mit Unis vergleichbar, an denen scl einfach die beste Note darstellt.
2. Klar, dass man nur mit diesen Noten in die Verlage kommt, umgekehrt sagt ein anderer Verlag aber nichts über die Note. Die Verlagswahl hat durchaus was mit Kosten und ob man die finanzieren kann und will zu tun (nicht für jeden mit scl ist ein großer Druckkostenzuschuss vorhanden). Ich musste bei Nomos fast 4000€ zahlen und nicht jeder kann oder will das. Ich kenne mehrere Leute mit mcl, einen mit scl, die zu Kovac oder in Selbstdruck gegangen sind.
Ich google jetzt nicht nach fremden Diss., aber ich habe noch nie gesehen, dass die Noten dabei standen.
Es ist letztlich allenfalls fürs eigene Ego und ggf. in einer Kanzlei von Relevanz. Und selbst da gibt es genug reine Titel-Diss (vgl. nur Kapellmann-thread), denen es nur auf den Titel ankommt. In einer Behörde oder im Unternehmen, wo man die Urkunde ggf. einem kleinen Personalsachbearbeiter vorlegt, kann der mit der Benotung überhaupt nichts anfangen.
04.12.2020, 09:47
(04.12.2020, 08:37)Gasti schrieb: Die hier bislang vertretene Meinung ist falsch :
1) Top Diss mit scl findet man bei jeder Google Suche. Ist schon besser, wenn man einen Namen sucht und dann sofort die Duncker oder Mohr Diss findet.
2) Bessere Noten öffnen Weg zu Preisen, die dann ebenfalls sofort per Google auftauchen
3) Außerdem ergeben sich daraus Anschlussaufträge wie zB Publikationen oder Lehraufträge. Es gibt durchaus Unis, wo am ohne scl in der Diss nie Honorarprofessor werden kann
4) Generell erhöht eine schöne Diss die wissenschaftliche Kredibilität
Aber klar, wenn man nur mit cum laude abgeschlossen hat, erzählt man dann natürlich rum, es mache keinen Unterschied.
Und was bringt das einem? Außer dass irgendwelche Referendare einen googeln können?
PS: Bin selbst mit mcl in die Top Reihe meines Rechtsgebiets gekommen. Ist also auch kein scl Garant ;)
04.12.2020, 09:56
Jeder GK Anwalt googled seine Kollegen und die Anwälte der Gegenseite. Und sagt halt was aus, wenn er eine mehrfach preisgekrönte Mohr Diss oder eine lachhafte Kovac Diss findet. Aber redet euch ruhig weiter ein, daß es keinen Unterschied macht.
04.12.2020, 10:07
(04.12.2020, 09:56)Gasti schrieb: Jeder GK Anwalt googled seine Kollegen und die Anwälte der Gegenseite. Und sagt halt was aus, wenn er eine mehrfach preisgekrönte Mohr Diss oder eine lachhafte Kovac Diss findet. Aber redet euch ruhig weiter ein, daß es keinen Unterschied macht.
Hey, jeder hat seine Hobbys. Der eine googled halt die Gegenseite und lacht sich darüber ins Fäustchen, dass der andere nur bei Kovac veröffentlicht hat. Ändert das irgendwas? Irgendein Horst in irgendeiner GK denkt jetzt irgendwas über mich... sollte mich das jucken?
Ich steh in einer renommierten Schriftenreihe. Jetzt denkt der andere GK-Horst was besseres von mir. Komme ich dadurch früher zu meiner Frau? Nein. Zahlt mein US-Mandant mir mehr Geld? Nein.
04.12.2020, 10:11
Wieso darf man mit scl nicht bei Kovac veröffentlichen?
04.12.2020, 10:24
(04.12.2020, 10:07)Gast Gast schrieb:(04.12.2020, 09:56)Gasti schrieb: Jeder GK Anwalt googled seine Kollegen und die Anwälte der Gegenseite. Und sagt halt was aus, wenn er eine mehrfach preisgekrönte Mohr Diss oder eine lachhafte Kovac Diss findet. Aber redet euch ruhig weiter ein, daß es keinen Unterschied macht.
Hey, jeder hat seine Hobbys. Der eine googled halt die Gegenseite und lacht sich darüber ins Fäustchen, dass der andere nur bei Kovac veröffentlicht hat. Ändert das irgendwas? Irgendein Horst in irgendeiner GK denkt jetzt irgendwas über mich... sollte mich das jucken?
Ich steh in einer renommierten Schriftenreihe. Jetzt denkt der andere GK-Horst was besseres von mir. Komme ich dadurch früher zu meiner Frau? Nein. Zahlt mein US-Mandant mir mehr Geld? Nein.
Klar interessiert das US Mandanten nicht, aber die interessiert der Titel auch generell nicht. Aber den deutschen Leiter der Rechtsabteilung könnte es beim Pitch interessieren, und für die Reputation ist es gewiss auch nicht nachteilig.
04.12.2020, 10:34
Der Thread ist wieder symptomatisch für alle Diskussionen hier:
Die einen haben SCL bekommen, weil sie ihre Diss nicht nur wegen des Titels geschrieben haben, sondern sich einfach an sich selbst messen wollten (natürlich mag es Leute geben, die SCL auch ohne herausragend wissenschaftliche Leistung bekommen, einfach weil der Betreuer der Diss großzügig ist; das dürfte nicht der Normalfall sein). Diese Leute meinen, es macht einen Unterschied.
Die anderen haben halt nur cum laude für den Titel und meinen, es interessiert keinen.
Wir sprachen in der GK mal über die Dissertationen. Und wenn jemand bei Mohr veröffentlich hat, was bei den renommierten Reihen idR s.c.l. voraussetzt, wurde das nicht mit Bewunderung, aber doch mit Respekt zur Kenntnis genommen. Ferner mag es den Ausschlag geben, wenn sich mehrere Leute auf eine Stelle bewerben, die in etwa gleiche Qualifikationen haben. Summa ist da eben ein besonderes Prädikat, das bei manchen Leuten ins Auge sticht.
Für mich ist es eigentlich der Anspruch an mich selbst: Ob summa oder magna, das liegt bis zu einem gewissen Grad nicht in der Hand des Doktoranden. Aber magna kann man eben erreichen, wenn man sich Mühe gibt. Als Akademiker, der sich entscheidet, ne Diss zu schreiben, sollte das einfach der Maßstab sein. Wenn jemand nur cum laude hat, zeigt das, dass er es nur des Titels wegen gemacht hat oder halt einfach nicht gut drin war. Und das lässt dann auch entsprechende Rückschlüsse zu.
Und natürlich kann man mit summa bei Kovac veröffentlichen. Aber wenn man sich schon die Mühe macht, mehrere Jahre in ein Projekt zu investieren, das als hervorragend benotet wurde, kann man auch einen Verlag wählen, wo die Diss zur Kenntnis genommen wird. Muss man nicht, ich selbst finde es aber schön.
Die einen haben SCL bekommen, weil sie ihre Diss nicht nur wegen des Titels geschrieben haben, sondern sich einfach an sich selbst messen wollten (natürlich mag es Leute geben, die SCL auch ohne herausragend wissenschaftliche Leistung bekommen, einfach weil der Betreuer der Diss großzügig ist; das dürfte nicht der Normalfall sein). Diese Leute meinen, es macht einen Unterschied.
Die anderen haben halt nur cum laude für den Titel und meinen, es interessiert keinen.
Wir sprachen in der GK mal über die Dissertationen. Und wenn jemand bei Mohr veröffentlich hat, was bei den renommierten Reihen idR s.c.l. voraussetzt, wurde das nicht mit Bewunderung, aber doch mit Respekt zur Kenntnis genommen. Ferner mag es den Ausschlag geben, wenn sich mehrere Leute auf eine Stelle bewerben, die in etwa gleiche Qualifikationen haben. Summa ist da eben ein besonderes Prädikat, das bei manchen Leuten ins Auge sticht.
Für mich ist es eigentlich der Anspruch an mich selbst: Ob summa oder magna, das liegt bis zu einem gewissen Grad nicht in der Hand des Doktoranden. Aber magna kann man eben erreichen, wenn man sich Mühe gibt. Als Akademiker, der sich entscheidet, ne Diss zu schreiben, sollte das einfach der Maßstab sein. Wenn jemand nur cum laude hat, zeigt das, dass er es nur des Titels wegen gemacht hat oder halt einfach nicht gut drin war. Und das lässt dann auch entsprechende Rückschlüsse zu.
Und natürlich kann man mit summa bei Kovac veröffentlichen. Aber wenn man sich schon die Mühe macht, mehrere Jahre in ein Projekt zu investieren, das als hervorragend benotet wurde, kann man auch einen Verlag wählen, wo die Diss zur Kenntnis genommen wird. Muss man nicht, ich selbst finde es aber schön.
04.12.2020, 10:36
Auch den deutschen General Counsel interessiert es in 98% der Fälle beim Pitch nicht, sondern primär track record, Preis und Strategie.
Es sind, wenn es um Aussenwirkung geht, überwiegend irgendwelche Leute, die einen eh nicht interessieren bzw. nicht interessieren zu haben.
Für mich war es damals ein intrinsisches Motiv, meine Arbeit, an der ich lange saß, auch vernünftig veröffentlicht zu haben. So wie man ein schönes Bild auch in einen guten Rahmen steckt.
Es sind, wenn es um Aussenwirkung geht, überwiegend irgendwelche Leute, die einen eh nicht interessieren bzw. nicht interessieren zu haben.
Für mich war es damals ein intrinsisches Motiv, meine Arbeit, an der ich lange saß, auch vernünftig veröffentlicht zu haben. So wie man ein schönes Bild auch in einen guten Rahmen steckt.
04.12.2020, 10:39
Insgeheim lachen dich alle anderen darüber, wie ihr euch auf euren Dr. einen abrubbelt.
04.12.2020, 10:44