02.12.2020, 20:14
(02.12.2020, 18:14)Gast schrieb:(02.12.2020, 18:05)Gast schrieb:(02.12.2020, 17:52)Gast schrieb: Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Ein entscheidender Aspekt ist die Infrastruktur. In einer (vernünftigen) GK kann ich erwarten dass alles funktioniert. Laptop, Kaffeemaschine, höhenverstellbarer Tisch etc. werden sofort ausgetauscht, wenn sie nicht (richtig) funktionieren.
Und jetzt vergleiche das mit dem Dienst in einer Behörde. Erinnere mich an mein Praktikum. Da jemand rumgemeckert, weil das Tipp_ex weg war und sie jetzt ja einen Antrag auf neues Tipp-Ex stellen müsse (Bundesoberbehörde).
Zur IT: Das Kammergericht (Verwaltung) war letzt wieder für längere Zeit nicht per Telefon oder Mail erreichbar. War glaube ich einige Zeit zuvor schonmal so.
Abgesehen von der Arbeit selber: Der Arbeitsplatz ist einfach deutlich besser.
Bei meiner Behördenstation wollten sie, dass ich die neue Lieferung des Sartorius einsortiere. Nach ein paar Stunden habe ich aufgegeben und gesagt: "Ich weiss nicht wie das geht. Zuhause habe ich den ohne Ersatzlieferungen und kaufe mir vor der Prüfung einfach eine neue Auflage."
Wahrscheinlich das Wirtschaftlichkeitsprinzip in der Behörde, nach dem Motto unbezahlter Ref kann ja Sartorius einsortieren, dann brauchen wir kein neues Buch kaufen. :rolleyes:
Die Gesetzessamlungen mit Ergänzungslieferung zu beziehen, kann aber auch unmöglich wirtschaftlich sein. Ein Werk mit EGL kostet 30€. Da erscheinen 3 bis 4 mal im Jahr neue Auflagen, die insgesamt mehr als 40€ kosten. Das wäre der Preis eines neuen Werkes ohne EGL-Bezug.
Kauft man also jährlich (oder sogar halbjährlich) einfach immer die aktuellste Auflage, kann das auch billiger sein. Die "alte" Auflage kann man dann verkaufen, holt also wieder etwas rein: Kauft man für 40€ und verkauft für 15€, hat es nur 25€ gekostet.
Hinzu kommen die gesparten Arbeitsstunden (kostet ja auch einiges, und nicht nur das Bruttogehalt des AN), wenn man sich nicht gerade unbezahlte Referendare nur hierfür ins Haus holt. Selbst bei Mindestlohn und Einsortieren in 30 Minuten (wie schnell kann man das mit etwas Übung machnen?) sind das wieder ein paar Euro pro Lieferung.
Abgesehen davon ist es eine Frechheit, sowas die Referendare machen zu lassen
02.12.2020, 20:54
Warum ich in die GK wollte:
Gute Juristen haben grundsätzlich erstmal alle Karrierewege offen. Das gilt jedenfalls im Jahr 2021 wieder vollumfänglich.
Die meisten möchten u.A. gutes Geld verdienen, eine interessante Tätigkeit ausführen, Neues erleben, wertgeschätzt werden, eine angenehme Arbeitsatmosphäre haben, flexibel sein.
Wie ich die GK kennengelernt habe:
Bereits Berufsanfänger verdienen sehr viel Geld; die Tätigkeitsfelder sind sehr interessant, ein Wechsel zwischen Tätigkeitsbereichen (sofern gewünscht) leicht möglich, auch Tätigkeiten in anderen Städten und anderen Ländern möglich; stetiger Austausch mit Kollegen und Vorgesetzten, sinnvolles Feedback; eigenes Büro, große Fenster, moderner Arbeitsplatz mit höhenverstellbaren Schreibtisch, aktuelle IT-Ausstattung (schneller PC, schnelles Internet, Officeprogramme laufen, aktuelles Diensthandy), schnelle Hilfe bei organisatorischen Problemen.
Auf der anderen Seite ist die Arbeitszeit nicht unerheblich (im Schnitt sind es bei mir etwas über 50h pro Woche).
Wie ich den Staat als Arbeitgeber im Rahmen des Referendariats kennengelernt habe:
Berufsanfänger verdienen nicht sonderlich gut, es wird langsam besser, aber gerade dann, wenn man jung ist und mit dem Geld wirklich etwas anfangen könnte, ist es ziemlich wenig für die Anforderungen; die Tätigkeitsfelder sind sehr interessant, ein Wechsel zwischen Tätigkeitsbereichen ist mit nicht unerheblichen Schwierigkeiten verbunden, für Berufsanfänger quasi nicht aus eigenem Willen möglich; sofern der Staat es möchte muss sich der Wechsel dafür innerhalb kürzester Zeit vollziehen; gleiches gilt für Tätigkeiten an anderen Orten (gerade für Berufsanfänger in Flächenländern sehr unschön); Austausch mit Kollegen durchaus möglich; teils fragwürdiges Feedback im Rahmen von Beurteilungen; eigenes Büro, kleines Fenster, Arbeitsplatz aus den 70er Jahren (geschätzt), zumindest ein kleiner Schreibtisch, zumindest ein Computer (der aber eher an eine elektronische Schreibmaschine erinnert), ein Telefon, das sogar keine Wählscheibe mehr hat, bei organisatorischen Problemen läuft man der Lösung eine ganze Weile hinterher.
Auf der anderen Seite ist die Arbeitszeit nicht unerheblich (im Schnitt waren es bei mir etwas über 55h pro Woche).
Ich habe den Staat ausprobiert, bin aber nach knapp 2 Jahre gewechselt als ich es nicht mehr ausgehalten habe meine ehemaligen Referendarskollegen über ihre Situation in der GK sprechen zu hören. Der Staat kann selbst mit kleineren Kanzleien (nicht jeder kann oder will zur GK) nicht mithalten. Meinen Eindruck habe ich auch in meiner Verwaltungsstation im Rahmen des Refs für die "sonstige" Staatstätigkeit gewinnen müssen. Dort wurde aber zumindest weniger gearbeitet (dafür sich noch mehr beschwert).
Letztlich kann ich jedem nur raten, sich den "privaten Rechtsbereich" zumindest mal genau anzusehen. Gewisse Tätigkeiten gibt es zwar nunmal nur beim Staat. Solange es aber nicht der eine Traumjob beim Staat ist, spricht wirklich eine ganze Menge für die nichtstaatliche juristische Tätigkeit. Und in einem Deutschland nach 2020 braucht bitte wirklich niemand ernsthaft meinen, das Schlagwort "Sicherheit" könnte noch irgendwie überzeugend für den Staat sprechen. Beim sich weiter verschärfenden Juristenmangel findet quasi jeder Kandidat einen ordentlichen Job. Jedenfalls in unserer GK ist man (aber bitte nicht weitersagen, weil man das nicht gerne zugibt) auch schon weit von der Anforderung 2xVB weg, es ist nicht einmal mehr das eine VB zwingend. Auch jetzt (zum Ende der) Corona-Zeit. Und die Chancen werden wohl weiter steigen.
Klar, ist GK arbeitsintensiver als der Staat. Aber es entspricht nicht den Horrorgeschichten, die man so hört. Natürlich kann man 15h am Tag in der Kanzlei sein. Man kann aber auch nur 10h dort sein. Die Arbeit ist spannend, vielseitig und motivierend, weil man am Ende des Tages das Gefühl hat, wirklich etwas geschafft zu haben. Das Gefühl hatte ich im Rahmen des Refs auch in einer "kleinen" Kanzlei. Wo ich es aber nie hatte war: Beim Staat.
Daher bin zur GK, und kann jetzt 4 Jahre später sagen: Ich habe es nicht bereut!
Gute Juristen haben grundsätzlich erstmal alle Karrierewege offen. Das gilt jedenfalls im Jahr 2021 wieder vollumfänglich.
Die meisten möchten u.A. gutes Geld verdienen, eine interessante Tätigkeit ausführen, Neues erleben, wertgeschätzt werden, eine angenehme Arbeitsatmosphäre haben, flexibel sein.
Wie ich die GK kennengelernt habe:
Bereits Berufsanfänger verdienen sehr viel Geld; die Tätigkeitsfelder sind sehr interessant, ein Wechsel zwischen Tätigkeitsbereichen (sofern gewünscht) leicht möglich, auch Tätigkeiten in anderen Städten und anderen Ländern möglich; stetiger Austausch mit Kollegen und Vorgesetzten, sinnvolles Feedback; eigenes Büro, große Fenster, moderner Arbeitsplatz mit höhenverstellbaren Schreibtisch, aktuelle IT-Ausstattung (schneller PC, schnelles Internet, Officeprogramme laufen, aktuelles Diensthandy), schnelle Hilfe bei organisatorischen Problemen.
Auf der anderen Seite ist die Arbeitszeit nicht unerheblich (im Schnitt sind es bei mir etwas über 50h pro Woche).
Wie ich den Staat als Arbeitgeber im Rahmen des Referendariats kennengelernt habe:
Berufsanfänger verdienen nicht sonderlich gut, es wird langsam besser, aber gerade dann, wenn man jung ist und mit dem Geld wirklich etwas anfangen könnte, ist es ziemlich wenig für die Anforderungen; die Tätigkeitsfelder sind sehr interessant, ein Wechsel zwischen Tätigkeitsbereichen ist mit nicht unerheblichen Schwierigkeiten verbunden, für Berufsanfänger quasi nicht aus eigenem Willen möglich; sofern der Staat es möchte muss sich der Wechsel dafür innerhalb kürzester Zeit vollziehen; gleiches gilt für Tätigkeiten an anderen Orten (gerade für Berufsanfänger in Flächenländern sehr unschön); Austausch mit Kollegen durchaus möglich; teils fragwürdiges Feedback im Rahmen von Beurteilungen; eigenes Büro, kleines Fenster, Arbeitsplatz aus den 70er Jahren (geschätzt), zumindest ein kleiner Schreibtisch, zumindest ein Computer (der aber eher an eine elektronische Schreibmaschine erinnert), ein Telefon, das sogar keine Wählscheibe mehr hat, bei organisatorischen Problemen läuft man der Lösung eine ganze Weile hinterher.
Auf der anderen Seite ist die Arbeitszeit nicht unerheblich (im Schnitt waren es bei mir etwas über 55h pro Woche).
Ich habe den Staat ausprobiert, bin aber nach knapp 2 Jahre gewechselt als ich es nicht mehr ausgehalten habe meine ehemaligen Referendarskollegen über ihre Situation in der GK sprechen zu hören. Der Staat kann selbst mit kleineren Kanzleien (nicht jeder kann oder will zur GK) nicht mithalten. Meinen Eindruck habe ich auch in meiner Verwaltungsstation im Rahmen des Refs für die "sonstige" Staatstätigkeit gewinnen müssen. Dort wurde aber zumindest weniger gearbeitet (dafür sich noch mehr beschwert).
Letztlich kann ich jedem nur raten, sich den "privaten Rechtsbereich" zumindest mal genau anzusehen. Gewisse Tätigkeiten gibt es zwar nunmal nur beim Staat. Solange es aber nicht der eine Traumjob beim Staat ist, spricht wirklich eine ganze Menge für die nichtstaatliche juristische Tätigkeit. Und in einem Deutschland nach 2020 braucht bitte wirklich niemand ernsthaft meinen, das Schlagwort "Sicherheit" könnte noch irgendwie überzeugend für den Staat sprechen. Beim sich weiter verschärfenden Juristenmangel findet quasi jeder Kandidat einen ordentlichen Job. Jedenfalls in unserer GK ist man (aber bitte nicht weitersagen, weil man das nicht gerne zugibt) auch schon weit von der Anforderung 2xVB weg, es ist nicht einmal mehr das eine VB zwingend. Auch jetzt (zum Ende der) Corona-Zeit. Und die Chancen werden wohl weiter steigen.
Klar, ist GK arbeitsintensiver als der Staat. Aber es entspricht nicht den Horrorgeschichten, die man so hört. Natürlich kann man 15h am Tag in der Kanzlei sein. Man kann aber auch nur 10h dort sein. Die Arbeit ist spannend, vielseitig und motivierend, weil man am Ende des Tages das Gefühl hat, wirklich etwas geschafft zu haben. Das Gefühl hatte ich im Rahmen des Refs auch in einer "kleinen" Kanzlei. Wo ich es aber nie hatte war: Beim Staat.
Daher bin zur GK, und kann jetzt 4 Jahre später sagen: Ich habe es nicht bereut!
02.12.2020, 21:21
(02.12.2020, 15:13)Gast schrieb:(02.12.2020, 14:06)Gast schrieb: Ich arbeit etwa 40 Stunden die Woche und verdiene 120 K im Jahr + Bonus und Auto etc. Ich komme zwischen 8 und 9 und gehe zwischen 4 - 6.
Unsere Kanzlei ist 8 BerufsträgerInnen stark und jeder macht sein eigenes Rechtsgebiet. Ich mache Erbrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht und Steuerrecht (und allegemeines Zivilrecht für die Leute die meiner Meinung nach wirklich Hilfe brauchen). DIe Partner verdienen wesentlich mehr bei etwa gleichen Arbeitszeiten und es bleibt sogar noch genug übrig für einen Bonus für die Nichtberufsträger.
Ich rechne nach RVG und nach Stundenvereinbarungen ab. Ich mache auch mal überstunden, aber tatsächlich gleiche ich die auch wieder aus. Das machen hier alle so. Ich würde im Leben nicht drauf kommen 12 - 13 Stunden in der Kanzlei zu sein, obwohl ich den Job geil finde.
Wer das macht, dem kann es nicht ums Geld gehen, weil das ein absolut beschissener Stundenlohn ist. Und überlegt euch mal was ihr bekommt im Verhältnis zu dem was ihr mit euren 1700 Stunden reinholt. Selbst wenn man nur 250 € / h zu Grunde legt, was vermutlich viel zu wenig ist, kommt man mit den 1700 billabils auf 425 K Umsatz und davon bekommt ihr dann n bisschen was über ein viertel. Keine besonders gute Quote würd ich sagen. Und die Quote wird schlechter je höher eure Stunden dem Mandant in Rechnung gestellt werden.
Zum Vergleich: ich mache so knapp unter 300 K Umsatz, und bekomme 120 K, das sich aus nem Fixum und einer Umsatzbeteiligung zusammensetzt + jährlicher Bonus (min. 1,5 Fixgehälter). Auto, Ausrüstung etc. noch on Top.
Ich finde meinen Deal besser.
Und das hast du von Tag 1 verdient? Glückwunsch
Finde es wirklich super, dass hier mal Leute aufzeigen welches Geld man auch mit einer kleineren Kanzlei verdienen kann, die auf „Jedermann-Recht“ für Privatpersonen spezialisiert ist.
Man unterschätzt auch einfach was man als geschäftstüchtigen Anwalt mit kleinen Kosten verdienen kann. Diese Summen entstehen ja auch, weil man am Gewinn beteiligt wird, wenn man gut Umsatz macht.
03.12.2020, 00:59
Man muss aber auch mal klarstellen, dass so Sachen wie 1.700 billables nicht mit einer 40 Stunden Woche zu erreichen sind. Und 400.000 Euro sind mit 250€/h auch nicht schaffbar. Es gibt immer wieder Rabatte, Ausfall von Rechnungen, nicht abrechenbare Tätigkeiten auf Mandaten und Co.
03.12.2020, 09:32
Ein Typ schafft hier sogar angeblich 300k mit 40h und teils RVG
03.12.2020, 09:42
03.12.2020, 09:44
(02.12.2020, 21:21)Gast schrieb:(02.12.2020, 15:13)Gast schrieb:(02.12.2020, 14:06)Gast schrieb: Ich arbeit etwa 40 Stunden die Woche und verdiene 120 K im Jahr + Bonus und Auto etc. Ich komme zwischen 8 und 9 und gehe zwischen 4 - 6.
Unsere Kanzlei ist 8 BerufsträgerInnen stark und jeder macht sein eigenes Rechtsgebiet. Ich mache Erbrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht und Steuerrecht (und allegemeines Zivilrecht für die Leute die meiner Meinung nach wirklich Hilfe brauchen). DIe Partner verdienen wesentlich mehr bei etwa gleichen Arbeitszeiten und es bleibt sogar noch genug übrig für einen Bonus für die Nichtberufsträger.
Ich rechne nach RVG und nach Stundenvereinbarungen ab. Ich mache auch mal überstunden, aber tatsächlich gleiche ich die auch wieder aus. Das machen hier alle so. Ich würde im Leben nicht drauf kommen 12 - 13 Stunden in der Kanzlei zu sein, obwohl ich den Job geil finde.
Wer das macht, dem kann es nicht ums Geld gehen, weil das ein absolut beschissener Stundenlohn ist. Und überlegt euch mal was ihr bekommt im Verhältnis zu dem was ihr mit euren 1700 Stunden reinholt. Selbst wenn man nur 250 € / h zu Grunde legt, was vermutlich viel zu wenig ist, kommt man mit den 1700 billabils auf 425 K Umsatz und davon bekommt ihr dann n bisschen was über ein viertel. Keine besonders gute Quote würd ich sagen. Und die Quote wird schlechter je höher eure Stunden dem Mandant in Rechnung gestellt werden.
Zum Vergleich: ich mache so knapp unter 300 K Umsatz, und bekomme 120 K, das sich aus nem Fixum und einer Umsatzbeteiligung zusammensetzt + jährlicher Bonus (min. 1,5 Fixgehälter). Auto, Ausrüstung etc. noch on Top.
Ich finde meinen Deal besser.
Und das hast du von Tag 1 verdient? Glückwunsch
Finde es wirklich super, dass hier mal Leute aufzeigen welches Geld man auch mit einer kleineren Kanzlei verdienen kann, die auf „Jedermann-Recht“ für Privatpersonen spezialisiert ist.
Man unterschätzt auch einfach was man als geschäftstüchtigen Anwalt mit kleinen Kosten verdienen kann. Diese Summen entstehen ja auch, weil man am Gewinn beteiligt wird, wenn man gut Umsatz macht.
Ist natürlich richtig. Man kann auch als Anwalt außerhalb von M&A und Co. bzw. außerhalb von großen Kanzleien mit "Jedermann-Recht" wirklich gutes Geld verdienen. Allerding bleibt es dabei, wer überdurchschnittlich viel Geld verdienen will, der muss in der Regel auch überdurchschnittlich viel Arbeiten bzw. trägt auch ein größeres Risiko. Deshalb ist der von dir zitierte Beitrag meines Erachtens Humbug und verzerrt das Bild der Wirklichkeit. Wenn jemand 120k für 40h in der kleinen Kanzlei verdient ist das natürlich super, bleibt aber ein absoluter Einzelfall.
Letztlich bleibt es für diejenigen denen die Möglichkeiten offen stehen ein Abwägungsfall. Wer viel Geld verdienen will muss dafür entsprechend Arbeiten. Ob es jetzt 48,50 oder 60 Stunden sind sei mal dahingestellt. In der Regel geht aber niemand nach 40 Stunden in der Woche mit über 100k nach Hause.
03.12.2020, 09:45
(02.12.2020, 18:14)Gast schrieb:(02.12.2020, 18:05)Gast schrieb:(02.12.2020, 17:52)Gast schrieb: Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Ein entscheidender Aspekt ist die Infrastruktur. In einer (vernünftigen) GK kann ich erwarten dass alles funktioniert. Laptop, Kaffeemaschine, höhenverstellbarer Tisch etc. werden sofort ausgetauscht, wenn sie nicht (richtig) funktionieren.
Und jetzt vergleiche das mit dem Dienst in einer Behörde. Erinnere mich an mein Praktikum. Da jemand rumgemeckert, weil das Tipp_ex weg war und sie jetzt ja einen Antrag auf neues Tipp-Ex stellen müsse (Bundesoberbehörde).
Zur IT: Das Kammergericht (Verwaltung) war letzt wieder für längere Zeit nicht per Telefon oder Mail erreichbar. War glaube ich einige Zeit zuvor schonmal so.
Abgesehen von der Arbeit selber: Der Arbeitsplatz ist einfach deutlich besser.
Bei meiner Behördenstation wollten sie, dass ich die neue Lieferung des Sartorius einsortiere. Nach ein paar Stunden habe ich aufgegeben und gesagt: "Ich weiss nicht wie das geht. Zuhause habe ich den ohne Ersatzlieferungen und kaufe mir vor der Prüfung einfach eine neue Auflage."
Wahrscheinlich das Wirtschaftlichkeitsprinzip in der Behörde, nach dem Motto unbezahlter Ref kann ja Sartorius einsortieren, dann brauchen wir kein neues Buch kaufen. :rolleyes:
Hast du das nur gesagt oder hast du es wirklich nicht hinbekommen?
03.12.2020, 10:44
Das ist nun wirklich ein Skill, den man dir nicht erst im Ref hätte beibringen sollen.
03.12.2020, 12:16
Ich habe eine echt dumme Frage: Ein wichtiger Punkt pro ÖD war für mich immer die Verbeamtung, weil ich wusste, dass ich im Alter abgesichert bin. Denn ich bekomme offensichtlich X Prozent von meinem Gehalt einfach weiter bis zu meinem Lebensende ausgezahlt. So viel, dass ich gut im Alter kann und keine Pfandflaschen sammeln muss. Und mich während meines Arbeitslebens nicht um Sicherheit bemühen muss (Haus kaufen und vermieten, in ETFs investieren - kann ich alles machen, MUSS ich aber nicht).
Ich hatte immer den Eindruck, dass ich als Anwalt zwar zb. in einer GK viel verdiene, aber dafür auch selber Rücklagen bilden muss, weil ich keine gute Rente kriege. Das war mir alles zu unsicher. Nun lese ich, dass es für Anwälte ja ein Versorgungswerk gibt und, wenn ich jahrelang einzahle, auch so eine gute und sicherere Rente raus kriege.
Ist da so? Ist die Rente als Anwalt ähnlich wie beim Staat? Oder muss ich als Anwalt ständig was an die Seite legen, damit ich später genug habe?
Ich hatte immer den Eindruck, dass ich als Anwalt zwar zb. in einer GK viel verdiene, aber dafür auch selber Rücklagen bilden muss, weil ich keine gute Rente kriege. Das war mir alles zu unsicher. Nun lese ich, dass es für Anwälte ja ein Versorgungswerk gibt und, wenn ich jahrelang einzahle, auch so eine gute und sicherere Rente raus kriege.
Ist da so? Ist die Rente als Anwalt ähnlich wie beim Staat? Oder muss ich als Anwalt ständig was an die Seite legen, damit ich später genug habe?