02.12.2020, 17:03
(02.12.2020, 16:10)Gast schrieb: Ich bezweifel 300k Umsatz. So viel schaffen die workaholic Partner hier und wir machen null RVG. Wahrscheinlich trollt hier jemand.
Dann habt ihr entweder zu niedrige Stundensätze oder ihr macht was falsch. 300 K sind 25 K im Monat, also bei 250 Euro / h sind das 25 Stunden die Woche. Klingt nicht nach workaholic.
Bei 300 K und 120 K Gehalt + Sonderleistungen bleibt immer noch einiges für den AG übrig.
Und bei Erbrecht kann man ziemlich gut abrechnen. Sagen wir mal es geht um eine normale Nachlassplanung mit einem Haus, Wert 400 K. Dann kann man bei Ehegatten locker ne 1,6 abrechnen, was nicht ganz 5500 Euro sind, als 22 Stunden bei 250 € / h. Solange dauert die aber nicht. Und damit wäre der notwendige wöchentliche Umsatz schon fast gedeckt.
Bei streitigen Erbsachen ist das noch besser. Man kann das Erbscheinsverfahren abrechen, man kann für jedes Teilungsversteigerungsverfahren abrechnen und wenn man sich außergerichtlich auseinandersetzt, dann wird ne Einigungsgebühr fällig. Da kommt schnell was zusammen.
02.12.2020, 17:10
(02.12.2020, 17:03)Gast schrieb:(02.12.2020, 16:10)Gast schrieb: Ich bezweifel 300k Umsatz. So viel schaffen die workaholic Partner hier und wir machen null RVG. Wahrscheinlich trollt hier jemand.
Dann habt ihr entweder zu niedrige Stundensätze oder ihr macht was falsch. 300 K sind 25 K im Monat, also bei 250 Euro / h sind das 25 Stunden die Woche. Klingt nicht nach workaholic.
Bei 300 K und 120 K Gehalt + Sonderleistungen bleibt immer noch einiges für den AG übrig.
Und bei Erbrecht kann man ziemlich gut abrechnen. Sagen wir mal es geht um eine normale Nachlassplanung mit einem Haus, Wert 400 K. Dann kann man bei Ehegatten locker ne 1,6 abrechnen, was nicht ganz 5500 Euro sind, als 22 Stunden bei 250 € / h. Solange dauert die aber nicht. Und damit wäre der notwendige wöchentliche Umsatz schon fast gedeckt.
Bei streitigen Erbsachen ist das noch besser. Man kann das Erbscheinsverfahren abrechen, man kann für jedes Teilungsversteigerungsverfahren abrechnen und wenn man sich außergerichtlich auseinandersetzt, dann wird ne Einigungsgebühr fällig. Da kommt schnell was zusammen.
Seh ich auch so. Hab mich inzwischen aber vom RVG verabschiedet und vereinbare nur Stundensätze von 250,00 €. Wer das nicht mitmacht kann eben wieder gehen. Mache dementsprechend bei einer nicht ganz 40 Stunden Woche so ca. 500k Umsatz - zumindest in meinem ersten Jahr. Gehalt liegt auch bei 120k + Bonus + Auto.
Mach in erste Linie Verkehrsrecht und kaufrechtliche Gewährleistung.
02.12.2020, 17:18
(02.12.2020, 15:39)Gast schrieb:(02.12.2020, 14:06)Gast schrieb: Ich arbeit etwa 40 Stunden die Woche und verdiene 120 K im Jahr + Bonus und Auto etc. Ich komme zwischen 8 und 9 und gehe zwischen 4 - 6.
Unsere Kanzlei ist 8 BerufsträgerInnen stark und jeder macht sein eigenes Rechtsgebiet. Ich mache Erbrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht und Steuerrecht (und allegemeines Zivilrecht für die Leute die meiner Meinung nach wirklich Hilfe brauchen). DIe Partner verdienen wesentlich mehr bei etwa gleichen Arbeitszeiten und es bleibt sogar noch genug übrig für einen Bonus für die Nichtberufsträger.
Ich rechne nach RVG und nach Stundenvereinbarungen ab. Ich mache auch mal überstunden, aber tatsächlich gleiche ich die auch wieder aus. Das machen hier alle so. Ich würde im Leben nicht drauf kommen 12 - 13 Stunden in der Kanzlei zu sein, obwohl ich den Job geil finde.
Wer das macht, dem kann es nicht ums Geld gehen, weil das ein absolut beschissener Stundenlohn ist. Und überlegt euch mal was ihr bekommt im Verhältnis zu dem was ihr mit euren 1700 Stunden reinholt. Selbst wenn man nur 250 € / h zu Grunde legt, was vermutlich viel zu wenig ist, kommt man mit den 1700 billabils auf 425 K Umsatz und davon bekommt ihr dann n bisschen was über ein viertel. Keine besonders gute Quote würd ich sagen. Und die Quote wird schlechter je höher eure Stunden dem Mandant in Rechnung gestellt werden.
Zum Vergleich: ich mache so knapp unter 300 K Umsatz, und bekomme 120 K, das sich aus nem Fixum und einer Umsatzbeteiligung zusammensetzt + jährlicher Bonus (min. 1,5 Fixgehälter). Auto, Ausrüstung etc. noch on Top.
Ich finde meinen Deal besser.
Bei allem Respekt und so sehr ich es dir auch gönnen würde - kann nicht stimmen.
300k Umsatz und 120k + Auto + Bonus + dies und das bei einer 40 Stunden Woche, top Ausstattung, womöglich noch im ersten Jahr.... Das alles ohne erkennbare Spezialisierung, bisschen Erbrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Steuerrecht und für die die nötig haben auch noch was sonst so anfällt - Bullsh*t.
Welche Kanzlei - ausgenommen mal hoch spezialisierte Boutiquen - machen überhaupt genügend Umsatz um ihren Berufsanfängern 120k auszuzahlen. Hätte ich vllt noch geglaubt, wenn du gesagt hättest 5 der 8 Anwälte wären Notare, aber selbst dann würdest du sicher nicht so beteiligt werden. Die 40 Stunden sind bei dem Gehalt auch absolut unglaubwürdig. Da kannst du erzählen was du willst, dass es auch faire Arbeitgeber gibt etc.. So lange der Markt 50+ Stunden für 100k ++ verlangen kann, wird er für 40 nicht so viel zahlen. Erst recht nicht im ersten Jahr.
Ich bezweifle das ehrlich gesagt auch, vor allem in dem von ihm angegeben zweiten Berufsjahr. Ich bin selbst Anwalt (34, gerade Partner) in einer 8 Mann Bude (mehrere Notare) in einer Kleinstadt. Wir rechnen auch teilweise nach RVG und teilweise nach Stundensatz ab und verdienen alle zwischen 130.000 und 300.000. Kostenquote bei knapp unter 50%, klassische Rechtsgebiete Arbeitsrecht, Familienrecht, Notariat. Wir kommen also auch auf durchaus respektable Umsätze, dafür müssen wir hier aber alle deutlich mehr als 40 Stunden arbeiten (Ich schätze im Schnitt abzüglich der Mittagspause die wir fast alle zuhause verbringen) so etwa 50-55 Stunden. Ich habe als Berufsanfänger im ersten Jahr knapp 80k Umsatz gemacht und im zweiten Jahr knapp 150k mit vorbenanntem Zeiteinsatz. So in etwa lief es wohl auch bei den jüngeren Kollegen hier als sie gestartet sind. Ich halte es für zumindest sehr außergewöhnlich, dass der Kollege so viel mehr Umsatz in einer vergleichbaren Struktur in deutlich weniger Zeit schafft, aber vielleicht bin ich auch einfach sehr langsam ;-)
Grüße...
02.12.2020, 17:40
(02.12.2020, 17:03)Gast schrieb:(02.12.2020, 16:10)Gast schrieb: Ich bezweifel 300k Umsatz. So viel schaffen die workaholic Partner hier und wir machen null RVG. Wahrscheinlich trollt hier jemand.
Dann habt ihr entweder zu niedrige Stundensätze oder ihr macht was falsch. 300 K sind 25 K im Monat, also bei 250 Euro / h sind das 25 Stunden die Woche. Klingt nicht nach workaholic.
Bei 300 K und 120 K Gehalt + Sonderleistungen bleibt immer noch einiges für den AG übrig.
Und bei Erbrecht kann man ziemlich gut abrechnen. Sagen wir mal es geht um eine normale Nachlassplanung mit einem Haus, Wert 400 K. Dann kann man bei Ehegatten locker ne 1,6 abrechnen, was nicht ganz 5500 Euro sind, als 22 Stunden bei 250 € / h. Solange dauert die aber nicht. Und damit wäre der notwendige wöchentliche Umsatz schon fast gedeckt.
Bei streitigen Erbsachen ist das noch besser. Man kann das Erbscheinsverfahren abrechen, man kann für jedes Teilungsversteigerungsverfahren abrechnen und wenn man sich außergerichtlich auseinandersetzt, dann wird ne Einigungsgebühr fällig. Da kommt schnell was zusammen.
Bei streitigen Erbsachen übersteigen die Kosten meistens den eigentlichen wirtschaftlichen Wert des Erbteils. Wichtig für den Mandanten ist da, möglichst früh den Ausstieg zu finden. In der Regel ist selbst das Spenden des Erbteils wirtschaftlicher.
02.12.2020, 17:49
(02.12.2020, 17:40)Gast schrieb:(02.12.2020, 17:03)Gast schrieb:(02.12.2020, 16:10)Gast schrieb: Ich bezweifel 300k Umsatz. So viel schaffen die workaholic Partner hier und wir machen null RVG. Wahrscheinlich trollt hier jemand.
Dann habt ihr entweder zu niedrige Stundensätze oder ihr macht was falsch. 300 K sind 25 K im Monat, also bei 250 Euro / h sind das 25 Stunden die Woche. Klingt nicht nach workaholic.
Bei 300 K und 120 K Gehalt + Sonderleistungen bleibt immer noch einiges für den AG übrig.
Und bei Erbrecht kann man ziemlich gut abrechnen. Sagen wir mal es geht um eine normale Nachlassplanung mit einem Haus, Wert 400 K. Dann kann man bei Ehegatten locker ne 1,6 abrechnen, was nicht ganz 5500 Euro sind, als 22 Stunden bei 250 € / h. Solange dauert die aber nicht. Und damit wäre der notwendige wöchentliche Umsatz schon fast gedeckt.
Bei streitigen Erbsachen ist das noch besser. Man kann das Erbscheinsverfahren abrechen, man kann für jedes Teilungsversteigerungsverfahren abrechnen und wenn man sich außergerichtlich auseinandersetzt, dann wird ne Einigungsgebühr fällig. Da kommt schnell was zusammen.
Bei streitigen Erbsachen übersteigen die Kosten meistens den eigentlichen wirtschaftlichen Wert des Erbteils. Wichtig für den Mandanten ist da, möglichst früh den Ausstieg zu finden. In der Regel ist selbst das Spenden des Erbteils wirtschaftlicher.
Kommt auf den Nachlass an und den Erbteil. Wenn im Nachlass eine Immobilie mit drin ist, dann ist deine Aussage in aller Regel nicht korrekt.
02.12.2020, 17:52
Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Ein entscheidender Aspekt ist die Infrastruktur. In einer (vernünftigen) GK kann ich erwarten dass alles funktioniert. Laptop, Kaffeemaschine, höhenverstellbarer Tisch etc. werden sofort ausgetauscht, wenn sie nicht (richtig) funktionieren. Wenn ich ein IT-Problem hab, erreich ich zu jeder Tages- und Nachtzeit jemanden, der sich darum kümmert. Wenn ein Mandat mal irgendwelche neuen IT-Funktionen erforderlich macht, kann ich davon ausgehen, dass die Kanzlei entsprechende Software hat und sich irgendjemand mit der Bedienung auskennt.
02.12.2020, 18:05
(02.12.2020, 17:52)Gast schrieb: Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Ein entscheidender Aspekt ist die Infrastruktur. In einer (vernünftigen) GK kann ich erwarten dass alles funktioniert. Laptop, Kaffeemaschine, höhenverstellbarer Tisch etc. werden sofort ausgetauscht, wenn sie nicht (richtig) funktionieren.
Und jetzt vergleiche das mit dem Dienst in einer Behörde. Erinnere mich an mein Praktikum. Da jemand rumgemeckert, weil das Tipp_ex weg war und sie jetzt ja einen Antrag auf neues Tipp-Ex stellen müsse (Bundesoberbehörde).
Zur IT: Das Kammergericht (Verwaltung) war letzt wieder für längere Zeit nicht per Telefon oder Mail erreichbar. War glaube ich einige Zeit zuvor schonmal so.
Abgesehen von der Arbeit selber: Der Arbeitsplatz ist einfach deutlich besser.
02.12.2020, 18:14
(02.12.2020, 18:05)Gast schrieb:(02.12.2020, 17:52)Gast schrieb: Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Ein entscheidender Aspekt ist die Infrastruktur. In einer (vernünftigen) GK kann ich erwarten dass alles funktioniert. Laptop, Kaffeemaschine, höhenverstellbarer Tisch etc. werden sofort ausgetauscht, wenn sie nicht (richtig) funktionieren.
Und jetzt vergleiche das mit dem Dienst in einer Behörde. Erinnere mich an mein Praktikum. Da jemand rumgemeckert, weil das Tipp_ex weg war und sie jetzt ja einen Antrag auf neues Tipp-Ex stellen müsse (Bundesoberbehörde).
Zur IT: Das Kammergericht (Verwaltung) war letzt wieder für längere Zeit nicht per Telefon oder Mail erreichbar. War glaube ich einige Zeit zuvor schonmal so.
Abgesehen von der Arbeit selber: Der Arbeitsplatz ist einfach deutlich besser.
Bei meiner Behördenstation wollten sie, dass ich die neue Lieferung des Sartorius einsortiere. Nach ein paar Stunden habe ich aufgegeben und gesagt: "Ich weiss nicht wie das geht. Zuhause habe ich den ohne Ersatzlieferungen und kaufe mir vor der Prüfung einfach eine neue Auflage."
Wahrscheinlich das Wirtschaftlichkeitsprinzip in der Behörde, nach dem Motto unbezahlter Ref kann ja Sartorius einsortieren, dann brauchen wir kein neues Buch kaufen. :rolleyes:
02.12.2020, 19:51
(02.12.2020, 17:40)Gast schrieb:(02.12.2020, 17:03)Gast schrieb:(02.12.2020, 16:10)Gast schrieb: Ich bezweifel 300k Umsatz. So viel schaffen die workaholic Partner hier und wir machen null RVG. Wahrscheinlich trollt hier jemand.
Dann habt ihr entweder zu niedrige Stundensätze oder ihr macht was falsch. 300 K sind 25 K im Monat, also bei 250 Euro / h sind das 25 Stunden die Woche. Klingt nicht nach workaholic.
Bei 300 K und 120 K Gehalt + Sonderleistungen bleibt immer noch einiges für den AG übrig.
Und bei Erbrecht kann man ziemlich gut abrechnen. Sagen wir mal es geht um eine normale Nachlassplanung mit einem Haus, Wert 400 K. Dann kann man bei Ehegatten locker ne 1,6 abrechnen, was nicht ganz 5500 Euro sind, als 22 Stunden bei 250 € / h. Solange dauert die aber nicht. Und damit wäre der notwendige wöchentliche Umsatz schon fast gedeckt.
Bei streitigen Erbsachen ist das noch besser. Man kann das Erbscheinsverfahren abrechen, man kann für jedes Teilungsversteigerungsverfahren abrechnen und wenn man sich außergerichtlich auseinandersetzt, dann wird ne Einigungsgebühr fällig. Da kommt schnell was zusammen.
Bei streitigen Erbsachen übersteigen die Kosten meistens den eigentlichen wirtschaftlichen Wert des Erbteils. Wichtig für den Mandanten ist da, möglichst früh den Ausstieg zu finden. In der Regel ist selbst das Spenden des Erbteils wirtschaftlicher.
Manchen Leuten ist es wichtiger, dass die neue Freundin des Vaters, der Sohn oder die Schwester NICHTS bekommt, als dass sie selbst etwas bekommen...
02.12.2020, 19:57
im öff Baurecht auch. Die Leute zahlen Unsummen, damit der Nachbar nicht bauen darf