02.12.2020, 15:13
(02.12.2020, 14:06)Gast schrieb: Ich arbeit etwa 40 Stunden die Woche und verdiene 120 K im Jahr + Bonus und Auto etc. Ich komme zwischen 8 und 9 und gehe zwischen 4 - 6.
Unsere Kanzlei ist 8 BerufsträgerInnen stark und jeder macht sein eigenes Rechtsgebiet. Ich mache Erbrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht und Steuerrecht (und allegemeines Zivilrecht für die Leute die meiner Meinung nach wirklich Hilfe brauchen). DIe Partner verdienen wesentlich mehr bei etwa gleichen Arbeitszeiten und es bleibt sogar noch genug übrig für einen Bonus für die Nichtberufsträger.
Ich rechne nach RVG und nach Stundenvereinbarungen ab. Ich mache auch mal überstunden, aber tatsächlich gleiche ich die auch wieder aus. Das machen hier alle so. Ich würde im Leben nicht drauf kommen 12 - 13 Stunden in der Kanzlei zu sein, obwohl ich den Job geil finde.
Wer das macht, dem kann es nicht ums Geld gehen, weil das ein absolut beschissener Stundenlohn ist. Und überlegt euch mal was ihr bekommt im Verhältnis zu dem was ihr mit euren 1700 Stunden reinholt. Selbst wenn man nur 250 € / h zu Grunde legt, was vermutlich viel zu wenig ist, kommt man mit den 1700 billabils auf 425 K Umsatz und davon bekommt ihr dann n bisschen was über ein viertel. Keine besonders gute Quote würd ich sagen. Und die Quote wird schlechter je höher eure Stunden dem Mandant in Rechnung gestellt werden.
Zum Vergleich: ich mache so knapp unter 300 K Umsatz, und bekomme 120 K, das sich aus nem Fixum und einer Umsatzbeteiligung zusammensetzt + jährlicher Bonus (min. 1,5 Fixgehälter). Auto, Ausrüstung etc. noch on Top.
Ich finde meinen Deal besser.
Und das hast du von Tag 1 verdient? Glückwunsch
02.12.2020, 15:23
Selbst nach ein paar Jahren ist das ein super Deal...
02.12.2020, 15:23
(02.12.2020, 14:06)Gast schrieb: Und überlegt euch mal was ihr bekommt im Verhältnis zu dem was ihr mit euren 1700 Stunden reinholt. Selbst wenn man nur 250 € / h zu Grunde legt, was vermutlich viel zu wenig ist, kommt man mit den 1700 billabils auf 425 K Umsatz und davon bekommt ihr dann n bisschen was über ein viertel. Keine besonders gute Quote würd ich sagen. Und die Quote wird schlechter je höher eure Stunden dem Mandant in Rechnung gestellt werden.
Und wie viel sollte der Associate deiner Meinung nach von den 425k bekommen? 300k?
Es ist kein Geheimnis, dass die jeweiligen Partner sowie die Kanzlei insgesamt ordentlich mitverdienen. Dafür müssen sich die Associates aber gerade nicht um Dinge wie Büroorganisation, Mandantenakquise und Co kümmern. Arbeitsplatz, technische Ausrüstung, das ganze Büromaterial, Sekretärinnen etc wird ihnen alles gestellt. Dazu kommen die Mandanten „von alleine“ (= durch den Partner) und man kann den bekannten Kanzleinamen nutzen.
Natürlich macht sich das letztendlich alles im Gehalt bemerkbar. Aber ich beneide meinen Bekannten, der selbstständiger Anwalt ist, wirklich nicht. Was der mir teilweise klagt hinsichtlich der ganzen Büroorganisation drumherum, nein danke.
02.12.2020, 15:39
(02.12.2020, 14:06)Gast schrieb: Ich arbeit etwa 40 Stunden die Woche und verdiene 120 K im Jahr + Bonus und Auto etc. Ich komme zwischen 8 und 9 und gehe zwischen 4 - 6.
Unsere Kanzlei ist 8 BerufsträgerInnen stark und jeder macht sein eigenes Rechtsgebiet. Ich mache Erbrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht und Steuerrecht (und allegemeines Zivilrecht für die Leute die meiner Meinung nach wirklich Hilfe brauchen). DIe Partner verdienen wesentlich mehr bei etwa gleichen Arbeitszeiten und es bleibt sogar noch genug übrig für einen Bonus für die Nichtberufsträger.
Ich rechne nach RVG und nach Stundenvereinbarungen ab. Ich mache auch mal überstunden, aber tatsächlich gleiche ich die auch wieder aus. Das machen hier alle so. Ich würde im Leben nicht drauf kommen 12 - 13 Stunden in der Kanzlei zu sein, obwohl ich den Job geil finde.
Wer das macht, dem kann es nicht ums Geld gehen, weil das ein absolut beschissener Stundenlohn ist. Und überlegt euch mal was ihr bekommt im Verhältnis zu dem was ihr mit euren 1700 Stunden reinholt. Selbst wenn man nur 250 € / h zu Grunde legt, was vermutlich viel zu wenig ist, kommt man mit den 1700 billabils auf 425 K Umsatz und davon bekommt ihr dann n bisschen was über ein viertel. Keine besonders gute Quote würd ich sagen. Und die Quote wird schlechter je höher eure Stunden dem Mandant in Rechnung gestellt werden.
Zum Vergleich: ich mache so knapp unter 300 K Umsatz, und bekomme 120 K, das sich aus nem Fixum und einer Umsatzbeteiligung zusammensetzt + jährlicher Bonus (min. 1,5 Fixgehälter). Auto, Ausrüstung etc. noch on Top.
Ich finde meinen Deal besser.
Bei allem Respekt und so sehr ich es dir auch gönnen würde - kann nicht stimmen.
300k Umsatz und 120k + Auto + Bonus + dies und das bei einer 40 Stunden Woche, top Ausstattung, womöglich noch im ersten Jahr.... Das alles ohne erkennbare Spezialisierung, bisschen Erbrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Steuerrecht und für die die nötig haben auch noch was sonst so anfällt - Bullsh*t.
Welche Kanzlei - ausgenommen mal hoch spezialisierte Boutiquen - machen überhaupt genügend Umsatz um ihren Berufsanfängern 120k auszuzahlen. Hätte ich vllt noch geglaubt, wenn du gesagt hättest 5 der 8 Anwälte wären Notare, aber selbst dann würdest du sicher nicht so beteiligt werden. Die 40 Stunden sind bei dem Gehalt auch absolut unglaubwürdig. Da kannst du erzählen was du willst, dass es auch faire Arbeitgeber gibt etc.. So lange der Markt 50+ Stunden für 100k ++ verlangen kann, wird er für 40 nicht so viel zahlen. Erst recht nicht im ersten Jahr.
02.12.2020, 15:40
(02.12.2020, 15:23)Gast schrieb: Selbst nach ein paar Jahren ist das ein super Deal...
120k als angestellter Anwalt in einer kleinen Kanzlei sind sehr ungewöhnlich, daher kann ich den Wahrheitsgehalt der Angaben nicht beurteilen.
Wenn man 120k bei 9-18 Uhr (ergeben bei 1h Mittagspause die besagten 40 Stunden) bei mehrjähriger Berufserfahrung aber als guten Deal empfindet (und ich sage nicht, dass dem nicht so ist - W/L ist doch super), dann kann man nach 2-4 Jahren GK einfach in ein entsprechendes Unternehmen gehen und bekommt vielerorts genau solche Konditionen.
02.12.2020, 15:46
(02.12.2020, 15:39)Ga st schrieb:(02.12.2020, 14:06)Gast schrieb: Ich arbeit etwa 40 Stunden die Woche und verdiene 120 K im Jahr + Bonus und Auto etc. Ich komme zwischen 8 und 9 und gehe zwischen 4 - 6.
Unsere Kanzlei ist 8 BerufsträgerInnen stark und jeder macht sein eigenes Rechtsgebiet. Ich mache Erbrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht und Steuerrecht (und allegemeines Zivilrecht für die Leute die meiner Meinung nach wirklich Hilfe brauchen). DIe Partner verdienen wesentlich mehr bei etwa gleichen Arbeitszeiten und es bleibt sogar noch genug übrig für einen Bonus für die Nichtberufsträger.
Ich rechne nach RVG und nach Stundenvereinbarungen ab. Ich mache auch mal überstunden, aber tatsächlich gleiche ich die auch wieder aus. Das machen hier alle so. Ich würde im Leben nicht drauf kommen 12 - 13 Stunden in der Kanzlei zu sein, obwohl ich den Job geil finde.
Wer das macht, dem kann es nicht ums Geld gehen, weil das ein absolut beschissener Stundenlohn ist. Und überlegt euch mal was ihr bekommt im Verhältnis zu dem was ihr mit euren 1700 Stunden reinholt. Selbst wenn man nur 250 € / h zu Grunde legt, was vermutlich viel zu wenig ist, kommt man mit den 1700 billabils auf 425 K Umsatz und davon bekommt ihr dann n bisschen was über ein viertel. Keine besonders gute Quote würd ich sagen. Und die Quote wird schlechter je höher eure Stunden dem Mandant in Rechnung gestellt werden.
Zum Vergleich: ich mache so knapp unter 300 K Umsatz, und bekomme 120 K, das sich aus nem Fixum und einer Umsatzbeteiligung zusammensetzt + jährlicher Bonus (min. 1,5 Fixgehälter). Auto, Ausrüstung etc. noch on Top.
Ich finde meinen Deal besser.
Bei allem Respekt und so sehr ich es dir auch gönnen würde - kann nicht stimmen.
300k Umsatz und 120k + Auto + Bonus + dies und das bei einer 40 Stunden Woche, top Ausstattung, womöglich noch im ersten Jahr.... Das alles ohne erkennbare Spezialisierung, bisschen Erbrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Steuerrecht und für die die nötig haben auch noch was sonst so anfällt - Bullsh*t.
Welche Kanzlei - ausgenommen mal hoch spezialisierte Boutiquen - machen überhaupt genügend Umsatz um ihren Berufsanfängern 120k auszuzahlen. Hätte ich vllt noch geglaubt, wenn du gesagt hättest 5 der 8 Anwälte wären Notare, aber selbst dann würdest du sicher nicht so beteiligt werden. Die 40 Stunden sind bei dem Gehalt auch absolut unglaubwürdig. Da kannst du erzählen was du willst, dass es auch faire Arbeitgeber gibt etc.. So lange der Markt 50+ Stunden für 100k ++ verlangen kann, wird er für 40 nicht so viel zahlen. Erst recht nicht im ersten Jahr.
Ich bin nicht der Poster, die Rechnung geht aber auf, kenne selbst ein paar Mittelständler, die genau so rechnen. Das kann man selbst auf dem Land zB mit Familien- und Erbrecht erreichen, wenn man mit RVG umgehen kann und die Fixkosten niedrig hält. Man muss eben einen Namen haben.
02.12.2020, 15:46
(02.12.2020, 15:40)Gast schrieb:(02.12.2020, 15:23)Gast schrieb: Selbst nach ein paar Jahren ist das ein super Deal...
120k als angestellter Anwalt in einer kleinen Kanzlei sind sehr ungewöhnlich, daher kann ich den Wahrheitsgehalt der Angaben nicht beurteilen.
Wenn man 120k bei 9-18 Uhr (ergeben bei 1h Mittagspause die besagten 40 Stunden) bei mehrjähriger Berufserfahrung aber als guten Deal empfindet (und ich sage nicht, dass dem nicht so ist - W/L ist doch super), dann kann man nach 2-4 Jahren GK einfach in ein entsprechendes Unternehmen gehen und bekommt vielerorts genau solche Konditionen.
"Sehr ungewöhnlich" - zeig mir eine Kanzlei die das an einen Berufsanfänger bei den Konditionen zahlt. Da muss dein Vater schon
Herbert Diess sein und versprechen alles ab sofort über deine 8 Mann Kanzlei abzuwickeln.
02.12.2020, 16:03
9-21 Uhr ist eigentlich ja nicht viel mehr als 9-18 Uhr, heisst aber auch, dass man kein Leben mehr hat unter der Woche. Man kann nichts unternehmen, nicht wirklich zum Sport, keine Kinder haben und auch Zeit mit PartnerIn bleibt eigentlich nur am WE. Der Grund warum diese "letzten" 3 Stunden so viel besser bezahlt werden als die "ersten" 3 Stunden am Tag, ist doch, das es nicht viele gibt, die das machen wollen. Bis 5 muss man sowieso überall arbeiten. Bis 6 Arbeiten heisst, dass man immerhin zu Hause (mit Kindern) Abendessen kann. Bis 7 heisst späteres Abendessen, aber geht noch. Ab 8 kommt man schon ziemlich spät nach Hause, Sift um 9 Fallen lassen und man kann eigentlich nur noch schnell was essen und ins Bett gehen.. Ich kann auch locker eine GK und suche grade eine passende Stelle. Bis 19-19.30 arbeite ich gerne, daheim auch nochmal ab und an gerne ne Stunde oder zwei, wenn es mal nötig ist. Ich werde aber nicht für ein paar tausend Euro mehr im Jahr jegliches Leben außerhalb der Arbeit aufgeben. Dieses "man spart auf ein Haus"-Ding ist doch auch Quatsch. Mit 50.000 Euro kann ich mir hier gar nichts anzahlen, ein Einfamilienhaus geht hier erst bei (mindestens..) 1 Million los.. Da muss man schon dauerhaft ein gutes Gehalt bringen. Mal abgesehen davon, ob man sich jetzt derart verschulden will, nur um nicht zur Miete wohnen zu müssen.
02.12.2020, 16:10
Ich bezweifel 300k Umsatz. So viel schaffen die workaholic Partner hier und wir machen null RVG. Wahrscheinlich trollt hier jemand.
02.12.2020, 16:46