01.12.2020, 03:46
(01.12.2020, 03:10)Gast schrieb: Ich schlage euch ein Experiment vor: sucht euch die Nummern von GK Anwälten raus und ruft um 20:30 Uhr im Büro an und schaut, ob jemand ran geht. Ihr werdet staunen. Ich habe die 12h nicht angeführt, sondern jemand anderes. Wenn man die 12h nicht arbeitet, muss man auch nicht da sein. Wenn man von einer faktischen Erwartungshaltung ausgeht, sollte man sie hinterfragen und man sollte sie nicht auf alle GKs verallgemeinern. Wer sich eine GK aussucht, in der man tatsächlich so lange anwesend sein soll, ohne gleichzeitig (Billable) leisten zu müssen, obwohl man woanders gleich viel verdienen könnte, sollte seine Wahl überdenken, denn so eine Unternehmenspolitik ist Schwachsinn. Zu sagen, dass es stressiger wird, wenn man die Arbeit von 8h nicht mehr auf 12h strecken würde... Naja. Natürlich endet die Arbeit nicht, wenn man die Billable-Vorgaben erreicht hat, die bei GKs übrigens bei 1200 anfangen und bei ca 1700 enden. Man kann aber daran drehen, wie effizient man arbeitet. Deshalb verteilt man die Stunden ja aufs Jahr und geht nach 9-10h heim und arbeitet nicht 3/4 des Jahres 13h und dann nur noch 8h oder ist dann noch weitere 5h "anwesend", außer die Arbeit ist eher saisonal. Es kommt wie gesagt auf die Kollegen und die Personalpolitik an. Und dass es darauf ankommt, ob man überhaupt ständig neue abrechenbare Sachen auf den Tisch bekommt, habe ich vorhin selbst gesagt. Aber wenn man nichts auf dem Tisch hat, was man abrechnen könnte, warum bleibt man dann bis 21 Uhr? Das ganze ergibt für mich keinen Sinn und ich halte das für reinstes lamentieren, während GKs tatsächlich die besten Arbeitgeber für Juristen darstellen und das Überstunden-Argument einfach nicht allgemeingültig ist und vollkommen überzogen wird. Ich würde sogar behaupten, dass alles andere stressiger ist als die Arbeit in der GK, wenn man finanzielle Aspekte oder den Grad an Verantwortung mit einbezieht.
Kann es sein, dass du Litigation machst? Da kann man sich die Arbeit zugegebenermaßen aufteilen. Im Transaktionsgeschäft ist das nicht im gleichen Maße möglich.
01.12.2020, 05:24
Zitat:Ich habe die 12h nicht angeführt, sondern jemand anderes.Du hast diese Angabe aber ganz falsch verstanden. Das dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass du ganz eigene Begrifflichkeiten einführst bzw. unter der Arbeitszeit mal die Anwesenheitszeit und mal die Billable Hours verstehst. Der Fehler liegt bei dir. Und es ist etwas anstrengend, zu versuchen, hier über etwas zu diskutieren, wenn unter gleichbleibenden Begriffen weschselnd etwas anderes verstanden wird oder ganz eigene Begriffe iengeführt und diese mit fragwürdigen Definitionen besetzt werden. AUch scheinst du deinen Ausführungen bestimmte Annahmen zugrunde zu legen, die zweifelhaft erscheinen.
Zitat:Wenn man die 12h nicht arbeitet, muss man auch nicht da sein.Und du gehst davon aus, dass man an manchen Tagen von 17 bis 21 Uhr dann nur dort sitzt und Animes bei Youtube schaut? Am Arbeitsplatz sein und dort vom Anstellungsverhältnis umfasste Tätigkeiten ausüben = Arbeit.
Zitat:Zu sagen, dass es stressiger wird, wenn man die Arbeit von 8h nicht mehr auf 12h strecken würde... Naja.Ist das nicht fast schon aus naturgesetzlichen Gründen richtig? Gleiche Abreit bei weniger Zeit erfordert mehr Leistung zu diesen übrigbleibenden Stunden. Was empfindet ein Maurer wohl was stressiger? Ein Haus in einer Woche bauen zu müssen oder nur in zwei?
Zitat:Wenn man von einer faktischen Erwartungshaltung ausgeht, sollte man sie hinterfragen und man sollte sie nicht auf alle GKs verallgemeinern.Hier scheinst nur du zu verallgemeinern. Hier wurde lediglich gesagt, dass es einzelne GKs (insbesondere US) sind, bei denen man krass viele Stunden arbeiten musst. Und du wendest verallgemeinernd ein, dass die Arbeit dort doch sicherlich eigentlich genau so wie bei dir zu organisieren wäre.
Zitat:Billable-Vorgaben erreicht hat, die bei GKs übrigens bei 1200 anfangen und bei ca 1700 enden.Quelle? Habe kurz die Quelle bei Azur angeschaut. Dort sind nur wenige Kanzleien gelistet. Soweit dort die üblichen Verdächtigen auftauchen, sind die zumindest leicht über 1700. Zahlen wie 1200 werden dort nur zu "GKs" genannt, die im allgemeinen Sprachgebrauch dieses Forums hier gar keine GKs sind.
Hier beschleicht mich ein Verdacht: Du sprichst immer zu von Positivbeispielen bzw deiner eigenen Arbeit. Aber du nennst kein Beispiel für so eine Kanzlei. Gut möglich, dass diese Kanzlei nach dem Verständnis aller anderen Schreiber hier ganz einfach keine GK ist.
Zitat:Deshalb verteilt man die Stunden ja aufs Jahr und geht nach 9-10h heim und arbeitet nicht 3/4 des Jahres 13h und dann nur noch 8h oder ist dann noch weitere 5h "anwesend", außer die Arbeit ist eher saisonal.Auch Arbeit, die nicht saisonal ist, ist nicht unbedingt mal eben so zu verteilen. Und auch wenn man sie gleichmäßig verteilt, ist man noch nicht bei 40 Stunden oder ähnlichem. Mit gleichmäßiger Verteilung würde man nur die Spitzen vermeiden. Aber hier ist die Rede von regelmäßiger Arbeitszeit.
Zitat:Es kommt wie gesagt auf die Kollegen und die Personalpolitik an. Und dass es darauf ankommt, ob man überhaupt ständig neue abrechenbare Sachen auf den Tisch bekommt, habe ich vorhin selbst gesagt. Aber wenn man nichts auf dem Tisch hat, was man abrechnen könnte, warum bleibt man dann bis 21 Uhr?Du scheinst weiterhin "abrechenbar" mit "einziger Grund um im Büro zu sein" gleichzusetzen und vielleicht auch wirklich einfach im Arbeitsalltag absolut alles abzurechnen. Wie dir schon versucht wurde zu erklären, ist nicht alles abrechenbar. Aber arbeiten musst du (mindestens!), solange du Mandate auf dem Tisch hast (egal ob jede Stunde damit abrechenbar oder nicht). Auch die nicht (mehr) abrechenbaren Mandate wollen bearbeitet werden.
Oder fehlt dir die Vorstellung dafür, dass es Kanzleien geben könnte, in denen man auch nach 17 Uhr überhaupt noch Mandate haben könnte?
Jetzt nenn doch mal Kanzlei und/oder Rechtsgebiet. Beispiele für Kanzleien/Gebiete, bei denen dein Konzept nicht funktionieren würde, wurden dir namentlich benannt. Jetzt rück doch auch mal raus mit der Sprache, damit man sehen kann, ob irgendetwas Belastbares an deinen Theorien dran sein könnte.
01.12.2020, 08:38
Achso, ja. Wenn nur das GK ist, wo man 60h die Woche arbeiten muss, dann ist alles, wo man weniger als 60h die Woche arbeiten muss, natürlich keine GK. Da ist meine milliardenschwere US-Kanzlei mit einem Einstiegsgehalt von mindestens 100k EUR pro Jahr natürlich raus, sorry. Hier wird alles so gebogen, wie es gerade passt.
Da ich um das Rufschädigungspotenzial weiß, wenn man nicht 60h Wochen nach außen präsentiert und ich meine Kanzlei so gut finde, wie sie ist, werde ich hier auch keinen Namen nennen.
Ihr könnt ja bei allen in Betracht kommenden in jedem Praxisbereich einmal anrufen und nachfragen, wie es so mit den Anwesenheits-/Arbeitszeiten aussieht:
https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of_...by_revenue
Und tatsächlich ist es nicht der Bereich Litigation, jedoch hat so ziemlich jeder Praxisbereich außer M&A / Transaktionen moderate Arbeitszeiten. Es gibt auch Praxisbereiche, in denen man länger Zeit hat, ein Mandat zu bearbeiten und in denen man die Bearbeitung entsprechend auf mehrere Tage verteilen kann. Für die Beurteilung, ob GK ja oder nein, ist die Frage mit den Überstunden deshalb belanglos, weil es Kanzleien und Praxisbereiche gibt, in denen man nicht mehr arbeitet als ein Richter oder ein Anwalt in einer mittelständischen Kanzlei, aber trotzdem mit 90-130k im Jahr raus geht. Was ist daran jetzt so schwer nachzuvollziehen?
Vielleicht schaut man auch mal hier rein:
https://www.juratopia.de/grosskanzlei-arbeitszeiten/
Sei es drum, umso mehr Referendare hier abgeschreckt werden, umso besser ist meine Verhandlungsbasis in den nächsten Gehaltsverhandlungen oder beim Wechsel. Peace out.
Da ich um das Rufschädigungspotenzial weiß, wenn man nicht 60h Wochen nach außen präsentiert und ich meine Kanzlei so gut finde, wie sie ist, werde ich hier auch keinen Namen nennen.
Ihr könnt ja bei allen in Betracht kommenden in jedem Praxisbereich einmal anrufen und nachfragen, wie es so mit den Anwesenheits-/Arbeitszeiten aussieht:
https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of_...by_revenue
Und tatsächlich ist es nicht der Bereich Litigation, jedoch hat so ziemlich jeder Praxisbereich außer M&A / Transaktionen moderate Arbeitszeiten. Es gibt auch Praxisbereiche, in denen man länger Zeit hat, ein Mandat zu bearbeiten und in denen man die Bearbeitung entsprechend auf mehrere Tage verteilen kann. Für die Beurteilung, ob GK ja oder nein, ist die Frage mit den Überstunden deshalb belanglos, weil es Kanzleien und Praxisbereiche gibt, in denen man nicht mehr arbeitet als ein Richter oder ein Anwalt in einer mittelständischen Kanzlei, aber trotzdem mit 90-130k im Jahr raus geht. Was ist daran jetzt so schwer nachzuvollziehen?
Vielleicht schaut man auch mal hier rein:
https://www.juratopia.de/grosskanzlei-arbeitszeiten/
Sei es drum, umso mehr Referendare hier abgeschreckt werden, umso besser ist meine Verhandlungsbasis in den nächsten Gehaltsverhandlungen oder beim Wechsel. Peace out.
01.12.2020, 09:12
Die meisten Kanzleien haben neben billable Vorgaben übrigens (on top!) noch non billable Vorgaben (Aufsätze, Vorträge, Seminare, Schulungen, Networking etc.). Oft ergibt sich dann z.B. die Rechnung 1800 billable + 500 non billable werden erwartet. Wer meint, er kommt hier mit 40h Wochen aus, hat noch nie eine GK von innen gesehen.
01.12.2020, 09:13
(01.12.2020, 08:38)Gast schrieb: Achso, ja. Wenn nur das GK ist, wo man 60h die Woche arbeiten muss, dann ist alles, wo man weniger als 60h die Woche arbeiten muss, natürlich keine GK. Da ist meine milliardenschwere US-Kanzlei mit einem Einstiegsgehalt von mindestens 100k EUR pro Jahr natürlich raus, sorry. Hier wird alles so gebogen, wie es gerade passt.
Da ich um das Rufschädigungspotenzial weiß, wenn man nicht 60h Wochen nach außen präsentiert und ich meine Kanzlei so gut finde, wie sie ist, werde ich hier auch keinen Namen nennen.
Ihr könnt ja bei allen in Betracht kommenden in jedem Praxisbereich einmal anrufen und nachfragen, wie es so mit den Anwesenheits-/Arbeitszeiten aussieht:
https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of_...by_revenue
Und tatsächlich ist es nicht der Bereich Litigation, jedoch hat so ziemlich jeder Praxisbereich außer M&A / Transaktionen moderate Arbeitszeiten. Es gibt auch Praxisbereiche, in denen man länger Zeit hat, ein Mandat zu bearbeiten und in denen man die Bearbeitung entsprechend auf mehrere Tage verteilen kann. Für die Beurteilung, ob GK ja oder nein, ist die Frage mit den Überstunden deshalb belanglos, weil es Kanzleien und Praxisbereiche gibt, in denen man nicht mehr arbeitet als ein Richter oder ein Anwalt in einer mittelständischen Kanzlei, aber trotzdem mit 90-130k im Jahr raus geht. Was ist daran jetzt so schwer nachzuvollziehen?
Vielleicht schaut man auch mal hier rein:
https://www.juratopia.de/grosskanzlei-arbeitszeiten/
Sei es drum, umso mehr Referendare hier abgeschreckt werden, umso besser ist meine Verhandlungsbasis in den nächsten Gehaltsverhandlungen oder beim Wechsel. Peace out.
Die meisten können aufgrund ihrer Noten ohnehin nicht in die GK und müssen sie daher vor sich selbst schlecht reden - eigentlich relativ leicht zu verstehen!
01.12.2020, 10:32
(01.12.2020, 09:12)Gast schrieb: Die meisten Kanzleien haben neben billable Vorgaben übrigens (on top!) noch non billable Vorgaben (Aufsätze, Vorträge, Seminare, Schulungen, Networking etc.). Oft ergibt sich dann z.B. die Rechnung 1800 billable + 500 non billable werden erwartet. Wer meint, er kommt hier mit 40h Wochen aus, hat noch nie eine GK von innen gesehen.
Was für ein Bullshit. Dazu muss man nicht mehr sagen.
Für die anderen Ungläubigen an Bord noch ein Indiz: der Umsatz pro Berufsträger liegt bei den GKs zwischen 500k und 900k im Jahr. Teilt man das durch einen Stundensatz von 300 Euro, der eher die untere Grenze darstellt und den höheren Wert durch 450, also die obere Grenze, kommt man auf 1.600 bzw 2.000 abgerechnete Stunden. Das sind bei 48 Wochen Arbeit im Jahr 30-40 Billable Hours in der Woche. Wer trotzdem 50-100% länger in der Kanzlei rum hängt, ist selber schuld.
Und bevor man mir mit "aber der Partner kürzt die Stunden" kommt: es gibt zwei mögliche Ursachen für das kürzen von Stunden. Entweder hat der Partner einen für effizienter gehalten, als man tatsächlich ist, oder aber der Partner ist schlecht im verhandeln und verkauft 10h seines Associates lieber für 2000 Euro, obwohl er sie für 3000 Euro verkaufen könnte. Stichwort Opportunitätskosten.
01.12.2020, 11:24
(01.12.2020, 10:32)Gast schrieb:(01.12.2020, 09:12)Gast schrieb: Die meisten Kanzleien haben neben billable Vorgaben übrigens (on top!) noch non billable Vorgaben (Aufsätze, Vorträge, Seminare, Schulungen, Networking etc.). Oft ergibt sich dann z.B. die Rechnung 1800 billable + 500 non billable werden erwartet. Wer meint, er kommt hier mit 40h Wochen aus, hat noch nie eine GK von innen gesehen.
Was für ein Bullshit. Dazu muss man nicht mehr sagen.
Für die anderen Ungläubigen an Bord noch ein Indiz: der Umsatz pro Berufsträger liegt bei den GKs zwischen 500k und 900k im Jahr. Teilt man das durch einen Stundensatz von 300 Euro, der eher die untere Grenze darstellt und den höheren Wert durch 450, also die obere Grenze, kommt man auf 1.600 bzw 2.000 abgerechnete Stunden. Das sind bei 48 Wochen Arbeit im Jahr 30-40 Billable Hours in der Woche. Wer trotzdem 50-100% länger in der Kanzlei rum hängt, ist selber schuld.
Und bevor man mir mit "aber der Partner kürzt die Stunden" kommt: es gibt zwei mögliche Ursachen für das kürzen von Stunden. Entweder hat der Partner einen für effizienter gehalten, als man tatsächlich ist, oder aber der Partner ist schlecht im verhandeln und verkauft 10h seines Associates lieber für 2000 Euro, obwohl er sie für 3000 Euro verkaufen könnte. Stichwort Opportunitätskosten.
Ähm nein, nix bullshit. Diese Erwartungen kenne ich aus eigener Erfahrung aus 3 GK.
01.12.2020, 12:49
(01.12.2020, 03:46)Gast schrieb:(01.12.2020, 03:10)Gast schrieb: Ich schlage euch ein Experiment vor: sucht euch die Nummern von GK Anwälten raus und ruft um 20:30 Uhr im Büro an und schaut, ob jemand ran geht. Ihr werdet staunen. Ich habe die 12h nicht angeführt, sondern jemand anderes. Wenn man die 12h nicht arbeitet, muss man auch nicht da sein. Wenn man von einer faktischen Erwartungshaltung ausgeht, sollte man sie hinterfragen und man sollte sie nicht auf alle GKs verallgemeinern. Wer sich eine GK aussucht, in der man tatsächlich so lange anwesend sein soll, ohne gleichzeitig (Billable) leisten zu müssen, obwohl man woanders gleich viel verdienen könnte, sollte seine Wahl überdenken, denn so eine Unternehmenspolitik ist Schwachsinn. Zu sagen, dass es stressiger wird, wenn man die Arbeit von 8h nicht mehr auf 12h strecken würde... Naja. Natürlich endet die Arbeit nicht, wenn man die Billable-Vorgaben erreicht hat, die bei GKs übrigens bei 1200 anfangen und bei ca 1700 enden. Man kann aber daran drehen, wie effizient man arbeitet. Deshalb verteilt man die Stunden ja aufs Jahr und geht nach 9-10h heim und arbeitet nicht 3/4 des Jahres 13h und dann nur noch 8h oder ist dann noch weitere 5h "anwesend", außer die Arbeit ist eher saisonal. Es kommt wie gesagt auf die Kollegen und die Personalpolitik an. Und dass es darauf ankommt, ob man überhaupt ständig neue abrechenbare Sachen auf den Tisch bekommt, habe ich vorhin selbst gesagt. Aber wenn man nichts auf dem Tisch hat, was man abrechnen könnte, warum bleibt man dann bis 21 Uhr? Das ganze ergibt für mich keinen Sinn und ich halte das für reinstes lamentieren, während GKs tatsächlich die besten Arbeitgeber für Juristen darstellen und das Überstunden-Argument einfach nicht allgemeingültig ist und vollkommen überzogen wird. Ich würde sogar behaupten, dass alles andere stressiger ist als die Arbeit in der GK, wenn man finanzielle Aspekte oder den Grad an Verantwortung mit einbezieht.
Kann es sein, dass du Litigation machst? Da kann man sich die Arbeit zugegebenermaßen aufteilen. Im Transaktionsgeschäft ist das nicht im gleichen Maße möglich.
Und wer zwingt dich Transaktionsarbeit zu machen? Ich bin im öffentlichen Wirtschaftsrecht und kann in den letzten 3 Jahren an einer einzigen Hand abzählen, wie oft ich nach 20 Uhr noch im Büro war. Normalerweise bin ich gegen 19:30 bereits zuhause im Jogginganzug (wenn ich überhaupt den Jogginganzug verlasse, HO und so). Dafür bekomme ich mittlerweile über 6k pro Monat aufs Konto. kA was euer Problem ist, meine Freunde haben als bspw. Ärzte oder auch Lehrer deutlich beschissenere Arbeitszeiten, arbeiten häufig am Wochenende und lange nach 20 Uhr (Nachtischicht, Klausurenkorrekturen/Unterrichtsvorbereitung) und kriegen dafür vielleicht die Hälfte von meinem Gehalt. Ich kann mir keinen besseren Job auf dieser Welt vorstellen.
01.12.2020, 12:56
(30.11.2020, 21:51)Gast schrieb:(30.11.2020, 17:29)Gast schrieb:(30.11.2020, 17:28)Gast schrieb:(30.11.2020, 17:18)Warum wollt ihr in die GK schrieb: Der Titel ist Programm.
Warum macht ihr das? Ich stehe jetzt vor der Entscheidung und weiß nur, was ich nicht will und es erscheint mir als Verschwendung meiner Noten nicht so hoch wie möglich einzusteigen.
Das einzige was ich noch überlege ist der Dr (LLM macht ja grade kein Spaß) als Alternative. Aber da ist wohl das Problem :D
Ganz ehrlich... ziemlich Klischee mäßig, aber fast einzig und allein nur wegen dem Verdienst. 3,4 Jahre GK durchziehen und dann zu besseren Konditionen als bei einem Direkteinstieg und einer erheblich besseren Work Life Balance als in der GK ins Unternehmen. So ist zumindest der Plan.
Same.
+1. Mit GK Erfahrung im Lebenslauf kann man sich eigentlich überall bewerben und gute Konditionen aushandeln.
+1
2-3 Jahre runterreißen, gutes Geld und steile Lernkurve mitnehmen, dann mit Kusshand von Unternehmen genommen und vor die Kollegen gesetzt werden (verantwortungs- und/oder gehaltstechnisch), welche direkt nach dem Ref dort eingestiegen sind. Ich meine das gar nicht arrogant, sondern das ist halt die Realität.
Hohe Arbeitsbelastung verspüre ich übrigens nicht. 9:00-19:30 Uhr an fünf Tagen die Woche halte ich in Anbetracht des begrenzten Zeitraums von max. drei Jahren für äußerst aushaltbar. Ich schaue mit meiner Frau jedenfalls jeden Abend mehrere Folgen unserer jeweils aktuellen Serie auf Netflix. :blush:
Bin allerdings auch bewusst nicht zu einem Sweatshop a la US-Kanzlei oder Läden wie Hengeler oder FF gegangen. Wenn da Renommee oder Eurozeichen locken, darf man sich über viel Arbeit nun einmal nicht beschweren.
01.12.2020, 13:04
mal kurz zum Exit Unternehmen:
Ist es da nicht sehr relevant WAS man konkret gemacht hat oder kann man schon halbwegs pauschal sagen: T1 Kanzlei = Sprungbrett ins Unternhemen?
Grade so M&A / Litigation / Dispute Resolution kann ich mir schwer im Unternehmen vorstellen
Ist es da nicht sehr relevant WAS man konkret gemacht hat oder kann man schon halbwegs pauschal sagen: T1 Kanzlei = Sprungbrett ins Unternhemen?
Grade so M&A / Litigation / Dispute Resolution kann ich mir schwer im Unternehmen vorstellen