21.11.2020, 12:07
Also ich kann nur für mich sprechen, bin 33, habe 21 Punkte aus beiden und bin promoviert. Arbeite auch in einer kleinen FWW Kanzlei (sieben Anwälte, drei Notare). Wesentlicher Beweggrund für mich war, dass diese Kanzlei in meiner Heimatstadt (Kleinstadt, 40k Einwohner) liegt und ich zurück in die Heimat ziehen konnte. Für mich (verheiratet, Kinder) ist die Lebensqualität auf dem Land höher als in der Stadt. Auch die Tätigkeit in einer FWW-Bude reizt mich mehr, als eine Tätigkeit in den Groß-Kanzleien, in denen ich im Referendariat war. Genug Geld verdienen, um einen guten Lebensstandard zu haben kann man hier trotz größtenteils RVG auch (ich jetzt im ersten Jahr als Partner: circa 100.000, Kollegen zwischen 150.000 und 300.000). Dazu das Arbeiten mit echten Menschen, jede Woche (mehrere) Gerichtstermine und meine Freunde aus der Schulzeit um die Ecke. Ist für mich perfekt, vielleicht geht es dem Kollegen mit den 13 Punkten ja auch so.
Schönes Wochenende...
Schönes Wochenende...
21.11.2020, 12:46
Ich hab 14 und 12 und arbeite auch in einer Kanzlei mit 6 Berufsträgern. Jeder macht zwei Rechtsgebiete ( Ich ArbeitsR und KFZ) und ich finde es toll.
Hab nach meinem Examen 1 Jahr in einer eurer tollen T1 Kanzleien gearbeitet und fand es nurnoch Scheise nicht vor 10 im Bett zu sein und 1x im Monat ein Wochende durchzuarbeiten. Da haben auch die 120k + Bonus nicht geholfen.
Verdiene jetzt (2. Jahr dort) etwa 55 Tausend + kleine Umsatzbeteiligung bin dafür aber um 16:00 aus dem Büro. Mal 17:00, wenn man getrödelt hat. Bisher 1x am Wochende gearbeitet.
Mein Stundenlohn ist jetzt besser, ich arbeite tatsächlich als RA mit Mandanten, habe echte Freizeit ( ich musste mich umgewöhnen, dass ich tatsächlich Fitti Kurse um 18:00 problemlos buchen konnte) und bin in keinem Becken voller Haie mehr.
Zusammengefasst: Ich finde es höchst absurd wie alle nach der GK (am besten US T1 und pipapö) streben weil sie Suits geguckt haben.
Hab nach meinem Examen 1 Jahr in einer eurer tollen T1 Kanzleien gearbeitet und fand es nurnoch Scheise nicht vor 10 im Bett zu sein und 1x im Monat ein Wochende durchzuarbeiten. Da haben auch die 120k + Bonus nicht geholfen.
Verdiene jetzt (2. Jahr dort) etwa 55 Tausend + kleine Umsatzbeteiligung bin dafür aber um 16:00 aus dem Büro. Mal 17:00, wenn man getrödelt hat. Bisher 1x am Wochende gearbeitet.
Mein Stundenlohn ist jetzt besser, ich arbeite tatsächlich als RA mit Mandanten, habe echte Freizeit ( ich musste mich umgewöhnen, dass ich tatsächlich Fitti Kurse um 18:00 problemlos buchen konnte) und bin in keinem Becken voller Haie mehr.
Zusammengefasst: Ich finde es höchst absurd wie alle nach der GK (am besten US T1 und pipapö) streben weil sie Suits geguckt haben.
21.11.2020, 14:12
(21.11.2020, 12:46)Ex GK schrieb: Ich hab 14 und 12 und arbeite auch in einer Kanzlei mit 6 Berufsträgern. Jeder macht zwei Rechtsgebiete ( Ich ArbeitsR und KFZ) und ich finde es toll.
Hab nach meinem Examen 1 Jahr in einer eurer tollen T1 Kanzleien gearbeitet und fand es nurnoch Scheise nicht vor 10 im Bett zu sein und 1x im Monat ein Wochende durchzuarbeiten. Da haben auch die 120k + Bonus nicht geholfen.
Verdiene jetzt (2. Jahr dort) etwa 55 Tausend + kleine Umsatzbeteiligung bin dafür aber um 16:00 aus dem Büro. Mal 17:00, wenn man getrödelt hat. Bisher 1x am Wochende gearbeitet.
Mein Stundenlohn ist jetzt besser, ich arbeite tatsächlich als RA mit Mandanten, habe echte Freizeit ( ich musste mich umgewöhnen, dass ich tatsächlich Fitti Kurse um 18:00 problemlos buchen konnte) und bin in keinem Becken voller Haie mehr.
Zusammengefasst: Ich finde es höchst absurd wie alle nach der GK (am besten US T1 und pipapö) streben weil sie Suits geguckt haben.
Volle Zustimmung. Bzgl. des "absurd" möchte ich aber noch anmerken, dass ich diese Denke auch für dankbar für den Rest halte. Wenn die (oft nicht nur notenmäßige) creme de la creme der Juristerei überhaupt nicht auf der Schirm hat, was in FWW alles möglich ist, dann kann der vermeintliche Juristen-Pöbeln hier umso besser abstauben.
Die ersten zwei, drei Jahre mögen teils finanziell bedauerlich sein. Ist der Fuß aber erstmal in der Tür und hat man zudem noch etwas Unternehmergeist im Blut, so stehen einem durchaus vier Jahrzehnte angenehmes Juristenleben offen.
21.11.2020, 14:40
An den Vorposter:
Magst du etwas zu deinem Gehaltsverlauf berichten?
Ich war auch zwei Jahre in einer FWW-Bude. Die Arbeit war super. Die Partner haben Schweine Geld verdient. Leider musste ich notgedrungen gehen, da nach zwei Jahren mit 30t brutto im Monat die Ersparnisse beinahe weg waren.
Habe zwar jetzt im Unternehmen das Doppelte, aber die Arbeit unterfordert mich und spannende Sachen werden an Externe gegeben.
Magst du etwas zu deinem Gehaltsverlauf berichten?
Ich war auch zwei Jahre in einer FWW-Bude. Die Arbeit war super. Die Partner haben Schweine Geld verdient. Leider musste ich notgedrungen gehen, da nach zwei Jahren mit 30t brutto im Monat die Ersparnisse beinahe weg waren.
Habe zwar jetzt im Unternehmen das Doppelte, aber die Arbeit unterfordert mich und spannende Sachen werden an Externe gegeben.
21.11.2020, 14:58
(21.11.2020, 12:07)Yourist schrieb: Also ich kann nur für mich sprechen, bin 33, habe 21 Punkte aus beiden und bin promoviert. Arbeite auch in einer kleinen FWW Kanzlei (sieben Anwälte, drei Notare). Wesentlicher Beweggrund für mich war, dass diese Kanzlei in meiner Heimatstadt (Kleinstadt, 40k Einwohner) liegt und ich zurück in die Heimat ziehen konnte. Für mich (verheiratet, Kinder) ist die Lebensqualität auf dem Land höher als in der Stadt. Auch die Tätigkeit in einer FWW-Bude reizt mich mehr, als eine Tätigkeit in den Groß-Kanzleien, in denen ich im Referendariat war. Genug Geld verdienen, um einen guten Lebensstandard zu haben kann man hier trotz größtenteils RVG auch (ich jetzt im ersten Jahr als Partner: circa 100.000, Kollegen zwischen 150.000 und 300.000). Dazu das Arbeiten mit echten Menschen, jede Woche (mehrere) Gerichtstermine und meine Freunde aus der Schulzeit um die Ecke. Ist für mich perfekt, vielleicht geht es dem Kollegen mit den 13 Punkten ja auch so.
Schönes Wochenende...
7 Anwälte, 3 Notare klingt bei der Stadtgröße aber eher nach einem lokalen Platzhirsch, der zwar auch FWW Kleinkram macht, aber auch durchaus mal die dickeren Schiffe (örtliche Unternehmen usw) an Land zieht. Sowas kann ja auch sehr lukrativ sein.
Der Gewinn pro Partner von vielen kleinen Kanzleien muss sich nur bedingt vor GK verstecken, wenn der Laden richtig läuft. Die GK Kanzleien müssen ja auch ihre absurd teuren Büroflächen und Angestellten erstmal finanzieren.
21.11.2020, 15:11
(21.11.2020, 12:07)Yourist schrieb: Also ich kann nur für mich sprechen, bin 33, habe 21 Punkte aus beiden und bin promoviert. Arbeite auch in einer kleinen FWW Kanzlei (sieben Anwälte, drei Notare). Wesentlicher Beweggrund für mich war, dass diese Kanzlei in meiner Heimatstadt (Kleinstadt, 40k Einwohner) liegt und ich zurück in die Heimat ziehen konnte. Für mich (verheiratet, Kinder) ist die Lebensqualität auf dem Land höher als in der Stadt. Auch die Tätigkeit in einer FWW-Bude reizt mich mehr, als eine Tätigkeit in den Groß-Kanzleien, in denen ich im Referendariat war. Genug Geld verdienen, um einen guten Lebensstandard zu haben kann man hier trotz größtenteils RVG auch (ich jetzt im ersten Jahr als Partner: circa 100.000, Kollegen zwischen 150.000 und 300.000). Dazu das Arbeiten mit echten Menschen, jede Woche (mehrere) Gerichtstermine und meine Freunde aus der Schulzeit um die Ecke. Ist für mich perfekt, vielleicht geht es dem Kollegen mit den 13 Punkten ja auch so.
Schönes Wochenende...
Darf ich fragen, mit welchem Gehalt Du eingestiegen bist und wie schnell Du Partner geworden bist?
Ich frage, da ich fast die identischen Qualifikationen habe wie Du und mir einen ähnlichen Einstieg vorstellen kann.
Vielen Dank!
21.11.2020, 15:46
(21.11.2020, 15:11)Gast schrieb:(21.11.2020, 12:07)Yourist schrieb: Also ich kann nur für mich sprechen, bin 33, habe 21 Punkte aus beiden und bin promoviert. Arbeite auch in einer kleinen FWW Kanzlei (sieben Anwälte, drei Notare). Wesentlicher Beweggrund für mich war, dass diese Kanzlei in meiner Heimatstadt (Kleinstadt, 40k Einwohner) liegt und ich zurück in die Heimat ziehen konnte. Für mich (verheiratet, Kinder) ist die Lebensqualität auf dem Land höher als in der Stadt. Auch die Tätigkeit in einer FWW-Bude reizt mich mehr, als eine Tätigkeit in den Groß-Kanzleien, in denen ich im Referendariat war. Genug Geld verdienen, um einen guten Lebensstandard zu haben kann man hier trotz größtenteils RVG auch (ich jetzt im ersten Jahr als Partner: circa 100.000, Kollegen zwischen 150.000 und 300.000). Dazu das Arbeiten mit echten Menschen, jede Woche (mehrere) Gerichtstermine und meine Freunde aus der Schulzeit um die Ecke. Ist für mich perfekt, vielleicht geht es dem Kollegen mit den 13 Punkten ja auch so.
Schönes Wochenende...
Darf ich fragen, mit welchem Gehalt Du eingestiegen bist und wie schnell Du Partner geworden bist?
Ich frage, da ich fast die identischen Qualifikationen habe wie Du und mir einen ähnlichen Einstieg vorstellen kann.
Vielen Dank!
Hey, ich bin seit diesem Jahr Partner und bin 2018 mit 45.000, nach Ablauf der Probezeit dann 50.000 eingestiegen.
Würde ich immer wieder so machen, auch wenn einige (die nach m.E. eher kurzfristig gedacht haben) nicht verstehen konnten, warum ich für so relativ wenig Geld anfange.
Die Preise haben sich aber mittlerweile schon wieder verändert glaube ich, haben Anfang des Jahres jemanden (Berufseinsteiger) mit 2 befriedigenden Examina und llm für 60.000 eingestellt.
Beste Grüße
21.11.2020, 16:05
viele sind hier sehr naiv. einstiegsgehälter vob 3k können sich als partner verdoppeln - und das geht nach 2 bis 3 jahren
21.11.2020, 16:41
(21.11.2020, 12:46)Ex GK schrieb: Ich hab 14 und 12 und arbeite auch in einer Kanzlei mit 6 Berufsträgern. Jeder macht zwei Rechtsgebiete ( Ich ArbeitsR und KFZ) und ich finde es toll.
Hab nach meinem Examen 1 Jahr in einer eurer tollen T1 Kanzleien gearbeitet und fand es nurnoch Scheise nicht vor 10 im Bett zu sein und 1x im Monat ein Wochende durchzuarbeiten. Da haben auch die 120k + Bonus nicht geholfen.
Verdiene jetzt (2. Jahr dort) etwa 55 Tausend + kleine Umsatzbeteiligung bin dafür aber um 16:00 aus dem Büro. Mal 17:00, wenn man getrödelt hat. Bisher 1x am Wochende gearbeitet.
Mein Stundenlohn ist jetzt besser, ich arbeite tatsächlich als RA mit Mandanten, habe echte Freizeit ( ich musste mich umgewöhnen, dass ich tatsächlich Fitti Kurse um 18:00 problemlos buchen konnte) und bin in keinem Becken voller Haie mehr.
Zusammengefasst: Ich finde es höchst absurd wie alle nach der GK (am besten US T1 und pipapö) streben weil sie Suits geguckt haben.
Ich finde es toll, dass meine Generation endlich aufwacht, sich besinnt und langsam auch wieder auf andere Werte achtet! Ich bin zwar nicht FWW Anwalt, aber - bei ähnlichen Qualifikationen- aus den gleichen Erwägungen heraus (nach 1 1/2 Jahren GK in einer Großstadt) bewusst an ein kleines Amtsgericht auf dem Land gegangen, wo ich für alles mögliche zuständig bin. Für die meisten in meinem Alter unvorstellbar...
21.11.2020, 20:39
(21.11.2020, 16:05)Gast schrieb: viele sind hier sehr naiv. einstiegsgehälter vob 3k können sich als partner verdoppeln - und das geht nach 2 bis 3 jahren
das können die. Aber die Verdopplung kann auch ausbleiben. Es kommt immer auf den Einzelfall an, Mandantenstamm, Rechtsgebiet, Arbeitsorganisation, Abrechnungsmöglichkeiten bzw. Solvenz der Mandantschaft, Kosten, etc. pp.
es gibt hier auch einen aufschlussreichen Thread mit einem Erfahrungsbericht einer / eines FWW - Anwalts, in welchem eher die negativen bzw. unschöneren Seiten des FWW Anwalts darstellt. Wobei auch hier zu unterscheiden ist, das eine Einheit mit 7 Berufsträgern und verteilten Rechtsgebieten wohl auch nicht mehr als FWW - Kanzlei gelten kann