31.10.2020, 18:25
(30.10.2020, 23:11)Gast schrieb:(30.10.2020, 23:09)Gast schrieb:(30.10.2020, 20:27)Gast schrieb:(30.10.2020, 18:12)Gast schrieb: Dass ein Großteil der Referendare dazu nicht in der Lage ist, vermutest du nur. Es ist aber nicht so. Das ist reines Elitedenken. Man kann jeden mit 4 P. als Richter einarbeiten und der bekommt das richtige Arbeitstempo bei der richtigen Arbeitsweise von selbst.
Ich habe als a Kandidat z.B. trotzdem einen Abischnitt, mit dem ich hätte Medizin studieren können in meinem Bundesland. Manche haben im Jurastudium auch einfach nur Pech bei der Bewertung in den Examen. Es muss ja ein gewisser Anteil wenige Punkte haben, damit der traditionell schlechte Schnitt eingehalten werden kann.
Nach deiner Sichtweise ist die Examensnote ohne jede (!) Aussagekraft. Ich glaube, dazu braucht man gar nichts weiter zu sagen.
Dein Pech bei der Bewertung kann man fast genauso unkommentiert lassen. Niemand hier sagt, die juristische Ausbildung ist perfekt. Aber Pech bei 8 Klausuren, 16 Korrektoren? Nochmal Pech bei dem Verbesserungsversuch? Nochmal 16 Korrektoren?
Du sagst, es muss traditionell ein schlechter Schnitt "eingehalten werden". Ja, und? Das heißt ja nicht, dass die Note ohne Aussagekraft ist. Sie ist halt relativ, das ist ja nichts Neues. Und trotzdem ist der Anspruch der Justiz, die - relativ gesehen - Besseren für das Richteramt zu gewinnen. So what?
Ich glaube, es ist kein Zufall, dass du - wie Du selber sagst, als "a-Kandidat" dafür einstehst, alle Juristen mit zwei Examen können das Richteramt ausfüllen. Diese Ansicht ist halt autobiografisch bedingt und psychologisch erklärbar. Und ich will auch gar nicht sagen, dass das Richteramt durch Menschen mit ausreichenden Examen nicht ausgeübt werden könnte. Aber was zum Henker ist daran auszusetzen, dass die Justiz nun mal vorrangig Leute mit überdurchschnittlichen Examen einstellt? Was ist wirklich dein Problem damit? Ich vermute, du fühlst dich bei diesen Diskussionen wegen deiner Examina laufend abgewertet. Und ich weiß, dass das Aussprechen dieser Vermutung nichts löst und nur Reflexe auslösen wird. Aber ein ernstgemeinter Rat: Bewende es dabei, schau nach vorne und hör auf diesen Blödsinn zu verzapfen.
Die Examensnote ist nicht ohne Aussagekraft. Wir sind aber auch noch weit davon weg, dass Leute mit 4er Examen Richter werden. Aber zwischen 6,5 / 7,5 /8,5 besteht mE kaum ein Unterschied. Das hängt schlicht vom Klausurglück ab, was man schon daran sieht, dass sich Leute um teils 2/3 Punkte verbessern, die sofort in den Verbesserungsversuch gehen.
Zudem würde ich mal behaupten, dass der heutige 6 Punkte Jurist besser ist als der 6 Punkte Jurist von 1990. Denn Ausbildung und Vorbereitung sind besser geworden und die Kandidaten haben heute viel stärkere Konkurrenz. Das sieht nun auch jeder Referendar, wenn er sich in der Station mit den ganzen Genies konfrontiert sieht, die vor 30 Jahren ihr VB gemacht haben.
Man sollte sich nicht zu viel auf seine Note einbilden.
Im Übrigen möchte ich noch ergänzen, dass ich sehr schlechte Anwälte fast problematischer finde als schlechte Richter. Beim Richter gibt es eine Berufungsinstanz, wenn man aber schlecht anwaltlich beraten ist, klagt man zB gar nicht oder verpasst die Klagefrist (gerade im Asylrecht konnte man das zu Haus beobachten in den letzten Jahren). Da kann auch der beste Richter nicht mehr viel machen.
Dass man einen schlechten juristischen Abschluss hat, heisst nicht, dass man unintelligent ist. Ein Exfreund von mir war Sohn eines Arztehepaars und hat das 1. Examen gerade mal so mit der schlechtesten Note bestanden und musste deshalb für das Ref nach SH, weil er in Berlin keinen Platz gekriegt hat.
31.10.2020, 18:32
[quote pid='74544' dateline='1604161544']
Die Examensnote ist nicht ohne Aussagekraft. Wir sind aber auch noch weit davon weg, dass Leute mit 4er Examen Richter werden. Aber zwischen 6,5 / 7,5 /8,5 besteht mE kaum ein Unterschied. Das hängt schlicht vom Klausurglück ab, was man schon daran sieht, dass sich Leute um teils 2/3 Punkte verbessern, die sofort in den Verbesserungsversuch gehen.
[quote pid='74389' dateline='1604092302']
[quote pid='74388' dateline='1604092191']
Zudem würde ich mal behaupten, dass der heutige 6 Punkte Jurist besser ist als der 6 Punkte Jurist von 1990. Denn Ausbildung und Vorbereitung sind besser geworden und die Kandidaten haben heute viel stärkere Konkurrenz. Das sieht nun auch jeder Referendar, wenn er sich in der Station mit den ganzen Genies konfrontiert sieht, die vor 30 Jahren ihr VB gemacht haben.
Man sollte sich nicht zu viel auf seine Note einbilden.
[/quote]
Im Übrigen möchte ich noch ergänzen, dass ich sehr schlechte Anwälte fast problematischer finde als schlechte Richter. Beim Richter gibt es eine Berufungsinstanz, wenn man aber schlecht anwaltlich beraten ist, klagt man zB gar nicht oder verpasst die Klagefrist (gerade im Asylrecht konnte man das zu Haus beobachten in den letzten Jahren). Da kann auch der beste Richter nicht mehr viel machen.
[/quote]
Dass man einen schlechten juristischen Abschluss hat, heisst nicht, dass man unintelligent ist. Ein Exfreund von mir war Sohn eines Arztehepaars und hat das 1. Examen gerade mal so mit der schlechtesten Note bestanden und musste deshalb für das Ref nach SH, weil er in Berlin keinen Platz gekriegt hat.
[/quote]
What?? Ich geb dir zwar eigentlich recht, dass schlechte Examen nicht gleich mangelnde Intelligenz bedeuten muss, aber was willst du uns mit dem Beispiel deines Exfreundes sagen? Dass er ja eigentlich nicht so blöd sein kann, da seine Eltern ja Ärzte sind? Da würde ich nämlich entschieden widersprechen!
Die Examensnote ist nicht ohne Aussagekraft. Wir sind aber auch noch weit davon weg, dass Leute mit 4er Examen Richter werden. Aber zwischen 6,5 / 7,5 /8,5 besteht mE kaum ein Unterschied. Das hängt schlicht vom Klausurglück ab, was man schon daran sieht, dass sich Leute um teils 2/3 Punkte verbessern, die sofort in den Verbesserungsversuch gehen.
[quote pid='74389' dateline='1604092302']
[quote pid='74388' dateline='1604092191']
Zudem würde ich mal behaupten, dass der heutige 6 Punkte Jurist besser ist als der 6 Punkte Jurist von 1990. Denn Ausbildung und Vorbereitung sind besser geworden und die Kandidaten haben heute viel stärkere Konkurrenz. Das sieht nun auch jeder Referendar, wenn er sich in der Station mit den ganzen Genies konfrontiert sieht, die vor 30 Jahren ihr VB gemacht haben.
Man sollte sich nicht zu viel auf seine Note einbilden.
[/quote]
Im Übrigen möchte ich noch ergänzen, dass ich sehr schlechte Anwälte fast problematischer finde als schlechte Richter. Beim Richter gibt es eine Berufungsinstanz, wenn man aber schlecht anwaltlich beraten ist, klagt man zB gar nicht oder verpasst die Klagefrist (gerade im Asylrecht konnte man das zu Haus beobachten in den letzten Jahren). Da kann auch der beste Richter nicht mehr viel machen.
[/quote]
Dass man einen schlechten juristischen Abschluss hat, heisst nicht, dass man unintelligent ist. Ein Exfreund von mir war Sohn eines Arztehepaars und hat das 1. Examen gerade mal so mit der schlechtesten Note bestanden und musste deshalb für das Ref nach SH, weil er in Berlin keinen Platz gekriegt hat.
[/quote]
What?? Ich geb dir zwar eigentlich recht, dass schlechte Examen nicht gleich mangelnde Intelligenz bedeuten muss, aber was willst du uns mit dem Beispiel deines Exfreundes sagen? Dass er ja eigentlich nicht so blöd sein kann, da seine Eltern ja Ärzte sind? Da würde ich nämlich entschieden widersprechen!
31.10.2020, 19:16
(30.10.2020, 21:17)Gast schrieb:Warum soll das Getrolle sein? Ich schreibe meinen Verbesserungsversuch im Dezember und musste dafür einen Kredit aufnehmen...und den hab ich nicht bei der ersten Bak bekommen. Aber mit 660€ Arbeitslosengeld und ohne vermögende Familie sind auch die 4000€ (Lebensunterhalt für 4 Monate, Prüfungsgebühr, Kommentare&Gesetze, Hotelkosten, da Klausurort diesen Monat über 100km vom Wohnort) nicht mal eben zu stemmen.(30.10.2020, 21:01)Gast schrieb:(30.10.2020, 20:27)Gast schrieb:(30.10.2020, 18:12)Gast schrieb: Dass ein Großteil der Referendare dazu nicht in der Lage ist, vermutest du nur. Es ist aber nicht so. Das ist reines Elitedenken. Man kann jeden mit 4 P. als Richter einarbeiten und der bekommt das richtige Arbeitstempo bei der richtigen Arbeitsweise von selbst.
Ich habe als a Kandidat z.B. trotzdem einen Abischnitt, mit dem ich hätte Medizin studieren können in meinem Bundesland. Manche haben im Jurastudium auch einfach nur Pech bei der Bewertung in den Examen. Es muss ja ein gewisser Anteil wenige Punkte haben, damit der traditionell schlechte Schnitt eingehalten werden kann.
Nach deiner Sichtweise ist die Examensnote ohne jede (!) Aussagekraft. Ich glaube, dazu braucht man gar nichts weiter zu sagen.
Dein Pech bei der Bewertung kann man fast genauso unkommentiert lassen. Niemand hier sagt, die juristische Ausbildung ist perfekt. Aber Pech bei 8 Klausuren, 16 Korrektoren? Nochmal Pech bei dem Verbesserungsversuch? Nochmal 16 Korrektoren?
Du sagst, es muss traditionell ein schlechter Schnitt "eingehalten werden". Ja, und? Das heißt ja nicht, dass die Note ohne Aussagekraft ist. Sie ist halt relativ, das ist ja nichts Neues. Und trotzdem ist der Anspruch der Justiz, die - relativ gesehen - Besseren für das Richteramt zu gewinnen. So what?
Ich glaube, es ist kein Zufall, dass du - wie Du selber sagst, als "a-Kandidat" dafür einstehst, alle Juristen mit zwei Examen können das Richteramt ausfüllen. Diese Ansicht ist halt autobiografisch bedingt und psychologisch erklärbar. Und ich will auch gar nicht sagen, dass das Richteramt durch Menschen mit ausreichenden Examen nicht ausgeübt werden könnte. Aber was zum Henker ist daran auszusetzen, dass die Justiz nun mal vorrangig Leute mit überdurchschnittlichen Examen einstellt? Was ist wirklich dein Problem damit? Ich vermute, du fühlst dich bei diesen Diskussionen wegen deiner Examina laufend abgewertet. Und ich weiß, dass das Aussprechen dieser Vermutung nichts löst und nur Reflexe auslösen wird. Aber ein ernstgemeinter Rat: Bewende es dabei, schau nach vorne und hör auf diesen Blödsinn zu verzapfen.
Konnte mir keinen Verbesserungsversuch leisten.
Das ist doch getrolle....
Finde die Überheblichkeit krass mit der hier einige "Papa-zahlt"-Kids davon ausgehen, man könne jedes kostenpflichtige Angebot ganz automatisch wahrnehmen. Hoffe solche Leute sitzen nicht eines Tages auf der Richterbank mit ihrer Weltfremdheit.
31.10.2020, 19:29
(31.10.2020, 18:32)Gast schrieb: [quote pid='74544' dateline='1604161544']
Die Examensnote ist nicht ohne Aussagekraft. Wir sind aber auch noch weit davon weg, dass Leute mit 4er Examen Richter werden. Aber zwischen 6,5 / 7,5 /8,5 besteht mE kaum ein Unterschied. Das hängt schlicht vom Klausurglück ab, was man schon daran sieht, dass sich Leute um teils 2/3 Punkte verbessern, die sofort in den Verbesserungsversuch gehen.
[quote pid='74389' dateline='1604092302']
[quote pid='74388' dateline='1604092191']
Zudem würde ich mal behaupten, dass der heutige 6 Punkte Jurist besser ist als der 6 Punkte Jurist von 1990. Denn Ausbildung und Vorbereitung sind besser geworden und die Kandidaten haben heute viel stärkere Konkurrenz. Das sieht nun auch jeder Referendar, wenn er sich in der Station mit den ganzen Genies konfrontiert sieht, die vor 30 Jahren ihr VB gemacht haben.
Man sollte sich nicht zu viel auf seine Note einbilden.
Im Übrigen möchte ich noch ergänzen, dass ich sehr schlechte Anwälte fast problematischer finde als schlechte Richter. Beim Richter gibt es eine Berufungsinstanz, wenn man aber schlecht anwaltlich beraten ist, klagt man zB gar nicht oder verpasst die Klagefrist (gerade im Asylrecht konnte man das zu Haus beobachten in den letzten Jahren). Da kann auch der beste Richter nicht mehr viel machen.
[/quote]
Dass man einen schlechten juristischen Abschluss hat, heisst nicht, dass man unintelligent ist. Ein Exfreund von mir war Sohn eines Arztehepaars und hat das 1. Examen gerade mal so mit der schlechtesten Note bestanden und musste deshalb für das Ref nach SH, weil er in Berlin keinen Platz gekriegt hat.
[/quote]
What?? Ich geb dir zwar eigentlich recht, dass schlechte Examen nicht gleich mangelnde Intelligenz bedeuten muss, aber was willst du uns mit dem Beispiel deines Exfreundes sagen? Dass er ja eigentlich nicht so blöd sein kann, da seine Eltern ja Ärzte sind? Da würde ich nämlich entschieden widersprechen!
[/quote]
Na ja, um Medizin studieren zu können, braucht man in Deutschland immer noch ein 1er Abi..für Jura nicht. Und dass Intelligenz erblich ist, ist ja bekannt.
31.10.2020, 19:31
(31.10.2020, 19:16)Gast schrieb:(30.10.2020, 21:17)Gast schrieb:Warum soll das Getrolle sein? Ich schreibe meinen Verbesserungsversuch im Dezember und musste dafür einen Kredit aufnehmen...und den hab ich nicht bei der ersten Bak bekommen. Aber mit 660€ Arbeitslosengeld und ohne vermögende Familie sind auch die 4000€ (Lebensunterhalt für 4 Monate, Prüfungsgebühr, Kommentare&Gesetze, Hotelkosten, da Klausurort diesen Monat über 100km vom Wohnort) nicht mal eben zu stemmen.(30.10.2020, 21:01)Gast schrieb:(30.10.2020, 20:27)Gast schrieb:(30.10.2020, 18:12)Gast schrieb: Dass ein Großteil der Referendare dazu nicht in der Lage ist, vermutest du nur. Es ist aber nicht so. Das ist reines Elitedenken. Man kann jeden mit 4 P. als Richter einarbeiten und der bekommt das richtige Arbeitstempo bei der richtigen Arbeitsweise von selbst.
Ich habe als a Kandidat z.B. trotzdem einen Abischnitt, mit dem ich hätte Medizin studieren können in meinem Bundesland. Manche haben im Jurastudium auch einfach nur Pech bei der Bewertung in den Examen. Es muss ja ein gewisser Anteil wenige Punkte haben, damit der traditionell schlechte Schnitt eingehalten werden kann.
Nach deiner Sichtweise ist die Examensnote ohne jede (!) Aussagekraft. Ich glaube, dazu braucht man gar nichts weiter zu sagen.
Dein Pech bei der Bewertung kann man fast genauso unkommentiert lassen. Niemand hier sagt, die juristische Ausbildung ist perfekt. Aber Pech bei 8 Klausuren, 16 Korrektoren? Nochmal Pech bei dem Verbesserungsversuch? Nochmal 16 Korrektoren?
Du sagst, es muss traditionell ein schlechter Schnitt "eingehalten werden". Ja, und? Das heißt ja nicht, dass die Note ohne Aussagekraft ist. Sie ist halt relativ, das ist ja nichts Neues. Und trotzdem ist der Anspruch der Justiz, die - relativ gesehen - Besseren für das Richteramt zu gewinnen. So what?
Ich glaube, es ist kein Zufall, dass du - wie Du selber sagst, als "a-Kandidat" dafür einstehst, alle Juristen mit zwei Examen können das Richteramt ausfüllen. Diese Ansicht ist halt autobiografisch bedingt und psychologisch erklärbar. Und ich will auch gar nicht sagen, dass das Richteramt durch Menschen mit ausreichenden Examen nicht ausgeübt werden könnte. Aber was zum Henker ist daran auszusetzen, dass die Justiz nun mal vorrangig Leute mit überdurchschnittlichen Examen einstellt? Was ist wirklich dein Problem damit? Ich vermute, du fühlst dich bei diesen Diskussionen wegen deiner Examina laufend abgewertet. Und ich weiß, dass das Aussprechen dieser Vermutung nichts löst und nur Reflexe auslösen wird. Aber ein ernstgemeinter Rat: Bewende es dabei, schau nach vorne und hör auf diesen Blödsinn zu verzapfen.
Konnte mir keinen Verbesserungsversuch leisten.
Das ist doch getrolle....
Finde die Überheblichkeit krass mit der hier einige "Papa-zahlt"-Kids davon ausgehen, man könne jedes kostenpflichtige Angebot ganz automatisch wahrnehmen. Hoffe solche Leute sitzen nicht eines Tages auf der Richterbank mit ihrer Weltfremdheit.
Ja, bei mir ist im Studium z.B. der Vater gestorben. Da war das A13 Gehalt meines Vaters auch einfach auf einmal weg.
31.10.2020, 23:00
(31.10.2020, 19:16)Gast schrieb:(30.10.2020, 21:17)Gast schrieb:Warum soll das Getrolle sein? Ich schreibe meinen Verbesserungsversuch im Dezember und musste dafür einen Kredit aufnehmen...und den hab ich nicht bei der ersten Bak bekommen. Aber mit 660€ Arbeitslosengeld und ohne vermögende Familie sind auch die 4000€ (Lebensunterhalt für 4 Monate, Prüfungsgebühr, Kommentare&Gesetze, Hotelkosten, da Klausurort diesen Monat über 100km vom Wohnort) nicht mal eben zu stemmen.(30.10.2020, 21:01)Gast schrieb:(30.10.2020, 20:27)Gast schrieb:(30.10.2020, 18:12)Gast schrieb: Dass ein Großteil der Referendare dazu nicht in der Lage ist, vermutest du nur. Es ist aber nicht so. Das ist reines Elitedenken. Man kann jeden mit 4 P. als Richter einarbeiten und der bekommt das richtige Arbeitstempo bei der richtigen Arbeitsweise von selbst.
Ich habe als a Kandidat z.B. trotzdem einen Abischnitt, mit dem ich hätte Medizin studieren können in meinem Bundesland. Manche haben im Jurastudium auch einfach nur Pech bei der Bewertung in den Examen. Es muss ja ein gewisser Anteil wenige Punkte haben, damit der traditionell schlechte Schnitt eingehalten werden kann.
Nach deiner Sichtweise ist die Examensnote ohne jede (!) Aussagekraft. Ich glaube, dazu braucht man gar nichts weiter zu sagen.
Dein Pech bei der Bewertung kann man fast genauso unkommentiert lassen. Niemand hier sagt, die juristische Ausbildung ist perfekt. Aber Pech bei 8 Klausuren, 16 Korrektoren? Nochmal Pech bei dem Verbesserungsversuch? Nochmal 16 Korrektoren?
Du sagst, es muss traditionell ein schlechter Schnitt "eingehalten werden". Ja, und? Das heißt ja nicht, dass die Note ohne Aussagekraft ist. Sie ist halt relativ, das ist ja nichts Neues. Und trotzdem ist der Anspruch der Justiz, die - relativ gesehen - Besseren für das Richteramt zu gewinnen. So what?
Ich glaube, es ist kein Zufall, dass du - wie Du selber sagst, als "a-Kandidat" dafür einstehst, alle Juristen mit zwei Examen können das Richteramt ausfüllen. Diese Ansicht ist halt autobiografisch bedingt und psychologisch erklärbar. Und ich will auch gar nicht sagen, dass das Richteramt durch Menschen mit ausreichenden Examen nicht ausgeübt werden könnte. Aber was zum Henker ist daran auszusetzen, dass die Justiz nun mal vorrangig Leute mit überdurchschnittlichen Examen einstellt? Was ist wirklich dein Problem damit? Ich vermute, du fühlst dich bei diesen Diskussionen wegen deiner Examina laufend abgewertet. Und ich weiß, dass das Aussprechen dieser Vermutung nichts löst und nur Reflexe auslösen wird. Aber ein ernstgemeinter Rat: Bewende es dabei, schau nach vorne und hör auf diesen Blödsinn zu verzapfen.
Konnte mir keinen Verbesserungsversuch leisten.
Das ist doch getrolle....
Finde die Überheblichkeit krass mit der hier einige "Papa-zahlt"-Kids davon ausgehen, man könne jedes kostenpflichtige Angebot ganz automatisch wahrnehmen. Hoffe solche Leute sitzen nicht eines Tages auf der Richterbank mit ihrer Weltfremdheit.
Diejenigen, die die 600+ also bezahlen können, sind alle papa-zahlt-alles-kids. So kann man sich es natürlich auch schön reden. Die allermeisten haben durch nebenjobs in Studium und ref einfach das Geld recht locker über, solange keine Familie zu finanzieren ist. Das jmd kein Verbesserungsversuch gemacht hat, weil er das Geld nicht zusammenbekommt, habe ich noch nie gehört. Aber klar, die Leute hier in ihrer Opfer Rolle, ausreichende Examen, immer nur Pech mit den Korrektoren, kein richter Posten, denen fehlt natürlich das Geld, welche Zufall.
31.10.2020, 23:22
Alter, mir hat den Verbesserungsversuch fürs erste auch niemand gezahlt. Ich hab nebenbei gekellnert und bin wieder bei meinen Eltern in den Keller gezogen. Die Zeit war nicht ganz leicht aber auch nicht unschaffbar. Es kam für mich gar nicht in Frage, mich mit einem ausreichend zufriedenzugeben. Im Ergebnis waren es dann über 5 Punkte mehr. Das war zwar nicht zu erwarten, aber selbst wenn es nur den einen Punkt bis zum b gebracht hätte, wäre es das Geld und den Stress wert gewesen... Ich verstehe diese Haltung einfach nicht
01.11.2020, 01:05
Es ist halt immer leichter äußeren Faktoren die Schuld zu geben als sich einzugestehen dass man vielleicht doch nicht der brillante Jurist ist für den man sich hält
Die 4000 Euro sind zudem eine Milchmädchen Rechnung. Der Großteil sind sowieso-kosten da du deinen Lebensunterhalt in den vier Monaten (?) auch ohne Examen bestreiten müsstest. On top kommt allein die 600-800 Euro Prüfungsgebühr und evtl. ein Verdienstausfall, weil du in den Monaten nicht arbeiten kannst. Bei einem ausreichend kriegt man so kurzfristig realistischerweise jedoch keinen neuen Job, sodass es bei der Prüfungsgebühr bleibt. Wer nicht in der Lage ist die zusammenzusparen und in seine eigene Zukunft zu investieren hat entweder falsche Prioritäten gesetzt oder glaubt selbst nicht daran, dass er eine bessere Note erreichen kann (siehe der Post oben: „Verbesserung bringt ja auch oft nix“)
Die 4000 Euro sind zudem eine Milchmädchen Rechnung. Der Großteil sind sowieso-kosten da du deinen Lebensunterhalt in den vier Monaten (?) auch ohne Examen bestreiten müsstest. On top kommt allein die 600-800 Euro Prüfungsgebühr und evtl. ein Verdienstausfall, weil du in den Monaten nicht arbeiten kannst. Bei einem ausreichend kriegt man so kurzfristig realistischerweise jedoch keinen neuen Job, sodass es bei der Prüfungsgebühr bleibt. Wer nicht in der Lage ist die zusammenzusparen und in seine eigene Zukunft zu investieren hat entweder falsche Prioritäten gesetzt oder glaubt selbst nicht daran, dass er eine bessere Note erreichen kann (siehe der Post oben: „Verbesserung bringt ja auch oft nix“)
01.11.2020, 01:24
Wer hat euch denn die Lebenshaltungskosten gezahlt während des Verbesserungsversuchs? Das Jobcenter zahlt wohl kaum, da ihr eure Befürftigkeit durch den Eintritt in ein Referendariat spätestens 2-4 Monate später hättet vermeiden können. Das Bafögamt zahlt für den Luxus VBVersuch auch nicht.
Nicht jeder hat Eltern mit Haus mit Platz im Keller in der Stadt, wo man den Verbesserungsversuch schreibt. Manche haben getrennt lebende Eltern, arbeitslose ü50 Eltern, kranke Eltern, nur ein Elternteil, sind Vollwaisen oder haben Rentner in einer 2-Zimmerwohnung als Eltern.
Nicht jeder hat Eltern mit Haus mit Platz im Keller in der Stadt, wo man den Verbesserungsversuch schreibt. Manche haben getrennt lebende Eltern, arbeitslose ü50 Eltern, kranke Eltern, nur ein Elternteil, sind Vollwaisen oder haben Rentner in einer 2-Zimmerwohnung als Eltern.
01.11.2020, 01:28
(31.10.2020, 19:16)Gast schrieb:Ich hatte zwar das Glück (oder Pech) nicht arbeiten zu müssen, während ich mich vorbereitet habe. Ich hatte allerdings eine Freundin, die die ganze Zeit gearbeitet hatte, weil sie keine Unterstützung hatte. Die ist sogar nach den Klausuren direkt ins Büro gegangen! Sie hatte im ersten Versuch nach der Mündlichen über 8 Punkte und nach den Klausuren des Verbesserungsversuchs schon fast 9 Punkte. Deutlich mehr als ich, der nicht arbeiten musste. Das ist also kein Argument.(30.10.2020, 21:17)Gast schrieb:Warum soll das Getrolle sein? Ich schreibe meinen Verbesserungsversuch im Dezember und musste dafür einen Kredit aufnehmen...und den hab ich nicht bei der ersten Bak bekommen. Aber mit 660€ Arbeitslosengeld und ohne vermögende Familie sind auch die 4000€ (Lebensunterhalt für 4 Monate, Prüfungsgebühr, Kommentare&Gesetze, Hotelkosten, da Klausurort diesen Monat über 100km vom Wohnort) nicht mal eben zu stemmen.(30.10.2020, 21:01)Gast schrieb:(30.10.2020, 20:27)Gast schrieb:(30.10.2020, 18:12)Gast schrieb: Dass ein Großteil der Referendare dazu nicht in der Lage ist, vermutest du nur. Es ist aber nicht so. Das ist reines Elitedenken. Man kann jeden mit 4 P. als Richter einarbeiten und der bekommt das richtige Arbeitstempo bei der richtigen Arbeitsweise von selbst.
Ich habe als a Kandidat z.B. trotzdem einen Abischnitt, mit dem ich hätte Medizin studieren können in meinem Bundesland. Manche haben im Jurastudium auch einfach nur Pech bei der Bewertung in den Examen. Es muss ja ein gewisser Anteil wenige Punkte haben, damit der traditionell schlechte Schnitt eingehalten werden kann.
Nach deiner Sichtweise ist die Examensnote ohne jede (!) Aussagekraft. Ich glaube, dazu braucht man gar nichts weiter zu sagen.
Dein Pech bei der Bewertung kann man fast genauso unkommentiert lassen. Niemand hier sagt, die juristische Ausbildung ist perfekt. Aber Pech bei 8 Klausuren, 16 Korrektoren? Nochmal Pech bei dem Verbesserungsversuch? Nochmal 16 Korrektoren?
Du sagst, es muss traditionell ein schlechter Schnitt "eingehalten werden". Ja, und? Das heißt ja nicht, dass die Note ohne Aussagekraft ist. Sie ist halt relativ, das ist ja nichts Neues. Und trotzdem ist der Anspruch der Justiz, die - relativ gesehen - Besseren für das Richteramt zu gewinnen. So what?
Ich glaube, es ist kein Zufall, dass du - wie Du selber sagst, als "a-Kandidat" dafür einstehst, alle Juristen mit zwei Examen können das Richteramt ausfüllen. Diese Ansicht ist halt autobiografisch bedingt und psychologisch erklärbar. Und ich will auch gar nicht sagen, dass das Richteramt durch Menschen mit ausreichenden Examen nicht ausgeübt werden könnte. Aber was zum Henker ist daran auszusetzen, dass die Justiz nun mal vorrangig Leute mit überdurchschnittlichen Examen einstellt? Was ist wirklich dein Problem damit? Ich vermute, du fühlst dich bei diesen Diskussionen wegen deiner Examina laufend abgewertet. Und ich weiß, dass das Aussprechen dieser Vermutung nichts löst und nur Reflexe auslösen wird. Aber ein ernstgemeinter Rat: Bewende es dabei, schau nach vorne und hör auf diesen Blödsinn zu verzapfen.
Konnte mir keinen Verbesserungsversuch leisten.
Das ist doch getrolle....
Finde die Überheblichkeit krass mit der hier einige "Papa-zahlt"-Kids davon ausgehen, man könne jedes kostenpflichtige Angebot ganz automatisch wahrnehmen. Hoffe solche Leute sitzen nicht eines Tages auf der Richterbank mit ihrer Weltfremdheit.
Sicherlich sind die juristischen Examina etwas anders als sonstige Studiengänge, insbes. das 2. Examen. Auch gibt es keine Diplomarbeiten, sondern im 2. nur Klausuren. Man sollte allerdings berücksichtigen, dass es bis vor ein paar Jahren nicht mal überall den Verbesserungsversuch gab. Und in anderen Studiengängen, kann man auch nicht einfach eine neue Arbeit abliefern, um sich zu verbessern. Auch verbessert sich nicht jeder (signifikant) bei der Verbesserung. Bei mir waren es nur 0,2 Punkte und eine andere Freundin hat sich bei den Klausuren verschlechtert, obwohl sie nicht gearbeitet hat und - im Gegensatz zu mir- im Rep war, so dass sie auf die Mündliche im Verbesserungsversuch verzichtet hat. Also immer zu argumentieren, dass man nur aufgrund einer ungünstigen finanziellen Lage benachteiligt sei, ist nicht ganz angebracht.
Eine gute Freundin hat zwei VB, obwohl sie Bafög bezog, während Studium und Ref arbeiten musste und kein Rep besucht hat. Ich habe- obwohl das Geld da gewesen wäre- auch kein Rep besucht und bin im Befriedigend-Bereich gelandet. Aber ich kann realistisch einschätzen, dass mir das Rep auch nicht viel gebracht hätte. Diese Einsicht fehlt manchen, die es dann lieber auf die Umstände schieben.