18.10.2020, 08:36
(18.10.2020, 01:03)Gast schrieb: Aus den Bedingungen des Refs aber darauf zu schließen, dass die Arbeit im Justizdienst insgesamt doof ist, kann ich nicht so recht nachvollziehen.
Welchen Schluss sollte man denn stattdessen aus den Ref.-Bedingungen ziehen? Immerhin ist es derselbe „Arbeitgeber“, der in Rede steht.
Und die Proberichterbedingungen sind ja auch tatsächlich nicht wesentlich anders. Man ist Verschiebemasse und wird nach wie vor schlecht behandelt.
18.10.2020, 09:28
(18.10.2020, 01:24)Gast schrieb:(18.10.2020, 01:03)Gast schrieb: Mal die - tatsächlich asoziale - Sondersituation des Coronadurchgangs ausgenommen, finde ich es persönlich etwas verwunderlich, wie viele Referendare offenbar die Erwartung hatten, im Ref gut behandelt und gefördert zu werden. Am interessantesten finde ich ja die - nicht hier, aber in anderen Threads - immer mal wieder anklingende Meinung, die AGs sollten einen umfassend aufs Examen vorbereiten.
Es ist eben ein Teil einer Ausbildung. Ausbildungsjahre sind selten angenehm.
Ich fand die 3 Auslandsstationen doch recht angenehm - trotz täglicher Anwesenheitspflicht.
Verstaatlichte Ausbildung ist immer grottenschlecht. Das ist halt so. Dafür bekommt man wenigstens ein klein wenig Geld und die meisten in meinem Durchgang - ich selbst eher ausgeschlossen, weil ich teils grausige Einzelausbilder hatte, die 3x wöchentlich völlig sinnlose Präsenz verlangt haben - hatten ziemlich viel Freizeit.
Das gleiche Geld wie im Ref hätte man als Hartzer aber auch gehabt, vllt 200 Euro mehr.
Wo bitte hast du dein Ref absolviert? Von den bayerischen 1150 EUR netto kann ein ALG II Empfänger nur träumen (zumal man bedenken muss, dass Referendare in dem Sinne keinen entlohnungswürdigen Beitrag schaffen, weshalb man froh sein kann, überhaupt bezahlt zu werden).
18.10.2020, 09:34
(18.10.2020, 09:28)Gast schrieb:(18.10.2020, 01:24)Gast schrieb:(18.10.2020, 01:03)Gast schrieb: Mal die - tatsächlich asoziale - Sondersituation des Coronadurchgangs ausgenommen, finde ich es persönlich etwas verwunderlich, wie viele Referendare offenbar die Erwartung hatten, im Ref gut behandelt und gefördert zu werden. Am interessantesten finde ich ja die - nicht hier, aber in anderen Threads - immer mal wieder anklingende Meinung, die AGs sollten einen umfassend aufs Examen vorbereiten.
Es ist eben ein Teil einer Ausbildung. Ausbildungsjahre sind selten angenehm.
Ich fand die 3 Auslandsstationen doch recht angenehm - trotz täglicher Anwesenheitspflicht.
Verstaatlichte Ausbildung ist immer grottenschlecht. Das ist halt so. Dafür bekommt man wenigstens ein klein wenig Geld und die meisten in meinem Durchgang - ich selbst eher ausgeschlossen, weil ich teils grausige Einzelausbilder hatte, die 3x wöchentlich völlig sinnlose Präsenz verlangt haben - hatten ziemlich viel Freizeit.
Das gleiche Geld wie im Ref hätte man als Hartzer aber auch gehabt, vllt 200 Euro mehr.
Wo bitte hast du dein Ref absolviert? Von den bayerischen 1150 EUR netto kann ein ALG II Empfänger nur träumen (zumal man bedenken muss, dass Referendare in dem Sinne keinen entlohnungswürdigen Beitrag schaffen, weshalb man froh sein kann, überhaupt bezahlt zu werden).
Wahrscheinlich in Hamburg. Ich hatte damals 890€ netto. Davon war noch das HVV Ticket abzuziehen. Also insgesamt etwas über 800€. Ja, ein Traumlohn für 40- 50h Arbeit die Woche als Akademiker mit Topnoten. Ich musste tatsächlich ziemlich viel Arbeiten und habe meinen Ausbildern sehr viel Arbeit abgenommen. Entscheidungen wurden ohne Änderungen übernommen, die jeweilige mündliche Verhandlung habe ebenfalls ich geleitet. Klar, dafür muss man dankbar sein.
18.10.2020, 09:36
(18.10.2020, 08:36)GastGastritis schrieb:(18.10.2020, 01:03)Gast schrieb: Aus den Bedingungen des Refs aber darauf zu schließen, dass die Arbeit im Justizdienst insgesamt doof ist, kann ich nicht so recht nachvollziehen.
Welchen Schluss sollte man denn stattdessen aus den Ref.-Bedingungen ziehen? Immerhin ist es derselbe „Arbeitgeber“, der in Rede steht.
Und die Proberichterbedingungen sind ja auch tatsächlich nicht wesentlich anders. Man ist Verschiebemasse und wird nach wie vor schlecht behandelt.
Was für ein Blödsinn. Warst du mal Richter oder woher willst du das eigentlich wissen, dass Richter schlecht behandelt werden? Für Richter sind doch ganz andere Personen zuständig.
18.10.2020, 10:11
(18.10.2020, 09:34)Gast schrieb:(18.10.2020, 09:28)Gast schrieb:(18.10.2020, 01:24)Gast schrieb:(18.10.2020, 01:03)Gast schrieb: Mal die - tatsächlich asoziale - Sondersituation des Coronadurchgangs ausgenommen, finde ich es persönlich etwas verwunderlich, wie viele Referendare offenbar die Erwartung hatten, im Ref gut behandelt und gefördert zu werden. Am interessantesten finde ich ja die - nicht hier, aber in anderen Threads - immer mal wieder anklingende Meinung, die AGs sollten einen umfassend aufs Examen vorbereiten.
Es ist eben ein Teil einer Ausbildung. Ausbildungsjahre sind selten angenehm.
Ich fand die 3 Auslandsstationen doch recht angenehm - trotz täglicher Anwesenheitspflicht.
Verstaatlichte Ausbildung ist immer grottenschlecht. Das ist halt so. Dafür bekommt man wenigstens ein klein wenig Geld und die meisten in meinem Durchgang - ich selbst eher ausgeschlossen, weil ich teils grausige Einzelausbilder hatte, die 3x wöchentlich völlig sinnlose Präsenz verlangt haben - hatten ziemlich viel Freizeit.
Das gleiche Geld wie im Ref hätte man als Hartzer aber auch gehabt, vllt 200 Euro mehr.
Wo bitte hast du dein Ref absolviert? Von den bayerischen 1150 EUR netto kann ein ALG II Empfänger nur träumen (zumal man bedenken muss, dass Referendare in dem Sinne keinen entlohnungswürdigen Beitrag schaffen, weshalb man froh sein kann, überhaupt bezahlt zu werden).
Wahrscheinlich in Hamburg. Ich hatte damals 890€ netto. Davon war noch das HVV Ticket abzuziehen. Also insgesamt etwas über 800€. Ja, ein Traumlohn für 40- 50h Arbeit die Woche als Akademiker mit Topnoten. Ich musste tatsächlich ziemlich viel Arbeiten und habe meinen Ausbildern sehr viel Arbeit abgenommen. Entscheidungen wurden ohne Änderungen übernommen, die jeweilige mündliche Verhandlung habe ebenfalls ich geleitet. Klar, dafür muss man dankbar sein.
+1
18.10.2020, 10:13
(18.10.2020, 10:11)Gast schrieb:(18.10.2020, 09:34)Gast schrieb:(18.10.2020, 09:28)Gast schrieb:(18.10.2020, 01:24)Gast schrieb:(18.10.2020, 01:03)Gast schrieb: Mal die - tatsächlich asoziale - Sondersituation des Coronadurchgangs ausgenommen, finde ich es persönlich etwas verwunderlich, wie viele Referendare offenbar die Erwartung hatten, im Ref gut behandelt und gefördert zu werden. Am interessantesten finde ich ja die - nicht hier, aber in anderen Threads - immer mal wieder anklingende Meinung, die AGs sollten einen umfassend aufs Examen vorbereiten.
Es ist eben ein Teil einer Ausbildung. Ausbildungsjahre sind selten angenehm.
Ich fand die 3 Auslandsstationen doch recht angenehm - trotz täglicher Anwesenheitspflicht.
Verstaatlichte Ausbildung ist immer grottenschlecht. Das ist halt so. Dafür bekommt man wenigstens ein klein wenig Geld und die meisten in meinem Durchgang - ich selbst eher ausgeschlossen, weil ich teils grausige Einzelausbilder hatte, die 3x wöchentlich völlig sinnlose Präsenz verlangt haben - hatten ziemlich viel Freizeit.
Das gleiche Geld wie im Ref hätte man als Hartzer aber auch gehabt, vllt 200 Euro mehr.
Wo bitte hast du dein Ref absolviert? Von den bayerischen 1150 EUR netto kann ein ALG II Empfänger nur träumen (zumal man bedenken muss, dass Referendare in dem Sinne keinen entlohnungswürdigen Beitrag schaffen, weshalb man froh sein kann, überhaupt bezahlt zu werden).
Wahrscheinlich in Hamburg. Ich hatte damals 890€ netto. Davon war noch das HVV Ticket abzuziehen. Also insgesamt etwas über 800€. Ja, ein Traumlohn für 40- 50h Arbeit die Woche als Akademiker mit Topnoten. Ich musste tatsächlich ziemlich viel Arbeiten und habe meinen Ausbildern sehr viel Arbeit abgenommen. Entscheidungen wurden ohne Änderungen übernommen, die jeweilige mündliche Verhandlung habe ebenfalls ich geleitet. Klar, dafür muss man dankbar sein.
+1
Besonders dankbar bin ich, deswegen einen Nebenjob in der Kanzlei gemacht zu haben, dadurch 70 stunden Woche, um zum Lernen zu kommen. Und ganz besonders dankbar bin ich, dass mir das dort verdiente Gehalt in großen Teilen von der Beihilfe abgezogen wurde, sodass ich trotz Arbeit auf sehr niedrigem Lohnniveau verbleiben durfte.
18.10.2020, 10:15
(18.10.2020, 09:36)Gast schrieb:(18.10.2020, 08:36)GastGastritis schrieb:(18.10.2020, 01:03)Gast schrieb: Aus den Bedingungen des Refs aber darauf zu schließen, dass die Arbeit im Justizdienst insgesamt doof ist, kann ich nicht so recht nachvollziehen.
Welchen Schluss sollte man denn stattdessen aus den Ref.-Bedingungen ziehen? Immerhin ist es derselbe „Arbeitgeber“, der in Rede steht.
Und die Proberichterbedingungen sind ja auch tatsächlich nicht wesentlich anders. Man ist Verschiebemasse und wird nach wie vor schlecht behandelt.
Was für ein Blödsinn. Warst du mal Richter oder woher willst du das eigentlich wissen, dass Richter schlecht behandelt werden? Für Richter sind doch ganz andere Personen zuständig.
Man muss nicht Richter sein, um über die Arbeitsbedingungen als Proberichter Bescheid zu wissen. Wenn man sein Leben nicht nur im Internet verbringt, hat man als Jurist ja zumeist viele Juristen im Bekanntenkreis, die gerade in unterschiedlichen Bundesländern als Richter angefangen haben. Und das wirkt für mich menschlich oft wie Ref 2.0.
18.10.2020, 10:19
(18.10.2020, 10:13)Gast schrieb:(18.10.2020, 10:11)Gast schrieb:(18.10.2020, 09:34)Gast schrieb:(18.10.2020, 09:28)Gast schrieb:(18.10.2020, 01:24)Gast schrieb: Das gleiche Geld wie im Ref hätte man als Hartzer aber auch gehabt, vllt 200 Euro mehr.
Wo bitte hast du dein Ref absolviert? Von den bayerischen 1150 EUR netto kann ein ALG II Empfänger nur träumen (zumal man bedenken muss, dass Referendare in dem Sinne keinen entlohnungswürdigen Beitrag schaffen, weshalb man froh sein kann, überhaupt bezahlt zu werden).
Wahrscheinlich in Hamburg. Ich hatte damals 890€ netto. Davon war noch das HVV Ticket abzuziehen. Also insgesamt etwas über 800€. Ja, ein Traumlohn für 40- 50h Arbeit die Woche als Akademiker mit Topnoten. Ich musste tatsächlich ziemlich viel Arbeiten und habe meinen Ausbildern sehr viel Arbeit abgenommen. Entscheidungen wurden ohne Änderungen übernommen, die jeweilige mündliche Verhandlung habe ebenfalls ich geleitet. Klar, dafür muss man dankbar sein.
+1
Besonders dankbar bin ich, deswegen einen Nebenjob in der Kanzlei gemacht zu haben, dadurch 70 stunden Woche, um zum Lernen zu kommen. Und ganz besonders dankbar bin ich, dass mir das dort verdiente Gehalt in großen Teilen von der Beihilfe abgezogen wurde, sodass ich trotz Arbeit auf sehr niedrigem Lohnniveau verbleiben durfte.
Ähm ja aber wer umsonst arbeiten geht, ist nun wirklich selbst schuld.
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
18.10.2020, 10:24
(18.10.2020, 10:19)Gast schrieb:(18.10.2020, 10:13)Gast schrieb:(18.10.2020, 10:11)Gast schrieb:(18.10.2020, 09:34)Gast schrieb:(18.10.2020, 09:28)Gast schrieb: Wo bitte hast du dein Ref absolviert? Von den bayerischen 1150 EUR netto kann ein ALG II Empfänger nur träumen (zumal man bedenken muss, dass Referendare in dem Sinne keinen entlohnungswürdigen Beitrag schaffen, weshalb man froh sein kann, überhaupt bezahlt zu werden).
Wahrscheinlich in Hamburg. Ich hatte damals 890€ netto. Davon war noch das HVV Ticket abzuziehen. Also insgesamt etwas über 800€. Ja, ein Traumlohn für 40- 50h Arbeit die Woche als Akademiker mit Topnoten. Ich musste tatsächlich ziemlich viel Arbeiten und habe meinen Ausbildern sehr viel Arbeit abgenommen. Entscheidungen wurden ohne Änderungen übernommen, die jeweilige mündliche Verhandlung habe ebenfalls ich geleitet. Klar, dafür muss man dankbar sein.
+1
Besonders dankbar bin ich, deswegen einen Nebenjob in der Kanzlei gemacht zu haben, dadurch 70 stunden Woche, um zum Lernen zu kommen. Und ganz besonders dankbar bin ich, dass mir das dort verdiente Gehalt in großen Teilen von der Beihilfe abgezogen wurde, sodass ich trotz Arbeit auf sehr niedrigem Lohnniveau verbleiben durfte.
Ähm ja aber wer umsonst arbeiten geht, ist nun wirklich selbst
Äh, man kommt halt mit dem Ref Gehalt nicht über die Runden. Wie willst du sonst Miete zahlen?
18.10.2020, 10:30
Stellt euch vor, es gibt Studenten, die von 850€ BAföG im Monat leben.
Dagegen sind die 1.100€ Unterhaltsbeihilfe netto z.B. in NRW eine ganze Menge mehr.
Dagegen sind die 1.100€ Unterhaltsbeihilfe netto z.B. in NRW eine ganze Menge mehr.