12.10.2020, 17:41
Nun ja, nun bekommt aber auch nicht jeder, der gern nur bis 17 Uhr arbeiten möchte, das Häuslein von Mama in den Arsch geschoben. Es ist eine Frage der Präferenzen und der eigenen Lebensplanung.
Auf mich wartet kein vererbtes/geschenktes Wohneigentum, ich habe auch kein nennenswertes Vermögen. Aber ich möchte auch keine Kinder und bin dementsprechend freier hinsichtlich meiner Zukunftspläne. Mir reicht ein anständiges (z.B. Staatsdienst-)Gehalt aus. Anderen nicht, so ist es eben.
Ich muss aber anmerken, dass ich ein bisschen verwundert bin, dass GK-Gehälter hier reihenweise als "nicht viel" bezeichnet werden. Relativ gesehen möglicherweise nicht, wenn ihr ausschließlich davon eine Familie ernähren wollt (was aber auch den Luxus beinhaltet, dass die Frau ausschließlich Hausfrau und Mutti bleibt - muss ja nicht sein). Für geschätzt 95% des Restes der Bevölkerung sind solche Gehälter aber unerreichbar und 120k brutto im Jahr einfach unfassbar viel Geld. Das sollte man mE nicht vergessen.
Auf mich wartet kein vererbtes/geschenktes Wohneigentum, ich habe auch kein nennenswertes Vermögen. Aber ich möchte auch keine Kinder und bin dementsprechend freier hinsichtlich meiner Zukunftspläne. Mir reicht ein anständiges (z.B. Staatsdienst-)Gehalt aus. Anderen nicht, so ist es eben.
Ich muss aber anmerken, dass ich ein bisschen verwundert bin, dass GK-Gehälter hier reihenweise als "nicht viel" bezeichnet werden. Relativ gesehen möglicherweise nicht, wenn ihr ausschließlich davon eine Familie ernähren wollt (was aber auch den Luxus beinhaltet, dass die Frau ausschließlich Hausfrau und Mutti bleibt - muss ja nicht sein). Für geschätzt 95% des Restes der Bevölkerung sind solche Gehälter aber unerreichbar und 120k brutto im Jahr einfach unfassbar viel Geld. Das sollte man mE nicht vergessen.
12.10.2020, 17:59
(12.10.2020, 17:41)Gast schrieb: Ich muss aber anmerken, dass ich ein bisschen verwundert bin, dass GK-Gehälter hier reihenweise als "nicht viel" bezeichnet werden. Relativ gesehen möglicherweise nicht, wenn ihr ausschließlich davon eine Familie ernähren wollt (was aber auch den Luxus beinhaltet, dass die Frau ausschließlich Hausfrau und Mutti bleibt - muss ja nicht sein). Für geschätzt 95% des Restes der Bevölkerung sind solche Gehälter aber unerreichbar und 120k brutto im Jahr einfach unfassbar viel Geld. Das sollte man mE nicht vergessen.
Du übersiehst die Diskrepanz zwischen Einkommen und Vermögen.
Das Problem: 120k brutto sind zwar ein hohes Einkommen. Gäbe es kein Vermögen/Erbe, wäre es möglich, hiermit ein fast luxuriöses Leben zu führen. Nur gibt es in Deutschland (und international) große Vermögen/Erbmassen.
Die Folge ist: hohe Inflation - nicht bei den Alltagspreisen, sondern bei Wertanlagen, Immobilien und Luxusgütern.
Das bedeutet: weil sich viele Erben/Vermögende enorm teure Immobilien leisten können, steigen die Preise, sodass man als GK-ler zwar "einkommens-reich", aber (selbst nach einigen Jahren) "vermögens-arm" ist. Hinzu kommt die große Bereitschaft, auf alles und jeden einen Kredit aufzunehmen, was wiederum die Preise treibt.
~65k netto im Jahr sind schön, aber selbst bei einer hohen Sparquote bist du bei 40k/Jahr. Da kannst du dir nach etwa ZEHN Jahren (klar, es gibt gewisse Gehaltssteigerungen in der Kanzlei) gerade so eine nicht besondere 3-Zimmer-Wohnung nicht in der Innenstadt in einer Großstadt kaufen (500-600k).
Wenn du in einer beliebten Großstadt (auch Nicht-München) ein kleines (nicht besonderes, nicht luxusmäßiges) Häuschen willst, auch etwas außerhalb, bist du sogleich bei 1+ Mio. Klar, du bekommst einen Kredit, aber das bedeutet auch erhebliche Schulden.
12.10.2020, 18:01
(12.10.2020, 17:32)GastG schrieb:Das ist doch Quatsch. Ich bin der Poster, der für wenig Geld in die Migrations- und Sozialrechtskanzlei gegangen ist und weder bin ich reich aufgewachsen (Eltern Tierwirt und Erzieherin), noch habe ich großartig geerbt (Eltern & Großeltern sind schon verstorben). Es mag ja für die Rechtfertigung des eigenen Weltbildes durchaus angenehm sein, derlei Vorurteilen zu frönen, aber nicht für jeden Menschen ist Geld die einzig relevante Währung.(12.10.2020, 17:28)Armabersexy schrieb:(12.10.2020, 16:59)Gast schrieb: Interessant, was einige für monetäre Ansprüche für ein "gutes Leben" haben. Und das meine ich jetzt nicht abwertend; es ist ja völlig legitim, Ansprüche, Ziele und Wünsche zu haben. Mich würde aber interessieren, ob dieser gewünschte Lebenszuschnitt bei der Mehrheit eher auf der Gewohnheit fußt (ob also die Eltern bereits angenehme Lebensumstände bieten konnten und man sich das nun auch für sich wünscht) oder ob es im Gegenteil eher Leute aus nicht so wohlhabenden Familien sind, die hoch verdienen wollen.
Also, ich komme aus Armut und damit meine ich nicht deutsche Armut, sondern Armur Armut. Davon hatte ich genug. Deshalb habe ich die letzten Jahrzehnte (erfolgreich) geackert, um in die GK mit entsprechendem Gehalt zu können. Ich sehe kein Problem darin, nicht um 16 Uhr nach Hause zu gehen, sondern erst um 21 Uhr, wenn die Kohle stimmt. Und um die entbehrungsreichen Jahrzehnte der Vergangenheit zu (über-)kompensieren möchte ich schon gerne ein sechstelliges Gehalt sehen. Die Chancen stehen gut. Dabei mache ich mir aber - wie einer der Vorredner - keine Illusionen, dass man damit in einer Großstadt wie Hamburg, München oder FFM groß aufspielen könnte. Mit 120K kann man sich dort eine vernünftige Wohnung in recht zentraler Lage zur Miete leisten, ein Auto der gehobenen Mittelklasse und 1-2 schöne, aber sehr kurze Urlaube pro Jahr + Rücklagen für Familie und Zukunft. Reich ist man damit sicher nicht.
Und dieses "ich habe auch Hobbies und möchte deshalb gern um spätestens 17 Uhr zu Hause sein"-Gerede finde ich nur dann fair den anderen gegenüber, wenn man dabei auch nicht vergisst zu erwähnen, dass man sich keine Gedanken um Wohneigentum machen muss, weil die Eltern es einem kaufen (Bekannter von mir) und/oder man von den Großeltern fett geerbt hat (viele meiner Freunde).
Versteht mich nicht falsch, ich gönne es jedem (insbesondere meinen Freunden), wenn sie ein Ferienhaus in der Schweiz/auf Sylt/in Südfrankreich erben, das Opa seinerzeit für zweimarkfuffzig und ne Kiste Bier gekauft hat und das jetzt 1,2 Mio EUR Wert ist. Aber nur, wenn man den Hintergrund kennt, kann man nachvollziehen, dass so jemand dann deutlich entspannter auf seine Zukunft und das Berufsleben blickt als jemand, der panische Angst davor hat, wieder zurück in die Armut zu müssen.
Genau so ist es bei mir. Dieses deutsche Wohlstandskindergequatsche von Freizeit und Hobbies und "alles nach 16 Uhr ist gegen die Menschenrechte!!" kommt halt zu 99% von Leuten, die es sich leisten können, weil sie genau wissen, dass sie fürs Eigenheim eh von Mami und Papi einen netten Zuschuss oder ein vorgezogenes Erbe bekommen oder dass die Großtante Hildegard ja noch 2-3 Mehrfamilienhäuser in Friedrichshain zu vererben hat.
Quatsch ist auch, dass man sich Gedanken um Wohneigentum "machen muss", dass man in zentraler Lage in Hamburg oder München wohnen muss oder dass 120k nicht für mehr als Mittelklasseauto oder 1-2 kurze Urlaube im Jahr reichen würde (letzteres mag seine Ursache vielleicht eher in den Erwartungen des Arbeitgebers an die Gegenleistung für die 120k liegen).
Mit 120k/Jahr gehört eine Familie mit einem Kind zu den obersten 10 Prozent der Einkommensverteilung. Würden das nicht für einen (oder auch zwei) Oberklassewagen oder mehr als 2 kurze Urlaube im Jahr reichen, müsste mir nochmal jemand erklären, woher die ganzen nervigen Riesenkarren kommen, die hier die Straße verstopfen oder warum man im Urlaub immer ne Menge Leute trifft, die auch aus Deutschland kommen. Weil eigentlich kann sich das ja keiner leisten.
Ich will gar nicht verurteilen, wenn jemand reich sein oder werden möchte. Die Leute zahlen immerhin (zumindest in der Theorie) wesentlich mehr Steuern als ich. Aber dann soll man auch so ehrlich sein und sagen: Ich will eben mehr haben als andere. Nicht weil ich es brauche, sondern weil ich es will. Mit 120k gehört man zu den finanziell am besten ausgestatteten Menschen auf diesem Planeten. Dass dann mit "Damit kann man gerade so angenehm leben" abzutun ist anmaßend.
12.10.2020, 18:03
(12.10.2020, 17:59)Gast schrieb:(12.10.2020, 17:41)Gast schrieb: Ich muss aber anmerken, dass ich ein bisschen verwundert bin, dass GK-Gehälter hier reihenweise als "nicht viel" bezeichnet werden. Relativ gesehen möglicherweise nicht, wenn ihr ausschließlich davon eine Familie ernähren wollt (was aber auch den Luxus beinhaltet, dass die Frau ausschließlich Hausfrau und Mutti bleibt - muss ja nicht sein). Für geschätzt 95% des Restes der Bevölkerung sind solche Gehälter aber unerreichbar und 120k brutto im Jahr einfach unfassbar viel Geld. Das sollte man mE nicht vergessen.
Du übersiehst die Diskrepanz zwischen Einkommen und Vermögen.
Das Problem: 120k brutto sind zwar ein hohes Einkommen. Gäbe es kein Vermögen/Erbe, wäre es möglich, hiermit ein fast luxuriöses Leben zu führen. Nur gibt es in Deutschland (und international) große Vermögen/Erbmassen.
Die Folge ist: hohe Inflation - nicht bei den Alltagspreisen, sondern bei Wertanlagen, Immobilien und Luxusgütern.
Das bedeutet: weil sich viele Erben/Vermögende enorm teure Immobilien leisten können, steigen die Preise, sodass man als GK-ler zwar "einkommens-reich", aber (selbst nach einigen Jahren) "vermögens-arm" ist. Hinzu kommt die große Bereitschaft, auf alles und jeden einen Kredit aufzunehmen, was wiederum die Preise treibt.
~65k netto im Jahr sind schön, aber selbst bei einer hohen Sparquote bist du bei 40k/Jahr. Da kannst du dir nach etwa ZEHN Jahren (klar, es gibt gewisse Gehaltssteigerungen in der Kanzlei) gerade so eine nicht besondere 3-Zimmer-Wohnung nicht in der Innenstadt in einer Großstadt kaufen (500-600k).
Wenn du in einer beliebten Großstadt (auch Nicht-München) ein kleines (nicht besonderes, nicht luxusmäßiges) Häuschen willst, auch etwas außerhalb, bist du sogleich bei 1+ Mio. Klar, du bekommst einen Kredit, aber das bedeutet auch erhebliche Schulden.
Alles völlig richtig, und dennoch ist es sehr viel Geld und für den Großteil der Menschen unerreichbar. Darauf und auf nichts weiter möchte ich aufmerksam machen.
12.10.2020, 18:04
(12.10.2020, 17:32)GastG schrieb:(12.10.2020, 17:28)Armabersexy schrieb:(12.10.2020, 16:59)Gast schrieb: Interessant, was einige für monetäre Ansprüche für ein "gutes Leben" haben. Und das meine ich jetzt nicht abwertend; es ist ja völlig legitim, Ansprüche, Ziele und Wünsche zu haben. Mich würde aber interessieren, ob dieser gewünschte Lebenszuschnitt bei der Mehrheit eher auf der Gewohnheit fußt (ob also die Eltern bereits angenehme Lebensumstände bieten konnten und man sich das nun auch für sich wünscht) oder ob es im Gegenteil eher Leute aus nicht so wohlhabenden Familien sind, die hoch verdienen wollen.
Also, ich komme aus Armut und damit meine ich nicht deutsche Armut, sondern Armur Armut. Davon hatte ich genug. Deshalb habe ich die letzten Jahrzehnte (erfolgreich) geackert, um in die GK mit entsprechendem Gehalt zu können. Ich sehe kein Problem darin, nicht um 16 Uhr nach Hause zu gehen, sondern erst um 21 Uhr, wenn die Kohle stimmt. Und um die entbehrungsreichen Jahrzehnte der Vergangenheit zu (über-)kompensieren möchte ich schon gerne ein sechstelliges Gehalt sehen. Die Chancen stehen gut. Dabei mache ich mir aber - wie einer der Vorredner - keine Illusionen, dass man damit in einer Großstadt wie Hamburg, München oder FFM groß aufspielen könnte. Mit 120K kann man sich dort eine vernünftige Wohnung in recht zentraler Lage zur Miete leisten, ein Auto der gehobenen Mittelklasse und 1-2 schöne, aber sehr kurze Urlaube pro Jahr + Rücklagen für Familie und Zukunft. Reich ist man damit sicher nicht.
Und dieses "ich habe auch Hobbies und möchte deshalb gern um spätestens 17 Uhr zu Hause sein"-Gerede finde ich nur dann fair den anderen gegenüber, wenn man dabei auch nicht vergisst zu erwähnen, dass man sich keine Gedanken um Wohneigentum machen muss, weil die Eltern es einem kaufen (Bekannter von mir) und/oder man von den Großeltern fett geerbt hat (viele meiner Freunde).
Versteht mich nicht falsch, ich gönne es jedem (insbesondere meinen Freunden), wenn sie ein Ferienhaus in der Schweiz/auf Sylt/in Südfrankreich erben, das Opa seinerzeit für zweimarkfuffzig und ne Kiste Bier gekauft hat und das jetzt 1,2 Mio EUR Wert ist. Aber nur, wenn man den Hintergrund kennt, kann man nachvollziehen, dass so jemand dann deutlich entspannter auf seine Zukunft und das Berufsleben blickt als jemand, der panische Angst davor hat, wieder zurück in die Armut zu müssen.
Genau so ist es bei mir. Dieses deutsche Wohlstandskindergequatsche von Freizeit und Hobbies und "alles nach 16 Uhr ist gegen die Menschenrechte!!" kommt halt zu 99% von Leuten, die es sich leisten können, weil sie genau wissen, dass sie fürs Eigenheim eh von Mami und Papi einen netten Zuschuss oder ein vorgezogenes Erbe bekommen oder dass die Großtante Hildegard ja noch 2-3 Mehrfamilienhäuser in Friedrichshain zu vererben hat.
Ich glaube eher, dass man, wenn man zwar nicht aus prekären, aber ich sag mal "normalen" Verhältnissen kommen (dh. Eltern waren nicht arbeitslos, ggf. Akademiker, aber halt auch nicht GK-Partner), weiß, dass man zB in Berlin nicht nur in Friedrichshain wohnen kann und in Hamburg nicht nur in Eppendorf. Natürlich braucht man dafür 2 Gehälter, das wiederum setzt - wenn man Kinder will - gerade voraus, dass man irgendwann mal Feierabend hat.
12.10.2020, 18:07
Was ich nicht verstehe: Es ist doch statistisch klar, dass GK-Gehälter relativ extrem hoch sind im Vergleich zur sonstigen Bevölkerung. Was glauben denn die Leute, die hier vertreten, man könne sich keine Wohnung leisten, wenn man nicht 70 Stunden dort schuftet, wie alle anderen Menschen in Deutschland ihr Leben bestreiten? Die sind ja auch nicht alle Erben von Wohnhäusern und scheinen ja trotzdem noch essen gehen zu können. Ich glaube, das Problem sind unrealistische Erwartungen und dass man von zu Hause vllt schon einen hohen Lebensstandard gewohnt ist. Viele Dinge brauch man halt auch einfach nicht.
12.10.2020, 18:08
Das blöde an GK Gehältern ist, dass sie in der Regel nur in Städten gezahlt werden, in denen sie nicht so viel wert sind. Wenn es einen Freshfields-Ableger in Hintertupfingen gäbe, wäre man mit dem Gehalt dort der King. Wer hingegen in München oder FFM eine schöne Altbauwohnung für sich und seine Familie kaufen will... der wäre besser Unternehmer oder Banker geworden (oder Immobilienmakler).
Ich habe Freunde, die führen mit einem Doppel-Beamten Geld plus Kind in der Kleinstadt ein Leben, was absolut super ist. Große neue Eigentumswohnung gekauft, neues Auto (ok, keine E-Klasse, sondern ein Japaner), viel Freizeit und keine Geldsorgen. Das geht wegen der Lage und wäre so in München/FFM nicht möglich. Wer natürlich die Eigentumswohnung in München/FFM will plus >300 PS deutsches Fabrikat plus zwei 5-Sterne Urlaube pro Jahr, der braucht knapp 40k netto mehr im Jahr oder eben 80k brutto.
Ich habe Freunde, die führen mit einem Doppel-Beamten Geld plus Kind in der Kleinstadt ein Leben, was absolut super ist. Große neue Eigentumswohnung gekauft, neues Auto (ok, keine E-Klasse, sondern ein Japaner), viel Freizeit und keine Geldsorgen. Das geht wegen der Lage und wäre so in München/FFM nicht möglich. Wer natürlich die Eigentumswohnung in München/FFM will plus >300 PS deutsches Fabrikat plus zwei 5-Sterne Urlaube pro Jahr, der braucht knapp 40k netto mehr im Jahr oder eben 80k brutto.
12.10.2020, 18:13
(12.10.2020, 18:07)Gast schrieb: Was ich nicht verstehe: Es ist doch statistisch klar, dass GK-Gehälter relativ extrem hoch sind im Vergleich zur sonstigen Bevölkerung. Was glauben denn die Leute, die hier vertreten, man könne sich keine Wohnung leisten, wenn man nicht 70 Stunden dort schuftet, wie alle anderen Menschen in Deutschland ihr Leben bestreiten? Die sind ja auch nicht alle Erben von Wohnhäusern und scheinen ja trotzdem noch essen gehen zu können. Ich glaube, das Problem sind unrealistische Erwartungen und dass man von zu Hause vllt schon einen hohen Lebensstandard gewohnt ist. Viele Dinge brauch man halt auch einfach nicht.
Die Abzahlungsraten sind hier halt komplett unrealistisch. Kein normaler Mensch zahlt seine Wohnung/Haus in 10-15 Jahren ab, sondern eher in 25 Jahren. Bei den niedrigen Zinsen gibt es auch gar keinen Grund, den Kredit möglichst schnell in 10 Jahren abzubezahlen. Dazu dann noch der Punkt, dass oftmals ein Paar zusammen den Kredit abbezahlt und beide arbeiten. Wer natürlich sagt, er will als Alleinverdiener 500k Kredit innerhalb von 10 Jahren zurückzahlen, viel Spaß. Das ist für Arbeitnehmer und auch den durchschnittlichen Selbstständigen unmöglich.
12.10.2020, 18:14
Natürlich sind die Gehälter in Großkanzleien hoch, aber in Deutschland liegen trotzdem die Gehälter insgesamt recht nah beieinander und durch die hohen Abgaben findet eine hohe Umverteilung statt. Ich habe einige Zeit in Brasilien gelebt und auch nicht längere Zeit in Russland aufgehalten und ich muss sagen, dass in solchen Schwellenländern Vermögens Aufbau doch einfacher ist, wenn man eine gute Ausbildung hat, da eben die Lohndifferenz viel viel größer ist. Natürlich führt das zu vielen anderen Problemen in der Gesellschaft, aber es muss einem einfach klar sein, dass in Deutschland Vermögensaufbau sehr schwierig ist, auch wenn man sehr gut verdient, da man immer mit denen konkurriert, die geerbt haben und einfach viel Liquidität haben, und dadurch Vermögenswerte, z.b. Immobilien einfach wahnsinnig teuer sind
12.10.2020, 20:36
Das ist durchaus so. Auch nicht "reiche" solide Erben wird man nur übers Gehalt kaum ausstechen können. Beispiel: Freund von mir aus ganz normaler Familie, ist A13 im Staatsdienst, ohne große Karrierepläne. Hat 2 Einfamilienhäuser geerbt. Die Häuser sind zusammen locker eine Millionen wert. Soweit der weiter seine entspannte Stelle voll wahrnimmt, wird man den - solange man nicht grade Großkanzleipartner wird - nicht einholen. Das ist durchaus traurig und wird in öffentlichen Meinung in Deutschland komplett (!) ausgeblendet.
Andererseits ist es schon etwas witzig, wenn oben über die geringe Kaufkraft von 120.000 Euro gejammert wird. Ich habe oben gepostet, dass man mit einem GK-Gehalt eben gut Immobilien finanzieren kann, mit einem Richtergehalt weniger gut. Wenn man davon absieht und solange man keine Hobbies wie Segelyachten oder antike Sportwagen hat, kann man aber sowohl eine anständige Wohnung als auch Urlaube durchaus auch mit 50.000 Euro stemmen.
120.000 Euro sind (Kl. 3, 1 Kinderfreibetrag) ca 6.500 Euro netto. Selbst in teuren Großstädten kriegt man für 2500,00 Euro warm schon eine echt ansehnliche Wohnung. Bleiben 4.000 Euro plus ggf. ein paar Euro, die eine Partnerin/ein Partner nebenher noch verdienen kann, ohne dass die Kinder komplett vernachlässigt werden. Steigerungen nicht eingerechnet..
Andererseits ist es schon etwas witzig, wenn oben über die geringe Kaufkraft von 120.000 Euro gejammert wird. Ich habe oben gepostet, dass man mit einem GK-Gehalt eben gut Immobilien finanzieren kann, mit einem Richtergehalt weniger gut. Wenn man davon absieht und solange man keine Hobbies wie Segelyachten oder antike Sportwagen hat, kann man aber sowohl eine anständige Wohnung als auch Urlaube durchaus auch mit 50.000 Euro stemmen.
120.000 Euro sind (Kl. 3, 1 Kinderfreibetrag) ca 6.500 Euro netto. Selbst in teuren Großstädten kriegt man für 2500,00 Euro warm schon eine echt ansehnliche Wohnung. Bleiben 4.000 Euro plus ggf. ein paar Euro, die eine Partnerin/ein Partner nebenher noch verdienen kann, ohne dass die Kinder komplett vernachlässigt werden. Steigerungen nicht eingerechnet..