08.10.2020, 20:32
08.10.2020, 20:35
(08.10.2020, 20:04)Gast schrieb:(08.10.2020, 20:03)Gast schrieb: I couldn't care less.
Ich bin Interessenvertreter und Organ der Rechtspflege. Und solange ich mich an das geltende Recht halte, sind mir moralische Aspekte reichlich egal.
Rechtsphilosophie: übergesetzliches Recht
Ich halte „moralische“ Gesichtspunkte im Job für Augenwischerei. Sowas kann man privat machen.
Bei der Juristerei geht es gerade um Interessenvertretung (nur bei den Richtern nicht). Dabei muss jedes legale Interesse durch Juristen vertreten werden. Nur so kann ein Rechtsstaat funktionieren.
Insofern spiel Moral bei meiner Beratung (bin im Konzern) keine Rolle. Im Endeffekt versuche ich immer das Beste für das Unternehmen rauszuholen, was die Gegenseite/Partner ja auch macht.
Klar, man kann jetzt sagen „für eine Waffenfirma arbeite ich nicht“. Aber das ist ja auch irgendwie billig.
08.10.2020, 20:42
(08.10.2020, 20:35)Gast schrieb:(08.10.2020, 20:04)Gast schrieb:(08.10.2020, 20:03)Gast schrieb: I couldn't care less.
Ich bin Interessenvertreter und Organ der Rechtspflege. Und solange ich mich an das geltende Recht halte, sind mir moralische Aspekte reichlich egal.
Rechtsphilosophie: übergesetzliches Recht
Ich halte „moralische“ Gesichtspunkte im Job für Augenwischerei. Sowas kann man privat machen.
Bei der Juristerei geht es gerade um Interessenvertretung (nur bei den Richtern nicht). Dabei muss jedes legale Interesse durch Juristen vertreten werden. Nur so kann ein Rechtsstaat funktionieren.
Insofern spiel Moral bei meiner Beratung (bin im Konzern) keine Rolle. Im Endeffekt versuche ich immer das Beste für das Unternehmen rauszuholen, was die Gegenseite/Partner ja auch macht.
Klar, man kann jetzt sagen „für eine Waffenfirma arbeite ich nicht“. Aber das ist ja auch irgendwie billig.
Was hat das mit Rechtsstaat zu tun? Warum sollte Rheinmetall ein Recht darauf haben, dass ein Rechtsanwalt sich an dem Mist beteiligt?
08.10.2020, 20:45
Es ist zu akzeptieren, wenn Leute Moral bei der Jobwahl außer Acht lassen. Ich tue dies nicht und finde es schlimm, wenn man die Augen vor der eigenen Verantwortung verschließt. Insbesondere, wenn man eine größere Auswahl hat. Aber es haben halt nicht alle dieselben Ansichten, daher ist das müßig.
08.10.2020, 20:45
(08.10.2020, 20:04)Gast schrieb:(08.10.2020, 20:03)Gast schrieb: I couldn't care less.
Ich bin Interessenvertreter und Organ der Rechtspflege. Und solange ich mich an das geltende Recht halte, sind mir moralische Aspekte reichlich egal.
Rechtsphilosophie: übergesetzliches Recht
Das juckt doch nun wirklich niemanden und dürfte in der Regel auch nicht vollstreckbar sein. Es sei denn, du glaubst an die "höchste Instanz" im Himmel.
Ein jeder sucht sein Glück, auch der, der geht um sich zu hängen.
Oder anders gesagt: If you wanna make an omelette, you'll have to break some eggs.
08.10.2020, 20:48
Die Radbruch'sche Formel ist an die Rechtsprechung adressiert:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Radbruchsche_Formel
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Radbruchsche_Formel
08.10.2020, 21:35
Ich finde Moral durchaus wichtig und wollte darauf gar nicht hinaus. Ich finde nur, dass der Richterjob weit weniger "moralisch" ist als man als Laie denkt. Die meisten Entscheidungen sind schlicht technisch, "Moral" ist da nicht groß gefragt. Darf die Hecke 2m oder 2,50m hoch sein? Gibt es 3000 Euro für den Unfall oder 4000?
08.10.2020, 21:41
(08.10.2020, 21:35)Gast schrieb: Ich finde Moral durchaus wichtig und wollte darauf gar nicht hinaus. Ich finde nur, dass der Richterjob weit weniger "moralisch" ist als man als Laie denkt. Die meisten Entscheidungen sind schlicht technisch, "Moral" ist da nicht groß gefragt. Darf die Hecke 2m oder 2,50m hoch sein? Gibt es 3000 Euro für den Unfall oder 4000?
Ich finde durchaus, dass sich in der Gesamtschau der gerichtlichen Entscheidungen im Rechtsstaat Moral daraus ergibt, dass man Rechtsfrieden durch eine Entscheidung einer neutralen Instanz erlangen kann, wobei das Gericht anhand des Gesetzes und nicht willkürlich entscheidet. Auch wenn die Frage, ob ich 3000 oder 4000 € bekomme an und für sich nicht so extrem moralisch aufgeladen ist, finde ich es moralisch gut, eine nach prozessualen Regeln ablaufende und materuellrechtlich nachvollziehbare Entscheidung über diese Fragen bekommen zu können.
08.10.2020, 21:57
Also das Richterschaft etc. nicht unbedingt moralisch ist, ist vermutlich klar. Nur hat man - in meinen Augen - als Richter beruflich die höhere Chance, seltener unmoralische Handlungen zu begehen, als man dies als DAX-Syndikus oder GK-Anwalt hat
08.10.2020, 21:58
(08.10.2020, 21:57)Gast schrieb: Also das Richterschaft etc. nicht unbedingt moralisch ist, ist vermutlich klar. Nur hat man - in meinen Augen - als Richter beruflich die höhere Chance, seltener unmoralische Handlungen zu begehen, als man dies als DAX-Syndikus oder GK-Anwalt hat
Naja und als Mietrechts-Anwalt für Mieter auch im Gegensatz zum Mietrechtsanwalt für Vonovia.
Der Punkt ist: Das Geld ist bei den "Bösen"