30.09.2020, 15:31
(30.09.2020, 08:52)Gast schrieb:(30.09.2020, 08:15)Gast schrieb:(30.09.2020, 07:25)Gast schrieb:(29.09.2020, 23:57)Gast schrieb:(29.09.2020, 23:14)Gast schrieb: Wieso sollte es keinen Unterschied machen, ob man 50.000 (!) mehr verdient im Jahr? Wie kommt man auf so einen Unsinn?
Wenn ich 80.000 € im Jahr verdiene, lebe ich in einer netten kleinen Wohnung, fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Gegend, esse viel Bio und auch gerne mal im Restaurant, gehe ab und an auf ein Konzert in eine Ausstellung oder am Wochenende tanzen und verbringe meine Urlaube vorwiegend selbstorganisiert in europäischen Städten oder nutze die freien Tage um Freunde und Verwandschaft zu besuchen. Es fehlt mir an nichts. Wenn ich 120.000 im Jahr verdiene, mache ich genau dasselbe, weil ich vorher schon wunschlos glücklich war.
Mit 80.000,00 müsste ich mich deutlich einschränken. Habe eine Wohnung gekauft und allein die monatlichen Darlehensraten liegen bei knapp 2000 Eur.
Und wie lange bezahlst du die ab?
Insgesamt 20 Jahre. Jetzt noch 15.
Und was macht man, wenn man arbeitslos wird? Verkauft man die dann?
30.09.2020, 15:41
30.09.2020, 16:50
(29.09.2020, 21:08)Gast schrieb:(29.09.2020, 20:52)Gast schrieb: Kann mal einer hier genau erklären, was man in PE macht?
Vereinfacht gesagt: Kaufen und verkaufen von Unternehmen, die nicht börsennotiert sind (daher "private" Equity im Gegensatz zu public) oder zwar börsennotiert sind, nach dem Kauf aber von der Börse genommen werden (sog. Delisting).
Mandanten sind Fonds oft US-amerikanischer Herkunft, die Geld von Anlegern einsammeln, mit diesem Geld die Unternehmen nach obigem Schema kaufen und nach einigen Jahren wieder verkaufen (sog. Exit). Ziel ist natürlich, das Unternehmen zwischen Kauf und Exit so zu optimieren, dass es beim Verkauf einen fetten Gewinn gibt. Manche unken, dass PE-Fonds daher nicht langfristig zum Wohle des Unternehmens handeln, sondern nur kurzfristig die für die Unternehmensbewertung maßgeblichen Indikatoren zu verbessern versuchen.
Warum ist das ganze juristisch eher anspruchslos? Die Musik spielt bei den BWLern, da das Wichtigste die Unternehmensbewertung ist und die Frage, ob man den Unternehmenswert nach dem Kauf perspektivisch erhöhen kann. Wirtschaftlich geht es nur um den Kaufpreis, der Jura-Workstream hat nur zu funktionieren, interessiert den Mandanten inhaltlich aber nicht. Die Anwälte haben nur die Aufgabe, die Entscheidungen der BWLer in wasserdichte Verträge umzusetzen und sollen bei der DD nach Risiken suchen. Wobei den Mandanten meistens v.a. die Financial DD interessiert, die nicht von Anwälten, sondern von den Big Four (EY, KPMG, Deloitte, PWC) gemacht wird.
Die Mandanten sind in der Regel extrem nervig, da sie vor allem dafür bezahlen, dass die Anwälte 24/7 erreichbar sind und nach Abschluss der BWLer-Entscheidungen (gerne Freitag Abend) das Ganze sehr kurzfristig (gerne bis Sonntag Abend oder früher) vertraglich umsetzen. Es besteht kein Verständnis dafür, dass das Drafting von Verträgen Zeit kostet. Wenn Mandanten in den USA sitzen, erwarten sie, dass der Anwalt ungeachtet der Zeitverschiebung stets verfügbar ist. PE-Manager sind in einem sehr rauen Umfeld tätig, sehr wohlhabend und ihnen fehlen im Regelfall jegliche Umgangsformen. Der einzige Trost ist, dass PE-Fonds extrem hohe Stundensätze (= Schmerzensgeld) zahlen, ansonsten würde aber auch niemand mit ihnen zusammenarbeiten wollen.
Danke. Einer der hilfreichsten Beiträge, die ich hier bislang im Forum lesen durfte.
30.09.2020, 17:46
Der Beitrag ist echt super, ich wünschte mir es würde so etwas zu jedem Rechtsgebiet geben
30.09.2020, 18:01
(29.09.2020, 23:57)Gast schrieb:(29.09.2020, 23:14)Gast schrieb: Wieso sollte es keinen Unterschied machen, ob man 50.000 (!) mehr verdient im Jahr? Wie kommt man auf so einen Unsinn?
Wenn ich 80.000 € im Jahr verdiene, lebe ich in einer netten kleinen Wohnung, fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Gegend, esse viel Bio und auch gerne mal im Restaurant, gehe ab und an auf ein Konzert in eine Ausstellung oder am Wochenende tanzen und verbringe meine Urlaube vorwiegend selbstorganisiert in europäischen Städten oder nutze die freien Tage um Freunde und Verwandschaft zu besuchen. Es fehlt mir an nichts. Wenn ich 120.000 im Jahr verdiene, mache ich genau dasselbe, weil ich vorher schon wunschlos glücklich war.
Sehe ich auch so. Die meisten Menschen fühlen sich mit Geld,das auf dem Konto liegt aber besser und sicherer. Dass im Leben dennoch was schief laufen kann und dir das Geld dann nichts bringt,weiß man immer erst,wenn es soweit ist. Würde mal behaupten: menschliche Natur
Wenn wir ehrlich zu uns sind: 50k reichen absolut für ein gutes erfülltes Leben in DE
30.09.2020, 18:58
(30.09.2020, 15:31)Gast schrieb:(30.09.2020, 08:52)Gast schrieb:(30.09.2020, 08:15)Gast schrieb:(30.09.2020, 07:25)Gast schrieb:(29.09.2020, 23:57)Gast schrieb: Wenn ich 80.000 € im Jahr verdiene, lebe ich in einer netten kleinen Wohnung, fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Gegend, esse viel Bio und auch gerne mal im Restaurant, gehe ab und an auf ein Konzert in eine Ausstellung oder am Wochenende tanzen und verbringe meine Urlaube vorwiegend selbstorganisiert in europäischen Städten oder nutze die freien Tage um Freunde und Verwandschaft zu besuchen. Es fehlt mir an nichts. Wenn ich 120.000 im Jahr verdiene, mache ich genau dasselbe, weil ich vorher schon wunschlos glücklich war.
Mit 80.000,00 müsste ich mich deutlich einschränken. Habe eine Wohnung gekauft und allein die monatlichen Darlehensraten liegen bei knapp 2000 Eur.
Und wie lange bezahlst du die ab?
Insgesamt 20 Jahre. Jetzt noch 15.
Und was macht man, wenn man arbeitslos wird? Verkauft man die dann?
Wenn man so denkt, darf man sich nie eine Immobilie kaufen. Es sei denn man kann das komplett mit EK stemmen. Was so gut wie niemand kann.
30.09.2020, 19:06
wieso sollte ein top qualifizierter Volljurist mit BE bei einer top Kanzlei längerfristig arbeitslos werden? Fachkräfte finden immer einen Job.
01.10.2020, 10:41
Also wenn ich das richtig sehe auf der Website kommen dort zwei von der Bucerius und was da so steht sind die beide ziemlich krass.
01.10.2020, 10:57
01.10.2020, 13:18
Naja....selten haben First Years so viele Veröffentlichungen...und die beiden scheinen schnell durchgezogen zu haben und dann noch krasse Unis