14.07.2020, 17:15
(14.07.2020, 17:12)Gast schrieb: Was haltet ihr von Inkasso Anwalt als Berufseinstieg?
Puh, meist ist das ja nur eine etwas bessere Sachbearbeitertätigkeit. Ich denke die Lernkurve ist sehr flach, so dass du kaum Berufserfahrung für mögliche Wechsel sammeln wirst.
Wenn du aber 'nen ruhigen Job suchst, dann sollte das am Ende das Richtige sein. Wirklich gefordert wird man da denke ich meist aber eher nicht.
Sofern du keinen Druck hast und etwas anspruchsvolleres suchst würde ich lieber noch etwas weiter schauen und nicht damit starten. Wenn das Geld knapp ist und die Zeit der Arbeitslosigkeit schon lang, dann würde ich es wiederum machen.
14.07.2020, 17:18
Hat das dann irgendwelche Nachteile für den Lebenslauf, wenn man als Inkassoanwalt gearbeitet hat? Hab das mal gegoogled und wütende Bewertungen gefunden.
14.07.2020, 17:31
(14.07.2020, 17:18)Gast schrieb: Hat das dann irgendwelche Nachteile für den Lebenslauf, wenn man als Inkassoanwalt gearbeitet hat? Hab das mal gegoogled und wütende Bewertungen gefunden.
Ich würde es machen. Es ist sicher immer ein Vorteil, sich aus dem Job raus zu bewerben. Annehmen und weiter bewerben, wenn der Job eher eine Notlösung ist.
14.07.2020, 17:37
Danke, habe kein Angebot dafür. Wollte nur mal sehen, wie der Ruf von solchen Stellen ist.
14.07.2020, 18:30
14.07.2020, 18:32
Bekommen solche Anwälte dann Ärger mit der Anwaltskammer?
14.07.2020, 19:28
(14.07.2020, 18:32)Gast schrieb: Bekommen solche Anwälte dann Ärger mit der Anwaltskammer?
Jedenfalls nicht genug, da manche dieses Spielchen schon lange Zeit durchziehen.
Kurze Anekdote: Hab vor drei Jahren mal was auf Rechnung über Klarna gekauft, letzte Rate konnte nicht abgebucht werden, hab es direkt überwiesen, noch vor einer Mahnung o.ä. Drei Monate später Post vom Inkasso, ich schuldete noch die letzte Rate und natürlich auch Inkassogebühren. Zurückgeschrieben, wieder drei Monate Ruhe. Dann Post von ner Anwältin. Ich schuldete noch die letzte Rate und Inkassogebühren und jetzt auch ihre Gebühren. Beigefügt war eine Kontoübersicht meines Kontos, auf dem die Zahlung eindeutig verbucht war, als Saldo zum entsprechenden Datum 00,00€ aufwies und dann ab dem Folgemonat durch Inkassogebühren, Anwaltsgebühren und Zauberei auf spaßige -247,XY € angewachsen war. Hingeschrieben, dass ich bezahlt habe, ihre Forderung bestreite und sie den Rechtsweg bestreiten soll. Antwort kam vier Wochen später. Die Anwältin erklärte mir, dass mein Konto ein Saldo von 00,00€ aufgewiesen habe, weswegen ich in Verzug sei und daher auch die Inkasso- und Rechtsanwaltsgebühren zu zahlen habe. Das ging noch zwei mal hin und her, bis ich dann negative Feststellungsklage erhoben und ne Kopie des Briefwechsels an die zuständige Anwaltskammer geschickt habe. Antwort der Anwaltskammer kam schnell wie nichtssagend, man habe meine Beschwerde erhalten und würde dem nachgehen. Seitdem nix gehört. Die Anwältin hat im Klageverfahren ein Anerkenntnis abgegeben und damit war das auch durch. EIn gutes Jahr später in der Wahlstation hab ich dann ein Mandat in einem ähnlich gelagerten Fall mit derselben Anwältin bearbeitet...
tl,dr: Man muss schon einen sehr geringen Anspruch an sich und die eigene Arbeit haben, um den Kram wirklich machen zu können. Das System basiert darauf, dass möglichst viele Leute eingeschüchtert sind und einfach zahlen. Mit einer verantwortungsvollen Tätigkeit als Organ der Rechtspflege hat das nichts zu tun.
14.07.2020, 19:53
Das hat sicher die Refa gemacht.
14.07.2020, 20:01
Habe als WiMi mit 1. StEx Inkasso in ner GK gemacht. Prozessual gar nicht so langweilig, wie manche denken. Und Inkasso ist nicht zwingend anrüchig nur weil es auch schwarze Schafe gibt.
KSP ist zB eine gute Inkassokanzlei
KSP ist zB eine gute Inkassokanzlei
14.07.2020, 20:11
Woran erkennt man dann, dass eine Inkassokanzlei ein schwarzes Schaf ist? Wenn man den Namen googled oder sind wütende Beiträge in der Branche normal? Komisch auch, dass viele von Inkasso Betroffene behaupten bezahlt zu haben. Wird das da nur nicht richtig verbucht oder spekulieren die darauf, dass es keine Nachweise für die Zahlung mehr gibt oder lügen die Leute, die behaupten bezahlt zu haben? Warum gibt ein Unternehmen denn an eine RA Kanzlei ab, wenn gezahlt wurde?